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Freitag, 18. Juni 2010

Besprochen: SCISSOR SISTERS - "NIGHT WORK"

You should be dancing: Die Scissor Sisters feiern auch auf ihrem 3. Album das scheinbar ewige Disco-Revival!

Einen leichten Weg zu ihrem 3. Album, dem Nachfolger des massiven Durchbruch-Albums "Ta-Dah", hatten die Scissor Sisters wahrlich nicht. Die Band hatte bereits ein komplett fertiges Album, das sie 2009 wieder einstampften - weil sie nicht dahinter standen. Bandleader Jake Shears flüchtete danach zu einem 3-monatigen Party-Marathon nach Berlin - wo er sich seine Inspirationen für das neue Album holte. So nahmen sie neuen Anlauf und ging mit Stuart Price ins Studio, um gemeinsam an "Night Work" zu arbeiten. Und man darf sagen, das es sich vor seinem Vorgänger durchaus nicht verstecken muss. Wieder einmal feiern Jake Shears, Babydaddy, Ana Matronic, Del Marquis und Randy Real ihr eigenes ewiges Disco-Revival ab. Produzent Price ist bei weitem nicht der schlechteste Mann, wenn man knackigen Disco-Sound überzeugend im Heute platzieren will. So zeigte er doch schon bei Madonna's Meisterstück "Confessions On A Dancefloor", zu welchen Großtaten er fähig ist. Auch hier machte er seine Arbeit gut - gar so gut, das manches hier streckenweise die beiden Vorgängeralben überstrahlt. Denn hier wird nicht nur der käsige 70s-Disco beliehen, man wagt sich auch in aktuellere Dance-Bezüge der 80er und 90er vor, die hier hervorragend mit catchy Melodien und famosen Hooks verwoben werden. Schon der Opener und Titelsong "Night Work" knallt einem zum Einstieg bereits mit voller Wucht die Discokugel zwischen die Beine und sorgt für einen fulminant energiegeladenen Auftakt. Aber auch danach passiert eine Menge. "Whole New Way" setzt mit seinem funky zurückgelehnten Groove entspanntere Akzente, um mittendrin kurzzeitig zu einer kleinen Offenbarung auszubrechen. "Any Which Way" gelingt als tighter Disco-Ohrwurm á la Bee Gees in cool, "Running Out" kommt als feister Disco-Kracher bei dem der Einfluss von Santigold (die ihnen hier unter die Arme griff) unverkennbar ist, "Skin Tight" empfiehlt sich als 80s-infizierte Dance-Pop-Ohrwurm-Perle mit viel Herzblut, das getragen dancige "Sex And Violence" mischt Disco-Anleihen, Synthiepop-Querverweise und Eurodance-Elemente zu einem großartigen ganzen, "Night Life" demonstriert vortrefflich, wie in einer besseren Welt die Bee Gees der 80er hätten klingen können und "Invisible Light" wagt sich weit voraus in der Geschichte und gibt sich als Dance-Offenabrung mit deutlichen Bezügen auf die 80er und 90er und Querverweisen zu New Order, Pet Shop Boys und Kraftwerk - und immer wieder der schicke Falsettgesang, der den Bee Gees den Rang abläuft. Doch bleibt es absolut schleierhaft, warum "Fire With Fire" zur ersten Single erklärt wurde - ein grauenhafter Schlager, gegen den selbst "Human" von den Killers tiefgründig wirkt. Sie hätten diesen Song gar zusammen mit dem verworfenen Album einstampfen sollen.

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