♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

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Donnerstag, 31. Mai 2012

Besprochen: SCISSOR SISTERS - "MAGIC HOUR"

Die Scissor Sisters klingen so spannend wie lange nicht mehr, und machen aus Album No.4 ein bunt schillerndes Pop-Spektakel.

Bisher hat sich die bunte Truppe von den Scissor Sisters ja nicht schlecht geschlagen. Nach dem selbstbetitelten und famosen 2004er Debüt, folgte das äußerst solide Zweitwerk "Tah-Dah" (2006), dass den massiven Hit "I Don't Feel Like Dancing" hervor brachte. Nachdem die Band dann ihr 3. Album gerade fertig gestellt sofort wieder einstampfte, machte man sich ein wenig Sorgen um die kreative Quelle des New Yorker Pop-Kabaretts. Doch das neu eingespielte und offizielle 3. Album "Night Work" aus dem Jahr 2010, überraschte dann dennoch als wahrhaft gelungen - wäre nur die regelrecht grauenhafte erste Single "Fire with Fire" nicht gewesen. Aber Schwamm drüber. Doch auch die erste Single ihres neuen Albums "Magic Hour" ließ einen ratlos: sollte man "Only The Horses" als augenzwinkernde Kitsch-Komposition nehmen, die nur dazu gedacht war, kurzweilig zu bespaßen? Verstehen wir uns nicht falsch: dieser piano- und synthielastige (ja!) Ohrwurm kann durchaus für Euphorie sorgen - nur weiß man eben nicht so recht, ob einem das vielleicht doch ein wenig peinlich sein muss. Ach scheiß doch drauf: it's a HIT!


Doch beim ersten überfliegen der Albumcredits, macht sich eine vage Erleichterung breit: der hier verantwortliche Produzent Calvin Harris, war nur bei diesem einen Song am Werke. Für fast den ganzen Rest waren sowohl die Band selbst, als auch der deutsche Elektro-Tüftler Alex Ridha verantwortlich - besser bekannt unter dem Namen Boys Noize! Das macht sich aber nicht in Form von saftiger Elektro-Beschallung bemerkbar. Schade eigentlich, aber für die eingefleischten Fans der Truppe, würde das wohl einem recht krassen musikalischen Hirnfick gleich kommen - der im leider nur auf der Deluxe-Edition des Albums erhältlichen Bonus-Track "Fuck Yeah" zeitweilig vage angedeutet wird - und dort gibt es viel zu entdecken: von pumpenden Beats, über Rap-Einlagen, bis hin zu unverkennbaren Elementen des Eurodance der frühen 90er Jahre. Letztere kommen aber auch stark in "Self Control" (♪♫♪) zum Vorschein, welches ungemein an den 1993er Dance-Klassiker "Show Me Love" von Robin S. erinnert. Ansonsten gibts hier wieder ein bunte Mischung, die einem manchmal auch bekannt vorkommen kann - wie etwa der blumig melodische Opener "Baby Come Home" (♪♫♪), die 80s-typische und durchaus bezaubernde Ballade "Year of Living Dangerously", das entspannt sonnenscheinige "San Luis Obispo", oder das herrliche, von Sturart Price in Szene gesetzte "Somewhere", dass nicht allzu weit von den Pet Shop Boys entfernt ist. Für eine gelungene Überraschung sorgt "Keep Your Shoes" (♪♫♪), dass wesentlich deutlicher vom Elektro-Background von Produzent Alex Ridha geprägt ist. Und zudem noch als potentieller Hit durchgehen kann. "Shady Love" kann durch eine futuristisch elektro-lastige Produktion und coole Rap-Einlagen punkten, die auch hörbar von der hier mit vertretenen Azealia Banks, und natürlich nicht zuletzt von Boys Noize beeinflusst wurde. 


 Und auch "Let's Have a Kiki" (♪♫♪), dass sich mit Sprechgesang und clubbig catchy Produktion von ihrem bisherigen Schaffen deutlich abhebt, kann sich als weiterer Hingucker resp. Hinhörer etablieren. Etwas farblos erscheint dagegen dann die Produktion, die Pharrell Williams dem Song "Inevitable" angedeihen ließ - ein Song der durchaus Potential besitzt, dass hier aber größtenteils vernachlässigt wird. Wir warten auf den Remix.^^  Letztendlich ist den Scissor Sisters mit "Magic Hour" wieder einmal ein kunterbuntes Pop-Spektakel gelungen, bei dem sich nach mehrmaligem hören immer stärker die Erkenntnis heraus schält, dass man die Band schon lange nicht mehr so spannend erlebt hat.



Montag, 28. Mai 2012

Special: AND 12 POINTS GO TO...: DER EUROVISION SONG CONTEST 2012

2012 ging der "Eurovision Song Contest" in Baku, der Hauptstadt des diesjährigen Gastgebers Aserbaidschan, in die nächste Runde - und brachte nur eine handvoll gelungener Darbietungen, aber eine mehr als verdiente Siegerin hervor. Und ansonsten: viel Glitter, Lightshows und Skurrilitäten.

Die 2012er Version des Eurovision Song Contest, der am Samstag den 26.05.2012 in Baku stattfand, war mal wieder das, was die gesamte Veranstaltung schon lange ist: viel Show mit wenig dahinter. Angefangen von den wie immer größtenteils zu vernachlässigenden musikalischen Leistungen vieler Teilnehmer, bis zu dem langsam äußerst vorhersehbaren Punktevergaben, die mit der eigentlichen Leistung der darbietenden Künstler kaum bis gar nichts mehr zu tun haben. Denn mal ganz ehrlich: das etwa Griechenland und Zypern sich jedes Jahr auf's neue Gegenseitig die Höchstzahl von 12 Punkten geben, dürfte wohl niemanden mehr überraschen - und vor allem nichts mit der dargebotenen Musik zu tun haben. Doch es ist müßig sich über solch ein Thema zu echauffieren, erlebt man dasselbe Spiel doch jedes Jahr auf's neue. Ein perfektes Beispiel war das Jahr 2003, dass mittlerweile politische Situationen auch ihren Einzug in den ESC gefunden haben : kurz nach Ausbruch des Irakkrieges belegte der einstige Kandidat für Großbritannien, welche die Invasion in den Irak bekanntermaßen gemeinsam mit dem USA vollzogen, den letzten Platz - bei sage und schreibe 0 Punkten. Zufall? Ich denke weniger.

Siegerin Loreen (Schweden) performed ihren Song "Euphoria".

Das man diese Logik natürlich nicht immer anwenden kann ist klar - so musste sich das Vereinte Königreich auch in diesem Jahr mit nur 12 Punkten mit dem 25. Rang zufrieden geben. Was aber vielleicht in diesem Fall am 76-jährigen Engelbert und seinem Song "Love Will Set You Free" (♪♫♪) liegt, der ja bekanntlich noch nie so etwas wie hip war - auch wenn er durchaus mit dem nötigen Ernst an die Sache ging. Selbiges tirfft aber auch auf Albanien zu, die mit Rona Nishliu und ihrem Song "Suus" (♪♫♪) eine Dame an den Start schickten, die entfernt an Björk erinnert und eine recht gute Leistung darbieten konnte. Halt irgendwie anders - was auch prompt mit dem 5. Platz belohnt wurde. Einen ebenfalls hohen Platz konnte der Vorjahresgewinner und diesjährige Gastgeber Aserbaidschan mit der Sängerin Sabine Babayeva und ihrer netten, aber nicht weiter spannenden Ballade "When The Music Dies" (♪♫♪) verbuchen: Platz 4 gab es dafür. Unser Auftritt wurde bekanntlich von Roman Lob bestritten - der ganz auf sein Talent und seinen Charme setzte, und als einer der ganz wenigen teilnehmenden Musiker ohne großen Pomp und aufwendige Lightshow auskam. Mit einem großartigen Auftritt erstritt er sich einen mehr als verdienten 8. Platz, auf den er und wir mächtig stolz sein können. 

Roman Lob - "Standing Still", live beim ESC 2012 in Baku

Estland belegten mit Sänger Ott Lepland und seiner Ballade "Kuula" (♪♫♪) relativ überraschend der 6. Platz, Italien schaffte es mit Nina Zilli und dem optisch als auch stilistisch ziemlich einfallslos von Amy Winehouse abgekupferten "L'amore è femmina" (♪♫♪) auf den 9. Platz, und Serbien konnten mit den ziemlich unspannenden Tränenzieher "Nije ljubav stvar" (♪♫♪) von Željko Joksimović, gar die Bronze-Medaille sichern. Die größte Geschmacksverirrung der diesjährigen Veranstaltung war leider voraus zu sehen: mit  Buranovskiye Babushk und ihrem unerhört grässlichen "Party For Everybody" (♪♫♪), konnte sich Russland mit einem Haufen Omi's, die aussahen, als hätte man sie frisch von den russischen Kartoffelfeldern geklaut, die Silber-Medaille verdienen. Schon im Vorfeld wurden sie von vielen umschwärmt - warum, dass ist mir nach wie vor rätselhaft. Kollektive Wahrnehmungsstörung wäre denkbar. Doch wenigstens hat in diesem Jahr die richtige gewonnen: ganz oben auf dem Siegertreppchen stand Loreen, die für Schweden mit der Dance-Pop-Hymne "Euphoria" Gold holte - und mit 372 Punkten die Konkurrenz weit hinter sich ließ.

Loreen - "Euphoria", live bei ESC 2012 in Baku

 Das Frankreich allerdings mit ihrem eigenartigen Dance-Pop "Echo (You And I)" (♪♫♪) von Anggun (die bereits 1997 einen europaweiten, und vor allem einst wirklich gelungenen Hit mit "Snow On The Sahara" hatte) auf den hinteren Plätzen landen würde (Rang 23), war keine große Überraschung.  Griechenland ist mit "Aphrodisiac" (♪♫♪) von Eleftheria Eleftheriou zurecht im hinteren Mittelfeld gelandet (Rang 17), die peinlichen Hampelmänner von Jedward aus Irland, sind  mit ihrem Song "Waterline" (♪♫♪) auf einem mageren 19. Platz ebenfalls sehr gut aufgehoben, und auch wenn Norwegen mit Tooji und ihrem etwas nervigen und orientalisch geflavourten "Stay" (♪♫♪) durchaus im hinteren Feld zurecht angesiedelt sind, so ist der letzte Platz dann wohl doch etwas hart ausgefallen. Aber irgendwie auch egal. Der größte "Skandal" der Abends war allerdings, dass Dänemark mit nur 21 Punkten auf dem 23. Platz landete - was man vorher nicht für möglich gehalten hätte, und auch jetzt kaum fassen kann. Denn die charmante Sängerin Soluna Samay und ihr wunderbarer Pop-Song "Should've Known Better", waren eines der musikalischen Highlights der gesamten Show.

Soluna Samay - "Shoul've Known Better", live beim ESC 2012 in Baku

Dieses zum Teil höchst unbefriedigende Ergebnis ist wieder einmal bezeichnend für den einstigen "Grand Prix Eurovision de la Chanson", eigentlich einem Songwriter-Wettbewerb, bei dem allerdings die Show heute wichtiger scheint als die vorgetragenen Songs selber. Doch wenigstens gab es mit Loreen, von der man in den nächsten Monaten sicherlich noch einiges hören wird, in diesem Jahr eine verdiente Siegerin, die schon im Vorfeld als der größte Favorit gehandelt wurde - doch auch das dieser dann tatsächlich am Ende die begehrte Trophäe mit nach Hause nimmt, ist in der Regel selten. Und auch der gute Platz den Roman Lob für Deutschland holte, ist eine der wenigen erfreulichen Ergebnisse dieses Abends. Der Rest war eigentlich wie immer: tonnenweise Glitter und Plüsch, Skurrilitäten en masse, doch nur wenig Originalität und Qualität. Aber wie bereits an anderer Stelle erwähnt: that's Showbusiness - und das ist heute leider alles was zählt.   

Sonntag, 27. Mai 2012

Besprochen: ROMAN LOB - "CHANGES"

Mit seinem Debüt legt Roman Lob ein unerwartet starkes Fundament, auf das sich mit Sicherheit eine erfolgreiche Karriere errichten lässt. Chapeau!

Das Roman Lob von Anfang an in Stefan Raab's ESC-Casting-Show "Unser Star für Baku" mein erklärter Favorit war, ist kein Geheimnis. Es hätte aber auch ganz anders laufen können, war er doch vor einigen Jahren bereits Kandidat bei "Deutschland sucht den Superstar", wo er es bis in die Top 20 schaffte - und wegen einer Kehlkopfentzündung ausstieg. Aber trotzdem Dieter Bohlen ihm das Angebot unterbreitete, in der nächsten Staffel gleich in die Top 20 durch marschieren zu können, entschied sich Roman zum Glück dagegen, und suchte stattdessen sein Glück beim "Eurovision Song Contest" - bei dem er uns auch soeben einen äußerst respektablen 8. Platz erspielen konnte, auf den sowohl er als auch wir durchaus stolz sein können. Gelungen ist ihm dies mit seiner natürlichen und äußerst charmanten Art, und seinem definitiven und offenkundigen Talent, als auch  mit der Single "Standing Still", einer soliden Poprock-Nummer, die durchaus eine der besten der diesjährigen Show darstellte. 



Und so komme ich nun endlich auch mal dazu, hier meinen Eindruck zu seinem Debütalbum "Changes" zum besten zu geben. Man hatte ja stets die Gewissheit, dass bei Stefan Raab's Talentsuche in der Regel Musik heraus kommt, die der des Konkurrenten von "Deutschland sucht den Superstar" um Lichtjahre voraus ist. Und das macht auch Roman hier deutlich. Doch bleiben wir realistisch: "Changes" ist stilistisch kein sonderlich überraschendes Album geworden, doch das müsste jedem im Vorweg klar gewesen sein. Innerhalb von nur wenigen Wochen musste das erste Album des 21-jährigen fertig sein - die Masse dürstete schließlich nach Material, und  diese Nachfrage musste schnell befriedigt werden. Eigentlich ein Jammer, aber: that's Showbusiness! Doch für so einen Schnellschuss der auf Nummer sicher gehen musste, ist ihm hier ein nahezu erstaunlicher Erstling gelungen, der sich als wesentlich besser heraus stellt, als man selbst als Sympathisant des jungen Mannes erwartet hätte. Und: hier wird sogar für Abwechslung gesorgt. So kommt etwa der Titelsong "Changes" als ein Ohrwurm mit  schick funky Groove des Weges, der ein wenig an Justin Timberlake erinnert. "Call Of The Sun" (♪♫♪) gibt einen sommerlich gut gelaunten Ohrfänger ab, der einen catchy Refrain zu bieten hat. "Alone" (♪♫♪) gibt sich als äußerst solider Pop-Rocker die Ehre, "Make You Smile" ist ein herzig melodischer Pop-Singalong der zum mitwippen einlädt, "Day by Day" (♪♫♪) entpuppt sich als wirklich schöne und gefühlvolle Popballade, seine tatsächlich großartige Coverversion von "After Tonight" (♪♫♪) kann dem Original problemlos auf Augenhöhe begegnen, "Conflicted" (♪♫♪) liefert sehr genießbaren Radio-Poprock, und sogar auf dem sehr shiny-happy daher tänzelnden "Something Stupid" macht unser Star für Baku eine gute Figur. Als besonderes Highlight der Platte stellt sich dann "First Me" heraus, dass einen astreinen Hit abgibt der - wie vieles auf diesem Album - auch international konkurrenzfähig wäre. Und wenn er dann mit dem ebenfalls sehr schönen "Revolution" das Album ausklingen lässt, dann möchte man es am liebsten gleich wieder von vorne hören. Nur das "Flying" zwar eigentlich ziemlich anständig, aber irgendwie ein klein wenig zu naiv daher schlendert,  könnte den Hörgenuss hier ein klein wenig trüben. Aber daran stört man sich nicht besonders - hätte all das hier (weil Casting und so) viel, viel schlimmer ausgehen können. Und schlimm ist hier mal so rein gar nichts. Im Gegenteil: Roman Lob ist hier ein äußerst bodenständiges und verdammt unterhaltsames Debüt gelungen, dass aber dennoch Luft nach oben lässt. Ein grundsolides Fundament auf das er hervorragend aufbauen kann - und wenn beim nächsten Mal noch ein paar mehr Ecken und Kanten hinzu kommen, und er seinen eigenen Stil besser durch scheinen lässt, dann kann man nur mehr als zufrieden sein. Denn schon zu "Changes" bleibt mir nichts anderes zu sagen als: Hut ab - das beste Album eines Casting-Show-Gewinners das ich wohl jemals gehört habe.

Sonntag, 20. Mai 2012

Besprochen: THE TEMPER TRAP - "THE TEMPER TRAP"

Auf Album No.2 entdecken die Australier den 80s-informierten Pathos-Pop...und wecken damit eher gemischte Gefühle.

Wenn eine Band wie The Temper Trap aus Australien auftaucht, dann kommen Kritiker ja allzu gerne mit dem beliebten Coldplay-Vergleich. Auch wenn einem jene schon bei ihrem famosen Debüt "Conditions" aus dem Jahr 2009 nicht so richtig einleuchten wollten. Nun gut, ihr Hang zur poppigen Melancholie, eingepackt in alles umschlingenenden Melodien, haben sie zwar mit den Kollegen aus Großbritannien gemein, aber derlei Attribute sind ja nun mal auch nicht allein Coldplay vorenthalten. Also nehmen wir Abstand von dem Vergleich, wenn wir uns nun um das Nachfolgewerk des Quintetts aus Melbourne kümmern, dass sie schlicht "The Temper Trap" betitelten. Hier wird auch auf Albumlänge schon mal deutlich, was schon die Vorab-Single "Need Your Love", ein von angestaubten Synths angetriebener Gassenhauer der gelungenen Art,   offenbarte: auf ihrem Zweitwerk kommen deutlich mehr Synthesizer und Keyboard-Flächen zum Einsatz,ohne sich dabei aber zu stark von ihren Wurzeln zu lösen.

 

In "Where Do We Go From Here" wird dies auch deutlich, welches allerdings die eher unschöneren Aspekte der 80er Jahre nachzeichnet. "Londons Burning" erweitert das Album um ein weiteres Highlight, dass weniger von den elektronischen Strukturen des Albums geprägt ist, und Dank psychedelischer Elemente durchaus eine ganz eigene Dynamik besitzt. Die neue Single "Trembling Hands" (♪♫♪) ist gar nicht so weit von ihrem Debüt entfernt, und kredenzt uns durchweg schmackhaften Indie-Pop, der sich in schwelgerischer Atmosphäre über den Hörer ergießt. Auch "The Sea Calling" schmiegt sich auf Anhieb in die Synapsen, indem es ganz einfach mit einer zu Herzen gehenden Melodie und eine melancholisch-schönen Atmosphäre bezirzt. Aber mit Songs wie "Dreams" oder dem bereits erwähnten "Where Do We Go From Here", geht in der zweiten Albumhälfte die Qualitätskurve hörbar nach unten - was nicht an schlechten Songs liegt, als viel mehr daran, dass sich ein gewisser Hang zur Beliebigkeit breit macht. Mit "Rabbit Hole" können sie dann allerdings wieder ordentlich Boden gut machen, ist doch hier der Geist des Debüts wieder allgegenwärtig. Aber das wieder sehr 80s-infizierte und nicht gerade zu euphorischen Luftsprüngen animierende "I'm Gonna Wait", setzt diesen Trend leider nicht fort. Wogegen sie dann aber Dank "Leaving Heartbreak Hotel" das Album mit einer geradezu wunderbaren Indiepop-Ballade ausklingen lassen. Aber man merkt: "The Temper Trap" ist ein zweischneidiges Schwert, dass den hohen Erwartungen nach dem famosen Vorgänger nicht wirklich gerecht werden kann. Spaß macht hier trotzdem so einiges - nur muss man eben ab und an auch ein paar schwächere Momente in Kauf nehmen. Und wie bereits ein Blogger-Kollege von mir feststellen musste: es gibt auf jeden Fall Luft nach oben. Dem stimme ich definitiv zu. Doch darf sich die Band in Zukunft nicht noch mehr dem schwülstigen Pathos-Pop an den Hals werfen - sonst sind beim nächsten mal die Coldplay-Vergleiche vielleicht doch gar nicht mehr so weit her geholt. Fazit: solide Arbeit, nur mit nicht allzu hohem Haltbarkeitsdatum. 


Diskografie: OASIS



1991 gegründet, ab 1994 zu erheblichem Weltruhm gelangt und am Ende über die eigenen Ego's gestolpert: Oasis, die britische Band, die für kurze Zeit mal die größte Band der Welt war, ist seit nun über 2 Jahren Geschichte. Doch es war abzusehen, dass die stark ausgeprägten Ego's der Frontmänner und Prügelbrüder Liam und Noel Gallagher nur auf befristete Zeit eng nebeneinander existieren könnten. Es krachte ja immer mal wieder kräftig zwischen den beiden - außer wenn sie sich nicht gerade öffentlichkeitswirksam über diverse Musikerkollegen die Mäuler zerrissen. Dabei war bereits in den 2000ern von der einstigen Größe der Band nicht mehr viel übrig, und ihre lautstarken Lästerattacken und Geschwisterrivalitäten sorgten lange Zeit für mehr Aufmerksamkeit als ihre Musik. Doch gerade als sie wieder dazu ansetzten, sich qualitativ zu rehabilitieren, war es vorbei mit der Band. Noel Gallagher, ihr musikalisches Mastermind, trennte sich im August 2009 nach einem Streit mit seinem Bruder Liam von der Band. Die verbliebenen Bandmitglieder gaben sich den neuen (und herzlich dämlichen) Namen Beady Eye - und legten in diesem Jahr ein unerwartet solides Album vor. Und Noel brachte bald darauf seine Solokarriere als Noel Gallagher's High Flying Birds an den Start - dem ein ebenfalls gelungenes Debüt folgte. Nachdem die Auflösung der Band wenig Staub aufwirbelte, die großen Nachrufe auf die Band ausblieben und heute kaum einer noch eine Reunion herauf beschwört, stellt sich die Frage: Was ist noch übrig von der einst größten Band der Welt? Begeben wir uns auf eine Spurensuche....




ALBUMS:


"DEFINITELY MAYBE" (1994)

Mit ihrem Debütalbum, dass im Sommer 1994 erschien, ging die Geschichte um Oasis so richtig los. Und sie gaben zu Anfang schon mal so richtig Gas. Man kann "Definitely Maybe" wohl als ihr ungestümstes und ungeschliffenstes Album betrachten. Jugendlicher Sturm und Drang, gepaart mit einer erfrischenden Arroganz, zeichnete diesen Britrock-Rohdiamanten aus, der zeigte, dass die jungen Männer eine Menge zu sagen hatten. Sicherlich schielen hier die Beatles-Querverweise um jede Ecke, aber schaffte die junge Band es hier dennoch hervorragend, diese ganz in ihren eigenen rotzlöffeligen Kosmos zu beamen. So kann das Debütalbum noch heute mit einigen perfekten Klassikern dienen, die noch immer zeitlos aus den Boxen stürmen. Man nehmen nur den genialen Opener "Rock'n'Roll Star" (♪♫♪) - ein rotizg nach vorn preschender Brit-Rock-Bastard, der sie im Handumdrehen zu selbigen machen sollte. "Live Forever" (♪♫♪) offenbart sich dann als herausragende und eindringliche Britpop-Hymne, die sich ohne Umwege sofort in die Epidermis schraubt. "Columbia" bezirzt als hübsch ausladender und mitreißend energetischer Britrock, der einen geradewegs unter die Decke katapultiert. "Supersonic" (♪♫♪) empfiehlt sich in Form eines selbstbewusst zurückgelehnten Britpop-Ohrwurms, als weiterer essentieller Bandklassiker, der auch Made in 2011 einen veritablen Hit abgegeben hätte. "Bring It Down" (♪♫♪) zeigt sich als selbstbewusst nölender und roh gniedelnder Rocker, der ein schwindelerregendes Tempo vorlegt. "Cigarettes & Alcohol" (♪♫♪) präsentiert hübsch dreckigen, bluesig angefixten Britrock, der nach (richtig!) Bier und Zigaretten riecht. Und "Slide Away" (♪♫♪) ist salopp ausgedrückt eine auf ewig derart GEILE Britpop-Hymne, das jede Sekunde dieser fast 7 Minuten ein wahrer Genuss ist. Für die einen war es gerade die Rotzigkeit, die die Magie dieses Albums ausmachte, für die anderen hingegen waren sie noch ein ungeschliffener Rohdiamant - und irgendwie sollten beide Recht haben. Denn schon bald sollten Oasis zeigen, zu welch bahnbrechenden Großtaten sie noch in der Lage waren - und damit ihr eigenes Scheitern einläuten. Aber das ist eine andere Geschichte.









"(WHAT'S THE STORY) MORNING GLORY" (1995)

The story continues - und das gerade mal ein gutes Jahr nach dem hoch gelobten, und vor allem in den UK enorm erfolgreichen Debüt. Ihr Zweitwerk "(What's The Story) Morning Glory" stand im Oktober 1995 in den Läden - und die Welt stand Kopf. Denn es sollte weltweit einschlagen wie eine Bombe, 6 grandiose Singles hervorbringen, zu vermutlich DEM Britpop-Klassiker der 90er Jahre avancieren und sie für kurze Zeit zur größten Band der Welt machen. Hiermit hatten die Gallagher-Brüder es geschafft, zu eben jenen Musikgiganten heran zu wachsen, als die sie sich schon immer lautstark brüsteten. Denn wer dieses Album auch nur einmal hört, den erschlagen hier förmlich die famosen Songperlen, die sich nach und nach im Hirn festsetzen. So gut wie jeder Song ein kleine (oder auch große) Hymne. Ob nun der hinreißend mitreißende Opener "Hello", der herzhaft medodische Britrock-Ohrfänger "Roll With It" (♪♫♪), die auf ewig wundervolle und zeitlos perfekte Britpop-Ballade "Wonderwall" (♪♫♪), der beatle-esque All-Time-Evergreen "Don't Look Back In Anger" (♪♫♪), der mitreißend britrockige und in höchst zwingendem Maße popmelodische Kracher "Some Might Say" (♪♫♪), das warme und harmonisch in die Synapsen gleitende "Cast No Shadow" (♪♫♪), der hübsch 60s-imformierte und unwiderstehlich dengelnde Ohrfänger "She's Electric" (♪♫♪), oder der unsterbliche, bewusstseinserweiternde und schier phänomenale Psychedelic-Britpop-Epos "Champaign Supernova" (♪♫♪), dass einem dann zum Ende nochmal kräftig den Schalter raus haut. Was Oasis hier ablieferten, konnte selbst in Anbetracht des sehr guten Erstlingswerks nicht mit rechten Dingen zugehen. Und auch die Band selbst hätte ahnen müssen, dass nach diesem Genre-Meilenstein eigentlich nichts mehr kommen konnte, dass dem noch etwas hätte hinzufügen können. Und so zeigten sie auf "(What's The Story) Morning Glory" eine Klasse und Inspiration, wie man sie von der Band so nie wieder hören sollte.








"BE HERE NOW" (1997)

Der Kritiker-Konsens im Falle des 3. Albums von Oasis ist hart: Die meisten Musikexperten sehen in "Be Here Now" das abrupte Versiegen der Gallagher'schen Kreativitätsquelle, ein künstlerisches Desaster das ihr musikalische Weltherrschaft mit eine Schlag kollabieren ließ. Doch das ist so nicht ganz richtig und auch ein wenig unfair. Doch es steckt auch ein Funken Wahrheit darin. Natürlich waren zum einen nach dem Großwerk "(What's The Story) Morning Glory" die Erwartungen der Öffentlichkeit enorm. Doch woran das Album definitiv krankte (und zum Teil scheiterte) war vor allem die Tatsache, das Oasis zu viel Zeit und zu viel Geld hatten, um das Album aus der Taufe zu heben. Sicherlich gab und gibt es hier einige tolle Perlen zu bestaunen, die noch immer von den ausklingenden großen Tagen der Gebrüder Gallagher zeugten. Da war etwa der Opener und erste Single "D'You Know What I Mean" (♪♫♪) - ein fein mitreißender und atmosphärischer Britrock-Hit. "Don't Go Away" (♪♫♪) outete sich als sehr gezähmtes, aber melodisch unschlagbar schönes Britpop-Juwel. "All Around The World" (♪♫♪) hatte mit seiner zeitlos anmutenden Ausstrahlung das Zeug zum kleinen Bandklassiker. Und vor allem das großartige "Stand By Me" (♪♫♪) geriet zur famosen und eindringlichen Britpop-Ballade mit Langzeitwirkung. Doch dazwischen, davor und danch, gibt es hier nicht viel was länger hängen bleibt. "My Big Mouth" ist nach vorn drängender Britrock mit großem Maul - aber nur wenig dahinter. Und "Magic Pie" ist durchaus gut funktionierender und vielversprechender Britrock, der sich aber im Verlaufe seiner völlig überdehnten Spieldauer von über 7 Minuten, selbst den Wind aus den Segeln nimmt.
Auch wenn es hier im Grunde keinen echten Totalausfall zu beklagen gibt, so wirkt "Be Here Now" dennoch wie ein lose Ansammlung von Songs, die es zufällig auf eine gemeinsame Platte geschafft haben. Der jugendliche Sturm und Drang des Debüts, der sich in die Funken sprühende Kreativität des Zweitwerks wandelte, schien hier plötzlich einer gewissen Orientierungslosigkeit und Überambitioniertheit zu weichen, mit dem sie sich langfristig selbst ein Bein stellten. Aber trotzdem "Be Here Now" kaum noch die Magie seines Vorgängers ausstrahlte, haben sie hier dennoch einige Perlen zu bieten, die das Album zu einem durchweg soliden Werk machen.









"STANDING ON THE SHOULDERS OF GIANTS" (2000)

Angeblich sind es die ersten Momente eines Albums, die die Wahrnehmung des Hörers entscheidend beeinlfussen. Wer im Fall von "Standing On The Shoulders Of Giants", dem 4. Album von Oasis aus dem Frühjahr 2000, derartige Maßstäbe anlegt, der dürfte eine derbe Ernüchterung erfahren. Den der Opener "Fuckin' In The Bushes", den Noel Gallagher als "real piece of music" bezeichnete, ist nichts als ignorierenswerte und eintönig vor sich hin gniedelnde Langeweile. Doch leider kommen sie auch im Verlaufe des restlichen Albums nicht nicht viel mehr aus dem Quark. "Go Let It Out", die erste Single die Noel mit selbigen eben zitierten Worten adelte, bleibt uninterssanter und melodiearmer Britpop, "Who Feels Love" (♪♫♪) verkommt zur gelangweilt daher suppenden Angelegenheit, "Put Yer Money Where Yer Mouth Is" (♪♫♪) versagt auf ganzer Linie durch seine eigene Eintönigkeit, das doch ziemlich naive "Little James" (♪♫♪) offenbart deutlich die songschreiberischen Schwächen von Liam Galagher, "Where Did It All Go Wrong" (♪♫♪) mutet solide an, bleibt aber kaum mehr als ein verblassender Schatten früherer Großtaten, und "Sunday Morning Call" (♪♫♪) bleibt ein rigendwie nichtssagender Pop-Schleicher, der nicht stört aber auch sonst nicht weiter auffällt. Auch nicht positiv. Als einer der wenigen Kichtblicke ragt etwa sachte "Gas Panic!" (♪♫♪) aus dem heraus, das noch einmal vorführte, dass ein letzter kleiner Hauch musikalischen Könnens noch immer da war. Was Oasis hier ablieferten, war ein ödes und am Hörer eindruckslos vorbei rauschendes Irgendwas, dass trotz kleiner Lichtblicke schnell vom Radar der Öffentlichkeit verschand - und keinen einzigen auch nur halbwegs einprägsamen Hit hevor brachte. Oasis verabschiedeten sich in die Belanglosigkeit.








"HEATHEN CHEMISTRY" (2002)

2 Jahre nach ihrem letzten und bis dahin enttäuschendsten Werk "Standing On The Shoulder Of Giants", meldeten sich Oasis im Sommer 2002 mit ihrem 5. Album "Heathen Chemistry" zurück. Doch von einem wirklichen Comeback kann auch hier wahrlich nicht die Rede sein. Zumindest kriegten es Oasis hier hin, wieder mal etwas zu schrieben was man Songs nennen konnte. Siechte das letzte Album nahezu komplett höhepunktslos vor sich hin, kann man hier immerhin wieder ein paar Fixpunkte ausmachen. Ob es nun wirklich von Vorteil war, diese komplett in der Albummitte zu ballen, sei dahingestellt. So bilden hier die herzerweichende und wunderbar melodische Ballade "Stop Crying Your Heart Out" (♪♫♪), das hinreißnde und warme "Songbird" (♪♫♪) (das zeigte das auch dem minder begabten Songwriter Liam Gallagher eine kleine Perle aus dem Ärmel purzeln kann), und die herrliche Britpop-Perle "Little by Little" (♪♫♪) quasi die "heilige Dreifaltigkeit" dieses Albums, die annähernd kilometerweit aus selbigem heraus ragen. Zugegeben: auch bei Beiträgen wie dem soliden Standard-Werk "She Is Love" (♪♫♪), möchte man sich nicht angewidert abwenden. Aber dennoch präsentieren sie uns hier sonst überwiegend uninteressantes bis mageres Songmaterial, von dem - bis auf genannte Ausnahmen - nichts hängen bleibt. Aber immerhin konnten sie mit "Heathe Chemistry" ihren Ruf ein wenig aufpolieren, und stiegen von der Belanglosigkeit ins Mittelmaß auf.








"DON'T BELIEVE THE TRUTH" (2005) 

Mit dem plaktiven Titel ihres 2005er Albums rieten Oasis dem Käufer, nicht die Wahrheit zu glauben. Nur konsequent, wollte die Band doch auch eben jener nicht ins Gesicht sehen: Der Wahrheit, dass sie nie die beste Band der Welt sein würden. Und dieser scheinbar krampfhafte Drang war es, der "Don't Believe The Truth" die Luft zum atmen nahm. Gepaart mit dem augenscheinlichen Unwillen (oder Unvermögen), ein paar mehr musikalische Einflüsse zuzulassen, als jene sich ewig wiederholenden Querverweise an die Beatles - nur eben ohne deren Inspiration, Kreativität oder Vielseitigkeit. Aber mit einem schlechten Album hat man es hier durchaus auch wieder nicht zu tun. Manch ein Kritiker pries ihr 6. Album als eine Art Wiedergeburt der Band, was aber sehr hoch gegriffen erscheint. Doch auch hier können sie wieder mal mit ein paar dezenten Glanzleistungen auftrumpfen. Nach dem soliden und durchaus netten "Love Like a Bomb", zeigt sich vor allem "The Importance of Beig Idle" als erster echter Höhepunkt der Platte, der sich als herrlicher 60s-Pop ins Zeug legt. "Part Of The Queue" (♪♫♪) verdingt sich als wunderbarer und soft psychedelisch ausufernder Britpop, und das abschließende "Let There Be Love" (♪♫♪) sorgt immerhin für einen bodenständig balladesken Abgang. Dazwischen gibt es dann auch erduldbares wie das okaye "Guess God Thinks I'm Able", oder die recht eintönige, aber erträgliche Single "Lyla" (♪♫♪). Aber sonst wird dem Hörer auch hier wieder vor allem eines präsentiert: eine Menge Selbstzitate! Auch wenn Oasis sich noch immer für die geilsten hielten und den Tod des Britpop einfach nicht wahr haben wollte, konnten sie sich hier gegenüber dem Vorgänger um einen Hauch verbessern. Oder anders ausgedrückt, klangen sie nicht mehr ganz so langweilig wie zuletzt.








"DIG OUT YOUR SOUL" (2008)

Als 2008 Oasis' 7. Album "Dig Out Your Soul" erschien. erwartete man durchaus nicht mehr viel von der einst so großen Band. Und auch sie selbst schienen endlich verstanden zu haben, dass sie nie die beste Band der Welt sein würden. Wäre die Band nur mal etwas früher darauf gekommen - denn wie sich im Jahr darauf ziegen sollte, würde es ihr letztes Album sein. Denn den Umstand, dass sie hier so unverkrampft wie schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr zu Werke gingen, machte "Dig Out Your Soul" tatsächlich zu ihrem besten Album seit "(What's The Story) Morning Glory". So kommt schon der Opener "Bag It Up" (♪♫♪) mit einer erfrischenden Rotzigkeit aus den Boxen geschossen, die wieder stark an die Zeiten ihres Debüts erinnerte - und gleich davon kündete, dass sich eine Menge getan hat bei Oasis. Zwar noch immer dem Stil verpflichtet, den man schon die letzten fast 15 Jahre von ihnen gewöhnt war, aber mit einer Energie und Unbekümmertheit, die man lange vermisst hatte. Auch "The Turning" (♪♫♪) zeigt sich danach als durchweg gelungener, roh-melodischer Britpop, mit psychedelischen Tupfern. Das famose "Waiting For The Rapture" (♪♫♪) nähert sich mit seinem ruppigen, aber dennoch melodischen Charakter ebenfalls wieder ihrem Erstlingswerk, was aber auch die energiegeladene und feist in die Glieder fahrende erste Single "The Shock Of The Lightning" (♪♫♪) zur Schau stellt. Mit "I'm Outta Time" (♪♫♪) ist dann Liam Gallagher auch mal wieder eine hübsche Ballade eingefallen, die durchaus zu Herzen geht. Und mit der atmosphärischen Britpop-Hymne "Falling Down" (♪♫♪) gelang ihnen nicht nur das unbestrittene Albumhighlight, sonder viel mehr ihr grandiosester Song seit "Champaign Supernova". Ein wieder beinah auf ganzer Länge tolles Album, mit dem eine recht ironische Tatsache offenbart wird: das Oasis nur zu Beginn und zum Ende ihrer Karriere wirklich begeistern konnten.







COMPILATIONS:



"THE MASTERPLAN" (1998)

Nach ihrem doch recht überambitionierten 3. Album "Be Here Now", veröffentlichten sie die Compilation "The Masterplan". Auf ihr versammelten sie 14 B-Seiten, die es auf kein Album der Briten geschafft hatten. Was auf den ersten Blick wie ein Lückenfüller anmutet, erweist sich schnell als viel, viel mehr als das. Denn fast alle Songs dieser Platte entstanden in der kreativsten Phase ihrer gesamten Karriere - in eben jener ihrer ersten beiden Meisterwerke "Definitely Maybe" und "(What's The Story) Morning Glory". Und das hört man den hier vertretenen Raritäten auch sofort an. Wären sie nicht bereits als Zugabe zu diversen Singles erschienen, sie hätten ein reguläres Studioalbum daraus drehen können - und wohl ein 3. Meisterwerk geschaffen...das in so schwindelerregender Qualität leider nie wieder kommen würde. Aber dennoch kann man sich hier an einer nahezu tadellosen Compilation ergötzen, die mal wieder eindrucksvoll unter Beweis stellte, wie inspiriert die Band doch in jungen Jahren zu Werke ging. So drängt sich schon der Opener "Acquiesce" (♪♫♪) als ein fetter Britpop-Hit auf, in dem Liam die hübsch nölenden Verse besorgt, um dann für seinen Bruder Noel und einen fast schon hymnisch mitreißenden Refrain das Feld zu räumen. Das wunderbare und auf Anhieb im Gehörgang Wurzeln schlagende "Underneath The Sky" (♪♫♪), steht dann vielem Albummaterial der beiden Erstlingswerke in kaum etwas nach. "Talk Tonight" (♪♫♪) zeigt sich als wunderbare und bis dahin persönlichste Akkustikballade der Band; "Fade Away" (♪♫♪) verdingt sich als rotziges und geiles kleines Britrock-Rupelstilzchen; "Listen Up" (♪♫♪) präsentiert sich als potentieller Überhit in guter, alter Oasis-Manier; "Rockin' Chair" (♪♫♪) ist wunderbarer und warmer Britpop der feinsten Sorte, der das Zeug zum Band-Klassiker gehabt hätte; und das fabelhaft beatle-eske "The Masterplan" (♪♫♪) bezeichnete Noel Gallagher nicht von ungefähr als eines der besten Songs, die er je geschrieben hat - später sollte er auch die Entscheidung bereuen, den Song nur als B-Seite (zu "Wonderwall") veröffentlicht zu haben.
Eine beinah radikal grandiose Compilation, die einem wieder einmal verdeutlicht, das Oasis um 1994/95 auf der Höhe ihrer Zeit waren. Ein wahrer Ohrschmaus.








"STOP THE CLOCKS" (2006)

Im Jahr 2006 sollte dann die erste Best-Of der Band erscheinen. Und es sollte eine jener nur sehr rar gesäten Exemplare werden, die durchaus eine Daseinsberechtigung haben. Oft kriegt man ja von Plattenfirmen langweilig kompilierte Fliessbandware vorgesetzt, die nur einen Sinn haben soll: sich verkaufen! Doch hier stimmen die Verhältnisse: "Stop The Clocks" bietet 18 Songs auf 2 CDs, die von Mastermind Noel Gallagher persönlich ausgewählt wurden. Zudem enthält es neben Singles, auch Albumtracks, sowie mehrere B-Seiten. So versuchte die Band hier nicht nur eine lieblose Aneinandereihung von Hits zu schaffen, sondern einen umfassenden und vor allem spannenden Überblick über ihr geamtes künstlerisches Schaffen. Welche Schlüsse man nun allerdings daruas ziehen will, dass einzig ihr drittes Album "Be Here Now" hier komplett ignoriert wurde, sei jedem selbst überlassen. Aber eigentlich schon verwunderlich, wo man dort durchaus vorzufindende Kracher wie "D'You Know What I Mean" oder "Stand By Me" hier durchaus gern gehört hätte. Doch so verwöhnen sie uns dennoch mit einer hervorragenden Playlist, in dem sogar die schwächeren Momente (die es ja durchaus bei Oasis gibt) so gekonnt eingesetzt werden, dass selbst diese einen gewissen Charme im großen Ganzen entwickeln. Vom grandiosen Gassenahuer "Rock'n'Roll Star" oder der herzerweichenden B-Seite "Talk Tonight", über das 60s-infizierte "The Importance of Being Idle", den ultimativen Überhit und All-Time-Classic "Wonderwall", das vielseits übersehene Großwerk "The Masterplan", oder die fantastische Hymne "Live Forver", bis hin zur herrlich melodisch geratenen B-Seite "Half The World Away" (♪♫♪), dem Klassiker "Don't Look Back In Agner", oder dem Jahrhundert-Britpop-Epos "Chapmpaign Supernova", sitz hier nahezu alles! Eine perfekte Best-Of-Compilation, auf der Oasis zeigten, dass sie noch immer wussten, wie sie ihre Stärken am besten einsetzen. Und sie offenbaren, dass manche, auf ihren zugehörigen Alben eher schwachen bis mittelmäßigen Songs, in einem anderne Kontext besser funktionieren können, als man zu vermuten gewagt hätte. Eine hervorragende Zusammenstellung, die selbst Kritiker mühelos überzeugt.








"TIMES FLIES... 1994-2009" (2010)

Das Oasis nur 4 Jahre nach "Stop The Clocks" ihre zweite Best-of auf den Markt brachten, wäre unter normalen Umständen reine Geldschneiderei. Doch im Fall von Oasis war es beinah nur konsequent, oder man hätte sich gewundert, wäre es nicht so gekommen. Im Jahr zuvor hatten Oasis sich durch einen Streit zwischen den beiden Zankbrüdern Liam und Noel Gallagher getrennt. Und so erschien 2010 "Time Flies... 1994-2009", die genau genommen keine Best-of darstellt, sondern eine Singles Collection. Das sie nicht ganz vollständig ist, weil man etwa das grandiose "Champagne Supernova" vermisst, vergessen wir einfach mal. Denn trotzdem gibt es hier 26 Songs (27 wenn man denn Hidden-Track "Sunday Morning Call" mit zählt) der Briten, welche sich von "Live Forever", über "Wonderwall" bis zum späten Klassiker "Falling Down", durch beinah sämtliche Klassiker und Hits der Band ziehen. Schön das man hier dann auch in den Genuss des hymnischen Britrockers "D'You Know What I Mean", oder der grandiosen Britpop-Perle "Stand By Me" kommt. Und mit dem wunderbaren 1994er Britpop-Classic "Whatever" (♪♫♪) und dem spröden Britrocker "Lord Don't Slow Me Down" (♪♫♪) von 2007, haben sie hier auch zwei Non-Album-Singles im Gepäck, die bislang noch auf keinem Album der Band zu hören waren. Das es dann aber auch immer mal wieder zu vernachlässigende Beiträge wie "The Hindu Times", "Go Let It Out" oder "Who Feels Love" gibt (keine große Überraschung, dass sie alle aus ihren schwächsten Alben "Standing On The Shoulder Of Giants" und "Heathen Chemistry" stammen), vermag die Freude nur geringfügig zu schmälern. Ein stramm geschnürtes Bündel mit einer Menge Hits - auch wenn es nicht ganz an die Klasse von "Stop The Clocks" heran reichen kann. Aber alles in allem eine wahrhaft gelungene Singles-Collection.

Freitag, 18. Mai 2012

Inselplatten: "William Shakespeares ROMEO + JULIET" - OST


Der wohl beste und bewegendste Soundtrack der mir jemals zu Ohren kam. Ob mit Film oder nur die Musik: ein Meisterwerk!

Der 1996 (in Deutschland im Frühjahr 1997) erschienene Kinofilm "William Shakespears Romeo + Juliet", mit Leonardo di Caprio und Claire Danes in den Hauptrollen, wird leider bis heute viel zu häufig als Teenie-Romanze verkannt. Doch das wird dem Film in keinster Weise gerecht. Schuld war wohl das einstige Image von Leonardo di Caprio, der Mitte der 90er Jahre tatsächlich ein enormer Teenager-Schwarm war. Die Gründe liegen auf der Hand.^^ Doch auch das war an Ignoranz nicht zu überbieten, hatte er bereits zuvor in hervorragenden Filmen wie "This Boys Life" (neben Robert de Niro), "Gilpert Grape" (neben Johnny Depp) oder "Total Eclipse" unter Beweis gestellt, was für ein überragender Schauspieler er ist. Heute kann man ganz klar sagen: einer der besten Schauspieler unserer Zeit. Und ja: auch "Romeo + Juliet" ist ein Beleg dafür. Und wie Regisseur Baz Luhrman zudem hier den Klassiker von Shakespeare in das ausgehende 20. Jahrhundert beamte, und all dies in sowohl schwermütige, als auch knallbunte, schrille und leidenschaftliche Bilder bannte, konnte einen gehörig unter die Decke klatschen. Und er verschmolz diese Tragödie der 1590er, mit der Pop-Kultur der 1990er Jahre. So sollte der dazugehörige Soundtrack der wohl beste sein, der bislang je an meine Ohren drang. Wie schon der Film, nutzt auch der Soundtrack die unterschiedlichsten Stimmungen und gegensätzlichsten Stile, und zeichnet so auf hervorragende Weise die Eindrücke des Filmes nach. Man kann tanzen, träumen, schwärmen und weinen - und am Ende besteht der Soundtrack vor allem aus einem: Hits! Einer der damals wie auch heute größten, wichtigsten und besten Beiträge, ist ohne Zweifel das grandiose, melancholisch-schwüle "Talk Show Host" von Radiohead - das zwar im selben Jahr als B-Seite ihrer Single "Street Spirit" veröffentlicht wurde, aber in dieser zwar nur minimal veränderten, aber wie ich finde besseren Version, nur auf diesem Soundtrack erhältlich ist. 

                                 

Das sollte aber nicht der einzige Beitrag von Radiohead sein: die großartige, todtraurige und gifttriefende Ballade "Exit Music (For a Film)" (♪♫♪) hat die Band gar speziell für "Romeo + Juliet" komponiert, und fand seinen Platz im Abspann des Filmes. Aber paradoxerweise nicht im Soundtrack: der Song wurde nur auf Radiohead's 1997er Jahrhundert-Meisterwerk "OK Computer" veröffentlicht. Und auch was hier sonst geboten wird, ist fast ausnahmslos von hoher Qualität - oder sorgt im Zusammenspiel mit allen anderen Beiträgen für ein stimmiges und einnehmendes Ganzes. Garbage steuerten das famose, tief melancholische und düstere, aber dennoch popmelodische "#1 Crush" (♪♫♪) bei, dass bis heute zum besten zählt was man je von der Band um Shirley Manson gehört hat. Die Butthole Surfers kredenzten uns hier mit "Whatever (I Had a Dream)" (♪♫♪) ein diabolisch grinsendes, und zutiefst düsteres, in Teilen gar nahezu verstörendes Meisterstück, dass nicht nur Samples aus dem Film verwendete, sondern speziell für den Film komponiert wurde und sich auch textlich darauf bezieht. Der größte Hit ging dann auf's Konto der Cardigans, deren hier beigesteuertes "Lovefool" (♪♫♪), ein charmant zuckerwattiger und unwiderstehlich süßer Pop-Ohrwurm, sich zu DEM Hit des Filmes entwickelte, und einen weltweiten Top-10-Hit provozierte. Einen weiteren Song-Meilenstein verewigten hier noch der bis heute weitgehend unbekannte, einst 20 Jahre junge irische Musiker Mundy: die großartige und nachdenkliche Indie-Folk-Rock-Perle "To You I Bestow", ohne Zweifel eines der größten Highlights des Soundtracks. 

   

Und auch davor, daneben und dahinter passiert hier einiges: der gut gelaunte Garage-Rock-Ohrwurm "Local God" (♪♫♪) von Everclear, dass famos träumerische und im besten nur denkbaren Sinne schmalzig-schöne "Angel" (♪♫♪) von Gavin Friday, der Crossover-Hit "Pretty Piece of Flesh" (♪♫♪) von One Inch Punch, die wunderschöne und zu Tränen rührende Ballade "Kissing You" (♪♫♪) von Des'ree, der Love-Theme des Filmes, der knallbunte Disco-Feger "Young Hearts Run Free" (♪♫♪) von Kym Mazelle, die scheue und herzerweichende Pop-Perle "Little Star" (♪♫♪) von Stina Nordenstam, oder der schwelgerisch euphorisierende Indiepop-Hit "You And Me Song" (♪♫♪) von The Wannadies. Ein großartiger Soundtrack, der zudem enorm viele Erinnerungen und Emotionen birgt. 

Und der zudem noch durch einen zweiten seiner Art ergänzt wurde - "Romeo + Juliet Volume 2" enthielt nur wenige gesungene Stücke. Dazu zählt aber etwa Quindon Tarvers geniales Prince-Cover "When Doves Cry" (♪♫♪). Oder natürlich die dramatisch anschwellenden Chöre, die das epische "O Verona" (♪♫♪) dominieren. Dafür sind hier aber alle instrumentalen Stücke des Filmes enthalten, in denen man hin und wieder auch Original-Passagen aus dem Film hören kann. So kann man etwa in der dramatisch melancholischen "Death Scene" (♪♫♪) sowohl die letzten Worte Romeos, als auch den Schuss wahrnehmen, mit dem sich Julia im Film das Leben nimmt - erschrecken ist hier nahezu vorprogrammiert.^^ Komponiert und produziert wurden die meisten dieser Stücke von Craig Armstrong, der einst bereits dafür bekannt war, gerne orchestrale mit elektronischen Elementen zu verbinden - was auch diesen Instrumentals zugute kommt. Und so trifft auch hier wieder Klassik auf Pop. Was zudem dadurch verstärkt wird, dass in manchen der instrumentalen Stücke, auch Samples aus Songs vom ersten Soundtrack auftauchen. So stützt sich "The Montague Boys" (♪♫♪) auf One Inch Punchs "Pretty Piece of Flesh", und das wunderbare "Introduction To Romeo", sowie das tief melancholische "Mantua", basieren auf Radioheads "Talk Show Host". 

                      

Im stark elektronsich gefärbten "Escape From Mantua" (♪♫♪) gibt es dann ein wiederhören mit Mundy's "To You I Bestow", aber auch mit "O Verona", das sich folglich immer wieder durch den Soundtrack zieht. Und Des'rees "Kissing You" (die "Love Theme" des Filmes) gibt es hier gleich in einer offziellen Instrumental-Version (♪♫♪), wird aber auch in der hochromantischen "Balcony Scene" (♪♫♪) erneut aufgegriffen. Beide Platten geben einen hervorragenden Soundtrack ab, der sich deutlich von gängigen Soundtracks abhebt. Und vor allem kann er hier dem eigentlichen Film nahezu auf Augenhöhe begegnen: Volume 1 besteht quasi aus Klassikern und Hits, während Volume 2 überwiegend Instrumental ausfällt, dabei aber auch im heimischen Wohnzimmer hervorragend funktioniert - was man wohl von wenigen dieser Art behaupten kann. Immer wieder ein Erlebnis! 

 

Montag, 14. Mai 2012

Besprochen: NIKI & THE DOVE - "INSTINCT"

Es hätte ein Sturm werden können, und wurde doch nur ein flaues Lüftchen: Niki & The Dove können mit ihrem Debütalbum leider nicht überzeugen.

Schon im vergangenen Jahr rotierte ja bereits die Single "DJ, Ease My Mind" des schwedischen Duos Niki & The Dove, um Sängerin Malin Dahlström - deren Stimme zuweilen an die ebenfalls schwedische Kollegin Karin Dreijer Andersson alias Fever Ray, Sängerin von The Knife, erinnert -   und Keyboarder Gustaf Karlöf. Und das nicht ohne Grund. Denn mit diesem Song ließen sie uns einen sehr schicken, elektronisch gewürzten Indie-Pop-Ohrwurm angedeihen, der noch heute fabelhaft funktioniert. Sogar bis auf die begehrte BBC-Liste "Sound of 2012" haben es die beiden geschafft. Und nun schieben sie endlich ihr lang erwartetes Debütalbum "Instinct" hinterher. "DJ, Ease My Mind" noch immer in den Ohren, macht man sich also gespannt ans Eingemachte - doch kaum ist das Album zum ersten Mal ausgeklungen, macht sich längst eine relativ ernüchternde Erkenntnis breit: denn der Vorbote sollte bereits den wohl besten Song des ganzen Albums darstellen.

 
Niki & The Dove - DJ Ease My Mind von universalmusicdeutschland

 Handwerklich haben sie all das was es hier zu hören gibt äußerst solide in Szene gesetzt, und ein paar recht hübsche Momente kommen dabei auch immer mal wieder rum. Doch wo sind die Hits, die uns dieser erste Überhit versprochen hat? Und überhaupt: wo haben die beiden Schweden bitte die Melodien versteckt? Denn so angenehm hier einiges auch klingt, und so wenig all dies auch immer weh tun mag - so richtig hängen bleiben will hier kaum etwas. Die Produktion bleibt überwiegend fade und höhepunktslos, die Melodien wirken erstaunlich blutarm und oft sogar recht beliebig - nur manche Soundsperenzchen, wie sie etwa schön in Songs wie "The Fox" (♪♫♪) zu hören sind, ziehen den Karren wenigstens halbwegs aus dem Dreck. Obwohl dies Metapher wohl böswilliger klingt, als es die beiden Herrschaften verdient haben. Es gibt ja auch Ausnahmen...auch wenn man schon wirklich genau hinhören muss um jene in diesem überwiegend recht einheitlichen Soundbrei zu identifizieren. So hätte "Under The Bridges" (♪♫♪) mit einer etwas weniger gelangweilten Melodie durchaus mäßige Hitqualitäten mitbringen können,  und die Hälfte der hier vorliegenden knapp 9-minütigen Spieldauer, hätte auch vollkommen gereicht. Die zweite Single "Tomorrow" (♪♫♪) hingegen ist wohl der einzige übrige Song der sich durchaus mit Recht "Single" nennen darf, kann hier doch immerhin zeitweilig für halbherzige Euphorie gesorgt werden. Auch "The Drummer" (♪♫♪) hat durchaus seine Momente, wenn auch die Produktion den Song als solches hinter sich lässt. Und "The Gentle Roar" (♪♫♪) ist durchaus auf dem richtigen Weg, muss aber auch ohne nennenswerten Höhepunkt auskommen. Ein schlechtes Album ist wahrlich etwas anderes - aber nach dem famosen Vorboten bleibt das Album leider dennoch eine Enttäuschung. Aber wenigstens ist kein Song ihres Debüts so scheußlich wie sein Cover-Artwork. Und das ist doch immerhin ein schwacher Trost.