♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

Sonntag, 6. Juni 2010

Ausgegraben: DAVID BOWIE - "ALADDIN SANE" (1973)

Mit seinem 6. Studioalbum schuf David Bowie im Jahr 1973 ein kleines Glam-Rock-Meisterstück - das bis heute wichtige Einflüsse ausübt!

Die 70er Jahre waren die Dekade, in denen David Bowie den unbestrittenen kreativen Höhepunkt seiner Karriere erlebte. Hatte er zuletzt mit "The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars" (1972) für wahre Begeisterungsstürme gesorgt, schob er im Jahr darauf den mit Spannung erwarteten Nachfolger "Aladdin Sane" hinterher. Und es sollte ein ähnlich durchdachtes und detailreiches Pop-Kunstwerk werden, wie sein Vorgänger - auch wenn dem 6. Studioalbum Bowie's kein solch direktes Konzept zugrunde lag. Doch die Querverweise und Botschaften drängen hier aus jeder Ritze. So wurde einerseits "Aladdin Sane" als neue Persönlichkeit des David Bowie aufgefasst, welcher es selbst als eine Art "Ziggy goes to America" definierte. Der Titel ist zudem ein Wortspiel und kann auch "a lad insane" gelsenen - was zu deutsch soviel wie "ein verrückter Typ" bedeutet. Ähnliches Schema setzt sich auch in den Songs fort, deren Inhalt und Bedeutungen, den Kompsitionen oft ebenbürtig sind. Der bluesrockende Opener "Watch That Man" sucht bewusst die Nähe zu einem dreckigerenn Sound á la Rolling Stones. Der wunderbare Piano-Glam-Pop und Titelsong "Aladdin Sane (1913-1938-197?)" trägt in Klammern die Jahre, die dem Beginn des 1. und 2. Weltkrieges vorangingen, sowie ein drittes unbekanntes Datum, das den Glauben Bowie's an das Nahen eines 3. Weltkrieges reflektierte. Das stark vom Doo-Wop der 50er Jahre beeinflusst "Drive-In Saturday" beschreibt die Einwohner einer zukünftigen, post-apokalyptischen Welt, die vergessen haben wie man sich fortpflanzt - und alte Pornos schauen, um zu lernen wie es geht. Die sachte vom Salsa beeinflusste Rock-Hymne "Panic In Detroit" bezieht sich auf die Rassenunruhen in Detroit vom Jahr 1967, bei dem 43 Menschen ums Leben kamen. Der Glam-Hard-Rocker "Cracked Actor" erzählt von der Begegnung eines alternden Hollywood-Stars mit einer Prostituierten und geizt nicht mit Anspielungen auf Sex und Drogen. Der R&B-Kracher "Jean Genie" trägt in seinem Titel ein Wortspiel auf den homosexuellen Schriftsteller Jean Genét. Und die finale Ballade "Lady Grinning Soul" hätte eines der großartigsten James-Bond-Themes aller Zeiten werden können, welches durch Bowie's erste Begegnung mit der Soulsängerin Claudia Lennear im Jahr '72 inspiriert wurde. Ein fabelhaftes Album das bis heute große Bedeutung hat. Marylin Manson nannte es als maßgeblichen Einfluss auf sein Album "Mechanical Animals" und sogar Lady Gaga lässt sich davon inspirieren. Ein famoses Glam-Rock-Manifest für die Ewigkeit!

* * * * *

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen