♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

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Donnerstag, 28. Februar 2013

Besprochen: DIDO - "GIRL WHO GOT AWAY"

 Nach einer gefühlten Ewigkeit ist Dido wieder zurück - und hat uns endlich wieder ein wirklich  fabelhaftes Album mitgebracht.

Knapp 5 Jahre ist es nun schon wieder her, dass die britische Künstlerin Dido ihr letztes Album veröffentlichte - was allerdings keine große Überraschung ist, hat sich die Dame doch von Anfang an einen ähnlichen Veröffentlichungsrhythmus angewöhnt. Doch diesmal wirkte die Wartezeit noch ein wenig länger - was wohl der Tatsache geschuldet ist, dass ihr besagtes letztes Album nicht so der große Wurf war. Nun gut: "Safe Trip Home" war durchaus ein schönes Album....im Sinne von "schön" eben....nett anzuhören, das eine oder andere Highlight war auch auszumachen...aber in seiner Gesamtheit wirkte die Platte dann doch so verschlafen, so ruhig und unaufgeregt, dass sie schnell wieder aus der Wahrnehmung verschwand - wenn man sie denn einst überhaupt wahrnahm. Und seitdem war wie gewohnt vor allem Stille um Dido. Bis dann vor wenigen Monaten definitiv klar war: es wird ein neues Album kommen! Das nun 4. Album der berühmten Schwester von Faithless-Mastermind Rollo Armstrong, steht auch dieser Tage endlich in den Läden und Download-Stores dieser Welt. "Girl Who Got Away" hat Dido selbiges getauft - und der erste Ausblick darauf machte schon große Hoffnungen: die Promo-Single "Let Us Move On" (♪♫♪), ein großartiges, von fabelhaft triphopigen Beats unterlegtes Stück Pop, das von einem famosen Rap-Part des neuen HipHop-Wunderkindes Kendrick Lamar begleitet wird. Mit anderen Worten: ein Volltreffer! Die erste offizielle Single des neuen Albums ist allerdings ein anderer Song - eben jener, der auch in das nun fertige neue Album einführt: die wunderbar sanfte und zärtlich-schöne Ballade "No Freedom"! Wer sich beim ersten Hören vielleicht ein wenig in die Stimmung des letzten Albums versetzt fühlt, bei dem wird sich die Leadsingle nach spätestens ein paar Durchläufen zu dem heraus schälen, was sie nun mal ist: ein ganz und gar wunderbarer Song!



Aber: die erste Single setzt keine Maßstäbe für die restliche Platte, die wieder einmal zu weiten Teilen mit ihrem Bruder Rollo als Produzent entstand. Hier driftet sie durch verschiedenste Klangwelten, und verzettelt sich nicht mehr wie zuletzt in ausschließlich gemächlichen Balladen, die am Ende dann doch alle irgendwie ziemlich gleich klangen. Ruhige Momente gibt es hier ohne Frage auch - und diese haben hier durchweg ihre Berechtigung. So kann man etwa den Titelsong "Girl Who Got Away" (♪♫) als ganz wunderbare, warme, und schick produzierte Elektro-Pop-Ballade umschreiben, die sich sehen resp. hören lassen kann. Oder "Happy New Year" (♪♫♪), welches natürlich keine Cover-Version des Abba-Schlagers ist - das wäre nahezu eine Beleidigung, für diese wunderschöne und melancholisch-gefühlvolle Perle. Und natürlich das famose und nachdenkliche, tief melancholische "The Day Before We Went To War" (♪♫♪), an dessen Songwriting auch Brian Eno beteiligt war. Doch auch Ausflüge über TripHop bis hin zu Elektro und Dance unternimmt sie immer wieder.  Mit "Blackbird" (♪♫♪) gibt sie einen potentiellen Hit zum Besten, der sich als famos melodischer, getragener und einnehmender Dance-Pop zu erkennen gibt. Und ebenfalls äußerst Single-tauglich kommt auch "End of Night" (♪♫♪) daher - diesmal in Form eines herrlichen und 80s-informierten Synthpop-Ohrwurms.

Letzten Endes kann "Girl Who Got Away" natürlich trotz all seiner Vorzüge nicht mit ihrem grandiosen '99er Debüt "No Angel" mithalten - und dennoch macht es eine mindestens so gute Figur wie ihr Zweitwerk "Life For Rent"....oder gar eine noch bessere: "Girl Who Got Away" vermittelt ein geschlosseneres Album-Feeling, während ihr zweites Album mehr wie eine Best-of anmutete. Doch auch jenseits aller Vergleiche lässt sich ohne Zweifel feststellen, dass Dido mal wieder ein hervorragendes Album gelungen ist, das über den etwas scharchigen Vorgänger locker hinweg tröstet.

 

Freitag, 15. Februar 2013

Besprochen: A$AP ROCKY - "LONG. LIVE. A$AP"

A$AP Rocky tritt mit einem gelungenen Debüt an, um tatkräftig bei der Rettung des US-Mainstream-HipHop zu helfen - und seine Chancen stehen gut.

Wann immer ich von Leuten gefragt werde, ob ich HipHop höre, gibt es eine in der Regel typiche Antwort: "Nur den guten." Was in meiner Übersetzung soviel heißt wie: ich stelle bestimmte Ansprüche an für mich guten HipHop, die solche räudigen Mainstream-Ausgeburten wie etwa 50 Cent weit verfehlen. Auf der Seite der Guten stehen dann Leute wie Kanye West, beizeiten Jay-Z, oder gar zuletzt hinzugekommen: Kendrick Lamar, der Ende letzten Jahres für sein Debütalbum einigen verdienten Lob einfuhr. Auf ein ähnliches Podest wie zuletzt Lamar, wird nun auch der relative Newcomer A$AP Rocky mit seinem Debütalbum "Long. Live. A$AP" gestellt, welches seinem 2011er Mixtape "Live. Love. A$AP" folgt. Nun, dieser Vergleich ist natürlich hier leicht gezogen, zumal Lamar auch auf der zweiten Single "Fuckin' Problems" mit von der Partie war. Wobei auch Drake und 2 Chainz dabei helfen, diesen schlichten, aber wirkungsvollen Hit zu veredeln.

ASAP Rocky - Fuckin' Problem (ft Drake, 2 Chainz, Kendrick Lamar) [Official Video] from BooDiLAND on Vimeo.

Und doch geht dies hier in eine etwas andere Richtung...A$AP Rocky nähert sich duetlich mehr dem zeitgeistigen Mainstream-HipHop an, was auch die zahlreichen musikalischen Gäste verdeutlichen. Und doch macht er seine Sache dabei gar nicht so übel, wie es nun vielleicht zu vermuten wäre. Auf ein Niveau eines 50 Cent begibt er sich Gott sei's gelobt nicht herab, verzichtet aber dennoch nicht auf durch gestylte Beats und Sounds. So geht der Opener und Titelsong als solider HipHop-Track durch, minimalistisch geschmackvoll produziert, und mit einem schwebend-schönen Refrain versehen. Die erste Single "Goldie" (♪♫♪) braucht nicht viel mehr, als authentisch vorgetragene Raps, ein paar schicke Beats und eine einfache und feine, aber einprägsame Hookline, um zu fuktionieren. Als durchweg gelungen ist auch das eher getragene "Hell" (♪♫♪) zu betrachten, in der die wunderbare Santigold für einen beseelten Refrain sorgt. Durch die Zusammenarbeit mit dem ADHS-Techno-Guru Skrillex, könnte man bei "Wild For The Night" (♪♫♪) gar schlimmes befürchten - doch bis auf ein paar schrille Synthie-Attacken, fällt er gar nicht weiter auf. Und "Phoenix" (♪♫♪) ist eines DER Albumhighlights - eine emotionale HipHop-Ballade, von niemand geringerem im Szene gesetzt, als Danger Mouse höchst persönlich. Was wäre wohl möglich gewesen, hätte er die gesamte Platte betreut? 

Vielleicht hätte es ein in sich geschlosseneres Album ergeben. Denn irgendwie will dieses hoch umfeierte Debüt, nicht so ganz in die hohe Liga eines Kendrick Lamar, oder gar eines Fank Ocean (guuut, der ist auch Soul/RnB und nicht HipHop, aber trotzdem) hinein passen. Dafür sucht A$AP Rocky auf "Long. Live. A$AP" zu deutlich die Nähe zu Vorbildern aus dem Mainstream - nur das er vielen von ihnen damit den Rang abläuft. Ein mehr als solides Debüt, das neugierig auf seine Zukunft macht. Denn eines wird hier auf jeden Fall deutlich: A$AP Rocky gehört zu den Guten. 

 

Donnerstag, 14. Februar 2013

Besprochen: FOXYGEN - "WE ARE THE 21st CENTURY AMBASSADORS OF PEACE & MAGIC"

 Mit Album No.2 in nur 6 Monaten, ist Foxygen eines kleines 60s-Psych-Pop-Meisterwerk gelungen, das mit ein klein wenig Zeit durchaus ein großes werden könnte!

Das Foxygen, das amerikanische Duo um Jonathan Rado und Sam France, musikalisch von Anbeginn deutlich von den 60s inspiriert war, kann man noch heute deutlich ihrem fabelhaften Debütalbum "Take The Kids Off Broadway" anhören. Doch nicht nur in dieser Hinsicht scheint jene Dekade einen starken Eindruck auf die beiden Herren gemacht zu haben. Auch der Veröffentlichungs-Rhythmus legt diese Annahme nahe: erschien ihr besagtes Debüt erst im Juli vergangenen Jahres, so schoben sie schon vor wenigen Wochen ihr Zweitwerk nach -nur ein halbes Jahr später! Und das in einer Zeit, in der ein Veröffentlichungs-Rhythmus von 2 - 3 Jahren die Regel ist. So ein rascher Output wie es die beiden jungen Männer hier vormachen, war in den 60ern allerdings gar nicht so selten - und auch ihr 2. Album "We Are The 21st Century Ambassadors Of Peace & Magic", klingt  wie ein aus eben diesem Jahrzehnt geklautes Meisterstück, irgendwo zwischen Blues- und Psychedelic-Rock...mit einer Menge (guter?) Drogen. Wobei: wer sie bislang nur anhand ihrer aktuellen Single "San Francisco" kennt, der könnte mitunter anderes vermuten! Ein herrlicher, leicht süßlicher und verdammt ansteckender 60s-Psychedelic-Pop-Ohrwurm, der oft nahezu blumig und heimelig wirkt - und doch stellt es kein Gegensatz zum Rest des Albums dar. 



Das Duo schnürt uns hier vielmehr ein Bündel aus Ohrwürmern, in denen sie die komplette Bandbreite zwischen hübsch glöckelndem 60s-Pop, und vor bewusstseinserweiternder Substanzen nur so strotzendem Psychedelic-Rock abdecken - dabei bleiben sie aber immer herrlich melodisch...und kriegen einen  immer wieder mit diesen psychedelisch glitzernden und unwiderstehlichen Hits aus einer anderen Zeit. Schon zum Einstieg machen sie uns mit einem stimmungsvollen und beatlesken Ohrwurm wie "In The Darkness" (♪♫♪) den Mund wässerig, um dann im bluesigeren "No Destruction" (♪♫♪) etwas weiter in die Umlaufbahn von The Velvet Underground zu wandern. Als wahrer Kracher erweist sich "On Blue Mountain" (♪♫♪), der auf fabelhafte Weise einen mitreißenden Ohrwurm mit bedrogtem Psychedelic-Rock verbindet. "Shuggle" (♪♫♪), die erste Single der Platte, geht einem als großartiger 60s-Psych-Pop-Ohrfänger aus dem Stand sofort in die Synapsen - und würde heute den Titel Klassiker verdienen, wäre er bereits einst erschienen. Mit "Oh Yeah" (♪♫♪) setzten sie dann sogleich noch einen Hit oben drauf, der mit einem mitreißenden Refrain gesegnet, und zudem gar nicht weit von MGMT entfernt ist. Der Titelsong "We Are The 21st Century Ambassadors of Peace & Magic" (♪♫♪) gibt dann famosen Psychrock zum Besten, der diversen Stil- und Tempowechseln unterworfen ist. Und mit dem atmosphärischen, zwischen düster-melancholisch und unbekümmert heiter verschwimmenden "Oh No 2" (♪♫♪), lassen Foxygen ihr zweites Album ausklingen.

Man kann ohne weiteres behaupten das dem Duo mit "We Are The Ambassadors of Peace & Magic" eine kleines Meisterwerk gelungen ist. Ob nun auch ein großes daraus wird, das wird die Langzeitwirkung entscheiden müssen. Doch über ein Wiedersehen in der Jahresbestenliste 2013 würde ich mich sehr freuen...


 

Sonntag, 10. Februar 2013

Besprochen: NICK CAVE & THE BAD SEEDS - "PUSH THE SKY AWAY"

Spätwerk hin und Altersmilde her: das neue und 15. Album von Nick Cave & The Bad Seeds ist vor allem zeitlos....und nebenbei auch ganz wunderbar!

Nick Cave zählt ja nun auch schon zu den Altmeistern im Musikbusiness. Immerhin hat er mittlerweile 55 Lebensjahre, knapp 30 Jahre Karriere,  und 14 Studioalben mit seinen Bad Seeds auf dem Buckel - hat dabei aber kaum etwas an musikalischer Bedeutung und Wichtigkeit verloren. 5 Jahre nach dem letzten gemeinsamen Album "Dig, Lazarus, Dig!!!", kommen sie dieser Tage nun mit ihrem 15. Studioalbum daher, welches den Titel "Push The Sky Away" trägt. Und nachdem er und seine Band auf dem letzten Album schon mal dem Affen ordentlich Zucker gaben, ist "Pushing The Sky Away" ein sehr melancholisches Album geworden. Die ruhigen Klänge dominieren das neue Werk, ohne dabei aber der Altersmilde zu verfallen, von der ja in dieser Lebensstation eines Musikers gern immer wieder schwadroniert wird. Nein, die düster-melancholische Grundstimmung die die gesamte neue Platte von Cave und seinen Bad Seeds durchweht, bildet in seiner Summe ein zu beseeltes und schlüssiges Gesamtwerk, als das man es mit solch unnötigen Etiketten bekleben sollte. Als Einstieg in das neue Album dient gleich die erste Single "We No Who U R", die wohl am besten mit dem Wörtchen "göttlich" umschrieben werden kann - zwar gelingt diese Ballade zu dunkel für derart theologische Metaphern, doch wohnt dem Song ein Zauber inne, den er mit nur wenigen Mitteln erzeugt. Ein Song der haften bleibt.



Aber er soll fürwahr nicht der einzige unter den 9 neuen Songs bleiben. So legt Cave mit dem grandios unaufgeregten, und eine fabelhaft diabolische Atmosphäre ausstrahlenden "Waters Gate" ein weiters Glanzstück vor, das keine großen Gesten benötigt, um Gänsehaut zu erzeugen. Der mehr als 6-minütige und stille Epos "Jubilee Street" (♪♫♪), birgt zudem gar Klassiker-Qualitäten - so zeige man mir denjenigen, der nicht schon bei den zarten Gitarrenakkorden am Anfang aufhorcht, oder jenen, den die zeitlose Melodie nicht auf Anhieb gefangen nimmt. Und wenn dann im letzten Drittel unaufdringliche Streicher mit ins Spiel kommen, hat der Song das Herz bereits im sanften Sturm erobert. Dem folgt mit "Mermaids" dann eine songgewordene Delikatesse, die Anfangs samtige, soft psychedelisch anmutende Klänge vermittelt, ehe sich der Song gen Refrain fast unmerklich zu einer ruhigen, aber geradezu betörend schönen Hmyne erhebt. Fast schon dämonische, aber mindestens ebenso so erhabene Klänge entfahren dann dem großartigen "We Real Cool", der dunkle, äußerst famose und ganze 8 Minuten lange "Higgs Boson Blues", ist allein schon wegen der herrlichen Textpassage "Hannah Montana does the African savannah" ein Muss, und mit dem minimalistischen und in den schönsten Grautönen schillernden Titelsong "Push The Sky Away", findet das Album dann schließlich sein Ende.

Ob sich Nick Cave & The Bad Seeds hier weiterentwickelt haben, oder dann doch das Gegenteil der Fall ist (oder womöglich auch keines von beidem), dass bleibt an dieser Stelle ungeklärt - denn in der Tat habe ich bislang nur wenige ihrer Alben zu Ohren bekommen. Was hier aber auch rein gar nichts ausmacht - denn selbst für den eher unbefangenen Hörer eröffnet sich mit "Push The Sky Away" ein hervorragendes und berührendes Album, das uns die noch stets anhaltenden grauen Wintertage ein wenig zu versüßen vermag. Wobei man natürlich auch passend dazu in melancholischer Stimmung versinken kann - aber bei so wunderbarer Musik, lässt man sich doch gern mal ein bisschen runter ziehen, oder!?






Das gesamte Album könnt ihr hier im Stream hören!
 

Freitag, 8. Februar 2013

Besprochen: FOALS - "HOLY FIRE"

Mit ihrem dritten Album haben die Foals mal wieder alles richtig gemacht - und dabei eine Platte kreiert, die mit Sicherheit Wurzeln schlagen wird.

Da haben die Foals aber bisher einen recht erstaunlichen Werdegang hinter sich. Ihr umjubeltes 2008er Debüt "Antidotes" brachte der Band den ersten Erfolg, und so wurden sie von der Presse sogleich neben Vampire Weekend  als einer der Wortführer des einst groß prophezeiten Afrobeat-Trends erklärt. Doch dieser blieb (zum Glück?) nur ein sehr überschaubarer Mini-Trend - und ihr Debüt ist der Band selbst heute sogar peinlich! Dem setzten sie dann 2 Jahre später mit "Total Life Forever" einen in der Tat noch besseren Nachfolger entgegen, auf dem die Band die Afro-Beat-Einflüsse endgültig zu Grabe trugen. Fast 3 Jahre sind seitdem vergangen - aber nun gibt es endlich Nachschlag: denn dieser Tage steht ihr von vielen sehnlichst erwartetes 3. Album "Holy Fire" in den Startlöchern. Angeführt wurde die neue Scheibe seit vergangenem Herbst von 2 Singles. Als erstes war da "Inhaler" - und es sollte schon an einen mittelprächtiges Wunder grenzen, wenn ein nur halbwegs musikkundiger  Hörer an diesem Kracher vorbei kam. Denn hier hauen sie uns einerseits einen unwiderstehlich tanzbaren, und zugleich widerborstig rockenden Hit um die Ohren, dass es eine wahre Freude ist.

Foals 'Inhaler' from Pulse Films on Vimeo. 

Und vergangenen Monat schoben sie dann mit "My Number" (♪♫♪) einen funky und durchaus catchy Ohrwurm hinterher, der zwar nicht mit der Wucht und dem Adrenalin seines Vorläufers mithalten kann, aber ebenfalls vollkommen vorzeigbar und gar hittauglich daher kommt. Wer nun aber glaubt, dass man das Beste  damit schon gehört hätte, der irrt gewaltig. Schon das prächtige und getragenere "Bad Habit", das mit elektronischen Beats beginnt, und sich mit fast psychedelischer Atmosphäre und einem famosen Refrain schmückt, zeigt deutlich, dass hier noch viel mehr drin ist. Auch die nachdenkliche, und dennoch auf gewisse Weise catchy Indiepop-Perle "Everytime" macht eine famose Figur - während einem zur Albummitte mit "Late Night" (♪♫♪) endgültig der Schalter raus knallt: was für ein erhabenes und melodisch grandioses Meisterstück ihnen hier gelungen ist, muss man selbst gehört haben. "Milk & Black Spiders" (♪♫♪) macht Anfangs zwar einen soundtechnisch sehr sphärischen Eindruck, was die Band allerdings nicht daran hindert, uns dennoch eine formvollendete und memorable Hymne daraus zu drehen. Mit "Providence" hauen sie uns dann wieder einen fiebrigen und atmosphärischen Rocker um die Lauscher, dass es sich nur so gewaschen hat - nur um dann unmittelbar danach das Tempo zu so einer wundervollen Kostbarkeit wie "Stepson" zu drosseln...eine von puckernden Beats unterlegte, atmosphärisch dichte, aber dennoch tief emotionale Ballade, die direkt unter die Epidermis kriecht. Und wenn uns dann das schon nahezu ambient-haft schwebende "Moon" aus der neuen Platte verabschiedet, weiß man, dass die Foals auch auf Album No.3 wieder alles richtig gemacht haben.

Ist "Holy Fire" vielleicht sogar das beste Album der Briten? Nach den ersten Versuchen erhärtet sich dieser Verdacht immer mehr. Doch eines ist sicher: ein durchweg hervorragendes Album ist ihnen auf jeden Fall geglückt - eines das mit Sicherheit Wurzeln schlagen wird.