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Samstag, 12. Juni 2010

DIE BESTEN MAINSTREAM - ALBEN 2000 - 2009



Mainstream-Musik: Manche lieben sie, andere hassen sie. Die meisten leben mit ihr und fast genauso viele leben von ihr. In diesem unglaublich kolossalen Wust der unterschiedlichsten Musiker, von denen manche nur Eintagsfliegen blieben, während andere große Karrieren schmiedeten, finden sich nicht nur lieblos zusammen gepuzzelte Versuche, den nächsten großen Hit zu landen. Unter ihnen gab es auch einige kleine Kostbarkeiten, die gar manchmal in der Lage waren, Kunst mit Kommerz zu versöhnen. Die folgende Liste enthält meine persönliche Top 10 der besten Mainstream-Alben des vergangenen Jahrzehnts.


10. BRANDY - "AFRODISIAC" (2004)

Ein, zumindest auf unserer Seite des großen Teichs, schändlicherweise übersehenes Meisterstück. Hatte Brandy ihren letzten weltumspannenden Erfolg Ende der vorangegangen Jahrzehnts mit dem No.1-Hit "The Boy Is Mine" im Duett mit Monica und dem dazugehörigen Album "Never Say Never", so flaute das Interesse an Brandy Norwood in Europa langsam ab. In Deutschland konnte sich das 2004er Album "Afrodisiac" dann gar nicht mehr in den Charts platzieren. Doch die Ami's hingegen haben die Zeichen deutlich erkannt, die sie mit diesem Album setzte: Es wurde ihr von Kritikern am meisten umfeiertes Album und konnte sich bis auf Platz 3 der dortigen Albumcharts behaupten. Und musikalisch hatte dieses, von Timbaland und Kanye West ins rechte Licht gerückte Album einige Perlen zu bieten: Die zurückgelehnte Perle "Talk About Her Love" (feat. Kanye West), das getragen hypnotische "I Tried", das fabelhaft einnehmende "Focus", der ultimative Floorfiller "Sadiddy", die beinah hymnische Midtempo-Ballade "Finally" oder das famose "Should I Go", das auf einem Piano-Sample aus Coldplay's "Clocks" basiert. Ein großartiges Album - wäre es 2 oder 3 Jahre später erschienen, nachdem Timbaland als Produzent seinen massiven Durchbruch erlebte, dann wäre sicherlich niemand um diese Perle herum gekommen.



9. BRITNEY SPEARS - "BLACKOUT" (2007)

Was war das seinerzeit nicht für ein Maul zerreissen über Britney Spears - es glich beinah einer Hexenjagd. Nachdem Britney in den späten 90ern den Durchbruch schaffte, glänzte sie jederzeit mit blütenweißer Weste. Gerüchte über ihre Unschuld wies sie gar mit dem Argument zurück, eine Pressekonferenz einzuberufen, solle sie ihre Unschuld verloren haben. Das sie nicht das kleine, unschuldige Mädchen war, wie sie stets vorgab, war einige Jahre später deutlich zu beobachten. Medien in aller Welt berichteten fast täglich über neu Skandale. Britney ohne Unterwäsche. Britney auf Drogen. Ein verwirrte Britney, die sich vor laufenden Kameras eine Glatze rasiert. Britney in der Entzugsklinik. Doch das unglaubliche daran - sogar so unglaublich, das es selbst seinerzeit die wenigsten wahr haben wollten - ist, das sie eben in dieser Zeit ihrer schlimmsten Krise, ironischweise ihr (bis heute) bestes Album aufnahm. Der einstige Girlie-Style war plötzlich wie weggefegt - an seine Stelle traten hier pumpende Beats, futuristische Elektronik und verdammt nochmal HITS. Auch wenn sie sich einem nicht gleich beim ersten Hördruchlauf immer auf Anhieb in die Gehirnwindungen frästen, so wuchsen sie jedoch mit jedem hören zu Ohrwürmern die einem etwas länger im Fell hängen blieben. Exemplarisch dafür steht schon die erste Singel "Gimme More", einem leidenschaftlichen Elktro-Pop-Meisterstreich, der aus heutiger Sicht sogar ein "Umbrella" überlebt hat. Doch noch mehr (potentielle) Hits und viele verschiedene Facetten tun sich hier auf: Der von schräger Elektronik verzierte Anti-Girlie-Pop "Piece Of Me", der grandiose Dance-Pop-Kracher "Break The Ice", der groovende Ohrwurm "Get Naked (I Got A Plan)", das minimalistische und ultimativ coole "Freakshow", der charmant melodische Instant-Pop "Ooh Ooh Baby" oder die getragen erotische Perle "Perfect Lover". Zudem arbeitete sie an diesem Album mit äußerst fähigen Leuten wie Keri Hilson, Nate "Danja" Hills oder Bloodshy + Avant und verzichtete sogar auf die obligatorische Herzschmerz-Ballade. So ist aus dem Album ein rundes, geschloßenes, futuristisches, elektronisches, mitreißendes und erotisches klein Kunststück geworden, das eine alte These nährt: Einige der besten Platten entstanden unter Drogeneinfluss!


8. CHRISTINA AGUILERA - "STRIPPED" (2002)

Einst ging Christina Aguilera aus dem Fahrwasser von Britney Spears hervor - und wurde sogleich als eine Kopie selbiger abgefertigt, aber im Gegenzug trotzdem mit Hits geadelt. Doch war sie einst tatsächlich ein reines Plattenfirmen-Produkt. Das wollte sich Christina nach ihrem 1999er Debüt nicht mehr bieten lassen. Sie erkämpfe sich stärkeren Einfluss auf ihr künstlerisches Schaffen, verpflichtete hervorragendes Personal und brachte auf ihrem 2. Album "Stripped" alles zu einer enormen Weiterentwicklung zusammen. Man war nun gezwungen, die Meinung über den einstigen Britney-Klon grundlegend zu überdenken. Hier passte so gut wie alles perfekt zusammen. Schon das Intro ließ deutlich erahnen das sich hier etwas großes bieten wird. So zeigt sie auf "Can't Hold Us Down" oder "Dirty" wie gut sie mit zeitgeistigem RnB und HipHop funktioniert. Auf dem Kracher "Fighter" entdeckt sie den Rock für sich, mit "Walk Away" bietet sie eine leidenschaftlich emotionale Piano-Soul-Perle, mit "Beautiful" lieferte sie eine der Balladen des Jahres und einen memorablen Hit, mit "Impossible" folgt ein grandioses Zusammenspiel mit Alicia Keys und "Cruz" besitzt die Qualitäten für einen waschechten Klassiker. Alles in allem gelang ihr hier ein wundervolles Album, mit dem man sie als ernstzunehmende Künstlerin wahrnahm. Ein hervorragende Qualität - die sie jedoch leider bislang nicht mehr erreichen konnte. Doch das ist eine andere Geschichte.


7. NELLY FURTADO - "LOOSE" (2007)

Mit ihrem 3. Album wandelte auch Nelly Furtado ihren musikalischen Stil enorm - ähnlich wie in dieser Liste schon Christina Aguilera, allerdings auf anderer Basis. Wo früher eher folkloristisch angehauchter Singer/Songwriter-Pop war, da warteten nun Beats von Timbaland, der in den Jahren zuvor bereits diverse Hits für Ginuwine, Justin Timberlake, Missy Elliot oder Aaliyah drehte. Seinen großen Durchbruch als Produzent schaffte er allerings u. a. eben mit dieser Platte. Auch Nelly, die zwar zuvor schon beträchtliche Achtungserfolge einfahren konnte, schaffte hiermit den ganz großen Durchbruch und stürmte die weltweiten Charts. Und das vollkommen zurecht. Auch wenn ihr manche Kritiker Ausverkaufsvorwürfe entgegen schleuderten, so mußte man doch eines gestehen: So etwas hatte man von der Kanadierin nicht erwartet. Hier warteten plötzlich geschmeidige Melodien, mitreißende Beats und überzeugende Hits. Und blieb dabei dennoch vielseitig: Der arschwackelnde Ohrwurm "Maneater", die RnB-Exkursionen mit "Promiscuous", das aufgedrehte "No Hay Igaul", der Madonna-artige Syntie-Pop-Hit "Do It", die wunderbare Ballade "All God Things (Come To An End)", die dancige Pop-Perle "Afraid", das soft orientalisch geflavourte "Wait For You" oder die schwebende Kostbarkeit "Say It Right". 6 Singles wurden aus dem Album veröffentlicht, davon vier No.1-Hits, und auch das Album selbst schaffte in diversen Ländern den Sprung auf Platz 1 der Charts. Ein Album, das mit seiner radikalen Stilwandlung eingefleischten Fans vielleicht zuerst einen Schlag in die Magengrube versetzten, aber sich bald als das offenbarte was es im Grunde immer war: Ein fabelhaftes Mainstream-Album!


6. RIHANNA - "GOOD GIRL GONE BAD" (2007)

Auch wenn "Rated R", das aktuelle Album der barbadischen Sängerin, ihr streng genommen bestes Album war, so war allerdings sein Vorgänger "Good Girl Gone Bad" das deutlich bessere Mainstream-Album. Wie sie sich hier, nach bereits 2 Alben, vom netten Nachwuchs-RnB-Girlie, in einen waschechten Weltstar verwandelte, das ließ schon ordentlich staunen. Konnte sie zuvor eher mit 2-3 netten Songs pro Album aufwarten, so hagelte es hier die Hits wie in einem massiven Wolkenbruch. Für unwissende hätte hier auch der Eindruck einer Best-Of-Compilation entstehen können, bei den Hits die sich hier sammeln: Der ultimative Ohrwurm "Umbrella", der zu einem der weltweit größten Hits des Jahres wurde. der stampfende Dance-Kracher "Don't Stop The Music", das sich geschickt an Jacko's "Wanna Be Startin Something" bedient. Der Floorfiller "Shut Up And DRive", das sich anhört wie die Sugababes in gut. Doe romantisch warme RnB-Ballade "Hate That I Love You", das sie im Duet mit Ne*Yo bestreitet. Die fast schon zeitlos anmutende Pop-Perle "Rehab", das sie perfekt von Justin Timberlake und Timbaland auf den Köprer geschneidert bekommt. Und auf der ein Jahr später neu veröffentlichten Editon "Good Girl Gone Bad Reloaded", wurden noch einmal die wunderbare Ballade "Take A Bow" und der großartige Dance-Pop-Ohrfänger "Disturbia" hinzugefügt. Doch auch Abseits der allseits bekannten Singles, hatten hier auch andere Songs absolutes Hitpotential: Das grandios 80s-infizierte "Push Up On Me" (mit einem Sample aus Lionel Richie's 1983er Hit "Running With The Night"), der geniale, beatig getragene, von Timbaland in Szene gesetzte Perle "Sell Me Candy", das düster getragene "Question Existing" oder die melancholische schöne Titel-Ballade "Good Girl Gone Bad", das von Ne*Yo, Lene Marlin und Stargate im Hintergrund in Form gebracht wurde. Das Album brachte insgesamt 7 Singles und 4 No.1-Hits hervor. Klasse für die Masse - ein überzeugendes Mainstream-Album.



5. JUSTIN TIMBERLAKE - "FUTURESEX / LOVESOUNDS" (2006)

Eine erstaunliche Entwicklung, die Justin Timberlake nahm. In seiner Kindheit neben der jungen Christina Aguilera und Britney Spears Teil des Mickey Mouse Club, als Teenager dann bei der erfolgreichen US-Boyband 'N Sync. Doch schon mit seinem Solodebüt "Justified" (2002) und veritablen Hits wie "Cry Me A River", "Rock Your Body" oder "Señorita", zeigte er sich als durchaus ernstzunehmender Künstler - auch wenn der Boyband-Mädchenschwarm-Nachgeschmack noch immer recht präsent war. Das sollte er spätestens mit seinem 2. Soloalbum "Futuresex/Lovesounds" ausräumen. Was hier kam, hatte wohl niemand erwartet: Zwischen Soul, Pop und futuristischen Elektro-Sounds, hob er hier ein extrem funky Album aus der Taufe, mit dem man ihn nicht nur als ersntzunehmenden Künstler, sondern ebenso als famosen Songwriter wahrnahm. Er produzierte das Album gemeinsam mit Timbaland, der bereits einige Beiträge seines Debüts besorgte (u.a. "Cry Me A River") - und es sollte zu ungeahnten Resultaten führen. Spätestens hier wuchs das reichlich ungleiche Duo zu einem fulminanten Hitgespann zusammen, die gemeinsam einen ganz eigenen, aber dennoch ungemein eingängigen Sound kreierten. Schon der Opener steht Pate dafür: Zu futuristrisch minimalistischer Atmosphäre und einem Groove, der verdammt an Queen's "Another One Bites The Dust" erinnert, legt Justin mit dem Titelsong "Futuresex/Lovesounds" einen grandiosen Pop-Kracher auf's Parkett. Auch was sich danach abspielte, sollte nicht weniger atemberaubend sein. "Sexyback" geriet zum beatigen Elektro-Pop-Hit, der vermeintlich jeden Arsch zum wackeln bringt. "My Love" wurde ein von Synthies geschwängerter, souliger Pop-Ohrwurm. "Lovestoned" vermag an sich schon begeistern, wird aber durch sein Interlude "...I Think She Knows" noch einmal in ganz andere Sphären gehoben. Das erhabene "What Goes Around...Comes Around" darf man gut und gerne als einen der besten Popsongs der 00er-Jahre bezeichnen. Mit pochenden Beats und catchy Synthie-Hookline, bestreitet er den genialen Ohrwurm "Summer Love". Und "Losing My Way" zeigt seine sanftere und melancholische Seite auf höchstem Niveau. Selbst das Underground-/Indie-Musikmagazin SPEX liess es sich seinerzeit nicht nehmen, zur totalen Überraschung der Leserschaft, Justin's Zweitwerk zur "Platte des Monats" zu adeln. Und sie hatten mit ihrer Begründung so recht: Egal ob Mainstream oder nicht, eine gute Platte ist eben eine gute Platte.


4. KANYE WEST - "808s & HEARTBREAK" (2008)

Es ist nicht zu unterschätzen, was Kanye West alles für den modernen HipHop getan hat, als dessen Retter er 2004 mit seinem Debüt "The College Dropout" auf den Plan trat - nachdem er aber bereits großes für Jay-Z, Beyoncé oder Alicia Keys produzierte. Er brachte den HipHop auf den neusten Stand und macht ihn so popig wie noch nie - quasi HipHop für Menschen die kein HipHop mögen, aber dennoch ein unverzichtbares Geschenk für das Genre, das nun endlich wieder aufzublühen begann. Nach 3 grandiosen HipHop-Platten, ging er mit seinem 4. Solo-Werk dann allerdings ganz andere Wege: Hörte man dieses Album zum ersten mal, man hätte nicht geglaubt, Kanye West zu lauschen. Er bewegte sich hier völlig weg vom HipHop, und kredenzte uns stattdessen melancholischen Pop, mal elektronisch, mal minimalistisch, aber immer kunstvoll und hochmelodisch umgesetzt mit Vocoder-Gesang, der aber nichts zu sehr verzerrt ist, um Kanye's einnehmende Gesangsstimme zu erkennen. Eine Art melancholisch-düstere Synthie-Pop-Oper, wenn man so will. Und seine Akte haben es in sich: Das sich verzehrende "Say You Will", das düster schwebende und eindringliche "Welcome To Heartbreak" (feat. Kid Cudi), der von mitreißenden tribalen Beats angeheizte Art-Pop-Hit "Love Lockdown", der optimistische Ohrwurm "Heartless", das tanzbare "Paranoid", das großartig hymnische "RoboCop", das tief melancholische und emotionale "Bad News" oder das spukig famose "See You In My Nightmare". Was man hier hört, hätte man sich, trotz des bereits hinlänglich bekannten musikalischen Genies Kanye West's, von ihm so nie ertäumen lassen. Ein großartig gelungener Kontrast, das zeigt wie vielseitig er zu begeistern vermag. Ein Kunstwerk!


3. MADONNA - "MUSIC" (2000)

Nachdem Madonna mit ihrem 1998er Meisterwerk "Ray Of Light" künstlerisch wie kommerziell einen enormen Höhenflug durchlebte, blieb ihr für den mit Spannung erwarteten Nachfolger nur das übrig, was sie bislang bei jeder Platte tat: die Neuerfindung! Die Übergänge konnte man schon recht früh verzeichnen, mit "Beautiful Stranger" (1999) und "American Pie" (2000). Beide, wie auch das Album "Ray Of Light", von William Orbit produziert, legten den Fokus allerdings nicht auf sphärisch-ätherische Klänge, sondern auf Tanzbarkeit und Pop. Auf dem Nachfolgealbum "Music" perfektionierte sie den neuen Style mit dem französischen Underground-DJ und -Produzent Mirwais, auch wenn William Orbit den einen oder anderen Akzent setzt, der in manchen Momenten sanft von "Ray Of Light" herüberweht - was man deutlich in den tanzbaren Ohrwurm-Krachern "Runaway Lover" und "Amazing" hören kann. Was das Album sonst noch zu bieten hat? Den unverschämt catchy 80s-Pop-Hit "Music", das energiegeladene, futuristisch treibende "Impressive Instant", die melancholische, pure und sanft elektronisch verzierte Ballade "I Deserve It", das getragene, von Vocoder-Gesang dominierte "Nobody's Perfect", der von Akustikgitarren angefeurte Hit "Don't Tell Me", oder der sphärische, unkonventionelle, hypnotische und kunstvolle Epos "Paradise (Not For Me)". Dieses Album zeigte sich so vielseitig, aber auch doch so erstaunlich homogen. Sicherlich hat dieses Album nicht die vergleichbare Tiefe seines Vorgängers, aber es sollte ein mitreißender Liebesbewies an den Pop sein. Ein tolles Album - noch immer!


2. MARIAH CAREY - "THE EMANCIPATION OF MIMI" (2005)

Totgeglaubte leben eben doch länger: Lange Zeit stand es schlecht um Mariah Carey. Nach ihrem Nervenzusammenbruch, dem Flop mit ihrem Film und gleichnamigen Album "Glitter" im Jahr 2001, dem Rausschmiss bei ihrem Label Sony, und dem relativen Achtungserfolg des Albums "Charmbracelet" im Jahr 2002, wurde es sehr still um Mariah. Kaum jemand glaubte an ein Comeback der erfolgreichsten Sängerin der 90er. Die 00er-Jahre schienen nicht ihre Zeit zu sein. Doch das sollte sich 2005 schlagartig ändern, als sie ihr Comeback-Album "The Emancipation Of Mimi" vorlegte. Der Titel symbolisiert laut der Küntlerin, das sie sich hiermit von ihrem alten Ich (Mimi ist ihr Spitzname) emanzipiert hat. Und das wurde spätestens beim ersten Genuß dieser herausragenden Platte Gewissheit. Kein eintöniges und ausstauschbares RnB-Geplätscher mehr, keine übertriebene und überzogene Stimmakrobatik mehr und vor allem kein Füllmaterial mehr. Alles Klang wie aus einem Guss, durchstreift dabei jedoch unterschiedlichste Facetten und schaffte es mühelos, bis zum Ende das hohe Niveau zu halten. So beginnt es mit "It's Like That", der besten Vorab-Single seit "Honey" (1997). Desweiteren warten hier die emotional kraftvolle, jazzig angehauchte Ballade "Mine Again", der arschwackelnde RnB-Hit "Shake It Off", die nahezu zeitlosen Midtempo-Soul-Pop-Balladen "We Belong Together" und "Don't Forget About Us", der streestylisch zurückgelehnte Soul-Pop-Klassiker "Stay The Night", der tanzbare Soul-HipPop "Get Your Number", der tanzbar minimalistische Feger "To The Floor" (feat. Nelly) oder die zeitlose, schmachtende und weit in den Himmel ragende Hymne "Fly Like A Bird". Ein von vorn bis hinten großartiges Album, das man gleich nochmal hören will. Ein Album, so unwiderstehlich wie mundwarmer Karamellpudding!


1. LADY GAGA - "THE FAME MONSTER" (2009)
Ausgerechnet eine Newcomerin kommt daher und steckt mit einem Schlag alle anderen Mainstream-Kostbarkeiten des vergangenen Jahrzehnts in die Tasche: Niemand hat in den vergangenen 10 Jahren Kunst und Kommerz so treffend auf den Punkt gebracht, wie Stefani Germanotta mit der Erfindung und konsequenter Umsetzung ihrer Kunstfigur Lady Gaga. Sie ist innerhalb kürzester Zeit zum globalen Superstar herangewachsen, dem im internationalen Mainstream-Pop im Moment niemand das Wasser reichen kann. Im vergangenenen Jahr erschien ihr Album "The Fame Monster", der Appendix des im Jahr zuvor veröffentlichten Debüts "The Fame", das zudem einige Bonus-Tracks, sowie eine zusätzliche CD mit 8 bandneuen Songs enthält. All das wächst hier zu einem Ganzen zusammen, das schlichtweg atemberaubende Ausmaße animmt. Neben den bisherigen Hits wie der pumpende Ohrwurm "Just Dance", der Dancefloor-Überhit "Poker Face", der wunderbaren Synth-Pop-Ballade "Paparazzi", dem erotischen Dance-Floorfiller "Lovegame", dem extrem coolen "I Like It Rough" oder dem catchy Ohrwurm "Money Honey", finden sich hier nun zusätzliche, neue Hits, die gar in einer noch höheren Liga spielen: Der stampfende Dance-Kracher und No.1-Hit "Bad Romance", der gelgentlich an La Bouche gemahnt. Der sommerliche Latino-Dance-Pop-Überhit "Alejandro", der sich als eine Art "La Isla Bonita 2010" outet. Das großartige Dance-Pop-Duett "Telephone" mit Beyoncé, die getragene und einehmende Dance-Pop-Perle "So Happy I Could Die", oder die Verneigung vor dem Eurodance der frühen 90er im mitreissenden Ohrwurm "Dance In The Dark". Im Zweifelsfall sprechen die Zahlen für sich: 11/2 Alben, 8 Singles, 5 No.1-Hits, 75 Awards und mehr als 1.000.000.000 Videostreams. Lady Gaga ist etwas ganz großes gelungen und schaffte es unbemerkt durchs Hintertürchen im Eiltempo auf den Pop-Thron! Respekt vor einer kommerziell künstlerischen Meisterleistung! Andy Warhol wäre verdammt stolz gewesen!

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