Nachdem die Band aus Philadelphia das goldene Jahrzehnt der Musikgeschichte neu durchlebte, kommen sie auf ihrem 6. Album allmählich in den 70ern an. Nachdem die Band aus Philadelphia 2008 mit ihrem 4. Album "We All Belong" auch dem deutschen Publikum bekannter wurde, mussten frisch verliebte nicht lange auf musikalischen Nachschub ihrer Liebsten warten. Nachdem es hierzulande mit beträchtlicher Verspätung von gut einem Jahr die heimischen Plattenläden erreichte, erschien das Nachfolgealbum "Fate" bei uns allerdings pünktlich - in demselben Jahr! Beinah 2 Jahre sind nun vergangen, als uns das neue und 6. Studioalbum von Dr. Dog erreicht. Nachdem sie auf den vorangegangenen Alben die 60er Jahre komplett neu durchlebten, sind sie mit "Shame, Shame" nun deutlich am Ende der Dekade angelangt. Das macht sich schon deutlich in Gesamtsound: Das Album klingt produzierter und direkter als seine Vorgänger. Das kann der Qualität ihrer Songs allerdings nichts anhaben - hier dringt vielleicht so manches noch direkter ins Ohr. Sie jonglieren gekonnt mit den verschiedensten Stilen, und bilden daraus dennoch ein stimmiges und rundes Ganzes. Und verneigen sich dabei vor den einstigen Größen der Musik: Über "Shadow People", "Where'd All The Time Go" oder "I Only Wear Blue" schwebt der Geist der späten Beatles, "Someday" hat Nuancen von Queen zu bieten, sie liefern mit "Mirror, Mirror" ein perfekten Popsong irgendwo zwischen Pink Floyd, The Who und den Fab Four, durch "Unbearable Why" strahlt der Harmoniegesang der Beach Boys, und der finale Titelsong "Shame, Shame" scheint die gesamten 60er in all seiner bunten Vielfalt in gut 5 Minuten zu konzentrieren. Dr. Dog haben mit "Shame, Shame" ein Album geschaffen, bei dem Fans der 60s-Musik das Herz aufgehen wird. Ein wahrer Genuss, der zum mitsingen und immer wieder hören einlädt.
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