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Montag, 21. Juni 2010

Besprochen: BONAPARTE - "MY HORSE LIKES YOU"

Fast schon zu clever: Auf Album Nr.2 gradwandern Bonaparte zwischen Rock mit Punk-Attitude und Lo-Fi-Elektronik - auf das es manchmal nur so scheppert!

Fragt man den normalen kleinen Bürger auf der Straße nach relevanter Musik aus deutschen Landen, dann kriegt man womöglich sofort solche Verbecher wie Silbermond, Ich & Ich oder Schmalzbeutel Naidoo um die Ohren geklatscht. Weit gefehlt, liebe ahnungslose Masse. So ganz deutsch ist die Formation Bonaparte zwar auch nicht, aber haben wir es hier immerhin mit einer Berliner Band zu tun. Das sie in Barcelona gegründet wurde und sich um den Schweizer Tobias Jundt formiert, macht das ganze nur interessanter - Multikulti mal anders! Doch das wichtigste ist, das dieses scharfkantige, treibende und rotzende kleine Rumpelstilzchen von einem Album, all den eben genannten Bands einen kräftigen Arschtritt verpasst. Nun wird es nur noch Zeit, das es auch der Rest der Republik kapiert. Doch darauf sollte man hier dennoch nicht zählen. Zu skizzenhaft, zu ungeschönt, zu dreckig, eckig, kantig und bissig ist dieses gute Stück, um von der Masse verstanden zu werden. Sie betreiben hier eine Gradwanderung zwischen knochigem Rock mit Punk-Attitude und bratzender Lo-Fi-Elektronik, hier und da ergänzt mit Einflüssen von Vaudeville ("Rave Rave Rave") bis mexikanischen Klängen ("Intermission In Mexico") - doch letztere das sind eher Randnotizen. Wer die Band nicht kennt und sich gar verzaubert in die orchestrale "Overture" schmiegt, die das Album eröffnet, der sollte schnell in Deckung gehen - ehe im folgenden Titelsong "My Horse Likes You" die Acid-Synthesizer aufdrehen und gepaart mit rotzigen Gitarrenriffs und Jundt's keifendem Sprechgesang, sie zu überrollen drohen. "Copmuter In Love" verdingt sich dann als irgendwie catchy Indietronic-Kracher, der nicht um im Titel Querverweise zu Kraftwerk zulässt. Mit "Boycott Everything" zaubern sie einen famosen Hit aus dem ausgefransten Hut, der auch dem Briten Jamie T. wunderbar zu Gesicht gestanden hätte. Ein durchaus spannendes Album, das im Verlaufe zwar auch ein paar Hänger aufweist, aber auf langer Strecke trotzdem überzeugen kann.

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