Der neue Pop-Hype aus Skandinavien - mit einem Jahr Verspätung, nun auch im Plattenladen deines Vertrauens.Massenwirksame, melodische und manchmal fast ekelhaft eingängige Popmusik, kommt bekanntlich seit jeher aus Skandinavien. Man nehme etwa ABBA, Roxette oder Ace Of Base. Diese bedienen jedoch das schwedische Lager - die norwegische Band Donkeyboy, deren Album nach massivem Erfolg in Skandinavien im vergangenen Jahr nun auch in Deutschland erscheint, halten sich aber eher an die eigenen Nationalhelden: A-ha! Über dem meisten hier schwebt der Geist der erfolgreichsten norwegischen Band - was aber bekanntlich auch nicht immer gleich ein Kompliment ist. Aber: es hätte auch schlimmer kommen können. Obwohl man sich schon beim Opener irgendwie des Gefühls nicht erwehren kann, das es vielleicht doch schlimmer kommt. Bereits mit den ersten Sekunden von "Stereolife" springt einem ein cheesy Sunshine-Pop-Liedchen mit schmerzhaften Falsettgesang ins Gesicht. Und viel einfallsreicher wird es hier auch nicht. Mit einem kräftigem Schuss 80er-Jahre designen sie hier melodieseeligen und höchst eingängigen Plastik-Pop, der vorgeben will, keiner zu sein. Die Band ist hier durchaus um streichzarte Harmonien und glücklich machende Melodien bemüht - was ihnen dann und wann auch mal beinah gelingt. So haben das eher getragene und süßlich nachdenkliche "Awake", das kitschige aber hochmelodische "Sleep In Silence" oder der sonnige Ohrwurm und (norwegische) No.1-Hit "Sometimes", hin und wieder ihre Momente. Doch haben die Herren das Album mit einer dermaßen dicken Zuckerglasur überzogen, das man Gefahr läuft, an Diabetis zu erkranken. Die altgedienten A-ha-, und die neuen Owl City-Fans werden sich hiermit pudelwohl fühlen. Der Rest von uns darf das dann gerne ein wenig langweilig finden. Und auch ein wenig scheiße.
*1/2
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