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Mittwoch, 30. Juni 2010

Besprochen: THE ROOTS - "HOW I GOT OVER"

Das Schwergewicht des kreativen US-HipHop, meldet sich mit neuem Album zurück - und zementiert einmal mehr seine Relevanz.

Es ist nicht zu unterschätzen, was die US-HipHop-Formation The Roots für ihr Genre geleistet hat. Als eine der wenigen waren sie in der Lage, auch massenwirksam intelligenten HipHop zu bieten, wozu selten einer in den letzten Jahren fähig gewesen ist. Stets wurde dieses Genre, das definitiv eine Menge an Potential und Kreativität zu bieten hat, von Schwachköpfen wie 50 Cent dominiert - und auch der Wu-Tang Clan sieht gegen das HipHop-Schwergewicht The Roots aus, wie eine Horde wildgewordener Clowns auf Ecstasy. Fingen The Roots (zu denen einst auch der mittlerweile sehr bekannte - aber dem Niveau seiner ehemaligen Band nicht mehr gerecht werdende - Scott Storch gehörte) einst bei reinem HipHop an, entwickelten sie sich zusehends weiter, richteten sich deutlicher nach dem Stil des Neo-Soul und experimentierten in diversen anderen musikalischen Gefielden. Auch diese Kreativität verdankt die Band ihren enorm hohen Status, als eine der wenigen Verfechter, des intelligenten HipHop. Und zwar ein solcher, der erdig und zeitgemäß zugleich klingt - und der es nicht nötig hat, sich in zeitgeistigen Hochglanz-Produktionen zu ersaufen. Hier dringt Seele und Leben aus allen Ritzen. Auch auf das neue und mittlerweile 9. Album der Truppe trifft selbiges uneingeschränkt zu. Die perfekt sitzenden Raps, die erdige, Ecken und Kanten zulassende Produktion, die famos gesetzten Samples und mit Bedacht gewählten Gastmusiker, verschmelzen hier zu einer homogenen Einheit - und dabei schälen sich immer mehr großartige Songs heraus, die wohl mit zu dem Besten zählen, was man von den Herren bislang zu hören bekam. "Dear God 2.0" stellte eine großartig geglückte, in den HipHop-Kontext übersetzte Neuinterpreation des letztjährigen Folk-Pop-Meisterstücks "Dear God" der Monsters Of Folk. "Right On" bedient sich hervorragend eines Samples des Folkstücks "Book Of Right-On" der fantastischen jungen Folk-Heldin Joanna Newsom. "Walk Alone" und "Radio Daze" liefern zurückgelehnt souligen Oldschool-HipHop, der Titelsong "How I Got Over" besitzt unverschämte Hitqualitäten, und John Legend macht als Gastsänger in "Doin It Again" und "The Fire" eine bestechend gute Figur. Einzig "Web 20/20" und "Hustla" ganz am Ende, bleiben Beiträge für HipHop-Nerds, können aber auch für nicht so erfahrene HipHop-Hörer den Hörgenuss nicht schmälern. Ein sehr gutes Album das zeigt, das der gute HipHop noch immer existiert.

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