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Sonntag, 30. Mai 2010

Besprochen-Special: LADY GAGA - "THE FAME MONS†ER"

Bereits seit letztem Jahr steht die Elektroschock-Barbie Lady Gaga in den weltweiten Charts ganz oben - und seit einigen Monaten gibt es nun ihr (überarbeitetes) Album "The Fame Monser". Hier nun dazu die Geschichte an meine allmähliche Annäherung an den vielleicht perfekten Popstar!

Alles nahm seinen Anfang ca. Sommer 2008. Seinerzeit spielte mir mein bester Freund einen Song von einer noch unbekannten US-Sängerin mit dem Titel "Just Dance" vor. Sofort befanden wir: Das ist ein Hit! Doch es sollte sich erstmal nur wenig tun. Als der Song dann irgendwann endlich offiziell das Tageslicht entdeckte, stieß er hierzulande Anfangs auf nicht allzu viel Interessen. Erst im Sog ihrer 2. Single, dem allseits bekannten Über-Hit "Poker Face" rauschte auch er in höhere Chart-Höhen. Bis dahin war auch alles gut - doch beim ersten Genuss ihres Debütalbums "The Fame", stellte sich bei mir eine gewisse Ernüchterung ein. Sollte das der neue Star am Musikhimmel sein? Nach kurzer Beschäftigung mit der Platte, landete sie sogleich hinter Bergen von CD Stapeln und ward seitdem nicht mehr gesehen. Das Thema um Lady Gaga schien für mich abgehakt - ja es wandelte sich zeitweilig gar zu einer gewissen Abneigung! Doch diese Fassade begann schon mit der Single "Paparazzi" langsam zu bröckeln - bis dann vor wenigen Monaten eine brandneue Single mit dem Titel "Bad Romance" kam. Und damit den Startschuss legte, um sie ganz zum Einsturz zu bringen. Es folgte eine Neubearbeitung ihres Debüts, mit dem Titel "The Fame Monser" - dem Debüt wurden ein paar ältere Bonustracks, sowie vor allem eine 2. CD mit zusätzlichen 8 neuen Songs beigefügt. Und die Zeit sorgte bei mir für einen kompletten Sinneswandel - umso mehr ich mich zudem mit den Anfängen und dem Weg zum Erfolg der Stefani Germanotta alias Lady Gaga auseinandersetzte, desto mehr Verständnis und Zugang fand ich auch zu ihrer Musik. Und all das offenbarte sich mir nun nach und nach - und letztlich dennoch beinah schlagartig! Endlich ist er sichtbar, der hier vollzogene, perfekte Spagat zwischen Kunst und Kommerz - mit dem sie wohl eines der besten Mainstream-Dance-Pop-Alben der letzten Jahre schuf! Doch es gelingt bekanntlich nur selten diese Gradwanderung zu schaffen - Lady Gaga hat es geschafft, schaut man sich allein ihren Erfolg in Zahlen an: 11/2 Alben, 8 Singles, 5 No.1-Hits, 75 Awards und über 1 Milliarde (!) Video-Streams, allein bei Youtube (und somit die meistgesehene Künstlerin des weltweit führenden Videoportals). Mit der Kunstfigur Lady Gaga, bei der sie sich vor allem durch Queen, David Bowie, Madonna und Michael Jackson inspirieren ließ und praktisch eine weibliche Version von Ziggy Stardust abgibt, schuf sie eine perfekte Projektionsfläche der grandiosen Absonderlichkeiten. Selten schaffte es ein Künstler, sich dermaßen erfolgreich selbst zu inszenieren - und das gesamte Schema so konsequent und geschickt ein- und umzusetzen. Auch wenn der Vergleich langsam nerven und auch vielleicht etwas vorschnell gezogen sein mag, so fiele einem da außer ihr dann doch nur eine große Dame ein: Madonna! Zudem stellt Lady Gaga wohl die Speerspitze des aktuellen Dance-Revivals dar, indem sie eingängige Melodien mit durchdachten Arrangements und Produktionen verbindet, die sich der Kunstfertigkeit und Geschicklichkeit der postmodernen elektronischen Musik bedienen - und daraus reihenweise Hits schmiedet, wie man es in dieser Konzentration und Qualität nur selten beobachten kann. Hört man unter diesen Gesichtspunkten nun das Album "The Fame Monser" (das ich seit kurzem auch endlich als "physischen" Tonträger mein Eigen nenne), fällt es einem wie Schuppen von den Augen: Die junge Dame mit dem Artschool-Hintergrund, die sich von "Abbey Road" der Beatles inspirieren ließ, sich nach Queens Hit "Radio Gaga" benannte und früher vornehmlich zu The Cure kokste, hat hier eine fantastisches Hit-Album vorgelegt, das zwar einerseits effektiv den Massengeschmack bedient, dabei aber (fast) immer seine Würde behält und künstlerisch zu überzeugen vermag. Dem ist es zu verdanken, das man "Poker Face" trotz seines massiven Airplays in sämtlichen Radiostationen, bewundernswerter Weise noch immer hören kann - und das mit nicht zu knapper Begeisterung! Die Ohrwürmer fliegen einem hier kreuz und quer um die Ohren. So bei den neuen Aufnahmen auf CD1 massive Eurodance-Meisterstücke wie "Bad Romance" (das in Nuancen an La Bouche erinnert) oder "Dance In The Dark", die neue Single "Alejandro" (quasi das "La Isla Bonita" der 10er), der famose Floorfiller "Telephone" im Duett mit Beyoncé (und mit einem cineastischen Meisterstück von einem Musikvideo), das mitreißende "Monster" oder die getragen schwebende Dance-Pop-Perle "So Happy I Could Die". Auf CD2 folgt dann das ursprüngliche, bereits 2008 veröffentlichte, Album "The Fame". Und nun erstrahlen auch endlich die meisten dieser Songs in vollem Glanz: "Just Dance", "Poker Face" und "Paparazzi" bleiben die Hits die sie immer waren, "Lovegame" hat sich endlich als lasziv groovender Dance-Ohrwurm etabliert, "I Like It Rough" weckt willkommene Erinnerungen an die frühen 90er Jahre, "Beautiful, Dirty, Rich" entwickelt zunehmend mitreißende Hit-Qualitäten, "Money Honey" zeigt sich vortrefflich von Salt'N'Pepa inspiriert und "The Fame" überzeugt als mit Funk angereicherter Dance-Pop-Kracher. Zudem wurde das ursprüngliche Album mit frühem Bonusmaterial versehen. So hört man hier den funky Disco-Stampfer "Retro, Dance, Freak", das ohrwurmige "Starstruck" (feat. Space Cowboy & Flo Rida) oder das deutlich überzeugende "Paper Gangster". Die auch ursprünglichen Albumstracks "Boys, Boys, Boys" und "Eh, Eh (Nothig Else I Can Say)" erinnern zwar noch immer unangenehm an ABBA respektive Fun Factory - aber das soll nun den Hörgenuss nicht mehr allzu stark schmälern. Die Metamorphose der Stefani Germanotta zur Ikonenfigur Lady Gaga, hat seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht und zeigt sich als geschicktes Gesamtkunstwerk, das alle Erfordernisse der zeitgenössischen Popkultur in sich vereint und hinter seiner offenkundigen Massenkompatibilität, den künstlerisch hochwertigen Hintergrund geschickt versteckt. Andy Warhol wäre verdammt stolz auf sie gewesen.

* * * * *1/2

Besprochen: LENA MEYER-LANDRUT - "MY CASSETTE PLAYER"

Nach dem Hype ist vor dem Hype: Die frisch gebackene Siegerin des Eurovision Song Contest 2010, erlebt einen enormen Hype - doch wie so oft, sind die Augen größer als der Bauch.

Was da in den letzten Wochen passierte, hätte wohl niemand geahnt: Schon in der Vorentscheidungs-Casting-Show "Unser Star für Oslo", galt die 19jährige Schülerin aus Hannover, als dringende Favoritin und feierte dort einen eindeutigen Sieg. Das brachte einen Stein ins rollen, der bis jetzt nicht zu stoppen ist: Sie belegte als erste deutsche Künstlerin gleichzeitig die ersten 3 Plätze der deutschen Single-Charts (mit der Single "Satellite" und den Songs "Love Me" und Bee"), landete reihenweise auf Titelseiten und füllte diverse Blätter mit Berichten, Reportagen und Interviews, erhielt bald auch europäisches Interesse und wurde von britischen Buchmachern als Topfavoritin des Eurovision Song Contest 2010 gehandelt. Und dann war es soweit und selbst beim Contest wurde der enorme Hype um die junge Dame deutlich - schon lange vor dem Ende der Show ließen die ersten klugen Rechner verlauten: "Wir sind durch. Wir sind uneinholbar. Wir sind Lena!" Tatsächlich geschah am Abend des 29. Mai, was keiner so ernsthaft geglaubt hätte: Nach 28 Jahren gewinnt Deutschland mit Lena Meyer-Landrut zum zweiten Mal den ESC - mit 246 Punkten, weit vor der Zweitplatzieren Türkei mit 170 Punkten! Sogar europäische Musiker-Kollegen zollten ihr Respekt: So postete Skye Edwards, Sängerin der britischen Band Morcheeba, am Show-Abend via Facebook, das Lena ihre Favoritin sei. Eigentlich ein kaum zu fassender Hype um eine junge Dame, die sich eigentlich nur mal ausprobieren wollte. All dies ist sicherlich am ehesten ihrer ganz persönlichen Art zuzuschreiben, ihrer niedlichen Crazyness, ihres natürlichen und sympathisch verrückten Charmes. Allein an der Musik wird es wohl weniger liegen! Stimmlich klingt sie wie die kleine, harmlosere Schwester von Kate Nash und die Songs ihres Debütalbums konzentrieren sich vor allem auf belanglosen, wenn auch oft charmanten Pop, mit gelegentlichen Jazz-Hintergrund. Also auf einen Sound, der für Produzent Stefan Raab durchaus typisch ist. Sein Einfluss dringt hier durch alle Ritzen - was in Punkto musikalische Tiefe nicht unbedingt von Vorteil ist. Dennoch bestizt das meiste hier immerhin deutlich mehr Leben und Seele, als jede bisherige DSDS-Veröffentlichung. Doch nur weil es weitaus schlechteres gibt, sollte man hier von großen Lobeshymnen dennoch absehen. Auch wenn manche Songs gar beinah überzeugen können: So etwa das von Ellie Goulding komponierte "Not Following" oder das Adele-Cover "My Same" - doch so sind es hier die Songs, die nicht aus der Feder Raab/Meyer-Landrut stammen, die am Ende wenigstens kurzzeitig angenehm hängen bleiben. So ist "My Cassette Player" im wohlwollendsten Sinne eine Ansammlung von charmanten Belanglosigkeiten - die natürlich auf Anhieb Platz 1 der deutschen Albumcharts erreichte. Was wohl wieder einmal mehr eher ihrem Charme, als ihrer Musik zuzuschreiben ist.

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Freitag, 28. Mai 2010

Besprochen: CHRISTINA AGUILERA - "BIONIC"

Miss Aguilera legt ihr viertes Studioalbum vor - und es ist eine wahrlich ärgerliche Angelgenheit geworden!

Vier Jahre sind ins Land gezogen, seit dem letzten Studioalbum der Christina Aguilera. Nun legt die nicht sehr schaffensfreudige Dame dieser Tage ihr lang erwartetes 4. Album vor. Die erste Single, der extrem coole Dance-Pop-Ohrwurm "Not Myself Tonight", machte schonmal ordentlich Laune und verdammt Lust auf mehr. Nach mehreren Hördurchläufen war man durchaus gewillt, ihr das Versprechen zu glauben - das sie allerdings mit dem neuen Album "Bionic" definitiv nicht einlösen kann! Das meiste hier rutscht an einem vorüber, es will von all dem irgendwie nichts hängen bleiben - es fehlt vielen der Songs an zündenden Melodien. Auch die Produktion ist oft schlaff und gewöhnunsgbedürftig und bedient sich an allerlei Sound-Klischees, an denen sich in der Vergangenheit schon genügend ihrer Kollegen abgearbeitet haben. Hits sucht man vergebens - wo das beim neuen Album "Congratulations" von MGMT großartig glückte und auch durchaus gewollt war, ist hier ganz offensichtlich der Versuch einfach kräftig nach hinten losgegangen.
Man hat hier oft das Geüfhl, als wolle sie ihe Stimme verstecken. Zu oft verstrickt sie sich in eine Art Sprechgesang, in kraftloses Wispern und Säuseln. Manche Songs haben ihre Momente haben, wenn sie sich denn mal dazu erbarmt, ihre Stimme in voller Pracht zur Schau zu stellen Man darf sich fragen, was ihre Absicht hinter solch einem Album ist! Kaum ein Song vermag wirklich zu überzeugen. "Woohoo", die 2. Single, ödet mit nervigen Dauer-Raps von Nicki Minaj an, die billige Produktion und das niveaulose Stöhnen in "Desnudate" hätte man höchstens den Pussycat Dolls zugetraut,"Prima Donna" ist nichts weiteres als RnB-Pop von der Stange, auf "I Hate Boys" erreicht sie fast den künstlerischen Tiefpunkt ihres Debütalbums und "Vanity" ist schlicht und ergreifend einfach nur dämlich - so ein Song wäre selbst Britney Spears zu peinlich. Andere, nicht so augenscheinlich ärgerliche Songs, mögen dagegen Anfangs vielleicht fast erfreulich anmuten - doch auch hier lässt sich nicht lange der Schein wahren. Fakt ist, das dieses Album kaum einen potentiellen Hit zu bieten hat. Stattdessen: Musik für Menschen, die keine Musik mögen. Wenigstens ein paar kleine Ausnahmen, einen dünnen silbernen Streifen am Horizont, gibt es hier: Der Titelsong "Bionic", der anfänglich etwas quer im Ohr liegt, aber bei mehrmaligem Hören immer mehr an Kontur geiwnnt, und einen letztlich gar an Santigold zu erinnern vermag. "Elastic Love" ist ein recht geglückter Versuch, sich am Stil von M.I.A. zu orientieren, allerdings in einem harmloseren Kontext. Mit "Glam" liefert sie einen netten, wenn auch etwas spannungsarmen Ohrwurm, der seine starken Momente dann erlebt, wenn sie mal zeigt was ihre Stimme alles kann. Wenigstens die Ballade "Lift Me Up" besticht (Dank Linda Perry) durch schlichte Eleganz.
Betrachtet man Christina's Backkatalog, wird das ganze Übel deutlich: Ihr Debüt war trashigster Girly-Pop, der (mit Ausnahme von "Geenie In A Bottle") für Menschen über 15 nahezu ungenießbar ist und ihr letztes Album "Back To Basics" war eine höchstens halbgare Angelegenheit und weder Fisch noch Fleisch. Ausschließlich ihr 2. Album "Stripped" kann man bedenkenlos weiterempfehlen. Ironischerweise behauptete die Künstlerin selber, auf "Bionic" wäre das beste Songmaterial seit "Stripped" enthalten - und legt in Wirklichkeit das vielleicht uninsprierteste Album, seit dem lächerlichen Debüt vor. Es hätte wirklich etwas werden können - manchmal spürt man deutlich wie sie den richtigen Weg einschlägt, sich aber schon bald verirrt.
Christina Aguilera gehört eindeutig zur illustren Gruppe von Künstlern, deren Erfolg in keinerlei Relation zu ihrem künstlerischen Schaffen steht. Oder wenn man will, eine der wohl meistüberschätzten Künstler unserer Zeit.

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Dienstag, 25. Mai 2010

Diskografie: THE CORAL

Jede Wette: Die meisten dort draußen werden von der Band The Coral aus England noch nichts gehört haben. Umso überraschender ist es für eben jene nun zu hören, das sie seit beinah 10 Jahren eine grandiose Platte nach der anderen veröffentlichen, ohne von der breiten Masse (jenseits Englands) je wahrgenommen worden zu sein. Zudem kriegte wohl kaum jemand in der vergangenen Dekade 60s-Psycehdelic-Folk-Pop so authentisch und mitreißend hin, wie diese Jungs. In den nächsten Wochen erscheint ihr brandneues Album "Butterfly House" - Grund genug um den Jungs eine Diskografie zu widmen - und sie dem einen oder anderen dort draußen schmackhaft zu machen. Es lohnt sich!


1. "THE CORAL" (2002)
Das bestechende Debüt einer Horde durchgeknallter, melodieverliebter und ganz und gar großartiger Kiffer.

Als 2002 das Debüt der jungen Rasselbande um die Brüder James und Ian Skelly, Nick Power, Lee Southall, Paul Duffy und Bill Ryder-Jones erschien, wirbelten sie zumindest in den UK eine Menge Staub auf. Ihr grandioses selbstbetiteltes Erstlingswerk (das hierzulande leider kaum Beachtung fand) vermochte so famos den Psychedelia der 60er ins Heute zu transferieren und all dies mit solch verliebenswerten Melodien zu spicken, das einem glatt mal die Kinnlade runterkrachen konnte. In den UK erkannte man ihr Potential - das Album erreichte Platz 5 der Charts, wurde vom NME zum viertbesten Album des Jahres gekührt und wurde für den Mercury Music Prize nominiert. Verständlich, hört man was die ausgefuchsten jungen Männer hier alles veranstalten. Wir hören verhangenen, zurückgelehnten 60's-Pop-Rock wie ihn auch Mando Diao nicht besser hinkriegen ("I Remember When"), hektisch-spukigen Prog-Rock auf LSD ("Skeleton Key"), entspannte Dub- und Jazz-Elemente ("Shadows Fall"), oder dengelnd-orgenlden, 60s-Pop mit Hitpotential ("Dreaming Of You"). Ein kunterbuntes Stück Pop das Lust auf mehr macht.

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"MAGIC & MEDICINE" (2003)
Dem "schwierigen zweiten Album" begegnen The Coral, nur ein Jahr nach ihrem Debüt, mit einem wahren Meisterwerk für die Ewigkeit.

Schon das famose Debüt der 6 jungen Briten weckte die Hoffnung, das da noch mehr, noch größeres kommen könnte. Doch im Pop-Business folgt naturgemäß dem hochgelobten Debüt, das "schwierige zweite Album". Durch Leistungs- und Erfolgsdruck und/oder zu viel Zeit und Geld, gerieten in der Vergangenheit so manch zweite Alben hoffnungsvoller Künstler, zu überambitionierten und -produzierten Kolossen, oder zu lauen Aufgüssen des Debüts. The Coral allerdings gingen dem mit einem nicht einfachen, aber ungemein wirksamen Mittel aus dem Weg: Sie lieferten ein waschechtes Meisterwerk für die Ewigkeit. Es ist diese pure Magie die dieses Album ausstrahlt, das es zu etwas ganz besonderem in der jüngeren Musikgeschichte macht. Das Songwriting ist noch etwas ausgefeilter als beim Vorgänger, die Atmosphäre noch einnehmender und die Songs schier noch fantastischer. "In The Forest", das das Album eröffnet, gelingt als spukig atmosphärisches 60s-Pop-Glanzstück. Das galoppierende "Don't Think You're The First" etabliert sich als zeitloses Psychedelic-Pop-Meisterwerk. Das warm-melodische "Liezah" klnigt nach Lagerfeuer am Strand, bei Sonnenuntergang. "Eskimo Lament" vermischt melancholische, tieftraurig anmutende Verse, mit Bläsersätzen und mehrstimmigem Harmoniegesang und "Pass It On" liefert einen warmen und melodieverliebten Ohrwurm mit Folk-Anleihen. Auf diesem Album stimmt einfach alles - ein fantastischer Song jagt den nächsten. Und dennoch ist das Ganze mehr, als die Summe seiner Teile. Ein großartiges Album - und eines der besten, die das vergangene Jahrzehnt hervorgebracht hat.

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"NIGHTFREAK AND THE SONS OF BECKER" (2004)
Was die gewieften Jungs auf ihrem limitierten Mini-Album veranstalteten, sollte die Neugierde auf ihr 3. reguläres Album ins unermessliche steigern.

Nach ihrem großartigen 2. Album "Magic & Medicine", das in den UK auf Platz 1 der Albumcharts schoss, wollte die Band sich etwas mehr Zeit für das reguläre 3. Album nehmen. Doch um die Wartezeit zu verkürzen, schoben sie einfach mal so auf die Schnelle ein auf 70.000 Stück limitiertes "Mini-Album" nach - das mit 11 Songs allerdings eher ein vollwertiges Album hätte abgeben können. Und auch die Qualität hätte dies erlaubt - ja sogar erfordert! Denn was die Jungs hier veranstalteten, drängte einem die Frage auf, was sie wohl aberwitziges auf ihrem nächsten regulären Album aushecken würde, wenn sie schon solch eine Perle wie "Nightfreak And The Sons Of Becker" als Ausschussware anbieten! "Venom Cable" schickt einen elektrisierend Groove vor sich her, "I Forgot My Name" verliert sich in wahnwitziger Psychedelia, "Song Of The Corn" klingt wie die Beach Boys in cool und "Sorrow Or The Song" offenbart sich als potentieller Band-Klassiker. Die Aberwtizigkeit der 6 Gesellen spiegelt sich auch in ihrer Definition des Albumstitels wieder, laut dessen sie die unehelichen Söhne von Boris Becker sind und nun Geld eintreiben wollen. Ein Hochgenuss!

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"THE INVISIBLE INVASION" (2005)
Gewohnt großartig: Mit ihrem 3. vollwertigen Album lieferten The Coral erneut ein Meisterstück!

Nachdem sie mit dem fantastischen Mini-Album "Nightfreak And The Sons Of Becker" aus dem Vorjahr so richtig Appetit machten, kamen sie nun mit ihrem dritten offiziellen Album, um endlich den großen Hunger zu stillen - und erledigten dies gewohnt großartig! Als Produzenten holten sie sich hier nun Geoff Barrow und Adrian Utley von Portishead an Bord - was sich auf den Klangcharakter der Band erst bei mehrmaligen Hören auswirkt. Die Band bleibt hier ihrem ureigenen Stil treu: Sie vermischen auch hier feinste Zutaten aus 60's-Psychedelia, Prog, Folk, Pop und Space-Pop, zu einem unwiderstehlichen Fest für die Sinne. Doch macht sich hier auch eine zeitweilig atmosphörischere Tiefe bemerkbar. Ebenso erweitern sie ihren Tätigkeitsbereich um treibende Wall-Of-Sounds, die sich immer wieder weit aufbäumen - nur um sich alsbald in schwebende Psychedelia-Teppiche fallen zu lassen. Nur die eingängigen und beseelten Melodien können Anfangs darüber hinwegtäuschen, was sich hier für klangästhetische Großtaten verbergen. Ob nun der eingängig psychelische Opener "She Sings The Mournig", der blumig melodische Folk-Pop-Songalong "So Long Ago", der orgelnd-atmosphärische, treibende Psychedelic-Kracher "The Operator", die stark an The Doors gemahnende Hymne "Arabian Sand", das blubbernd hypnotische "A Warning To The Curious" oder die erste Single und UK-Top-10-Hit "In The Morning" - ein unerhört frischer, melodischer und gnadenloser 60's-Pop-HIT, der jedem Morgenmuffel ein Lächeln auf das Gesicht zaubert. Eine Platte zum verlieben.

* * * * *1/2


"ROOTS & ECHOES" (2007)
Uncool ist das neue cool - auf Album No.4 kommen The Coral ganz auf die sanfte Tour!

The Coral waren ja schon immer eine Garant für streichzarte Melodien und himmelstrebende Harmonien - doch würzten sie dies stets gerne mit wilden psychedelischen Ausuferungen, Soundspielereien und Ecken und Kanten. Auf ihrem 4. regulären Album sind noch immer diese grandiosen Melodien zu hören - doch kommen die 6 Jungs hier ganz auf die sanfte Tour. Besonders auf dem Vorgänger "The Invisible Invasion" waren deutlich kantigere und unkonventionellere Einflüsse zu hören, worauf auf "Roots & Echoes" alles wie in Watte gehüllt zu sein scheint. So tänzeln, schwelgen und schmachten sie sich wie in Tagträumen durch die Songs, schweben über sanft gezupften Gitarren, lustigen Flötenklängen und zartem Orchester, bis manchmal nah an der Kitschgrenze - und doch kriegen sie immer wieder noch Kurve, zu wunderbar harmonischen Kleinoden. Uncool ist eben das neue cool. Und so reihen sie auch hier wieder mancherlei Perlen aneinander: Das psychedelisch twangende "Remember Me", das luftig liebevolle "Put The Sun Back", die an The Doors gemahnende Hymne "Fireflies" oder der All-Time-Classic "She's Got A Reason". The Coral beweisen einmal mehr, das sie scheinbar nicht in der Lage sind, schlechte Musik zu machen. Hochachtung!

* * * *1/2


"SINGLES COLLECTION" (2008)
Masse meets Klasse: Nach nur 6 Jahren präsentieren The Coral eine grandiose Leistungsschau, über 2 CD's. Respekt.

6 Jahre - ein Zeitspanne, in der so mancher Künstler mit Glück 2 Alben veröffentlicht. The Coral hingegen können in solch vergleichsweise kurzer Zeit auf stolze 4 famose Alben, ein nicht minder famoses "Mini-Album", 3 EP's und ein Dutzend Singles zurückblicken. Grund genug, eine umfassende Leistungsschau darzubieten - die die 2008 veröffentlichte "Sinlges Collection" definitiv ist. Doch stellt sie entgegen dem Titel nicht ein reine Aneinenderreihung ihrer bisherigen Singles dar, Sicherlich, auf Disc 1 befinden sich alle Singles der Songs - von "Dreaming Of You", über "Don't Think You're The First" und "In The Morning", bis zu "Who's Gonna Find Me" und der hierzu brandneuen Single "Being Somebody Else", ist hier alles vertreten. Doch es gibt ja noch die 2. Disc - und darauf sammeln sich so manche Kostbarkeiten, die nicht nur Fanherzen höher schlagen lassen. Ob nun mit neuem oder unveröffentlichtem Material, Album-Outtakes, Live-Aufnahmen, Demo's, oder Samplerbeiträgen. Ob mit dem grandios psychedelischen Pop-Juwel "When All The Birds Have Flown", das wunderbar melancholische "Michael's Song", der von Mundharmonika umspielte Ohrwurm "Return Her To Me", das entspannt melodische "It Was Nothing", oder das spärlich arrangierte "Seagull". Hier stößt man auf Kostbarkeiten, wo man nur hinhört. Ein fantastischer Karrierequerschnitt - der aber auch ruhig ein paar B-Seiten hätte enthalten dürfen. Davon haben die Jungs ja auch so einige anzubieten. Aber trotzdem ein erstklassiges Hörvergnügen!

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Sonntag, 23. Mai 2010

MIXTAPE VOL.6

Und schon der nächste Streich - Herzlich Willkommen zum 6. Mixtape! Diesmal geht die musikalische Reise vom heimischen Deutschland über die USA, Belgien, Holland und England bis nach Irland. Einsteigen, anschnallen und los geht's! ;-)


1. SAMUEL HARFST - "NOCH EIN LIEBESLIED" (2010)

Die Hamburger Band um Sänger und Songwriter Samuel Harfst, befinden sich derzeit an der Schwelle zum ganz großen Durchbruch. Sie begannen ihre Laufbahn als Straßenmusiker, verkauften bislang mehr als 20.000 selbst produzierte Alben und wurden 2009 beim MTV Unplugged Nachwuchswettbewerb unter die 10 besten deutschen Newcomer gewählt. Ralf Meyer, Produzent von Fanta 4 und Clueso, fand Gefallen an ihnen und produzierte ihr Debüt-Album. Es folgte eine Tour als Support für Whitney Houstons Deutschlandkonzerte in diesem Jahr. Kommenden Monat erscheint nun der Longplayer "Alles Gute zum Alltag" der 3 hanseatischen Jungs. Daraus empfehle ich an dieser Stelle die warme Ballade "Noch ein Liebeslied".


2. WHITNEY HOUSTON & DEBORAH COX - "SAME SCRIPT, DIFFERENT CAST" (2000)

Anlässlich der laufenden Tour von Whitney Houston, die (zumindest in Hamburg) eine großartige, aber dennoch angeschlagene Whintey Houston zeigt, erinnert man sich wieder allzu deutlich an die "guten alten Zeiten". So auch an diese großartige Perle, die aber zu vielen da draußen nicht bekannt ist: Das fantastische Duett "Same Script, Different Cast" mit Deborah Cox, zeigt einen Dialog zwischen 2 Frauen: Whitney ist die geläuterte Ex, die Deborah, seiner neuen, vor ihm warnen will - die will jedoch davon nichts wissen. Umgesetzt ist es als eine famose Soul-Pop-Power-Ballade. Großartig, nicht weniger.


3. BRITNEY SPEARS - "QUICKSAND" (2008)

Im letzten Mixtape gab es die neue Single "Alejandro" von Lady Gaga - die gerade einen Höhenflug sondergleichen erlebt: Eineinhalb Alben, 8 Singles, 5 No.1-Hits, 75 Awards und mehr als 1 Milliarde Video-Streams allein auf Youtube - der vielleicht perfekte Popstar! Hier nun mal eine Komposition aus der Zeit vor dem großen Durchbruch, der es immerhin bis zu Britney Spears schaffte. Hätte sie "Quicksand" nicht nur als Bonus-Track auf der Deluxe-Edition ihres 2008er Albums "Circus" versteckt, es hätte sich zum respektablen Hit mausern können.


4. RIHANNA - "TE AMO" (2010)

Zu einer weiteren, äußerst erfolgreichen jungen Pop-Dame aus Amerika, hat sich mittlerweile auch Rihanna entwickelt. Lieferte sie mit ihren ersten beiden Alben eher durchschnittliche Leistungen und mit dem 3. Album ein wahres Hit-Bündel, zeigte sie unlängst mit ihrem aktuellen und 4. Album "Rated R", das sie es durchaus ernst meint - und hat das in seiner Ganzheit überzeugendste Album ihrer bisherigen Karriere rausgehauen. Daraus folgt nun in Kürze die mittlerweile 3. Single "Te Amo" - ein getragener, wunderbarer, mit leichten Latino-Anleihen gewürzter Hit!


5. STROMAE - "HOUSE'LELUJAH" (2010)

Für alle die es noch nicht mitbekommen haben: Im kommenden Monat erscheint endlich das ersehnte Album "Cheese" vom belgischen Überraschungserfolg Stromae. Um die Wartezeit zu verkürzen, veröffentlicht er via iTunes nun bis zum erscheinen des Albums, jede Woche einen Song daraus. Am vergangenen Freitag erschien nun der 2. in dieser Reihe (der erste "Bienvenue Chez Moi" ist in meinem letzten Mixtape erwähnt), der wieder einmal zeigt, das er kein One-Hit-Wonder bleiben wird: Auf "House'lelujah" klaut er sich - ganz im Sinne des aktuellen Trends - das beste von 2 Unlimited zusammen und dreht daraus einen unwiderstehlichen Euro-Dance-Hit. Die Wartezeit auf das Album wird immer qualvoller.


6. SHADOW LOOWEE feat. Stromae & Ekila - "ENFANTS DE L'AN 2000" (2009)

Wem die Wartezeit auf neues Material von Stromae dann dennoch zu lang sein sollte, der kann auch auf dieses ältere Material von Anfang 2009 zurückgreifen: Hier gibt Shadow Loowee zusammen mit Stromae und der Sängerin Ekila den catchy melodischen Synthie-HipPop-Ohrwurm "Enfants de l'an 2000" zum Besten. Sehr empfehlenswert!




7. TIËSTO feat. Kele Okereke - "IT'S NOT THE THINGS YOU SAY" (2009)

Der holländische DJ und Dance-Produzent Tiësto spielt hier gar nicht die Hauptrolle - hier gehts es vielmehr um seinen Gastvokalisten: Kele Okereke, der Sänger der famosen britischen Indie-Rock-Band Bloc Party, veröffentlicht im Juni sein mit großer Spannung erwartete Solo-Debüt "The Boxer" - um die Wartezeit neben der ersten Single "Tenderoni" (die ich bereits in einem früheren Mixtape listete) noch etwas mehr zu verkürzen, gibt es hier ihren gemeinsamen Song "It's Not The Things You Say" zum (wieder-)entdecken: Ein großartiger Dance-Song, der offenbar zum größten Teil von Kele komponiert wurde, da er beinah nahtlos an große Bloc-Party-Melodien anknüpft. Großartig.


8. THE CORAL - "1000 YEARS" (2010)

Es gibt heutzutage kaum eine Band, die 60's-Psychedelia so famos, authentisch und vor wunderbarer Melodien strotzend umsetzen, wie es The Coral seit Anfang der 00er tun. Jedes Album dieser fantastischen Band ist ausnahmslos ein mehr als freudiges Ereignis - und im kommenden Monat erscheint nun ihr 5. Album "Butterfly House", dessen Titelsong ich bereits in einem früheren Mixtape vorstellte. Hier empfehle ich nun wärmstens die in Kürze erscheinende erste offizielle Single daraus: "1000 Years", ein weiterer Klassiker im Backkatalog der Band. Anhören und verknallen!


9. THE DIVINE COMEDY - "AT THE INDIE DISCO" (2010)

4 Jahre ist es nun her, das Neil Hannon alias The Divine Comedy ein neues Album lieferte. Nun erscheint dieser Tage sein neues und 10. Studioalbum "Bang Goes The Knighthood". Als erste Single daraus gibt es den famosen Ohrwurm "At The Indie Disco", auf dem er überraschender Weise den barocken Kammerpop auf ein Minimum herunter fährt und einen überzeugenden Schunkler kredenzt.


10. ASH - "BINARY" (2010)

Vor kurzem erschien die Compilation "A-Z: Vol. 1" von der irischen Rockband Ash. Die Band hat sich entschloßen, anstelle eines neuen Albums, via Download und limitierter 7", zu jedem Buchstaben des Alphabets eine Single zu veröffentlichen, die seit vergangenem Oktober im Abstand von je 2 Wochen erscheinen. Die nun erschienene Compilation listet die erste Hälfte, von den Buchstaben A ("True Love 1980") bis M ("War With Me"). Die Aktion läuft noch bis kommenden September - und ist derzeit aktuell beim Buchstaben Q angelangt - hinter dem sich der melodisch mitreißende, von flirrenden Synthesizern untermalte Power-Pop-Ohrwurm "Binary" versteckt. So gut wie in dieser Serie, waren sie lange nicht mehr. Hut ab! HIT!




Diskografie: WHITNEY HOUSTON

Seit 25 Jahren ist Whitney Houston nun bereits ein internationaler Superstar - ein Weg, der beschwerlich begann, dann mit rasantem Tempo an die Spitze des Ruhms führte, ihr den Spitznamen "The Voice" einbrachte und mit ihren Hits ganze Generationen prägte. Dann folgte der Absturz in Ehe- und Drogenhölle. Nun ist sie zurück - ein gefallener Engel, angeschlagen von dem Strapazen der vergangenen Jahre und der medialen Hexenjagd, die auch bei ihrer laufenden Welt-Tournee nicht abreißen will. Nun ist es an der Zeit ihren musikalischen Leistungen Respekt zu zollen. Drum nun hier ihre Diskografie!


Studioalben:


"WHITNEY HOUSTON" (1985)
Vor nun einem viertel Jahrhundert nahm die Erfolgsgeschichte der Whitney Houston seinen Anfang - mit einem Debüt, das Soul und Pop neu definierte!

Alles nahm seinen Anfang, als Clive Davis - Gründer und Präsident der Labels Arista Records - sie im Jahr 1983 bei einem Auftritt in einem New Yorker Nachtclub sah. Er war begeistert von ihrer Stimme und überzeugt davon, aus ihr einen neuen Superstar machen zu können. Er ahnte sicherlich nicht, wie recht er damit haben würde. Doch bis dahin sollte es noch eine langer und beschwerlicher Weg werden, der zunächst steinig begann. Zuallererst sollte sich schon die Suche nach geeignetem Songmaterial als äußerst schwierig gestalten. In einer Zeit, als Rock und Synthpop die Massen begeisterte, schien vielen Songwritern die stark im Gospel verwurzelte Stimme Houston's nicht in die damals aktuelle Poplandschaft zu passen. Nach Monaten der Suche konnten die Aufnahmen an ihrem Debütalbum dann endlich beginnen - und nach einer Produktionsdauer von 2 Jahren, war ihr schlicht "Whitney Houston" betiteltes Debüt bereit, auf die Welt losgelassen zu werden. Anfangs legte das Album einen langsamen Start hin und debütierte im März 1985 in den US-Albumcharts auf Rang 120. Doch es sollte sich als einer wahrhafter grower herausstellen. Dank dem Top-5-Hit mit der Soulballade "You Give Good Love" und den No.1-Hits "Saving All My Love For You" und "How Will I Know", kletterte das Album immer weiter in den weltweiten Charts und schaffte, genau 1 Jahr nach seinem Neueinstieg, im März 1986 den Sprung auf Platz 1 der US-Albumcharts. Von nun an war sie nicht mehr aufzuhalten. Und es sollte ein gerechter und verdienter Erfolg sein, das ihr hiermit wiederfuhr. Denn auh nach 25 Jahren ist diese Perle von einem Album noch immer so unwiderstehlich, wie mundwarmer Karamelpudding - eine wahrhaftige Meisterleistung im Soul-Pop, die sie zum weiblichen Gegenstück zu Michael Jackson avancieren ließ. So enthielt es neben der bereits genannten Hits den RnB-Ohrwurm "Thinking About You", den massiven Radio-Hit und Klassiker "All At Once" oder "Greatest Love Of All" - die letzte Single aus dem Album und ihr bis dahin größter Hit und bis heute ihr längster No.1-Aufenthalt in den US-Charts, nach "I Will Always Love You" (1992). Ein Album, das 7 Singles und internationale No.1-Hits abwarf, vom amerikanischen Rolling Stone in die Liste der "500 Greatest Albums Of All Time" aufgenommen wurde und mit bis heute weltweit 30 Mio. verkauften Einheiten, ihr bislang erfolgreichstes Studioalbum darstellt (nur der Soundtrack zu "Bodyguard" konnte mit 44 Mio. verkauften Tonträgern diesen Rekord toppen). Ein wunderbares Stück Soulpop, das man noch ein Vierteljahrhundert später mit schmelzender Seele auflegen kann. Ganz und gar wunderbar.

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"WHITNEY" (1987)
Mit ihrem 2. Album konnte Whitney Houston die hohen Erwartungen vollkommen erfüllen - und stieg endgültig zum Superstar auf!

Auf ihrem zweiten Album, das auch sehr schlicht "Whitney" betitelt wurde, distanzierte sich Houston deutlich vom Soul-Charakter ihres Debüts - hier widmete sie sich deutlich mehr dem Pop. Und erfüllte die hoch gesteckten Erwartungen damit voll und ganz. Das Album genoss, im Gegensatz zum Debüt, nun von Anfang an enorme Popularität - und wurde das erste Album einer Sängerin in der Geschichte, das auf Anhieb den Sprung auf Platz 1 der US-Albumcharts schaffte. Einen weiteren Rekord stellte sie zudem damit auf, das die ersten vier Singles - der ultimative Dance-Pop-Ohrwurm "I Wanna Dance With Somebody", die fantastische Ballade "Didn't We Almost Have It All", der Pop-Rock-Ohrwurm "So Emotional" und die Hymne "Where Do Broken Hearts Go" - Platz 1 des US-Charts erreichten. Was somit eine Reihe von 7 aufeinander folgenden No.1-Hits für Whitney Houston bedeutete. Zudem findet man auf diesem Album den Uptempo-Top-10-Hit "Love Will Save The Day", die warme Ballade "Just The Lonely Talking Again", die zärtlich schwelgerische Perle "Where You Are", das mitreißende und tanzbar melodische "Love Is A Contact Sport", die großartige Ballade "You're Still My Man" (das ursprünglich für ihr Debüt gedacht war, allerdings von Clive Davis als zu poppig befunden wurde) oder ihre Coverversion von "I Know Him So Well", aus dem Musical "Chess", das von Björn Ulvaeus und Benni Andersson von ABBA komponiert wurde. "Whitney" erhielt 1988 drei Grammy-Nominierungen (und gewann einen in der Kategorie Best Pop Vocal Performance, Female mit den Hit "I Wanna Dance With Sombody"), verkaufte sich insgesamt über 22 Mio. mal, machte sie zum größten weiblichen internationalen Superstar der 80er und das Album selbst zu einem der erfolgreichsten selbiger Dekade. Ein famoses Album!

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"I'M YOUR BABY TONIGHT" (1990)
Auf Album No.3 übte Whitney Houston erstmals mehr Einfluss auf ihren Sound aus - und entwickelt sich allmählich hin zum RnB!

Wie bei vielen Künstlern üblich, veröffentlichte Whtiney Houston auch aif ihren bisherigen Alben Material, das vorrangig im Sinne ihrer Plattenfirma war. Auf ihrem 3. Album übte Miss Houston nun erstmal mehr Einfluss auf ihren eigenen Sound aus. So stammen einige der hier versammelten Songs noch von Produzenten ihrer ersten beiden Platten - so wie die fantastische Hymne und No.1-Hit "All The Man I Need". Hier holte sie aber auch erstmals Produzenten aus dem RnB an Bord, die im Verlaufe der 90er so manche Hits hervorbringen sollten: So der tanzbare Titelsong (und wiedermals No.1-Hit) "I'm Your Baby Tonight", der Top-20-Hit "My Name Is Not Susan" oder die warme Ballade "Miracle", die von Babyface und L.A. Reid produziert wurden. "Who Do You Love" entstand in Zusammenarbeit mit Luther Vandross und "We Didn't Know" im Duett mit Stevie Wonder, der den Song zudem auch produzierte. Mit etwa 10 Millionen verkauften Einheiten, 6 Singles (von denen zwei Platz 1 der US-Charts erreichten) und 4-facher Platin-Auszeichnung, konnte das Album zwar gute Erfolge verbuchen, konnte jedoch sowohl künstlerisch als auch kommerziell nicht an die enorm erfolgreichen Vorgänger anknüpfen.

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"MY LOVE IS YOUR LOVE" (1998)
8 Jahre nach ihrem letzten regulären Studioalbum, findet Whitney Houston mit neuem Sound zurück zu alter Form.

Die 90er waren nicht sehr reich an Alben der Soul-Pop-Dame. Nach ihrem 3. Studioalbum sollten 8 Jahre ins Land ziehen, in denen sie zwar mit "Bodyguard" (1992), "Waiting To Exhale" (1995) und "The Preacher's Wife" (1996) erfolgreich an 3 Filmen und Soundtracks maßgeblich mitwirkte, aber kein offizielles und vollwertiges Album ablieferte. Im Jahr 1998 hatte das Warten dann endlich ein Ende. Doch zeigte sich hier eine ähnliche Entwicklung wie bei ihrem Debüt. Nach Veröffentlichung stieß das Album auf eher mäßiges Interesse - aber entwickelte sich kurz darauf zu einem echten Grower. Und wurde letztendlich mit über 13 Mio. verkauften Tonträgern zu einem ihrer größten Erfolge - etwas, das ihr seinerzeit nicht mehr allzu viele zugetraut hatten. Schließlich hatte dieses Album ziemlich lange auf sich warten lassen. Und doch zeigte sich, das die Wartezeit sich gelohnt hatte, beachtet man die Hitdichte der Platte. Neben 5 fantastischen Singles - die hymnische Ballade "When You Believe" im Duett mit Mariah Carey, der Midtempo-RnB-Hit "Heartbreak Hotel" feat. Faith Evans und Kelly Price, der mit einem Grammy prämierte Ohrwurm "It's Not Right, But It's Okay", der weltweite Über-Sommer-Hit "My Love Is Your Love" feat. Wyclef Jean und die stolze Midtempo-Ballade "I Learned From The Best", aus der Feder von Diane Warren - finden sich hier noch weitere Perlen, wie das grandios mit Misy Elliot dargebotene "My Business", der funky Uptempo-Song "If I Told You That", oder die soulig warme Ballade "You'll Never Stand Alone". Whitney Houston war zu den ausgehenden 90ern wieder ganz oben - dort wo sie hingehörte.

* * * *1/2


"JUST WHITNEY..." (2002)
Der Anfang vom Drama: Mit ihrem 5. Studioalbum verabschiedete sich Whitney Houston in die Belanglosigkeit!

Nach dem überraschenden Erfolg des Vorgängers "My Love Is Your Love", mit dem Houston zu alten Stärke zurückfinden konnte, sowie ihrer famosen "Greatest Hits" im Jahr 2000, waren die Erwartungen der Hörerschaft entsprechend hoch, als 2002 das nun 5. Studioalbum von "The Voice" ins Haus stand. Zuerst lief auch alles wie geschmiert. Mit in den USA 205.000 verkauften Exemplaren in der ersten Woche, war es das bis dahin am schnellsten verkaufte Album von Whitney (das Nachfolgealbum "I Look To You" sollte diesen Rekord allerdings mit 305.000 Einheiten schlagen). Doch wurde es ebenso das bis dato am schlechtesten verkaufte Album der Dame. Zudem vermochte das Album keinen einzigen Hit abzuwerfen: Keine der 4 Singles konnte auch nur annähernd die Top 50 der US-Charts erreichen, und auch International konnte man von keinen durchschlagenden Erfolgen sprechen. Erfolg hat in der Therorie zwar oft nicht mit der Qualität zu tun - doch in diesem Fall leider schon. Verstehen wir uns nicht falsch: Dieses Album meint es durchaus nicht böse mit einem! Doch verstrickt sie sich auf "Just Whitney..." in einen künstlerischen Stillstand - oder eher Rückschritt. Das Album bietet höchstens mittelmäßiges Songmaterial, das sie früher höchstens als B-Seiten akzeptiert hätte. All hier klingt unaufdringlich, ohne Spannung, Überraschungen, prägnante Melodien oder memorable Höhepunkte. Eine Platte die in einem Rutsch an einem vorüberrauscht, ohne einn großen Eindruck zu hinterlassen. Den Höhepnukt der Platte stellt wahrscheinlich am ehesten das getragene "Unashamed" dar - allerdings steh dem ausschließlich dürftige Leistungen gegenüber: "Whatchalookinat" bleibt lediglich ein halbwegs bemühter Versuch, einen Floorfiller hinzulegen, "On My Own" scheitert an dem unbedingten Willen, an alte Powerballaden anknüpfen, das unagbar langweilige "My Love" intoniert sie zu allem Übel auch noch mit ihrem (damaligen) Schmierlappen-Ehemann Bobby Brown und "You Light Up My Life" tat einem noch von LeAnn Rimes (die 1997 mit ihrer Version des Songs aus dem Jahr 1977 einen Hit hatte) in den Ohren weh. Trotz aller Bemühungen, leider eine unterdurchschnittliche Leistung!

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"I LOOK TO YOU" (2009)
Nach Jahren der Ehe- und Drogenhölle legte Whitney Houston im vergangenen Jahr ihr Comeback vor - und konnte, trotz veränderter Stimme, auf ganz Linie überzeugen.

In den vergangenen Jahren ist Whitney Houston durch die Hölle gegangen. Die Abhängigkeit vom prügelnden Ex-Ehemann Bobby Brown, sowie Drogen und Alkohol im Überfluss, richteten die einst strahlende und elegante Soul-Diva derartig zugrunde...nur Britney Spears war in der Lage ihr in dieser Hinsicht Konkurrenz zu machen. Doch steckte Whintey über Jahre in diesem Teufelskreis fest - um dann endlich wieder auf die Füße zu kommen. Und sie ist ohne Zweifel wieder da, wenn man dieses wunderbare Album hört. All die Musikschreiberlinge, die mit reibenden Händen darauf warteten, ein Comeback-Album des gefallenen Engels zu verreißen, sollten Herz und Ohren öffnen und den tollen Perlen dieses Albums lauschen. In Wirklichkeit, hat es sogar das Zeug, beinah nahtlos an "My Love Is Your Love" anzuknüpfen. Ein Album, das Anfangs auch mit Ignoranz gestraft wurde - und sich zu einem massiven Grower und einem ihrer erfolgreichsten Alben überhaupt entwickelte. Und wenn wir noch einmal ganz ehrlich sind: Der (von Alicia Keys geschriebene und produzierte) catchy Soul-Pop-Ohrwurm "Million Dollar Bill", das getragene, großartige "Call You Tonight", die schmachtende Ballade "Didn't Know My Own Strength", der geschmeidig traumtänzelnde Ohrfänger "Like I Never Left" im Duett mit Akon, der fantastisch mitreißende Floorfiller "For The Lovers" oder die sanft beatige finale Perle "Salute" - alles Hits! Eine wunderbare Pop-Platte, die allein schon vieles von dem gähnend langweiligen Massen-RnB einer Beyoncé locker in die Tasche steckt. Vielleicht fehlen hier die bahnbrechenden Ohrwürmer die einem auf Anhieb ins Gesicht springen, von denen Beyoncé, eine Art Celine Dion des RnB, wenigsten 1 oder 2 pro Album zu bieten hat. Dafür liefert Whitney hier Songs die mit der Zeit immer weiter wachsen und das Album als das offenbaren was es nun mal ist: Ein mehr als gelungenes Comeback!


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Soundtracks & Greatest Hits


"BODYGUARD - OST" (1992)
Mit der Hauptolle in ihrem ersten Film und dem dazugehörigen Soundtrack, erlebte sie den Höhepunkt ihrer Karriere!

"Bodyguard" - wer kennt sie nicht, diese spannende Romanze, mit Whitney Houston als verängstigter Superstar und Kevin Costner als ihr strenger aber fähiger Bodyguard, in den Hauptrollen. Ein riesiger Erfolg, der weltweit knapp 500 Mio. US-Dollar in die Kinokassen spülte und bis heute als moderner Klassiker gilt. Der dazugehörige Soundtrack war nicht minder erfolgreich. Gerne wird er als reguläres Album von Whitney Houston gezählt - was aber definitv nicht der Fall ist. Sie bestreitet hier 6 der Songs, den Rest besorgen diverse andere Interpeten. Und dennoch prägen vor allem ihre Songs diese Compilation, die auch sämtlich großartig geraten sind. Angefangen mit "I Will Always Love You": Die großartige Cover-Version des Songs von Doly Parton, wurde der bis heute größte Hit von Whitney Houston, bekam massiven Airplay in den weltweiten Radios, hielt sich 14 Woche lang auf Platz 1 der US-Singlecharts, schoß ebenso in aller Herren Länder an die Spitzen der Charts und entwickelte sich zu einem Evergreen und einem der größten Hits der 90er Jahre. Zum Original von "I'm Every Woman" von Chaka Khan sang sie 1978 als Teenager bereits die Background-Vocals und machte den Song hier zum Welthit für eine neue Generation. Der Song erhielt eine Osacr-Nominierung - ebenso wie die großartige Gänsehaut-Ballade "I Have Nothing". "Run To You" entwickelte sich ebenso zum großen Klassiker unter ihren Powerballeden, so wie "Queen Of The Night" zu einem fluminanten Party-Kracher wurde. Und mit "Jesus Loves Me" liefert sie hier auch noch eine wunderbare Gsopel-Pop-Nummer. Ansonsten hört man hier manch nettes ("Someday" von Lisa Stansfield, "It's Gonna Be A Lovely Day" von S.O.U.L. S.Y.S.T.E.M.) und manch eher verzichtbares ("(What's So Funny 'Bout) Peace, Love And Understanding" von Curtis Stigers, "Even If My Heart Would Break" von Kenny G feat. Aaron Neville, "Trust In Me" von Joe Cocker feat. Sass Jordan), aber immerhin nichts schwerwiegend schlechtes. Sie wären bei dem Soundtrack besser gefahren, hätten sie - anstelle der anderen Interpreten - noch mehr Songs von Whitney dazu genommen. Nichtsdestotrotz ist der Soundtrack mit knapp 50 Mio. verkauften Exemplaren der bis heute erfolgreichste Soundtrack aller Zeiten - und das ist doch schon mal was. Doch sind es ausnahmslos die Beiträge von Whitney Houston, die hier diese hohe Bewertung ermöglichen:

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"WAITING TO EXHALE - OST" (1995)
In ihrem zweiten Film widmete sich Whitney nun mehr der Schauspielerei - und überließ der Möderanteil am Soundtrack Sangeskolleginnen.

Der Soundtrack zu ihrer 2. Hauptrolle in der Romanze "Waiting To Exhale" aus dem Jahr 1995, lieferte eher einen Appetithappen für Fans der Sängerin, die zwar seit "I'm Your Baby Tonight" fünf Jahre zuvor kein reguläres Studioalbum mehr abgeliefert hatte, aber auf dem vorangegangenen Soundtrack zu "Bodyguard" immerhin 6 von den 12 Songs selbst beisteuerte. Auf dem nun hier vorliegenden Soundtrack, stammen hingegen nur noch 3 Songs von ihr: Die sanfte Soul-Pop-Ballade und No.1-Hit "Exhale (Shoop Shoop)", das romantsiche und warme "Why Does It Hurt So Bad" und das wunderbare "Count On Me" im Duett mit CeCe Winans. Den restlichen Soundtrack überließ sie hingegen Kolleginnen. Das vielleicht außergewöhnlichste an dem Soundtrack - ebenso wie der Cast im Film, besteht die Auswahl der hier teilnehmenden Interpreten ausschließlich aus afroamerikanischen Frauen. Und da kommt dann hier auch manch brauchbares von einigen der größten Namen der damaligen Black-Music-Szene bei herum: Der sanfte RnB-Pop "Let It Flow" von Toni Braxton, das melodische "Sittin' Up In My Room" von Brandy, das zurückgelehnte "This Is How It Works" von TLC, oder der softe Soul-Pop "Not Gon' Cry" von Mary J. Blige. Sicherlich hat hier nicht alles die vergangenen 15 Jahre unbeschadet überstanden. Das meiste hier spielt sich im balladigen Midtempo-Bereich ab, es plätschert förmlich unaufdringlich vor sich hin. Wirklich viele "Hits" werden einem hier nicht in Ohr stechen, aber weh tut das alles hier auch nicht. Bei Kerzenschein oder flackerndem Kamin wird sich diese Sammlung sicherlich gut machen - aber für den unterhaltsamen Musik-Moment dürfte dieser Soundtrack dann wohl doch etwas ermüdend ausfallen.

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"THE PREACHER'S WIFE - OST" (1996)
Zu ihrem 3. Film ist Whitney musikalisch wieder voll aktiv - und liefert dazu einen Gospel-Soundtrack ab.

Die erfreuliche Nachricht nach dem Soundtrack von "Waiting To Exhale" folgte ein Jahr später, auf selbigem zu ihrem neuen Film, der romantischen Familien-Weihnachts-Komödie "The Preacher's Wife": Hier steuerte sie zum ersten Mal auf einem ihrer Soundtracks alle Songs selber bei. Dabei konzentrierte sich Whitney hier vor allem auf klassischen Gospel, wie auf Beiträgen wie "Joy", "I Go To The Rock", "I Love The Lord" oder "Hold On, Help Is On The Way" deutlich zu hören ist. Das mischt sich hier dann allerdings mit souligen Balladen ("I Believe In You And Me", "You Were Loved"), HipHop-Anleihen ("Somebody Bigger Than You And I"), oder sattem Pop ("Step By Step"). Mit mehr als 6 Mio. verkauften Tonträgern gilt es als das erfolgreichste Gospelalbum aller Zeiten, erhielt eine Oscar- und 2 Grammy-Nominierungen und brachte mit "I Believe In You And Me" und "Step By Step" zwei respektable Hits hervor. Für Fans von "The Voice" stellte allerdings auch dieser Soundtrack "nur" einen Lückenfüller in der Wartezeit auf das nächste reguläre Album dar - das immerhin noch 2 Jahre auf sich warten lassen sollte. Alles in allem ein gelungener Soundtrack, der allerdings, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, vornehmlich das erwachsene Publikum anspricht.

* * *1/2


"WHITNEY: THE GREATEST HITS" (2000)
Ironie des Schicksals: Ihre erste Best-Of sollte die bislang beste Platte von Whitney Houston werden.

Greatest-Hits-Compilations sind naturgemäß oft eine heikle Angelegenheit: Es gibt nicht viel wirklich gelingene Exemplare. Entweder ist es im schlimmsten Fall oft eine lieblose und lückenhafte Zusammenstellung bisheriger Erfolge, oder im Besten Fall eine vom Künstler selbst zusammengestellte Kompliation die einen Einblick übner das gänzliche Schaffen liefert. Bei Miss Houston ist eine Mischung aus beidem: Zwar ist dies hier schon eine Zusammenstellung ihrer gößten Erfolge, doch ist sie alles andere als lieblos ausgefallen. Auf "Whitney: The Greatest Hits" erlebt man die größten Hits Houston's der vorangegangenen 15 Jahre, auf 2 CD's. Auf "Cool Down", der ersten Disc, hört man ihre größten Balladen von "Saving All My Love For You", über "I Will Always Love You" bis "I Learned From The Best", aber auch Raritäten wie "If You Say My Eyes Are Beautiful" (im Duett mit Jermaine Jackson) oder die auf keinem ihrer Alben veröffentlichte Olympia-Hymne "One Moment In Time" wurden hier bedacht - und um 2 famose neue Songs ("Same Script, Different Cast" mit Deborah Cox und "Could I Have This Kiss Forever" mit Enrique Iglesias) erweitert. Auf "Throw Down", der zweiten Disc, bekommt man dann ihre besten schnellen Songs zu hören: Von "I Wanna Dance With Somebody", über "Step By Step" bis zu "My Love Is Your Love" ist auch hier alles dabei, was das Herz begehrt. Komplettiert wurde das ganze durch ein paar Club-Remixe und 2 neue Beiträge: Das bereits auf dem Album "my Love Is Your Love" enthaltene "If I Told You That" wurde hier im Duett mit Goerge Michael eingespielt, sowie der RnB-Song "Fine", der aber eher nach Füllmaterial klingt. Aber das fällt nucht weiter ins Gewicht, bei einer solch gelungenen Zusammenstellung - die ironischerweise die bislang beste Veröffentlichung von Whitney Houston darstellt.

* * * * *1/2


Samstag, 22. Mai 2010

Live On Stage: KELE OKEREKE (BLOC PARTY), PRINZENBAR, HAMBURG

Mit brandneuem Solomaterial im Gepäck, rockte der Frontmann der britischen Indierock-Band Bloc Party am 21. Mai Hamburg - mit überwiegend elektronischem Material!

Seitdem im Frühjahr 2005 das Debütalbum "Silent Alarm" von der britischen Indierock-Band
Bloc Party erschien, entwickelten sie sich zu wahren Kritikerlieblingen. Auf der Insel haben sie es schon zu beträchtlichem Ruhm gebracht, hierzulande hingegen haben sie die Massen noch nicht erreicht. Im Verlaufe ihrer bislang 3 Alben war ein deutlicher Wandel hin zu elektronischeren Klängen auszumachen - siehe "The Prayer", "Flux", "Mercury" oder "One More Chance". Nun hat sich die Band eine Auszeit verordnet - eine Chance, die Frontmann Kele Okereke nutzt, um sein Solo-Debüt vorzulegen: Im Juni erscheint sein Album "The Boxer". Seine Promo-Tournee führte ihn am 21. Mai nun auch nach Hamburg in die Prinzenbar. Nach dem Einlass um 21 Uhr füllte sich die kleine Halle allmählich. Im Vorfeld besorgte die DJane ein stimmungsvolles und gelungenes Set, das von Phoenix, über Hurts bis zu Two Door Cinema Club für fast jeden etwas zu bieten hatte. Trotz dieser guten Unterhaltung, machte sich allmählich eine gewisse Ungeduld breit, als sich der Start des Gigs - der für 22 Uhr geplant war - immer weiter hinauszögerte. Gelegentlich sah man einige Figuren über die Bühne huschen, aber sonst passierte zunächst nicht viel. Man war schon ein klein wenig missmutig gestimmt, als Kele mit seiner Live-Band dann gegen 23 Uhr endlich die Bühne betrat. Was die 4 dann innerhalb der folgenden Stunde boten, entschädigte einen allerdings vollends für die lange Wartezeit. Sie spielten sich durch ein Set famoser Solo-Songs, die allesamt die logische Weiterentwicklung des Sounds von Bloc Party darstellen: Mit starkem Hang zur Elektronik rockte er die Prinzenbar und konnte sogar mit unbekannten Nummern die ca. 200 - 300 Fans begeistern. Zur Ekstase brachte er die Menge vor allem mit seiner Debüt-Single "Tenderoni" (erscheint ebenfalls im Juni) sowie mit grandiosen (Neu-) Interpretation von Bloc-Party-Songs wie "Blue Light", "Flux", "Song For Clay (Dissapear Here)" oder "One More Chance". Man musste sich zu Anfang zwar erst einmal an die teils enorme Lautstärke gewöhnen und ein paar wenige Male ging der Gesang Kele's im Elektro-Rausch etwas unter - aber dennoch konnte er mit seiner Live-Band einen äußerst gelungenen, mitreißenden und sehr persönlichen Auftritt hinlegen. Auch vom Songmaterial war der Abend fantastisch - das Solomaterial das er zum Besten gab, bestätigte vollkommen die Erwartung, das mit "The Boxer" im kommenden Monat etwas ganz großes kommen wird. Wir dürfen äußerst gespannt sein.
To be continued...

Fazit: Großartig!

Mittwoch, 19. Mai 2010

Besprochen: HUNDREDS - "HUNDREDS"

Mit ihrem Debütalbum gelingt es dem Hamburger Geschwisterpaar, den heimischen Elektro-Pop zu emanzipieren.

Viel ist über die Newcomer-Band Hundreds nicht bekannt - und das scheint volle Absicht zu sein, lenken sie somit doch das Hauptaugenmerk ganz auf ihre Musik. Und die spricht hier deutlich für sich. Die Mittel mit denen das Geschwister-Duo Eva und Philipp Milner aus Hamburg auf ihrem selbstbetitelten Debüt arbeiten, mögen mit Sicherheit nicht die neuesten sein. Doch die Art und Weise wie sie damit umgehen, was sie kreativ damit umzusetzen verstehen, das ist in der heimischen Elektro-Pop-Nische selten zu beobachten. Die verschiedensten Referenzen scheinen einem hier förmlich um die Ohren zu fliegen, nur um sich gleich wieder zu verflüchtigen, in diesen eklektischen und ganz eigenen Klangkosmos, den die Band im Verlaufe der Platte erschafft. Hänger oder Füllmaterial sucht man hier vergebens, über die gesamte Strecke schaffen es die beiden, den Spannungsbogen hoch zu halten und überraschen stets mit neuen Strategien, die sich aber dennoch vortrefflich in das gesamte Klangkonzept einfügen. Mit "Solace" startet ihr Debüt bereits in einen wunderbaren Song, für den manch andere Band einen Mord begehen würde. Im fabelhaften "Grab The Sunset" fühlt man sich an die besten Zeiten von Dido erinnert und im finalen "Little Hearts" liegt der Vergleich mit Azure Ray nicht fern. "Fighter" verzaubert mit sanft getragener Elektronik und melancholisch-schönem Gesang, "Machine" entfacht gar hypnotische Wirkung und "Song For A Sailor" spielt mit catchy eingängigen Mitteln, ohne sich an Charts oder Formatraido anbiedern zu wollen. Ein fabelhaftes Album das die deutsche Elektro-Pop-Szene deutlich bereichert.

* * * *1/2

Dienstag, 18. Mai 2010

Live On Stage: WHITNEY HOUSTON , COLOR LINE ARENA, HAMBURG

Don't Belive The F***** Media: Whitney Houston hat am 17. Mai 2010 in der Hamburger Color Line Arena alles gegeben - und die Massen begeistert.

Dieser Tage kommt man selten um eine negative Schlagzeile über eines der Konzerte von Whitney Houston's Welt-Tournee herum. Diverse Schreiberlinge und andere Medienkasper, zerreissen sich derzeit kräftig das Maul über den Weltstar - aber für solch eine Form der
einseitigen Meinungsbildung sind die Boulevardmedien ja bereits bekannt. Wer sich am gestrigen Abend eine eigene Meinung bilden konnte, durfte ein wundervolle Whitney Houston miterleben. Sicherlich ist sie nicht mehr ein und dieselbe Whtiney wie noch vor 10 oder 20 Jahren - ihre jahrelange Drogenabhängigkeit hat durchaus seine Spuren hinterlassen. Dennoch gab Whitney Houston in der Hamburger Color Line Arena alles - und war stimmlich erstaunlich gut bei sich. Nicht jeder Ton wollte immer auf Anhieb sitzen, aber selbst in den hohen Tonlagen konnte sie überzeugen - und ließ einen gar manche Male vor Staunen die Kinnlade herunter krachen. Immer wieder hörte man: Die gute alte Whitney ist immer noch da! Sie ist nur ein wenig angeschlagen - was den Konzertgenuß allerdings keineswegs schmälert. Schon als sie die Bühne betrat, lieferte ihr Hamburg einen donnernden Applaus und Standing-Ovations, woraufhin sie mit "For The Lovers" (aus ihrem neuen Album "I Look To You") gleich einen fulminanten, energiegeladenen Start lieferte. Bei der Auswahl der Songs berücksichtigte sie sowohl neues Material, als auch ihre großen Hits von "Saving All My Love For You", über "I Wanna Dance With Somebody" und "How Will I Know" bis zu "Step By Step" oder "I Will Always Love You". Bei letzterem hat sie zwar leider tatsächlich den Höhepunkt verpatzt - aber nach einem solch wunderbaren Abend wollte und konnte man ihr das nicht übel nehmen. Trotz kleiner Ecken, Kanten und Reibungspunkte konnte sie an diesem Abend das Publikum ganz für sich gewinnen, das sie euphorisch feierte - fast wie in alten Zeiten! Sie kommunizierte intensiv mit dem Publikum, zollte Michael Jackson ihren Tribut, gab während des Konzerts Autogramme, widmete einer zu Tränen gerührten Dame im Publikum einen Song - und war selber sichtlich gerührt ob der fantastischen Stimmung im in der Color Line Arena. Es war nicht zu spüren von all dem, was die Presse ihr derzeit vorwirft. Sie powerte sich vollkommen aus und ging spürbar bis an ihre Grenzen, um dem Publikum zu zeigen, das sie es noch immer kann. Ein wunderbarer Konzert-Abend.

Fazit: sehr gut