♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

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Sonntag, 30. Januar 2011

Besprochen: ANNA CALVI - "ANNA CALVI"

Mit ihrem dunkel-dramatischen Pop macht sich die britische Newcomerin auf, das Jahr 2011 zu ihrem zu machen - Brian Eno ist jetzt schon ein Fan!

Alle Jahre wieder stellt der britische BBC fast schon traditionell die Hot-List der Newcomer des kommenden Jahres zusammen. Wie von ihnen vorhergesagt, konnten Marina & The Diamonds und Ellie Goulding im vergangenen Jahr nicht nur ihre kleine Insel begeistern. Die Newcomerin Anna Calvi aus London landete so nun auf der "Sound of 2011"-Liste. Bedenkt man das selbst Brian Eno, der mit Lob nun nicht gerade um sich wirft, hellauf von der jungen Dame begeistert ist, sollte ihr Durchbruch unumgänglich sein. Und was die junge Dame mit italienischen Wurzeln auf ihrem selbstbetitelten Debüt anbietet, lässt alle restlichen Zweifel verfliegen. Mit den eben genannten Kolleginnen, hat sie allerdings nichts gemein. Calvi orientiert sich hörbar an Damen wie Patti Smith und PJ Harvey, selbst von einem weiblichen Gegenpol zu Tom Petty oder Bruce Springsteen ist die Rede. Mit dunklem, dramatischen Pop kommt sie daher - und schon der Opener setzt ein interessantes Statement: "Rider To The Sea" (♪♫♪) empfiehlt sich als instrumentaler und dunkler Psychedelic-Western, zu dem Anna ausgelassen johlt. Das Calvi mehr aber als nur düster ist, zeigt sie in der Bandbreite ihres Schaffens. "No More Words" (♪♫♪) suhlt sich in getragener Psychedelia. "The Devil" (♪♫♪) ist eine gespenstische und tiefschwarze Ballade. "Desire" (♪♫♪) oder "Blackout" (♪♫♪) lassen ein wenig Licht herein und bewähren sich gar als potentielle Hits. Und mit dem von Streichern unterstützten, hymnischen "Love Won't Be Leaving" (♪♫♪), bietet sie ein würdiges und epochales Finale. Schon beim ersten Versuch hat die junge Dame ein Album abgeliefert, das sich vor ihren großen Vorbildern keineswegs verstecken muss.

Samstag, 29. Januar 2011

Besprochen: HERCULES & LOVE AFFAIR - "BLUE SONGS"

Auf dem Zweitwerk feiert das Projekt um Andy Butler die Emanzipation vom Disco zum House - und bleibt weiterhin relevant.

Mit den Meisterwerken ist das so eine Sache. Gar erst mit jenen, die einen aktuellen Trend definieren und womöglich noch in Zukunft als wichtiger Referenzpunkt angesehen werden. Solch eines haben Hercules & Love Affair 2008 mit ihrem selbstbetitelten Debüt "Hercules & Love Affair" geschaffen. Mit einer feisten Verschmelzung aus Disco und House, setzten sie ein Album in die Welt, das noch heute ebenso frisch und funky klingt, wie am ersten Tag - was sich auch in absehbarer Zukunft nicht ändern wird. Das er solch ein Album wohl nie wieder aufnehmen wird, hat Andy Butler mit Sicherheit selbst gewusst. Zumal sich auch einige Änderungen in der Besetzung ergeben haben. Antony Hegarty, der das grandiose "Blind" besang, ist nicht mehr dabei, und auch Sängerin Nomi fehlt. Nur Kim Ann Foxman ist noch mit von der Partie, die zusammen mit Butler und den beiden Neuzugängen, Performance-Künstlerin Aerea Negrot und Sänger Shaun Wright, das Projekt in seinem nächsten Stadium repräsentiert. Und zu guter letzt wurde Tim Goldsworthy, Produzent des Debüts, durch den Weggang vom DFA-Label gegen Techno-Pionier Patrick Pulsinger ersetzt. Ob es sein Einfluss ist, der das Gespann auf ihrem nun vorliegenden 2. Album "Blue Songs" weg vom Disco und hin zum House trieb, ist unklar. Der Stilwandel hingegen ist unüberhörbar. Doch das tut der Freude keinen Abbruch - ihnen fällt nämlich dennoch genug ein, um uns hinterm Ofen hervozulocken. Der Opener "Painted Eyes" (♪♫♪) schlägt mit seinem catchy Groove, den funky Streichern und seiner zartschmelzenden Melodie quasi die Brücke vom Debüt zum Nachfolger, indem es noch tief den Geist der späten 70er-Jahre-Disco atmet. Ähnlicher Effekt stellt sich auch bei "Answers Come In Dreams" (♪♫♪) ein, welches zudem noch hohe Ohrwurmqualitäten zu bieten hat. Doch gleich das bereits bekannte "My House" (♪♫♪), zeigt sich in Form eines zwingenden Ohrwurms ganz dem House der späten 80er verpflichtet. Und das melodische, von Bloc Party-Sänger Kele gesungene "Step Up" (♪♫♪), strahlt mit seinem House-Groove und Synthie-Piano bis in die frühen 90er hinein. Doch auch die ruhigen Klänge gelingen ihnen. Dafür stehen das wunderbare "Boy Blue" (♪♫♪) oder das großartige, einst von den Pet Shop Boys berühmt gemachte "It's Alright" (♪♫♪) Pate.
Dieses Album stellt eine Art Emanzipation dar. Leicht hätte sich Butler mit seinem Projekt auch gehörig in die Nesseln setzen können, hätte er versucht dem unantastbaren Debüt nachzueifern. Dem geht er hier aus dem Weg, schafft es aber zudem mit guten Ideen und formidabler Umsetzung, einen würdigen Nachfolger ins Rennen zu schicken.

Mittwoch, 26. Januar 2011

Besprochen: ADELE - "21"

Eine Sensation wo sie wohl keiner vermutet hätte: Mit ihrem zweiten Album schubst Adele ihre Konkurrentin Amy Winehouse vom Thron des Retro-Soul!

Es war das Jahr 2008, als Adele ihr viel beachtetes Debütalbum "19" veröffentlichte. Von Kritikern wohlwollend aufgenommen und vor allem Dank dem wunderbaren "Chasing Pavements", wohl so manchem von uns im Hinterstübchen hängen geblieben. Alles geschenkt! Denn wer hätte ahnen können, das die junge, manchmal recht unscheinbar wirkende Dame, mit ihrem zweiten Album "21" daher kommen, und auf dem Thron des Retro-Soul platz nehmen würde!? Die Konkurrenz lässt sie indes alt aussehen. Amy Winehouse hat sich im Königreich schon lange nicht mehr blicken lassen - Rückkehr ungewiss. Und seinen wir mal ehrlich: Was Adele auf diesem - ja! - Meisterwerk so treibt, überstrahlt Amy's "Back To Black" bei weitem. Und was Duffy anbelangt...die taugt dann doch eher zum Hofnarren. Die 21 Jahre junge Miss Adkins zeigt sich auf diesem Album dagegen so eindringlich, natürlich und präsent, wie man es von ihr so noch nicht gehört hat. Den mehrheitlich fantastischen Soul-Pop-Perlen hört man noch nicht einmal seine prominenten Gäste an. Etwa die erste Single, die mitreißende Soul-Hymne "Rolling In The Deep" (♪♫♪), sowie den schwungvoll klassischen Ohrwurm "I'll Be Waiting", produzierte niemand geringeres als Paul Epworth, der bereits Bloc Party, Plan B oder Kate Nash betreute. Auch den Beitrag von Ryan Tedder (One Republic) hätte man hier nicht vermutet - welcher bei der wundervollen Ballade "Turning Tables" (♪♫♪) und dem verdammt coolen "Rumour Has It" aushalf. Die kommende, und grandiose Single "Set Fire To The Rain" (♪♫♪), welche in mindestens 20 Ländern auf die No.1 der Singlecharts gehört, wurde hingegen von Fraser T. Smith produziert, welcher neben Keane, Ellie Goulding oder Cee-Lo, auch den Hit "Broken Strings" von James Morisson und Nelly Furtado betreute. Oder Rick Rubin, der in seiner Funktion als Urgestein des Rock, der schon Johnny Cash, den Red Hot Chili Peppers, oder den Beastie Boys unter die Arme griff, Songperlen wie das The Cure-Cover "Lovesong" (♪♫♪) oder "One And Only" (♪♫♪) veredelt. Doch wollen wir die Leistung von Adele nicht unterschlagen. Mit großartiger Stimme und einem enormen Händchen für phänomenales Songwriting, macht sie die Rückkehr von Amy Winehouse schier unnötig. Denn wer in absehbarer Zukunft noch relevanten, modernen Soul machen will, der muss sich an diesem Werk messen lassen.

Besprochen: JAMES BLAKE - "JAMES BLAKE"

Der erste wichtige Newcomer des Jahres paart gute alte britische Songwriterkunst, mit avantgardistisch-futuristischer Elektronik. Und trifft genau ins Schwarze!

Den Namen James Blake sollte man sich in diesem Jahr dick hinter die Ohren schreiben. Der 22-jährige Londoner studierte an der Goldsmiths Universität Populäre Musik und veröffentlichte 2009 seine erste 12", welcher im Jahr 2010 drei weitere EP's folgten - und jedes mal konnte das Herz von Musikfreunden der elektronischer zugewandten Machart vor Freude hüpfen. Nun steht uns das Debütalbum des jungen Mannes ins Haus, mit dem er sich auf Anhieb zum ersten wichtigen Newcomer des Jahrgangs 2011 qualifiziert. Beste britische Songwriterkunst verbindet er auf seinem selbstbetitelten Werk mit minimalistischen, vorwärtsgewandten Elementen aus Electronica und Dubstep, gecuttetem Gesang und Vocoderspielereien. Sicherlich mag derlei Verquickung für manchen nicht neu wirken - doch was James Blake von vielen seiner Mitstreiter unterscheidet, ist Seele. Und eine künstlerische Vision. Wunderbare Oden gibt der junge Mann hier zum Besten, die sich mal im folkloristischen abspielen, dann wieder den Pop glorifizieren, oder ganz und gar im Singer/Songwriter-Fach ansiedeln...aber am Ende immer ganz große Kunst sind. Und wie er die Songskizzen hier in elektronischen Farben ausmalt, ist an Homogenität kaum zu überbieten. The XX nennt der Künstler als entscheidenden Einfluss für sein Album - was vor allem in dem Minimalismus und der Eindringlichkeit der Kompositionen seine Berechtigung findet.
Die Kontraste seines Schaffens zeigt er besonders deutlich in "I Never Learned To Share", das als fragile Acapella-Ballade beginnt, stetig an Intensität zunimmt und zum Ende hin in einem beinah verstörend-elektronischen Rausch gipfelt. Mit dem Opener "Unluck" gibt er eine künstlerisch hochwertige und ganz und gar wunderbare Ballade zum Besten, die er mit soften Elektrobeats und spärlichen Synthieflächen untermalt. "Wilhems Scream" offenbart sich als melancholisch schwebender, berauschend intensiver Electro-Psych-Pop, für den das Wort Meisterwerk grade gut genug ist. Der 2-Teiler "Lindisfarne" kommt in Part I als Acapella vorgetragene, herzerweichende Ballade mit Vocodergesang daher - um sich dann in Part II in eine nur soft elektronisch gewürzte Neo-Folk-Pop-Perle zu wandeln. "Why Don't You Call Me" mutet wie eine abstrakte Vision von Antony Hegarty an. Und was er aus Feist's "Limit To Your Love" (♪♫♪) gemacht hat, ist einfach zum verlieben.
Mit seinem Debüt hat James Blake gleich zum Einstand ein tadelloses, beseeltes und großartiges Kunstwerk vor-, und die Latte für sein weiteres Schaffen enorm hoch gelegt.



Mittwoch, 12. Januar 2011

Besprochen: OST - "BURLESQUE"

Christina Aguilera gibt an der Seite von Cher ihr Schauspieldebüt - und bestückte gemeinsam mit ihr einen Soundtrack, irgendwo zwischen RnB, Soul und Revuemusik.

Zuletzt konnte man ja beobachten, wie Christina Aguilera auf ihrem letzten Album "Bionic", bei dem Versuch wie Lady Gaga zu klingen, grandios scheiterte. Nun wäre ihr Schauspieldebüt, das sie an der Seite von Botox-Zombie Cher im Musical-Film "Burlesque" gibt, ein gelungener Anlass, den eigenen Ruf wieder rein zu waschen. Die Story des Films kann man auch ungesehen als nicht sehr tiefgründig resp. einfalssreich bezeichnen. Im Grunde feiert es die klassische Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Story ab, die man in ähnlicher Form schon öfter bestaunen durfte. Der american way of life eben. Man wird ja schließlich noch träumen dürfen.
Aber wichtiger in einem Film-Musical sind natürlich Tanz und vor allem: SONGS! Da kann man schon verschmerzen, das sie nicht die tiefgründigste aller Geschichten erzählen. 8 von den 10 Songs bestreitet das Film-Starlet Christina, die restlichen beiden Tracks besorgt Cher. Musikalisch schwankt das ganze zwischen verschiedenen Stilen, die sich hier aber dennoch recht gut die Hand reichen, und ein homogenes Ganzes vermitteln. So hätten wir im eröffnenden "Something's Got A Hold On Me" (♪♫♪) schwungvollen Soul, der in den Motown hineinstrahlt. "Show Me How You Burlesque" (♪♫♪) zeigt in bester "Back To Basics"-Manier, zeitgeistigen Soulpop im Stil der 30er Jahre. Die Single "Express" (♪♫♪) liefert einen astreinen RnB-Ohrwurm, und "The Beautiful People" (♪♫♪) in den Rock hinein schielenden Dance-Pop...von so was hätte man sich mehr auf "Bionic" gewünscht. Und "But I'm A Good Girl" (♪♫♪) empfiehlt sich als weit die Beinchen in die Luft schmeißende Revue-Nummer. Doch auch die klassischen Gänsehaut-Balladen seien hier besonders hervorgehoben. "You Haven't Seen The Last Of Me" (♪♫♪) zeigt einmal mehr überdeutlich, das Diane Warren's Kompositionen ("Un-Break My Heart"), so eine große Stimme wie die von Cher brauchen, um ihre volle Pracht zu entfalten. Und Aguilera liefert mit dem von Sia Furler mitkomponierten "Bound To You" (♪♫♪) ihre beste Ballade seit "Hurt"! Man ist fast geneigt, Aguilera wieder etwas mehr Vertrauen entgegen zu bringen. Wenn sie sich auf ihre Stimme und auf Songs mit Seele und Melodie verlässt, kann sie deutlich eher überzeugen, denn als futuristischer Cyborg mit eiskalten Pseudo-Kompositionen, die in ihrer Eintönigkeit kaum zu unterbieten sind - so nachzuhören auf dem letztjährigen und furchtbar gegen die Wand gefahrenen Flop-Album "Bionic". Doch hier zeigt sie wozu sie ebenfalls fähig ist. Dabei sollte sie auch besser bleiben. Und die beiden Cher-Songs sind sowieso das Beste, was man seit mindestens 10 Jahren von ihr gehört hat.



Donnerstag, 6. Januar 2011

Besprochen: THE BEATLES - "1962 - 1966" / "1967 - 1970"


Die Mutter aller Best-Of's: Randvoll mit Klassikern, wurden diese beiden Doppelalben selbst zu Klassikern. Jetzt auch digital entstaubt.

Das Genie der Fab Four ist bis heute unbestritten und noch immer verteidigen sie, nun 40 Jahre nach ihrem Ende, den Titel der größten Band aller Zeiten. Als etwa 2009 ihr gesamter Backkatalog in einem formschönen und prall gefüllten Boxset erschien, durfte die sch
wächelnde Musikindustrie voller staunen feststellen, das sich CD's sehr wohl noch gut verkaufen lassen - sie müssen halt eben nur von den Beatles sein. Heutzutage macht ja bekanntlich das Internet den Plattenfirmen das Leben schwer. Als diese beiden Best-Of's 1973 erschienen, sorgten bei ihnen dagegen Tonbandgerät, Kassettenrekorder und Bootleg-Alben für schlaflose Nächte - und für eine Umsatzeinbuße in Millionenhöhe. So war die Motivation für die Veröffentlichung einst nicht die, das Schaffen der 3 Jahre zuvor aufgelösten Band, so stilsicher wie möglich zu dokumentieren, sondern tatsächlich um den Raubkopien den Garaus zu machen. Doch mit welch einer Liebe zum Detail diese beiden Doppelalben daher kamen, lässt ob der Veröffentlichungsstrategie noch heute staunen. Die Songauswahl traf etwa Beatles-Manager Allen Klein, der die frühe "naive" und die spätere "experimetelle" Phase der Band säuberlich trennte, erstere in ein blaues und letztere in ein rotes Cover packte, welche die Beatles beide im Londoner EMI-Hauptquartier zeigten, nur eben im Abstand von 6 Jahren. Und schon einst begleiteten die Lyrics zu allen insgesamt 58 Songs die Alben. Auf dem damals kaum vorhandenen resp. beachteten Best-Of-Markt, kam dies buchstäblich einer Revolution gleich: Es war die erste derart aufwendige Produktion in seiner Liga. Zudem kam der Umstand hinzu, das dies nicht eine schlichte Greatest-Hits-Compilation ist, die ausschließlich die größten Hits der Band präsentiert. Hier werden Hits und Albumtracks gleichermaßen bedacht, ebenso wie bei ihnen nicht rare Non-Album-Singles. Perfekt wird hier die Entwicklung und vor allem die unsterblichen Klassiker von John, Paul, George und Ringo nachgezeichnet.
Auf dem "rote Album" ("1962 - 1966") finden sich frühe Perlen wie der melodische Beat-Ohrwurm "Love Me Do" (♪♫♪), der famose Schunkler "She Loves You" (♪♫♪), die wundervolle McCartney-Ballade (und der meistgecoverte Song aller Zeiten) "Yesterday" (♪♫♪), der unwiderstehliche Britpop-Ohrwurm "Help!" (♪♫♪), der famos melodische Drogensong "Day Tripper" (♪♫♪), das von Bob Dylan inspirierte "You've Got To Hide Your Love Away" (♪♫♪), oder das wunderbare und reflektierende "In My Life" (♪♫♪). Und mit den abschließenden 2 Songs, der wunderbaren Perle "Eleanor Rigby" (♪♫♪) und dem bedrogten Kinderlied "Yellow Submarine" (♪♫♪), strahlt die erste Compilation schon in die psychedelischere und reifere Phase der Beatles hinein.
Diese spielt sich fast gänzlich auf dem "blauen Album" ("1967 - 1970") ab, als sie verstärkt mit LSD und Marihuana experimentierten - und beginnt auch sogleich mit 2 Klassikern höchster Güte: Dem psychedelischen Meisterwerk "Strawberry Fields Forever" (♪♫♪), das einst die Rivalen von den Beach Boys kapitulieren ließ, sowie dem herrlichen "Penny Lane" (♪♫♪). Die beiden Songs waren ursprünglich als Herzstücke des Albums "Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band" gedacht - aber weil EMI schon ein halbes Jahr vorher eine neue Single forderte, gab man ihnen beide und Produzent George Martin entfernte sie aus dem Albumkontext. Was er bis heute als die größte Fehlentscheidung seiner gesamten Karriere bezeichnet. Hier wurden sie endlich mit ihren anderen fantastischen Songs vereint. So findet man hier das psychedelische Kunststück "Lucy In The Sky With Diamonds" (♪♫♪), die atemberaubende Hymne und den vielleicht besten Beatles-Song "A Day In The Life" (♪♫♪), das hervorragend sinnbefreite und fabelhaft drogengeschwängerte "I Am The Walrus" (♪♫♪), das hymnische "Hey Jude" (♪♫♪), das majestätische und zeitlose "While My Guitar Gently Weeps" (♪♫♪), oder das warme "Here Comes The Sun" (♪♫♪), bis hin zu den letzten Songs der Band, wie das hymnische "Let It Be" (♪♫♪), oder das wundervolle und emotionale "The Long And Winding Road" (♪♫♪). Die fabelhafte, schier perfekte Best-Of gibt es nun auch digital entstaubt und lässt sich zum ersten mal in bester Klangqualität geniessen. Als einzelne Doppel-CD's oder als 4CD-Box, stellt diese Neuveröffentlichung ein Muss für jeden dar, der sich längst einmal mit den gebündelten Stärken der Fab Four bekannt machen wollte. Und auch für Besitzer der älteren CD-Version, rechtfertigt die bessere Qualität, die hochwertige Digi-Pack-Verpackung, sowie die neuen Linernotes und raren Fotos die Neuanschaffung allemal. Besser geht's nicht!

Samstag, 1. Januar 2011

Besprochen: KID CUDI - "MAN ON THE MOON II: THE LEGEND OF MR. RAGER"

Kid Cudi kann mit seinem zweiten Album die hoch gesteckten Erwartungen erfüllen - und reiht sich direkt hinter seinen Mentor Kanye West, unter die Visionäre des zeitgenössischen HipHop ein.

Was war das Ende 2009 für ein erleichtertes Aufatmen, als Kanye West's Schützling Kid Cudi mit "Man On The Moon: The End Of Days" sein Debütalbum vorlegte. Man hatte sich schon eine Menge davon erhofft - aber was da kam, sollte die wildesten Träume übertreffen. Ein kunstvoll ausgearbeitetes HipHop-Kunststück mit hohem Popverständnis ließ er da vom Stapel, das einem noch lange im Fell hängen bleiben sollte. Entsprechend hohe Erwartungen stellte man dann an sein Zweitwerk, das nun vor wenigen Wochen erschien. Und die frohe Kunde gleich vorweg: "Man On The Moon II: The Legend Of Mr. Rager" kann seinem Vorgänger auf Augenhöhe begegnen. Auch hier führt er uns in 5 Akten durch sein Leben. Doch anders als Teil 1, in dem er uns in seine Träume führte, zeigt er uns hier seine Realität - ob gut oder böse. Und zeichnet sich besonders durch seine deutlich düsterere Atmosphäre aus. Die erste und wahrhaft ausgelassen tanzbare Single "Erase Me" (♪♫♪), ist als erstes Aushängeschild des Albums also nicht sehr repräsentativ. Er kann durchaus auch auf die lockere Art, wie es im 1. Akt "The World I Am Ruling", der Opener "Scott Mescudi vs. The World" (♪♫♪) vormacht, in dem der begnadete Cee-Lo Green (Gnarls Barkley) die Refrains beisteuert. "Ashin' Kusher" (♪♫♪), das ebenso wie die Single zum 3. Akt "Party On" gehört, zeigt sich durchweg lässig und tanzbar, während das finale "Trapped In My Mind" (♪♫♪), das den 5. Akt "You Live & You Learn" beschießt, auch recht optimistische Töne anschlägt. Doch die dunklen Facetten überwiegen spürbar, was dem ganzen eine willkommene Ernsthaftigkeit verleiht. Und auch mit dem Songmaterial macht er nichts verkehrt. Er tanzt stilistisch auf vielen Hochzeiten, vereint all das aber zu einem hervorragenden Konzeptwerk, das in sich schlüssig klingt. So kündet er im 2. Akt "A Stronger Trip" von Drogenmissbrauch, was vor allem im tollen Duett "Don't Play This Song" (♪♫♪) mit Mary J Blige deutlich wird. Auch im fantastischen "Marijuana" (♪♫♪) kommt dies stark zur Geltung, das er mit düsteren Chören und Pink Floyd-Gitarren anreichert. Ebenso wie im famos dargebotenen "Mojo So Dope" (♪♫♪), in dem er sich eines genial gesetzten Samples von "Claustrophobia", des Choir Of Young Believers bedient. Im 4. Akt "The Transformation" zeigt er sich dann auf "MANIAC" (♪♫♪) in melodischer Höchstform und legt Vocal- und Gitarren-Samples vor, die eine psychedelische Wirkung entfalten. Im Quasi-Titeltrack "Mr. Rager" (♪♫♪) gibt er sich soft 80s-inspiriert und nachdenklich und legt in Form des wunderbaren "These Worries" (♪♫♪) ein zweites Ständchen mit Mary J Blige nach. Um uns dann mit "All Along" (♪♫♪), das den letzten und 5. Akt eröffnet, eine formvollendete, nachdenklich und gänzlich hervorragende Ballade zu kredenzen.
Vielleicht schafft Cudi mit "Man On The Moon II: The Legend Of Mr. Rager" nicht den positiven Überraschungseffekt seines großen Bruders und kann auch sicherlich nicht mit dem aktuellen Meisterstück "My Beautiful Dark Twisted Fantasy" seines Mentors Kanye West mithalten, aber es bereichert den zeitgenössischen HipHop um eine weiteres hervorragendes Album, das viele etabliertere Kollegen verdammt alt aussehen lässt. Diesem Mann gehört die Zukunft.

Mixtape-Special: DIE 50 BESTEN SONGS 2010!

Neben den Alben, die mir das erste Jahr des neuen Jahrzehnts versüßt haben, gibt es allerdings noch meine SONGS des Jahres. Die herausragendsten Songs, die mich über das Jahr hinweg begleitet und begeistert haben, sollen sich nun in dieser Liste wiederfinden. Und wie schon letztes Jahr, wird es auch hier im Gegensatz zu meinen Platten des Jahres KEINE Platzierungen geben. Hier stehen die Zahlen nur für die Nummerierung - praktisch jeder der hier vertetenen Songs könnte für sich als Song des Jahres stehen. Also - viel Spaß und es ist sicherlich für jeden von euch was dabei. Enjoy...



1. KAVINSKY - "NIGHTCALL" (feat. Lovefoxxx)

Auch in 2010 kam feinster Elektro aus Frankreich herüber geschallt - einer der tollsten Songs war wohl die Liason von Kavinsky mit Sängerin Lovefoxxx und der wunderbar 80s-infizierten Elektro-Pop-Perle "Nightcall", das nach mehreren EPs nun endgültig hungrig nach dem Debütalbum des Herren macht. Ein perfekter Pop-Song!

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2. HURTS - "WONDERFUL LIFE"

Es gibt sie nicht oft, diese Pop-Phänomene. Eine dieser großartigen Melodien, die einen beim ersten hören ungläubig gen Lautsprecher starren lassen. Der Moment, in dem einem innerhalb weniger Augenblicke klar wird, das man grade etwas ganz großes entdeckt hat. Ebenso erging es mir Anfang des Jahres mit "Wonderful Life" - das war lange ehe der Mainstream es bemerkte. Doch bald schon bemerkten auch die Massen ihn. Und machten ihn zu einem der Hits des Jahres. Eine 80s-Pop-Hymne, die man noch in 10 Jahren lieben wird.

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3. N.E.R.D. & DAFT PUNK - "HYPNOTIZE U"

Mit ihrem neuen Album "Nothing" positionierten sich N.E.R.D. wieder einmal dort, wo sie immer zuhause waren: Im Mittelmaß. Doch ein Song ragt wie eine Kathedrale aus dem Album heraus: Die großartige, soft elektronifizierte Soul-Pop-Perle "Hypnotize U" - produziert von niemand geringerem, als Daft Punk höchst persönlich. Und sie verhalfen ihnen zu dem mit Abstand besten Song ihrer gesamten Karriere!

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4. CRYSTAL CASTLES feat. ROBERT SMITH - "NOT IN LOVE"

Nachdem das Dance-Projekt den Song bereits auf ihrem aktuellen Album in eigener Version aufnahm, hatten sie für die Singleveröffentlichung von "Not In Love" eine grandiose Idee: Sie liessen ihn von The Cure-Sänger Robert Smith singen. Und schon wurde daraus ein veritabler Dance-Pop-Hit mit Langzeitwirkung. Eine Hymne - nicht weniger!

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5. ARCADE FIRE - "WE USED TO WAIT"

Es ist eigentlich schwer zu sagen, was auf dem neuen Album "The Suburbs" von Arcade Fire, die beste, größte, bedeutendste Hymne dieses Jahres war. Sicher ist: Dieser Song ist eine Ode, ein Meisterwerk und ein eindringlich atmosphärischer und hymnischer Epos, der dieses Jahr lange überleben wird. Und mit dem Textauszug "Now our lives are changing fast / Hope that something pure can last", fassen sie das Hier und Jetzt so hervorragend zu einem Slogan zusammen, wie kaum ein anderer des Jahrgangs 2010.


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6. MGMT - "IT'S WORKING"

Als im Frühjahr 2010 das zweite Album "Congratulations" von MGMT erschien, hiess es von vielen Seiten, es sei "gewöhnungsbedürftig", "verschroben" und "ohne Hits". Das einzige was die Band hier im Grunde machte: Sie taten keinen neues "Kids" auf ihre neue Platte. Und dieser Umstand, der etwa genauso wenig bedauerlich sein sollte, wie ein "OK Computer" ohne neues "Creep", konnte aber auch nicht darüber hinweg täuschen, das es hier sehr wohl Hits gab - so wie der grandiose Ohrfänger "It's Working". Hören und verlieben!

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7. DANGER MOUSE & SPARKLEHORSE - "REVENGE" (feat. The Flamings Lips)

Mit "Dark Night Of The Soul" (meiner persönlichen Platte des Jahres) ist Danger Mouse und Sparklehorse ein Meilenstein gelungen, ein Meta-Album, auf der sie der Creme de la Creme der internationalen Indieszene, Songs auf den Leid schneidern, die sie selbst gerne gemacht hätten, wenn sie ihnen eingefallen wären. Man höre nur den wundervollen, tief emotionalen Opener "Revenge", vorgetragen von den Flaming Lips! Eine Offenabrung!

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8. KID CUDI feat. MGMT & RATATAT - "PURSUIT OF HAPPINESS"

Im vergangenen Jahr schenkte uns Kid Cudi, Ziehsohn von Kanye West, mit seinem Debütalbum "Man On The Moon: The End Of Day" ein fantastisches Werk, das viel von seinem Mentor profitierte. Anfang 2010 wurde daraus die großartige Single "Pursuit Of Happiness" veröffentlicht - eine fruchtbare Liason mit niemand anderem als MGMT! Und das New Yorker Elektro-Duo Ratatat ist auch mit dabei. Ein Kracher!

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9. DETACHMENTS - "HOLIDAY ROMANCE"

Die britischen Newcomer Detachments, haben in diesem Jahr eines der besten Alben abgeliefert - leider unbemerkt von Rest der Welt, da es bislang nur auf dem UK-Markt erhältlich ist. Und dieser Geiz vergeudet Schätze - so wie die großartige, ohrwurmige NewWave-Synthpop-Hymne "Holiday Romance", mit der sie die unterkühlte 80s-Attitude in diesem Jahr noch authentischer darboten, als es sogar Hurts gelungen ist. Fantastisch!

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10. BROKEN BELLS - "THE HIGH ROAD"

Durch das Album "Dark Night Of The Soul" (ja, meiner Platte des Jahres!) fanden sie zusammen und lieferten gemeinsam ebenfalls eine der besten Platten des Jahres: Danger Mouse und James Mercer, Sänger von The Shins, aka Broken Bells. Und mit der Single "The High Road", schufen sie ein zeitlos sanftes und tief eindringliches Pop-Manifest, das nur dessen Herz nicht berührt, der statt seiner einen Stein in der Brust trägt.

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11. DUCK SAUCE - "BARBRA STREISAND"

Man wusste Anfangs vielleicht erstmal nicht, was man davon halten sollte, aber schon bald konnte man sich diesem funky Ohrwurm von einem Hit, nicht mehr widersetzen: Der temporeichen und gute Laune versprühenden Hommage "Barabra Streisand". Und wer jetzt noch fragt, wer Barbra Streisand ist, deren "Guilty"-Albumcover auch für die Single dieses Hits verwurstet wurde, der soll sich in die Ecke stellen und sich schämen. Anyway - it's a Hit!

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12. ELLIE GOULDING - "STARRY EYED"

2010 war DAS Jahr für Ellie Goulding, die in selbigem den Stil des Folktronica der Masse näher brachte. Neben ihrem funklenden Debütalbum "Lights", setzte sie mit der Single "Starry Eyed" zudem einen der wunderbarsten Dance-Hits des Jahres in die Welt. Ein Song, der auch heute noch zu gnadenlosem schwärmen einlädt.

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13. FOALS - "SPANISH SAHARA"

Mit dem ersten offiziellen Vorboten zu ihrem 2. Album "Total Life Forever", lieferten Foals eine großartige und eindringliche Hymne, die sanft und ruhig beginnt, um sich in einen überlebensgroßen Indie-Prog-Pop-Epos zu wandeln: "Spanish Sahara"! Ein Offenbarung!

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14. THE DRUMS - "FOREVER AND EVER AMEN"

Das die New Yorker Newcomer The Drums mit ihrem selbst betitelten Debüt, eines der herrlichsten und eingängig locker-flockigsten Alben des Jahres vorgelegt haben, ist unumstritten. Und das die Single "Forever And Ever Amen", eine der tollsten Songs und eine Hymne für verliebte darstellt, ebenso. Ein wunderbarer Song, mit dem ich auch sehr persönliche und schöne Erinnerungen verbinde.

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15. PET SHOP BOYS - "TOGETHER"

25 Jahre liegt nun ihr erster Hit "West End Girls" zurück und noch immer zählen sie zu einer Institution des zeitgenössischen Pop, die erst im vergangenen Jahr mit "Yes" ein spätes Meisterwerk vorgelegt haben. Das feierten sie dieses Jahr mit der Best-Of-Compilation "Ultimate". Und mit der daraus stammenden brandneuen Single "Togehter", feiern sie dann wiederum die Rückkehr des 90er Jahre Eurodance, in Form einer ihrer bis dato besten Singles.

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16. PATRICK WOLF - "TIME OF MY LIFE"

Seit Jahren nun begeistert uns bereits der getriebene, exzentrische, multitalentierte und höchst inspirierte Küstler Patrick Wolf mit seiner Musik. Im kommenden Jahr steht sein neues Album "The Conquerer" an - und die erste Single "Time Of My Life" ist schon allein für sich der Hit! Eine von Streichern untermalte Pop-Hymne, die sich auf Anhieb in die Synapsen schmiegt. Ganz und gar großartig!

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17. THE HUNDRED IN THE HANDS - "KILLING IT"

Sicherlich: Das von Bloc-Party-Gitarren angetriebene "Dressed In Dresden" war wohl DER Hit des Jahres, des New Yorker Newcomer-Duo's The Hundred In The Hands. Aber wie sie einen auf "Killing It" in eine Art verhuscht schwebende The XX - Atmosphäre ziehen und uns mit ihren sanften, aber einehmenden Klängen hypnotisieren, das lässt uns schon nicht schlecht staunen. Fantastisch!

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18. GORILLAZ - "ON MELANCHOLY HILL"

Das Damon Albarn ein absolutes Talent ist, der es scheinbar nicht fertig bringt, schlechte Musik zu machen, liess dieses Jahr nach 5 Jahren wieder die Puppen tanzen und lieferte mit "Plastic Beach", wohl das bislang herausragendste Album seiner virtuellen Primatenband. Und mit der wunderbar auf Italo-Disco-Synthesizern daher schwebenden, nachdenklich schönen Single "On Melancholy Hill", einen DER Songs des Jahres. Respekt!

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19. HOT CHIP - "I FEEL BETTER"

Auf ihrem neuen Album "One Life Stand" zeigten sich die britischen Elektro-Pop-Nerds so eingängig wie nie - und kredenzten dabei mit "I Feel Better", ihren ersten wahhaft massentauglichen, aber enorm feisten Dance-Pop-Ohrwurm, der von Anfang an das Zeug zum Song des Jahres hatte.

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20. EMINEM feat. RIHANNA - "LOVE THE WAY YOU LIE"

Nachdem sich Eminem spätestens mit seinem letzten Album "Relapse" in die Belanglosigkeit verabschiedete, konnte er sich in 2010 mit seinem neuen Album "Recovery" beinah vollständig rehabilitieren. Und schon beim ersten Hören des Songs "Love The Way You Lie", dessen wundervollen Refrain Rihanna beisteuerte, war klar: Der Song ist ein Hit. Und er wurde: Ein Hit! Und das vollkommen zurecht.

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21. JANELLE MONÁE - "COLD WAR"

Mit ihrem Debütalbum "The Arch Android", hat Janelle Monáe nicht nur ein Album abgeliefert, das man von einem Schützling P.Diddy's nie für möglich gehalten hätte, sondern sie zeigte vielmehr, wie die Zukunft des RnB zu klingen hat. Eines der Perlen ihres Meisterwerks war die Single "Cold War". Wenn man es nicht besser wüsste, man würde schwören, das Danger Mouse hier seine Finger im Spiel gehabt hätte. Ein Juwel!

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22. KANYE WEST - "RUNAWAY"

Das Kanye West mit seinem neuen Album "My Beautiful Dark Twisted Fantasy" ein grandioses HipHop-Meisterwerk gelungen ist, das es locker mit dem besten in seinem Genre messen kann, darüber sind sich weltweit Kritiker einig. Und mit der Single "Runaway" gelang ihm eines der besten Song aller Zeiten - vor allem in seiner ganzen 9-minütigen Pracht! Ein großer Song von einem großen Album!

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23. KELE - "TENDERONI"

In diesem Jahr hat Bloc Party-Sänger Kele Okereke, sein Solodebüt vorgelegt. Und mit dem haute er, nachdem er bereits seine Hausband in immer elektronischere Terrains führte, ein famoses Dance-Album raus, das so manchen ihrer Indierock-Fans der ersten Stunde, ratlos hinterliess. Aber wer nicht auf Anhieb kapierte, das etwa die Vorab-Single "Tenderoni" eine formidabel elektrorockende Dance-Hymne ist, dem ist wohl nicht mehr zu helfen.

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24. ROBYN - "INDESTRUCTIBLE"

Das die schwedische Elektropop-Dame Robyn es ernst meint mit dem großen Erfolg, zeigte sie mit ihrer grandiosen "Body Talk"-Reihe in diesem Jahr. Unzählige Hits vereinte sie auf 3 EPs und dem daraus erstellten Album "Body Talk" (Platz 11 meiner Alben des Jahres). Der vielleicht herausragendste davon, ist die ohrwurmige, leidenschaftliche Dancepop-Perle "Indestructible". Der Wahnsinn!

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25. THE ROOTS feat. JOANNA NEWSOM - "RIGHT ON"

Auch The Roots waren in diesem Jahr zur Stelle, um uns ein gewohnt hervorragendes Album mit "How I Got Over" zu bescheren. Einer der besten Songs daraus, gelang ihnen Dank eines Samples, das sie aus Joanna Newsom's "The Book Of Right-On" klauten und daraus das formidable "Right On" strickten.

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26. TWO DOOR CINEMA CLUB - "SOMETHING GOOD CAN WORK"

Ihr melodisch-eingängiges Debütalbum schaffte es zwar nicht unter meine 50 Platten des Jahres, aber dafür konnten sich Two Door Cinema Club mit ihrer Single "Something Good Can Work", eindeutig unter den Songs des Jahres platzieren. Ein Ohrwurm zum niederknien.

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27. SHAKIRA - "DEVOCIÓN"

Mit ihrem letzten Album "She Wolf", gelang ihr wohl eines der schlechtesten Alben des vergangenen Jahres. Spätestens jetzt wollte man auch nicht wirklich an einen besseren Nachfoger glauben - doch weit gefehlt. Auf ihrem 3. bilingualen Album "Sale El Sol", zeigt sie sich von einer erstaunlich guten Seite. So gut, wie man es seit "Fijaxtion Oral Vol.1" nicht mehr gehört hatte. Das überwiegend spanische Album bietet allerlei Highlights. Und mit "Devoción" lieferte sie einen waschechten HIT - einen spanischen! Shakira war nämlich schon immer dann am besten, wenn sie auf spanisch sang. Sie sollte daraus endlich lernen und dies in Zukunft nur noch tun. Dann wird's auch was mit ihr.

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28. LADY GAGA - "ALEJANDRO"

Lady Gaga ist das wohl größte Pop-Phänomen unserer Zeit. Eine Frau die es schaffte, binnen nur 2 Jahren beinah alles an Erfolgen einzuheimsen, die man so haben kann. Mit "Alejandro" lieferte sie zudem in 2010 einen DER Hits des Jahres, der sich zum einen deutlich auf Madonna bezieht ("La Isla Bonita") und gleichzeitig die Eurodance-Welle der früher 90er zitiert. Schlicht und ergreifend ein HIT!

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29. STROMAE - "ALORS ON DANSE"

Die Rückkehr der 90er wurde schon früh in diesem Jahr von Musikexperten ausgerufen - Monate nachdem der belgische Künstler Stromae mit "Alors On Danse" in seinem Heimatland 2009 einen No.1-Hit landete. Anfang 2010 war es dann auch im restlichen Europa soweit und er stürmte mit diesem Song, der sich deutlich an "Push The Feeling On" det Nightcrawlers orientiert, die Spitzen der Charts. Und das vollkommen zurecht.

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30. TAKE THAT - "THE FLOOD"

Robbie Williams kehrte 2010 überraschend zu Take That zurück - und zusammen waren sie wieder "Back For Good". Sie legten mit "Progress" nicht nur ein erstaunliches Album vor (das erste gemeinsame nach 15 Jahren), sondern mit der Single "The Flood", gleich noch eine ihrer besten Pop-Hymnen überhaupt. Ein Hit wie er im Buche steht. Großartig!

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31. THE WANTED - "ALL TIME LOW"

Ja, sind wir denn etwa wieder in den 90ern? Das hätte man glatt denken können, als man zu ersten mal in diesem Jahr, mit der Newcomer-Boyband The Wanted aus England konfrontiert wurde. 5 junge Kerle, die leckerer sind als Backstreet Boys und N'Sync zusammen und mit "All Time Low" wohl den besten Boyband-Ohrwurm seit "I Want It That Way" (Backstreet Boys) vor sich her schieben. Ein Hit!

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32. DAVID LYNCH - "GOOD DAY TODAY"

Nachdem David Lynch in diesem Jahr bereits auf Danger Mouse & Sparklehorse Meisterstück "Dark Night Of The Soul" mit von der Partie war, bescherte er uns zum Jahresende seine neue Single "Good Day Today" - eine schwebend atmosphärische und wunderbare Synth-Pop-Perle mit Vocodergesang.

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33. ANTONY & THE JOHNSONS feat. BJÖRK - "FLÉTTA"

Erst im vergangenen Jahr begeisterten Antony Hegarty und seine Johnsons, mit dem herzerwärmenden "The Crying Light" - ehe er in diesem Jahr auch schon den Nachfolger "Swanlights" hinterher schickte. Ein wundervolles Album, das auch das großartige Duett "Flétta" mit Blörk enthält. Ein berückend schönes Juwel, das beide von ihrer besten Seite zeigt.

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34. BON HOMME - "MOTHER"

Der Däne von Who Made Who, brachte in diesem Jahr mit seinem selbstbetitelten Solodebüt, ein sehr unterhaltsames und stilvolles Dance-Pop-Album an den Start. Wenn es auch nicht der große Wurf werden sollte, den ihm mit dem letzten Album seiner Hausband gelang, konnte er dennoch Solo deutlich überzeugen und lieferte mit dem von analogen Synthsizern ausgeschmückten "Mother", einen wahrhaft bezaubernden Hit.

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35. I BLAME COCO - "QUICKER"

Kinder berühmter Musiker haben es oft nicht leicht - immer sind sie nur der Sohne resp. die Tochter von von soundso. Doch wenn man so erfrischenden Dance-Pop macht, wie Coco Sumner aka I Blame Coco, deren Vater niemand geringeres als Sting ist, kann man sich schon mal von selbigen emanzipieren. Wie man auch auf ihrer großartigen, von Synthiepiano angefeuerten Single "Quicker" hören kann. Ein toller Song.

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36. WIR SIND HELDEN - "ALLES"

Mit ihrem letzten und 3. Album "Soundso" hatte sich die fabelhafte Berliner Band Wir sind Helden, leider ziemlich in die Belanglosigkeit verabschiedet. Man wusste: Entweder muss nun ein Meisterwerk, oder eine endgültige Anbiederung an das gemeine Formatradio für gelangweilte Hausfrauen kommen. Zum Glück traf ersteres ein. Auf "Bring mich nach Hause" schrieben sie die Texte ihres Lebens - wie sie auch gleich in der ersten großartigen Single "Alles" unter Beweis stellten. Toll³!

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37. INTERPOL - "BARRICADE"

Nach dem letztjährigen Soloausflug von Paul Banks alias Julian Plenti, setzte die Band nun zu ihrem besten gemeinsamen Album seit Jahren an. Und auch die erste Single "Barricade" hat es in sich: Ein mitreißend düsterer und hymnischer Post-Punk-Ohrwurm. Und jetzt schon ein Band-Klassiker, der alles in sich vereint, was die Band so unverzichtbar macht.

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38. THE CORAL - "1000 YEARS"

Schon seit fast 10 Jahren stehen die kiffenden Kritikerlieblinge von The Coral, für pychedelischen, melodieverliebten und bekifften 60s-Pop. Von folkloristisch bis progressiv, sind sie eine der wenigen, die in diesem Genre so authentisch zu Werke gehen. Auch auf ihrem 5. Album liefern sie wieder feinsten Hörgenuss. Das zeigt schon die erste Single, der Psychedelic-Rock-Ohrwurm "1000 Years".

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39. UFFIE feat. PHARRELL - "ADD SUV"

Nicht nur mit ihrem seit Jahren angekündigten und mit großen Erwartungen ersehnten Debütalbum "Sex Dreams & Denim Jeans", konnte Uffie in diesem Jahr positiv überraschen. Auch die erste offizielle Single daraus, liess einen nicht schlecht staunen. Auf "ADD SUV" lieferte sie gemeinsam mit Pharrell Williams einen Elektro-Pop-Ohrwurm mit RnB-Einschlag und Hitgarantie.

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40. THE IRREPRESSIBLES - "IN THIS SHIRT"

Ein Song, der wie geschaffen ist für den Titel des Songs des Jahres. The Irrepressibles schufen mit "In This Shirt" eine höchst emotionale, ergreifende, tieftraurige und hymnische Song-Kathedrale, die sich immer weiter und höher in den Himmel schraubt. Ein Meisterstück moderner Popmusik, in Verbindung mit dramatischem Orchester. Und jetzt schon eines der Song-Highlights des neuen Jahrzehnt. Ein Meilenstein bei dem kein Auge trocken bleibt.

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41. YEASAYER - "ONE"

Eine der Überraschungen des Jahres in punkto Sound, lieferten mit Sicherheit vor allem Yeasayer. Nach ihrem bekifften Hippie-Indie-Pop des Debüts, lieferten sie uns mit dem Zweitwerk "Odd Blood" ein progtastisches Indie-Dance-Pop-Vergnügen - und mit dem Hit "ONE" eine Liebeserklärung an den Synthiepop. Ganz großes Kino, dass sowohl im Wohnzimmer, als auch im Club hervorragend funktioniert.

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42. PLAN B - "PRAYIN"

Theoretisch könnte hier auch der Song "She Said" aus seinem Album "The Defamation Of Strickland Banks" stehen. Ein Konzeptwerk, auf dem Plan B das Schicksal des fiktiven Soulsängers Strickland Banks erzählt, der unschuldig im Gefängnis landet. Aber ist doch "Prayin" geworden - eine zwingende und eindringliche Soul-Großtat, auf der er beschreibt, wie Banks aus Notwehr ein Mithäftling töten muss.

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43. M.I.A. - "BORN FREE"

Leicht verdaulich war die Musik von M.I.A. noch nie. Ihre künstlerische Radikalität trieb sie mit der 1. Single ihres neuen Album "Maya", auf die Spitze. "Born Free" zeigt sich als wütender und reißender Elektro-Rock-Rock-Bastard, der von einem Skandalvideo belgeitet wird, in dem rothaarige Menschen von Soldaten aus ihren Wohnungen entführt, in die Wüste verschleppt und dort erschossen oder von Minen zerfetzt werden. Ein großartiger und schockierender audio-visueller Hirnfick.

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44. AVICII & SEBASTIEN DRUMS - "MY FEELINGS FOR YOU"

Ursprünglich von der französichen Elktro-Formation Cassius im Jahr 1999 veröffentlicht, wurde die energetisch mitreißende Neuinterpretation des Songs "My Feelings For You" vom schwedisch/französischen Duo Avicii & Sebastien Drums, zu einem DER Clubhits des Jahres, der sich auch bis in den Mainstream durchschlug. Ein beinah perfekter Dance-Hit, der von einem der süßesten Videos des Jahres begleitet wird.

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45. THE BLACK KEYS - "TIGHTEN UP"

Waren die Black Keys nicht schon mit ihrem letzten Album "Attack & Release" zu jedermanns heimlichen Blues-Rock-Lieblingen geworden, dann besorgten sie es in diesem Jahr mit der Single "Tighten Up", dem Vorboten des neuen Albums "Brothers". Ein hochkarätiger Blues-Ohrwurm mit funky Akzenten, an der sich der Großmeister Danger Mouse als Produzent gütlich tat.

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46. MARK RONSON & THE BUSINESS INTL feat. Boy George & Andrew Wyatt - "SOMEBODY TO LOVE ME"

Man hätte ja schon nicht zu glauben gewagt, das Mark Ronosn ein Album schaffen würde, das zur Abwechslung mal nicht mit Bläsern zugekleistert ist, wenn man sich seine letzten Arbeiten so ansah. Doch das er auf einem der Songs den Sänger von Miike Snow einladen und Boy George großartig reanimieren würde, um damit einen der Ohrwürmer des Jahres zu fertigen, das hätte man für schier unmöglich gehalten. Doch so ist es. Hier ist der Beweis:

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47. DELPHIC - "DOUBT"

Wenn man wollte, man könnte auf der Leadsingle des Debütlabums von Delphic Einflüsse der Landeskollegen Bloc Party heraushören. Aber in diesem dancig beeiflussten Indierock, kann man vielmehr eines hören: Einen der Hits des Jahres!

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48. MINITEL ROSE - "WILD BIRDS"

Die französische Band, die ihrer Landsmänner Hang zu perfektem Pop (Phoenix, Air) und Elektronica (Daft Punk, Justice) kombinieren, hätten das Jahr 2010 ordentlich aufmischen können. Da dies leider ausgeblieben ist und wir wissen, das es manchmal erwas dauern kann, bis der Mainstream gute Musik kapiert, holen sie das in 2011 hoffentlich nach. "Wild Birds" war dennoch einer DER Dance-Pop-Ohrwürmer des Jahres 2010!

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49. BATHS - "LOVELY BLOODFLOW"

Das man trotz einiger massiver Ungeradheiten einen unwiderstehlichen Hit kreieren kann, bewies in diesem Jahr der 21jährigen amerikanische Nerd, der unter dem Namen Baths unterwegs ist, mit seinem Song "Lovely Bloodflow". Und beinah könnte man meinen, auf diesem Electro-Indie-Art-Pop sänge der junge Prince.

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50. WARPAINT - "SHADOW"

Die All-Girl-Band aus den vereinigten Staaten, habt mit "The Fool" ein fabelhaftes Debüt aus dem Ärmel purzeln lassen, das sie sich als erste Band das Prädikat "klingt ähnliche wie The XX" aufkleben darf. Das merkt man auch bei der wundervollen Single "Shadows" - eine minimalistisch hymnische und melancholisch getragene Perle. Und ein Song für's Leben.

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