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Samstag, 18. Juli 2015

Besprochen: YEARS & YEARS - "COMMUNION"

Auch wenn es nach einer handvoll famoser Singles eigentlich schon längst hätte klar sein müssen, macht ihr heiß ersehntes Debütalbum "Communion" das britische Trio Years & Years nun auch ganz offiziell zu einem der spannendsten Newcomer des Jahres!

Newcomer im Pop gibt es ja bekanntlich wie Sand am Meer - und viele von ihnen möchte man am liebsten schon wieder vergessen, ehe man sie überhaupt richtig kennengelernt hat. Da treffen unzählige Eintagsfliegen auf mindestens ebenso viele gesichts- und talentlose Trittbrettfahrer, die wie im Reagenzglas gezüchtete Pop-Klone anmuten, deren einzige Existenzgrundlage die zu sein scheint, die gerade hipsten Künstler bis zum Erbrechen zu kopieren. Doch gibt es ja zum Glück auch immer wieder solche wahrhaft herausragenden jungen Talente, die einen schon voll in ihren Bann gezogen haben, noch bevor überhaupt ihr erstes Album auf dem Markt ist. Und eines der vielversprechendsten aktuellen Exemplare dieser Art stellt das britische Elektropop-Trio Years & Years dar. Und doch fällt es einem schwer, die Band um den Sänger und Keyboarder Olly Alexander (der als Schauspieler u.a. auch in Filmen wie "Gullivers Reisen" oder "The Riot Club", sowie in Serien wie "Skins" oder "Penny Dreadful" mitwirkte), den Bassisten Mikey Goldsworthy und den Synthie-Spieler Emre Turkmen als Newcomer zu bezeichnen. So hat das Trio seit 2013 bereits 4 EP's veröffentlicht und noch vor dem Erscheinen ihres Debüts "Communion", wurden daraus seit Anfang 2014 ganze 5 Vorabsingles veröffentlicht. Am bekanntesten ist das Gespann diesbezüglich wohl zweifellos durch ihren bisher größten Hit, der es vor wenigen Monaten in ihrer britischen Heimat an die Spitze der Singlecharts schaffte und auch in zahlreichen Ländern Europas in die Top 10 vorstoßen konnte: der famose Dance-Pop-Überhit "King"!



Unter diesen zahlreichen über anderthalb Jahre verteilten Singles finden sich aber etwa noch der melodische Dance-Pop-Song "Real" (♪♫♪), das housige veranlagte und mitreißende "Desire" (♪♫♪) oder auch das famose und getragen ohrwurmige "Take Shelter" (♪♫♪), welches vor einem knappen Jahr als zweite Single des Albums erschien und mich als erstes auf das Trio aufmerksam machte. Und die neue und fünfte Single ist die bisher vielleicht sogar beste von allen: die strahlende und einnehmende Synthpop-Hymne "Shine", die im Grunde genommen gar das unbedingte Zeug zum Welthit besitzt. Doch auch abgesehen von seinen bisherigen offiziellen Singles, kann man ihr nun endlich erschienenes Debüt "Communion" als ein wahrhaftiges Hit-Album bezeichnen. So kann etwa das 90s-informierte und soft housige "Worship" (♪♫♪) als ein weiterer unschlagbarer Ohrwurm überzeugen und die erhabene Midtempo-Ballade "Eyes Shut" glänzt mit Pianos, sanft schillernden Synthies, pochenden Beats und einer wunderbaren Melodie. Und die atmosphärische und eingängige Synth-Perle "Border" (♪♫♪) kann sich dann problemlos als weiterer veritabler Hit empfehlen, während sie mit dem Closer "Memo"  eine getragene, emotionale und fast schon traurige Ballade zum Besten geben. Aber auch die Deluxe-Edition des Albums birgt in Form von Bonus-Tracks noch ein paar zusätzliche kleine Schätze: wozu das getragen atmosphärische und entgegen dem Titel eher 80s-infizierte "1977" (♪♫♪) ebenso gehört, wie etwa auch der ausgelassen tanzbare und stärker in den 90ern verwurzelte Dance-Pop-Kracher "I Want To Love". 


Years & Years - Shine on MUZU.TV.

Sofern man dem Sound der Band etwas abgewinnen kann - was aber mit einem gesunden Pop-Interesse wohl keine größere Schwierigkeit sein dürfte - wird einen "Communion" mit Leichtigkeit überzeugen können. Denn bei Years & Years treffen ein Gespür für große Melodien auf hervorragenden und vielseitig umgesetzten Elektro-/Synth-Pop und einen (denn das muss ja auch mal gesagt werden) verdammt guten und charismatischen Sänger -  und damit reihen sie auf ihrem heiß ersehnten Debüt nun einen Hit an den nächsten und machen es so in meinen Ohren zu einem der besten Pop-Alben des bisherigen Jahres.