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Mittwoch, 30. Juni 2010

Besprochen: THE ROOTS - "HOW I GOT OVER"

Das Schwergewicht des kreativen US-HipHop, meldet sich mit neuem Album zurück - und zementiert einmal mehr seine Relevanz.

Es ist nicht zu unterschätzen, was die US-HipHop-Formation The Roots für ihr Genre geleistet hat. Als eine der wenigen waren sie in der Lage, auch massenwirksam intelligenten HipHop zu bieten, wozu selten einer in den letzten Jahren fähig gewesen ist. Stets wurde dieses Genre, das definitiv eine Menge an Potential und Kreativität zu bieten hat, von Schwachköpfen wie 50 Cent dominiert - und auch der Wu-Tang Clan sieht gegen das HipHop-Schwergewicht The Roots aus, wie eine Horde wildgewordener Clowns auf Ecstasy. Fingen The Roots (zu denen einst auch der mittlerweile sehr bekannte - aber dem Niveau seiner ehemaligen Band nicht mehr gerecht werdende - Scott Storch gehörte) einst bei reinem HipHop an, entwickelten sie sich zusehends weiter, richteten sich deutlicher nach dem Stil des Neo-Soul und experimentierten in diversen anderen musikalischen Gefielden. Auch diese Kreativität verdankt die Band ihren enorm hohen Status, als eine der wenigen Verfechter, des intelligenten HipHop. Und zwar ein solcher, der erdig und zeitgemäß zugleich klingt - und der es nicht nötig hat, sich in zeitgeistigen Hochglanz-Produktionen zu ersaufen. Hier dringt Seele und Leben aus allen Ritzen. Auch auf das neue und mittlerweile 9. Album der Truppe trifft selbiges uneingeschränkt zu. Die perfekt sitzenden Raps, die erdige, Ecken und Kanten zulassende Produktion, die famos gesetzten Samples und mit Bedacht gewählten Gastmusiker, verschmelzen hier zu einer homogenen Einheit - und dabei schälen sich immer mehr großartige Songs heraus, die wohl mit zu dem Besten zählen, was man von den Herren bislang zu hören bekam. "Dear God 2.0" stellte eine großartig geglückte, in den HipHop-Kontext übersetzte Neuinterpreation des letztjährigen Folk-Pop-Meisterstücks "Dear God" der Monsters Of Folk. "Right On" bedient sich hervorragend eines Samples des Folkstücks "Book Of Right-On" der fantastischen jungen Folk-Heldin Joanna Newsom. "Walk Alone" und "Radio Daze" liefern zurückgelehnt souligen Oldschool-HipHop, der Titelsong "How I Got Over" besitzt unverschämte Hitqualitäten, und John Legend macht als Gastsänger in "Doin It Again" und "The Fire" eine bestechend gute Figur. Einzig "Web 20/20" und "Hustla" ganz am Ende, bleiben Beiträge für HipHop-Nerds, können aber auch für nicht so erfahrene HipHop-Hörer den Hörgenuss nicht schmälern. Ein sehr gutes Album das zeigt, das der gute HipHop noch immer existiert.

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Sonntag, 27. Juni 2010

Besprochen: SUZANNE VEGA - "CLOSE-UP VOL.1, LOVE SONGS"

Ist das nun ein kommerzieller oder ein künstlerischer Schachzug? Suzanne Vega reduziert auf Album No.8 ihre liebsten Love-Songs aufs wesentliche.

Vor 3 Jahre vollführte Suzanne Vega, die amerikanische Singer/Songwriterin, die den meisten noch durch "Tom's Diner" oder "Luka" im Gedächtnis haften geblieben ist, ihr künstlerisch geglücktes Comeback - doch kommerziell konnte sie an alte Zeiten nicht anknüpfen. Ob das nun mit dem neuen Album gestartete Projekt kommerziell oder rein künstlerisch motiviert war, sei dahingestellt: Binnen der nächsten 2 Jahre, veröffentlicht die mittlerweile 50jährige Dame (die sich jedoch noch immer wie 25 anhört) insgesamt 4 Alben, auf denen sie Songs ihres Backkatalogs auf wesentliche reduziert neu aufnimmt und thematisch ordnet. Als erstes ist die Liebe an der Reihe. Auf "Close-Up Vol.1, Love Songs" widmet sie sich 12 ihrer liebsten Lovesongs und interpretiert selbige neu. Von "Marlene On The Wall", über "Caramel", bis hin zu "Songs In Red And Grey" sind die Songs komplett entkernt und mit überwiegend akustischen Mitteln in Szene gesetzt. Das gibt den Blick oftmals besonders auf die Melodien und ihre Stimme frei - es wirkt intimer und vor allem da, wo 80's-typische Produktionsmittel in den Originalen zur Anwendung kamen, hört man den Songs ihre Veränderungen deutlicher an. Das führt oft zu hübschen und fast nie zu entgleisten Ergebnissen - alles klingt rund und stimmig. Die Reduzierung der Songs auf ihre wesentlichsten Elemente, kann der zeitlosen Schönheit der eh meist famosen Originale, allerdings auch nichts wesentliches hinzufügen. Die Interpretationen sind zwar im Grunde genommen durchweg von hoher Qualität, mit viel Gefühl und Leidenschaft vorgetragen. Doch statt der versprochenen Neuinterpretation, hat man hier eher das Gefühl, einer sehr gelungenen Unplugged-Session beizuwohnen - was ja auch nicht verkehrt ist. Doch wenn sie - wie zu erwarten - auf den 3 Nachfolgern "People And Places", "States Of Being" und "Songs Of Family" eben selbiges Konzept fortsetzt, dann dann reicht das definitiv nicht aus, um über die eingefleischten Fans hinaus, auch größere Massen längerfristig bei der Stange zu halten.

* * *1/2

Besprochen: DANGER MOUSE & SPARKLEHORSE presents - "DARK NIGHT OF THE SOUL"

Das Warten hat ein Ende: Nach über einem Jahr erblickt diese wunderschöne kleine Nachtmusik endlich das Licht des Tages.

Fast schon war man im Begriff, den Titel dieses Meisterstückes als böses Omen wahrzunehmen. Danger Mouse - der Herr der bereits den Gorillaz, The Black Keys oder The Good The Bad & The Queen unter die Arme griff, und selber für Gnarls Barkley, Broken Bells oder das visionäre Jay-Z / Beatles-Mash-Up "The Grey Album" verantwortlich zeichnet - und die amerikanische Rockband Sparklehorse, stellten "Dark Night Of The Soul", auf dem sich die von internationalen Kritikern abgenickte Creme de la Creme des Indie als Gastvokalisten die Klinke in die Hand gab, bereits Anfang 2009 fertig. Doch wieder einmal sorgten Streitigkeiten mit dem Plattenlabel EMI (dem größten musikalischen Spielverderber unserer Zeit, die schon für die Nicht-Veröffentlichung von Danger Mouse' "Grey Album" verantwortlich war), für Probleme: Sie sahen sich einfach außer Stande, das gute Stück zu veröffentlichen. Offiziell erschien einst nur ein 10-seitiges Buch zur Platte, inkl. einer beschreibbaren CD-R, die den Käufer unausgesprochen dazu aufforderte, das Album - das sie bereits für die selbstbrennende Hörerschaft als Stream ins Netz gestellt hatten - eigenmächtig per Internet zu beziehen. Um ein Haar wäre dies das 2. Meisterwerk aus den Händen von Danger Mouse gewesen, das offiziell nie erschienen wäre - aber diese dunkle Nacht findet nun ins Tageslicht: Im kommenden Monat erscheint endlich offiziell dieser kleine Meilenstein, auf das sich nun endlich jeder an diesen 13 großartigen Stücken ergötzen kann.
Das Album breitet sich aus wie an wahrhaftiger Rausch und zieht einen förmlich in seinen Bann - woran sicherlich auch die formidablen Gäste mitverantwortlich sind: The Flaming Lips eröffnen hier großartig mit dem melancholisch verklärten und eindringlichen "Revenge", Gruff Rhys von den Super Furry Animals kommt auf "Just War" für eine majestätische Folk-Pop-Hymne vorbei, Jason Lytle von Grandaddy weckt im famosen "Jaykub" Erinnerungen an die viel zu unbekannten Nor It's Overhaed und Strokes-Frontmann Julian Casablancas veredelt das auf hastigen Beats melancholisch daher galoppierende "Little Girl".
Mit "Pain" setzt Iggy Pop einen diabolisch treibenden Alternative-Rock-Akzent, David Lynch (der schon für das Artwork verantwortlich ist) vertont den großartigen ,dunkelgrauen, düsteren und hypnotischen Titelsong "Dark Night Of The Soul, James Mercer legte durch die fruchtbare Arbeit am grandiosen "Insane Lullaby" den Grundstein, für das von ihm und Danger Mouse daraufhin gegründete Duo Broken Bells, gemeinsam mit Nina Persson von den Cardigans, intonieren sie auf "Daddy's Gone" eine leidenschaftliche Kostbarkeit von einer Folk-Pop-Perle, für die gepflegt abgehangene Pop-Rock-Schönheit von "The Man Who Played God" wird die wunderbare Suzanne Vega reanimiert und das qual- , aber dennoch wundervolle, tiefmelancholisch getragene "Grim Augury" wird hier formidabel von Vic Chestnutt in musikalische Formen gegossen. Ein weiteres der bereits oben angerissenen bösen Omen, liefert der Umstand, das 2 der hier beteiligten Musiker seine Veröffentlichung nicht mehr miterleben durften: Vic Chestnutt und Mark Linkous, Frontmann von Sparklehorse, begingen im Abstand von nur wenigen Wochen Selbstmord.
Mit "Dark Night Of The Soul" hat man ein wahres Juwel in den Händen, das zwar bereits seit über einem Jahr existiert, jedoch durch seine offizielle Veröffentlichung in diesem Jahr, bereits auf den Thron der Jahresbestenliste 2010 schielt. Denn noch immer hocken wir ehrfürchtig vor den Lautsprechern, hemmungslos die pure Schönheit dieses Werks bewundernd.

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Mixtape-Special: MICHAEL JACKSON

Michael Jackson - der King Of Pop! Vor einem Jahr schockte sein plötzlicher und vollkommen unerwarteter Tod die Welt - nur wenige Wochen vor dem Beginn seiner großen Comeback-Konzert-Reihe. Der größte Künstler aller Zeiten ging von uns, lange vor seiner Zeit. Er hat die Musikgeschichte entscheidend beeinflusst, war und ist noch immer unzähligen Künstlern ein Vorbild und prägte die 70er, 80er und 90er mit seiner Musik. Und sehr prägte er auch die 00er - allerdings leider weniger durch seine Musik. Doch das alles ist nun unwichtig. Erinnern wir uns nun an diesen großartigen Künstler - und aus dem Grund nun die für mich 33 besten Songs von Michael Jackson.


1. "BEAT IT" (1982)

Ein Klassiker. Ein Kracher. Ein Meilenstein. Schon beim allerersten Hören schießt "Beat It" unwiderruflich in die Hirnwindungen und bleibt dort ein Leben lang. Selten zuvor oder danach fühlte sich etwas so sehr nach einem perfekten Pop-Song an, wie hier - wobei er sich ebenso mit der Rock-Hörerschaft versöhnen konnte, brachte er doch mit seiner hier zu hörenden Kollaboration mit Gitarrist Eddy VanHalen, als erster Pop und Hardrock auf einen Nenner. Noch heute klingt diese Perle von einem Popsong so frisch wie am ersten Tag. Fantastisch.


2. "IN THE CLOSET" (1991)

Erotischer als hier, war der King Of Pp mit Sicherheit nie: Mit Industrial-artigen Percussions, Uptempo-Beats, Breaks, Scratches, und mal flüsterndem, jauchzenden oder leidenschaftlichem Gesang, schuf er hier ein erotisches Monster von einem Song. Von Teddy Riley wurde diese Kostbarkeit im für ihn typischen New-Jack-Swing-Style zu einem Meilenstein veredelt, mit dem er Michael Jackson zu einem wahren Kraftakt im neuen Jahrzehnt verhalf. Großartig, nicht weniger.


3. "BILLIE JEAN" (1983)

Neben der mehr als offensichtlichen Konsensmeinung, das "Billie Jean" eines der ultimativen Meisterstücke Jackson's ist, schrieb der Song auch auf anderer Ebene Geschichte. In den frühen 80ern spielte der US-Sender MTV keine Musikvideos schwarzer Künstler - ein Umstand, von dem auch Michael Jackson's Video zu "Billy Jean" nicht verschont blieb. Sein Label CBS drohte MTV damit, ihnen keinerlei andere Videos ihres Labels mehr zu geben und sie öffentlich des Rassismus zu beschuldigen, wenn sie sich weitehin weigern, das Video zu "Billie Jean" zu senden. MTV ging in die Knie und spielte fortan "Billie Jean" auf Heavy Rotation. Und es eröffnete nun auch anderen schwarzen Künstlern den Weg zu MTV - und eine nicht zu unterschätzende musikalische Revolution nahm seinen Lauf.


4. "THRILLER" (1984)

Die 7. und letzte Single von dem gleichnamigen Album sollte ein veritabler Hit, ein Klassiker, Evergreen und einer der beliebtesten Songs des King Of Pop werden. Begleitet wurde dieser Kracher und Welthit von einem 14-minütigen Kurzfilm als Musikvideo, das seinerzeit das teuerste aller Zeiten war - heute ist es mit Sicherheit das bekannteste!




5. "SMOOTH CRIMINAL" (1988)

Mit diesem, auf schnellen Grooves und Beats aufgebauten Ohrwurm, der von einer jungen Frau Namens Annie handelt, die in ihrer Wohnung von einem Verbrecher verletzt (oder getötet?) wird, sollte eines der besten Song Jacko's werden. Der im dramatischen Falsett vorgetragene Refrain setzt sich sofort im Gehörgang fest und sorgt unmittelbar für Gänsehaut. Ein Hit und Klassiker, an dem man sich einfach nicht satthören kann.



6. "THEY DON'T CARE ABOUT US" (1996)

Als dieser Song erschien, steckte er in den Augen vieler bereits in einer tiefen Krise - doch er war noch immer der King Of Pop, wie er mit "They Don't Care About Us" eindrucksvoll unter Beweis stellte. Diese minimalistische, hauptsächlich auf tribalen Beats und Gitarrenriffs basierende, politkritische und mitreißende Hymne, wurde von 2 Musikvideos begleitet (von denen die selten gesendete "Gefängnis-Version" mit Abstand die bessere war), wurde ein weiterer No.1 für Jacko und darf sich zurecht als einen der besten Songs der 90er bezeichnen. Fantastisch!


7. "LIBERIAN GIRL" (1989)

Diesen großartigen Song habe ich erst mit 17 entdeckt und ist wohl eine der eher in Vergessenheit geratenen Singles von Michael Jackson. Eine wunderbare Ballade, die sofort unter die Haut geht. Eröffnet wird der Song mit dem in Swahili gesprochenen Satz "Nakupenda pia, nakutaka pia, mpenzi we.", ("I love you, and I want you, my dear."). Der Song war seiner engen Freundin Elizabeth Taylor gewidmet.



8. "WHO IS IT?" (1992)

Eine fast düstere und bedrohlich schwebende, von klaren Beats untermalte Hymne, ist die 5. Singles des "Dangerous"-Albums geworden. Und ein Hit für die Ewigkeit. Und allein wie Michael Jackson's Stimme von flehend, über melancholisch bis hin zu sehnsuchtsvoll, diverse Stimmungen wiederspiegelt - großartig!





9. "GIVE IN TO ME" (1993)

Auf der 4., nur in Europa erschienen, Single "Give In To Me" holte sich Michael Jackson als Gitarrist Slash von Guns'n'Roses an Bord. Zwar legt er hier kein nennenswertes Solo aufs Parkett, darf dafür aber während des nahezu gesamten Songs im Hintergrund gniedeln, und hilft dabei, aus diesem Song eine großartige Hymne zu gestalten.




10. "WANNA BE STARTIN' SOMETHIN'" (1983)

Mit der 4. Single seines Hit-Albums "Thriller", veröffentlichte Jacko eine multikulturelle Disco-Hymne, die vom Stil noch sehr an das Vorgängeralbum "Off The Wall" angelehnt war, aber noch eindringlicher und mitreißender gelang. Sehr bezeichnend für diese Disco-Perle ist der afrikanische "Mama-say mama-sah ma-ma-coo-sah"-Chor, den Rihanna etwa für ihren 2007er Hit "Don't Stop The Music" sampelte.



11. "GHOSTS" (1997)

Wohl einer der Perlen des King of Pop, denen schändlicherweise viel zu wenig Aufmerksamkeit zuteil wurde. "Ghosts" wurde gemeinsam mit dem Remix von "HIStory" als Doppel-A-Seite und als 2. Single des Remix-Albums "Blood On The Dancefloor - HIStory In The Mix" veröffentlicht, und bildete zudem den Titelsong seines grandiosen gleichnamigen Kurzfilms. Aus Stücken daraus bestand auch sein Musikvideo. Der Song selbst ist ein großartiger, im New-Jack-Swing-Style produzierter Ohrwurm, der wahrhaft gespenstisch, tanzbar und getragen zugleich daher kommt. Ein fantastischer Song.


12. "STRANGER IN MOSCOW" (1996)

Diese 5. und letzte Single des "HIStory"-Albums, erfuhr leider nicht den Erfolg, den diese traumverloren melancholische und essentielle Ballade verdient hätte. Zwar konnte "Stranger In Moscow" in einigen europäischen Ländern gute Platzierungen (UK: Platz 4; E: Platz 1) erreichen, konnte aber in Deutschland (Platz 21) und vor allem seiner Heimat, den USA (Platz 91) keine hohen Chartpositionen verbuchen. Im Grunde genommen eine Schande, sind sich Kritiker hingegen doch einig, des es sich hierbei um eine der besten Jackson-Kompositionen überhaupt handelt. Ganz großes Kino.


13. "CAN YOU FEEL IT" - The Jacksons (1980)

Kurz nach seiner Solo-Emanzipation mit "Off The Wall", nahm er im Jahr 1980 mit seinen Brüdern als The Jacksons einen weiteren Meilenstein auf. "Can You Feel It" ist eine zwingende, mitreißende und hymnische, von einem famosen Disco-Groove unterwanderte Pop-Granate, die der Musikexpress sogar als den besten Jackson-Song überhaupt listet.




14. "BLOOD ON THE DANCEFLOOR" (1997)

Diese großartige erste Single und Titelsong des Remix-Albums "Blood On The Dancefloor - HIStory In The Mix" war ursprünglich bereits für das 1991er Album "Dangerous" gedacht. Aus welchen Gründen auch immer, schaffte es der Song nicht auf das Album und wurde erst für das Remixalbum neu eingespielt und veröffentlicht. Ein Glück, das es das Tageslicht doch noch erblickte. Denn sonst wäre einem ein grandioser Uptempo-Ohrwurm entgangen, der ultimativ mitreißt und in Stücke aus Pop, R&B, Funk, Rock, New-Jack-Swing und House explodiert.


15. "ROCK WITH YOU" (1979)

Es soll tatsächlich Menschen geben, die diese grandiose Disco-Pop-Perle noch nie gehört haben. Erstaunlich, handelt es sich bei "Rock With You" um einen der ersten No.1-Hits des Jahres 1980, einen der größten Hits selbigen Jahres und den bis dahin beliebtesten Songs Jacko's - und zudem ist es eine der letzten Hits der ausklingenden Disco-Ära. Und zu allem Überfluss noch ein zeitloser Klassiker!



16. "TABLOID JUNKIE" (1995)

Mit diesem großartigen Albumtrack von "HIStory", holte Jacko nach "Leave Me Alone" (1989) zum nächsten Gegenschlag in Richtung Presse aus. Schon seit den 80ern waren sie keine Freunde, setzte die Presse doch allerlei utopische und schlicht erstunkene und erlogene Gerüchte in die Welt, die Jackson's Ruf zunehmend befleckten. In diesem rohen, treibend beatigen und mitreißenden Ohrwurm rechnet er mit der Presse ab und mit den Gerüchten, die sie über ihn und sein Privatleben erfanden. Und der Refrain drückt in wenigen Worten das aus, was man im Umgang mit den Medien in Schiefertafeln meisseln sollte: "Just because you read it in a magazine or see it on a TV screen don't make it factual."


17. "MAN IN THE MIRROR" (1988)

Weltverbesserungshymnen gab es von Michael Jackson in seiner Karriere einige, seien es nun "Heal The World", "Earth Song" - oder eben "Man In The Mirror", die erste seiner Art. Eine großartige, einnehmende und mitreißende Pop-Hymne, die zum Ende in einer fulminanten Gospel-Perle mündet. Hört man das heute, weiß man, wo Justin Timberlake solch tolle Outro's wie in "Lovestoned/I Think She Knows" oder "What Goes Around...Comes Around" gelernt hat.


18. "LEAVE ME ALONE" (1989)

Die 8. und nur außerhalb der USA und Kanada veröffentlichte Single "Leave Me Alone", war Michael Jackson's erste in einen Song gefasste Gegenschlag auf die Presse - in dem großartigen Evergreen befasst er sich mit allerlei Gerüchten und erfundenen Geschichten, die die Presse ihm ankreidete. Etwas, das er später mit "Tabloid Junkie", "Scream", "D.S." oder "This Time Around" großartig fortsetzte. Beinah so großartig, wie er es hier begonnen hat!


19. "HUMAN NATURE" (1983)

Die wunderbare, verträumte und warme Ballade, war die 5. Single vom Album "Thriller". Wie er hier seine Stimme auf einer wunderbaren Melodie ausbreitet - das garantiert Gänsehaut. Und wem hier etwas von einem anderen Song bekannt vorkommt: Ein prägnantes Sample verhalf 1993 SWV auf "Right Here" zu einem Hit.




20. "BLACK OR WHITE" (1991)

Mit der Vorab-Single zu Michael's "Dangerous"-Album, war er mit einem Schlag wieder ganz oben - der von Slash auf der Gitarre und von einem Rap-Part von Bill Botrell begleitete Kracher, wurde ein weltweiter No.1-Hit und zudem die meistverkaufte Single des Jahres 1991.





21. "I JUST CAN'T STOP LOVING YOU" feat. Sideah Garett (1987)

Nach dem enormen Erfolg von "Thriller", erwartete die Menge als erste Single des Nachfolgealbums "Bad" etwas großes - und Michael begegnete dem mit einem gewagten aber genialen Schachzug: Er veröffentlcihte mit "I Just Can't Stop Loving You" eine Ballade im Duett mit einer unbekannten Sängerin (Sideah Garett), zu dem kein Musikvideo produziert wurde. Doch im Grunde auch nicht so gewagt - denn der großartige Song sollte für sich allein sprechen.


22. "SAY, SAY, SAY" with Paul McCartney (1983)

Viele haben aus der "Thriller"-Phase das auf keinem Jackson-Album veröffentlichte Duett mit Ex-Beatle Sir Paul McCartney vergessen - eine Schande, handelt es sich bei diesem Song um einen famos beschwingenden, zeitlos melodischen Disco-Pop-Ohrwurm höchster Qualität. Wer diesen Song tatsächlich nicht mehr auf dem Plan haben sollte, den wird die Tatsache noch umso mehr überraschen, das er seinerzeit die Spitzen der weltweiten Charts stürmte.


23. "EARTH SONG" (1995)

Für viele ist es nur eine weitere Weltverbesserungs-Ballade - und dennoch ist es eine dramatische, mitreißende und mächtige Hymne, von der man sich einfach mal den Kopf wegblasen lassen kann. Ein wunderbares Stück Pop. Als 3. Single des "HIStory"-Albums stürmte es die Spitzen der europäischen Charts und avancierte zu seiner meistverkauften Single in den UK - in den USA ist der Song hingegen nie als Single erschienen.



24. "MORPHINE" (1997)

Mit diesem einen der 5 neuen Beiträge zu seinem Remixalbum "Blood On The Dancefloor - HIStory In The Mix", lieferte er einen wahren Kracher ab, der auf unkonventionelle Weise zwei völlige Gegensätze vereint. Vordergründig ein nicht unmelodisches, aber aggressiv stampfendes und treibendes Industrial-Monster, das sich im Mittelteil - etwa zwischen 2:48 und 4:06 Minuten - schlagartig in eine von Piano begleitete, melancholisch-traurige Ballade und wieder zurück verwandelt. Ein echter Killer!


25. "ANOTHER PART OF ME" (1988)

Die fünfte Single des "Bad"-Albums und ein unwiderstehlich melodischer, einem großartigen Groove verschriebener und verspielt tänzlender Uptempo-Ohrwurm, dessen Übergang zum Refrain allein schon ein wahres Highlight ist.






26. "DON'T STOP TILL YOU GET ENOUGH" (1979)

Den eigentlichen Startschuß zu seiner enorm erfolgreichen Solo-Karriere, löste Jacko mit der ersten Single seines 5. Studioalbums "Off The Wall" aus: "Don't Stop Till You Get Enough" war seine erste Solo-No.1 seit "Ben" (1972) und zudem seine erste Single, über die er als Komponist eignenen künstlerischen Einfluß ausübte - herausgekommen ist ein wahrlich zeitlos mitreißender Disco-Funk-Pop-Überhit, der noch bis heute frisch klingt.


27. "THE WAY YOU MAKE ME FEEL" (1987)

Im Grunde ist diese 3. Single aus dem "Bad"-Album ein melodischer Midtepmo-Pop-Ohrwurm, der sehr gut ist, aber kompositorisch nichts übermäßig geniales an sich hat - es ist dieser hypergeniale Killer-Groove, der einem hier gehörig den Rest gibt und sicherlich nach den ersten paar Takten auch den müdesten Arsch von alleine wackeln lässt. Eine Glanzleistung!




28. "OFF THE WALL" (1979)

Als 3. Single seines 5. Soloalbums veröffentlichte er den Titelsong "Off The Wall" - ein, wie schon zuvor der Song "Thriller", von Rod Temperton komponierter, geschmeidig eleganter und tanzbar eingängiger Disco-Pop-Ohrfänger, der noch heute Begeisterungsstürme auslösen kann. Und nebenbei: Gesampelt wurde der Song etwa in "I'm That Chick" von Mariah Carey's Album "E=MC²".



29. "CAROUSEL" (1982)

Diese wunderbare, warme und romantische Ballade, in der er sich auf einem Karussell in ein Circus-Girl verliebt, war ursprünglich für das Album "Thriller" vorgesehen, wurde aber im letzten Moment durch "Human Nature" ersetzt. Ein tolle kleine Rarität.





30. "SCREAM" with Janet Jackson (1995)

Anfangs saß die Vorab-Single zum lang erwarteten Album "HIStory - Past, Present & Future, Book I" vielleicht etwas quer im Ohr: "Scream", das er im Duett mit seiner Schwester Janet darbot, zeigte sich als treibender, aggressiver Elektro-Pop-Rock. Doch nach einigen Hördurchläufen, offenbarte es sich als das, was es tatsächlich ist: Ein verdammter HIT!




31. "LITTLE SUSIE" (1995)

Mit diesem Song vom "HIStory"-Album, schuf Michael eine beklemmende, tieftraurige, hochdramatische und dunkle Ballade, die den Mord an einem kleinen Mädchen Namens Susie thematisiert. Ein wunderbarer Song, der mit einem düster schwebenden Chor und bittersüßem Kindergeträller zu einer melancholischen Spieluhrenmelodie beginnt und sich zu einer von dramatischem Orchester unterstützten Hymne entwickelt.



32. "HISTORY (TONY MORAN'S HISTORY LESSON)" (1997)

Die erste Hälfte der Doppel-A-Seiten-Single aus dem 1997er Remix-Album "Blood On The Dancefloor - HIStory In The Mix", war ein Tony Moran-Remix vom Titelsong "HIStory" - und siehe da: Mit seinem Remix konnte er dem etwas lahmen (aber dennoch großartigen) Original so richtig Feuer unterm Arsch machen. Ein mitreißender Dance-Pop-Kracher!!!


33. "WE'VE HAD ENOUGH" (2004)

Eine Rarität des King Of Pop, ist dieser Anti-Irak-Kriegs-Song aus dem Jahr 2004. Er zeigte Michael Jackson wieder einmal in voller Aktion und ist wohl der beste Song, den er in den 00ern veröfentlicht hat - erhältlich war der Song erstmals auf der 5-Disc-Box "The Ultimate Collection" (2004), später aber auch auch auf mehrerern Editionen seiner Best-Of "King Of Pop" (2008), eine Compilation anlässlich seines 50. Geburtstages, dessen Tracklist von Fans per Online-Voting mitbestimmt wurde - so wurde in jedem Land eine individuelle Version veröffentlicht. In Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien und Schweden konnte sich der Song so für die Compilation qualifizieren.

Samstag, 26. Juni 2010

Besprochen: KYLIE MINOGUE - "APHRODITE"

Die australische Pop-Prinzessin bringt ihr 11. Studioalbum zur Welt - es ist Disco geworden!

Noch nie durfte man von Miss Kylie Minogue große kreative Leistungen erwarten. Sie fing in den 80ern neben Jason Dononvan in der australischen Soap "Neighbours (Nachbarn)" an und machte parallel englischen Schlager fragwürdigster Qualität. Über fast die gesamten 90er hörte man dann nur wenig von ihr - einzig das formidable Duett "Where The Wild Roses Grow" mit Nick Cave ist aus dieser Dekade hängen geblieben. Eine künstlerische Leistung, deren kreative Kraft jedoch nicht von Kylie Minogue ausging. So richtig präsent war sie erst wieder, seit sie im Jahr 2000 ihr Comeback mit dem Album "Light Years" schaffte. Seitdem gefällt sich die Dame darin, allzu oft beliebigen, durchschnittlichen und nicht sehr lange überlebensfähigen Dance-Pop zu veröffentlichen, der von einer künstlerischen Entwicklung nichts erkennen lässt. Sie vermag schlicht und ergreifend nicht, einen eigenen markanten Sound zu kreiern. Den einzigen Wiedererkennungswert in ihrer Musik, machten bislang nur ihre dünne Stimme und die dazu passenden netten, unaufdringlichen, samtigen und massentauglichen Pop-Liedchen - ab und zu mal mit einem echten Hit! Sicher, es gab immer wieder einen Song der Dame, der den Kopf zum wippen brachte und das Herz höher schlagen ließ. Die früher oder später dann augenscheinlich zu Tage tretende Einsicht, das die Songs von Kylie immer nur an der Oberfläche schwimmen, ohne eine gewisse Tiefe zu offenbaren, mindert den Langzeitgenuss jedoch beträchtlich. Zu abhängig von Produzenten und Songwritern ist sie, als das von ihrer Persönlichkeit mehr als ihre kleine zerbrechliche Stimme zu spüren wäre. Für ihr 11. Album hat sich Kylie Minogue nun Stuart Price als Produzenten ausgesucht. Der Herr, der bereits Madonna auf ihren "Confessions On A Dancefloor" wieder auf Kurs brachte. Ganz oberflächlich betrachtet, funktioniert diese Platte durchaus gut. Es gibt Anleihen an Disco, Euro-Dance und natürlich Pop, es werden eingängige Melodien geboten, handwerklich äußerst solide Produktionen und der eine oder andere Song, der wahrlich Potential besitzt. Rein oberflächlich betrachtet. Denn wir erinnern uns: Tiefe gibt es in Songs von Miss Minogue nicht. So geht "Get Out Of My Way" als Disco-Dance-Pop-Ohwurm durch, "Aphrodite" gelingt zumindest der Versuch ein wenig aus der Routine auszubrechen, "Closer" klingt in etwa so, als habe man Kylie charmant mit Aqua und ABBA gekreuzt, "Illusion" gelingt als solide tagträumerischer Dance-Pop und "Too Much" weiß vortrefflich Euro-Dance-Erinnerungen zu wecken. Dieses Album ist wie geschaffen für das kurzweilig hedonistische Instant-Pop-Vergnügen - aber höheren musikalischen Ansprüchen kann "Aphrodite" nicht gerecht werden. Zumindest hat sie hier ihr bestes Album seit "Fever" (2001) vorgelegt - und das ist doch auch schonmal etwas. Wer also einfach mal eine Dosis eingängigen, melodischen und tanzbaren POP braucht, der sollte hier schnell zugreifen. Denn besser als auf ihren letzten paar Alben ist Kylie hier allemal.

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Dienstag, 22. Juni 2010

Besprochen: KELE - "THE BOXER"

Zu elektronisch für euch, Indie-Kids: Auf seinem Solodebüt lebt der Bloc-Party-Frontmann seine Vorliebe zum Dance hemmungslos aus!

Die großartige britische Indie-Rock-Band Bloc Party hat sich offiziell eine Bandpause verordnet - nur konsequent, das Frontmann Kele Okereke die Gunst der Stunde nutzt, auf Solopfaden zu debütieren. Es ist keine Neuigkeit, das Kele persönlich eher zum Dance tendiert. Was man an der musikalischen Entwicklung seiner Band mit "Flux", "Ares", "Mercury" oder "One More Chance" deutlich ablesen kann. Hier widmet er sich voll und ganz dieser Leidenschaft und durchstöbert dabei auch die angestaubtesten Kisten der Dance-Geschichte. Neben zeitgenössischen elektronischen Bezügen, veranstaltet er hier jedoch vornehmlich eine Reise in den Dance der 90er Jahre, ohne dabei in die Retro-Falle zu tappen. Die Bloc-Party-Melodien muss man hier nicht schmerzlich vermissen - vieles hier könnten auch verdammt gute Remixe seiner Hausband darstellen, wenn man es nicht besser wüsste. In seinem eigenen Dance-Kosmos ist "The Boxer" auch durchaus vielfältig und siedelt sich an verschiedenen Ufern an - auch wenn es nicht ganz an die spielerische Grandezza von Bloc Party heranreicht. Doch das ist spätestens nach einigen Hörduchläufen völlig egal. Zudem sei jedem angeraten: Dieses Album muss man als CD genießen - nicht als mp3! Erst hier kann sich die detailreiche Produktion in glasklarem und vollem Sound über den Hörer ergießen - und aus so manchem Song deutlich mehr Spannung herauskitzeln. Für Fans seiner Band könnte so manches hier beim ersten hören etwas gewöhnungsbedürftig anmuten: Acid-Synthesizer, House-Anleihen und weibliche Backgroundvocals gehören etwa dazu. Doch hat man sich an dem Material erst einmal warm gehört, ist man plötzlich ultimativ angefixt. Immer mehr schälen sich hier die Perlen heraus. So wirkte der Opener "Walk Tall" anfangs noch so, als wolle Kele gleich zum Auftakt all sein Pulver verschießen, enthüllt sich aber schon bald als apokalyptisch tribaler Acid-Elektro-Kracher. "The Other Side" kriegt einen mit seinen Stakkato-Gitarren und Kuhglockensounds. "Everything You Wanted" verbindet eine herzwringend hymnische Bloc-Party-Melodie mit bratzenden Synthesizern und Synthie-Piano-Untermalung. "Unholy Thoughts" klingt wie ein erstklassiges Outtake seiner Band und passt als einziger Song hier nahezu in den altgewohnten Indie-Rock-Kontext. Und "Rise" begegnet uns als von wunderbar käsigen 90s-Synthesizern und leidenschaftlicher Melodie begleitete Dance-Hymne, und entwickelt sich desweiteren zum ausufernden Elektro-Rock-Monster, das ein wenig an Justice erinnert. Einzig "On The Lam" irritiert ein wenig - zwar ein erstklassig geschmeidiger House-Pop-Ohrwurm, aber Kele's Stimme ist hier praktisch nicht wiederzuerkennen. Für jene eher wertkonservativen Bloc-Party-Liebhaber, die mit jedem neuen Album der Band krampfhaft eine Fortsetzung ihres Debüts "Silent Alarm" erhoffen, wird "The Boxer" wie ein Schlag in die Magengrube sein. Aber diejenigen, die auch den elektronischen und clubtauglichen Wegen folgen konnten, haben hier und jetzt die Gelegenheit, sich in ein nahezu erstklassiges Dance-Album zu verknallen.

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Montag, 21. Juni 2010

MIXTAPE VOL.8

Und weiterhin wachsen und gedeihen hier meine Mixtapes. Was für alle bisherigen Mixtapes galt, gilt auch wieder für dieses: Ich versammle hier Songtipps - manche alt, manche neu. Einige der neueste heiße scheiß, andere vergessene Perlen der Vergangenheit. Und nun weitere 10 Songtipps von mir. Amusez-vous bien!


1. M.I.A. - "STEPPIN' UP" (2010)

Da wird uns die junge Wahlengländerin aus Sri Lanka mit ihrem im Juli erscheinenden 3. Album "/\/\/\Y/\" ("Maya") sicherlich wieder ordentlich einen auf die Mütze geben. Dafür steht "Steppin' Up" Pate: Mit schneidenden Kettensägen-Sounds beginnt dieser Brecher, der sich in einen M.I.A.-typischen, wütend unangepassten Stilmix aus stampfenden Beats, tribalen Rhythmen, abstrakter Produktion und gnadenlosem Sprechgesang verwandelt. Schräg, unmeldosich, kantig - und geil!


2. KELLY ROWLAND feat. David Guetta - "COMMANDER" (2010)

Wie soll man die neue Single des Ex-Destiny's-Child Kelly Rowland nun finden? Nach ihrem durchschlagenden Erfolg mit dem Hit "When Love Takes Over" mit David Guetta, setzen sie die kommerziell äußerst profitable Zusammenarbeit fort. Ein Mann für's außergewöhnliche war Guetta nie: schablonenhafte Beats, simple 90s-Synthesizer, einfach aber effektive Melodie. Keine große Kunst, wie man bei dem Franzosen bereits erwarten konnte. Aber neben all den eher weniger schmeichelhaften Attributen, ist dieser Song vor allem eines: Ein HIT! Ob man nun will oder nicht - ein Hit!


3. KELE OKEREKE - "RISE" (2010)

Auf seinem Solodebüt scheidet der Frontmann von Bloc Party die Geister: Jenen die dem NewWave-inspirierten Indie-Rock ihres 2005er Debüts "Silent Alarm" nachheulen und jegliche Weiterentwicklung der Band kategorisch ignorierten, wird dieses Album bitter aufstoßen. Anderen, die die elektronischen Spielereien der Band begrüßten, werden das Album lieben. Wobei "Rise" beiden Ansprüchen gerecht wird: Zuerst eine soft elektronische, nachdenkliche Hymne mit typischer Bloc-Party-Melodie, ehe es sich in ein Monstrum verwandelt, das Justice nicht bestechender Elektro-Rock-ig in Szene gesetzt hätten.


4. JANELLE MONÁE - "COLD WAR" (2010)

Es gibt noch Hoffnung für den amerikanischen RnB - und hier kommt sie in Person der Newcomerin Janelle Monáe. Mit ihrem durchdachten, kunstvoll inspirierten und extrem vielseitigen Konzeptalbum "The ArchAndroid" hat sie DAS bisherige RnB-Album des Jahres abgeliefert. Und auch der Song "Cold War" ist ein Fall für die Jahresbestenlisten: Eine grandiose, mitreißende Soul-Pop-Hymne. Wüsste man nicht, das sie bei P. Diddy unter Vertrag steht, man könnte schwören das Danger Mouse hier seine Finger im Spiel hatte.


5. ROBYN - "DANCING ON MY OWN" (2010)

Nach ihrem weit herumgereichten 2005er Album "Robyn", war die Grundlage gelegt, für ihren möglichen Siegeszug im zeitgenössischen Elektro-Pop. "Body Talk Pt.1", die gerade erschienen erste von 3 EP's in diesem Jahr, löst dieses Versprechen vorerst schonmal locker ein: Die erste Single "Dancing On My Own" ist eine getragene, wunderbar melodische und einnehmende Dance-Pop-Perle zum niederknien.



6. SILVER COLUMNS - "BROW BEATEN" (2010)

Das britische Duo Silver Columns legte kürzlich ihr Debüt vor, auf dem sie vortrefflich das beste aus dem Synthiepop der 80er mit Folktronica kombinieren und dabei selbst manch Meisterleistung schaffen. So etwa "Brow Beaten": Ein monoton triebender 80's-Discogroove, schmachtender Falsettgesang und nostalgisch-bestechende Synthesizer und fertig ist ein Hit, der so etwas wie ihr persönliches "Smalltown Boy" darstellt - und sicherlich bald die Tanzflächen anheizen wird!



7. LADY GAGA - "NO WAY" (~2009)

In erstaunlich kurzer Zeit hat Stefani Germanotta es als Kunstfigur Lady Gaga mit Fleiss, Talent und Durchsetzungsvermögen ganz an die Spitze geschafft und ist der wohl derzeit größte Superstar. Sie bricht sämtliche Rekorde und verdreht mittlerweile sogar wahren Musikkennern den Kopf. Kein Wunder, schafft sie es doch auf vortreffliche Weise Kunst und Kommerz auf einen Nenner zu bringen. Hier empfehle ich eine unveröffentlichte Perle der Elektroschock-Barbie: Das großartige "No Way", ein nahezu perfektes Stück Pop!


8. UFFIE "RICKY" (2010)

Endlich hat das Warten ein Ende: Über 4 Jahre nach ihrer Debütsingle "Pop The Glock", erschien soeben endlich das lang ersehnte Debütalbum "Sex Dreams And Denim Jeans" der jungen amerikanischen Dame, vom französischen Label Ed Banger. Und es ist eine Sensation! Meine Empfehlung unter all den äußerst empfehlenswerten Songs der Platte, ist sein Schlußlicht, sein Finale: Die wunderbare, getragene, oldschoolig 90s-orinetierte Rap-Pop-Perle "Ricky". Großartig! Die junge Dame hat noch eine große Karriere vor sich!


9. THE DRUMS - "FOREVER AND EVER AMEN" (2010)

Die neueste Sensation aus Brooklyn, New York kommt auf leichten Füssen daher getänzelt: Die Newcomer The Drums - die noch leckerer aussehen als jede Boygroup der 90er - lieferte soeben mit ihrem Debüt einen klaren Fall für die Jahresbestenlisten. Und nun erscheint eine der wunderbarsten Perlen als neue Single: Die schmachtend famose, verträumte und einnehmende Pop-Perle "Forever And Ever Amen" hat wiederum das Zeug zum bedingungslosen Lieblingssong. Großartig!


10. ROMAN FISCHER - "INTO YOUR HEAD" (2010)

Endlich: Roman Fischer ist wieder da! Das Komplettpaket bei dem jungen Mann aus Augsburg passt perfekt: Der Sänger, Songwriter, Produzent und Multiinstrumentalist verfügt nicht nur über enorme Kreativität und musikalischem und kompositorischem Genie, er ist auch noch äußerst nett anzuschauen. Hat er sich auf seinen ersten beiden Alben noch etwas verhaltener und erdiger präsentiert, so explodiert die erste Single von seinem kommenden 3. Album förmlich: Drumbeats und einem funky Discogroove, lässt er eine hymnisch majästetische Melodie folgen, die nach einer Tanzfläche verlangt. Man darf gespannt auf sein neues Werk sein - die Single "Into Your Head" ist bereits phänomenal!