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Sonntag, 27. Juni 2010

Besprochen: DANGER MOUSE & SPARKLEHORSE presents - "DARK NIGHT OF THE SOUL"

Das Warten hat ein Ende: Nach über einem Jahr erblickt diese wunderschöne kleine Nachtmusik endlich das Licht des Tages.

Fast schon war man im Begriff, den Titel dieses Meisterstückes als böses Omen wahrzunehmen. Danger Mouse - der Herr der bereits den Gorillaz, The Black Keys oder The Good The Bad & The Queen unter die Arme griff, und selber für Gnarls Barkley, Broken Bells oder das visionäre Jay-Z / Beatles-Mash-Up "The Grey Album" verantwortlich zeichnet - und die amerikanische Rockband Sparklehorse, stellten "Dark Night Of The Soul", auf dem sich die von internationalen Kritikern abgenickte Creme de la Creme des Indie als Gastvokalisten die Klinke in die Hand gab, bereits Anfang 2009 fertig. Doch wieder einmal sorgten Streitigkeiten mit dem Plattenlabel EMI (dem größten musikalischen Spielverderber unserer Zeit, die schon für die Nicht-Veröffentlichung von Danger Mouse' "Grey Album" verantwortlich war), für Probleme: Sie sahen sich einfach außer Stande, das gute Stück zu veröffentlichen. Offiziell erschien einst nur ein 10-seitiges Buch zur Platte, inkl. einer beschreibbaren CD-R, die den Käufer unausgesprochen dazu aufforderte, das Album - das sie bereits für die selbstbrennende Hörerschaft als Stream ins Netz gestellt hatten - eigenmächtig per Internet zu beziehen. Um ein Haar wäre dies das 2. Meisterwerk aus den Händen von Danger Mouse gewesen, das offiziell nie erschienen wäre - aber diese dunkle Nacht findet nun ins Tageslicht: Im kommenden Monat erscheint endlich offiziell dieser kleine Meilenstein, auf das sich nun endlich jeder an diesen 13 großartigen Stücken ergötzen kann.
Das Album breitet sich aus wie an wahrhaftiger Rausch und zieht einen förmlich in seinen Bann - woran sicherlich auch die formidablen Gäste mitverantwortlich sind: The Flaming Lips eröffnen hier großartig mit dem melancholisch verklärten und eindringlichen "Revenge", Gruff Rhys von den Super Furry Animals kommt auf "Just War" für eine majestätische Folk-Pop-Hymne vorbei, Jason Lytle von Grandaddy weckt im famosen "Jaykub" Erinnerungen an die viel zu unbekannten Nor It's Overhaed und Strokes-Frontmann Julian Casablancas veredelt das auf hastigen Beats melancholisch daher galoppierende "Little Girl".
Mit "Pain" setzt Iggy Pop einen diabolisch treibenden Alternative-Rock-Akzent, David Lynch (der schon für das Artwork verantwortlich ist) vertont den großartigen ,dunkelgrauen, düsteren und hypnotischen Titelsong "Dark Night Of The Soul, James Mercer legte durch die fruchtbare Arbeit am grandiosen "Insane Lullaby" den Grundstein, für das von ihm und Danger Mouse daraufhin gegründete Duo Broken Bells, gemeinsam mit Nina Persson von den Cardigans, intonieren sie auf "Daddy's Gone" eine leidenschaftliche Kostbarkeit von einer Folk-Pop-Perle, für die gepflegt abgehangene Pop-Rock-Schönheit von "The Man Who Played God" wird die wunderbare Suzanne Vega reanimiert und das qual- , aber dennoch wundervolle, tiefmelancholisch getragene "Grim Augury" wird hier formidabel von Vic Chestnutt in musikalische Formen gegossen. Ein weiteres der bereits oben angerissenen bösen Omen, liefert der Umstand, das 2 der hier beteiligten Musiker seine Veröffentlichung nicht mehr miterleben durften: Vic Chestnutt und Mark Linkous, Frontmann von Sparklehorse, begingen im Abstand von nur wenigen Wochen Selbstmord.
Mit "Dark Night Of The Soul" hat man ein wahres Juwel in den Händen, das zwar bereits seit über einem Jahr existiert, jedoch durch seine offizielle Veröffentlichung in diesem Jahr, bereits auf den Thron der Jahresbestenliste 2010 schielt. Denn noch immer hocken wir ehrfürchtig vor den Lautsprechern, hemmungslos die pure Schönheit dieses Werks bewundernd.

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