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Montag, 14. Juni 2010

Besprochen: STROMAE - "CHEESE"

Das Warten hat ein Ende: Der belgische Newcomer macht mit seinem famosen Debüt-Album den Dancefloor der 90er wieder salonfähig!

Der 25 Jahre junge belgische Musiker Paul van Haver, besser bekannt als Stromae, legte einen erstaunlichen und überraschenden Durchbruch hin, als er vor wenigen Monaten, wie aus dem Nichts, mit "Alors On Danse" die Spitze der europäischen Singlecharts stürmte. Und es war eigentlich doch keine so große Überraschung - Stromae manifestierte das, was Musikjournalisten schon längst vorhersagten: Die Rückkehr der 90er! In seinem Überhit waren die Referenzen an die Nightcrawlers ("Push The Feeling On") so grandios in die wieder aufkeimende Dance-Bewegung von heute übersetzt, das man sich sehnlichst wünschte, er würde auf seinem Debütalbum den hier beschrittenen Weg weitergehen. Und die kühnsten Träume werden wahr. Wie er sich hier schamlos am Fundus des verpönten Euro-Dance (einst unter der Bezeichnung Dancefloor extrem populär) bedient und aus all dem ein zeitgenössisches und modernes Dance-Epos strickt, nötigt gehörigen Respekt ab. Wer heute noch gerne in nostalgsichen Erinnerungen an die Zeit der "Rhythm Is A Dancer"-Era schwelgt, dem werden hier einige alte Bekannte das Herz aufgehen lassen. Die neue Ohrwurm-Single "Te Quiero" ist mit seinem housigen Einschlag und Synthie-Pianos in die Zeit um ca. 1992/93 einzuordnen. Das großartige "Rail de Musique" lässt Erinnerungen an Snap! aufkommen (siehe "Exterminate"), während "House'llelujah" nach dem klingt, was 2 Unlimited einst unverzichtbar machte. "Peace Or Violence" outet sich als verschollener 90s-Dance-Classic, "Summertime" etabliert sich als potentieller Hit, der offenbar schon vom Captain Hollywood Project gehört hat und das gesangsarme "Silence" schwebt auf großartig angestaubten Retro-Synthie-Schwaden. "Dodo" ist der einzige Song der noch etwas quer im Ohr sitzt, was aber keineswegs negativ auffällt, hinsichtlich der hervorragenden Qualität des hier gebotenen Materials. Wer alt genug ist, um sich wenigsten noch vage an die Zeit zu erinnern, als Michael Jackson noch schwarz war, der wird hier an viele Favoriten seiner Jugend erinnert werden. Alle anderen dürfen sich über wohl eines der besten Dance-Alben des Jahres freuen. Magnifique!

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