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Samstag, 26. Juni 2010

Besprochen: KYLIE MINOGUE - "APHRODITE"

Die australische Pop-Prinzessin bringt ihr 11. Studioalbum zur Welt - es ist Disco geworden!

Noch nie durfte man von Miss Kylie Minogue große kreative Leistungen erwarten. Sie fing in den 80ern neben Jason Dononvan in der australischen Soap "Neighbours (Nachbarn)" an und machte parallel englischen Schlager fragwürdigster Qualität. Über fast die gesamten 90er hörte man dann nur wenig von ihr - einzig das formidable Duett "Where The Wild Roses Grow" mit Nick Cave ist aus dieser Dekade hängen geblieben. Eine künstlerische Leistung, deren kreative Kraft jedoch nicht von Kylie Minogue ausging. So richtig präsent war sie erst wieder, seit sie im Jahr 2000 ihr Comeback mit dem Album "Light Years" schaffte. Seitdem gefällt sich die Dame darin, allzu oft beliebigen, durchschnittlichen und nicht sehr lange überlebensfähigen Dance-Pop zu veröffentlichen, der von einer künstlerischen Entwicklung nichts erkennen lässt. Sie vermag schlicht und ergreifend nicht, einen eigenen markanten Sound zu kreiern. Den einzigen Wiedererkennungswert in ihrer Musik, machten bislang nur ihre dünne Stimme und die dazu passenden netten, unaufdringlichen, samtigen und massentauglichen Pop-Liedchen - ab und zu mal mit einem echten Hit! Sicher, es gab immer wieder einen Song der Dame, der den Kopf zum wippen brachte und das Herz höher schlagen ließ. Die früher oder später dann augenscheinlich zu Tage tretende Einsicht, das die Songs von Kylie immer nur an der Oberfläche schwimmen, ohne eine gewisse Tiefe zu offenbaren, mindert den Langzeitgenuss jedoch beträchtlich. Zu abhängig von Produzenten und Songwritern ist sie, als das von ihrer Persönlichkeit mehr als ihre kleine zerbrechliche Stimme zu spüren wäre. Für ihr 11. Album hat sich Kylie Minogue nun Stuart Price als Produzenten ausgesucht. Der Herr, der bereits Madonna auf ihren "Confessions On A Dancefloor" wieder auf Kurs brachte. Ganz oberflächlich betrachtet, funktioniert diese Platte durchaus gut. Es gibt Anleihen an Disco, Euro-Dance und natürlich Pop, es werden eingängige Melodien geboten, handwerklich äußerst solide Produktionen und der eine oder andere Song, der wahrlich Potential besitzt. Rein oberflächlich betrachtet. Denn wir erinnern uns: Tiefe gibt es in Songs von Miss Minogue nicht. So geht "Get Out Of My Way" als Disco-Dance-Pop-Ohwurm durch, "Aphrodite" gelingt zumindest der Versuch ein wenig aus der Routine auszubrechen, "Closer" klingt in etwa so, als habe man Kylie charmant mit Aqua und ABBA gekreuzt, "Illusion" gelingt als solide tagträumerischer Dance-Pop und "Too Much" weiß vortrefflich Euro-Dance-Erinnerungen zu wecken. Dieses Album ist wie geschaffen für das kurzweilig hedonistische Instant-Pop-Vergnügen - aber höheren musikalischen Ansprüchen kann "Aphrodite" nicht gerecht werden. Zumindest hat sie hier ihr bestes Album seit "Fever" (2001) vorgelegt - und das ist doch auch schonmal etwas. Wer also einfach mal eine Dosis eingängigen, melodischen und tanzbaren POP braucht, der sollte hier schnell zugreifen. Denn besser als auf ihren letzten paar Alben ist Kylie hier allemal.

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