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Donnerstag, 22. April 2010

Besprochen: TWO DOOR CINEMA CLUB - "TOURIST HISTORY"

Der Indie-Rock ist tot! Doch wenn seine schönsten Seiten nochmal so erfrischend aufgekocht werden wie bei diesem Debüt, dann tanzt man gerne noch für eine Saison mit.

Schon seit längerem prophezeien Musikexperten das Ende jenen Genres, das die 00er dominierte und vor allem zur Mitte des Jahrzehnts seinen Höhepunkt erreichte - der Indie-Rock! Und tatsächlich ist derzeit eine extrem spürbare Wandlung zum Dance zu bemerken. Two Door Cinema Club, 3 junge Männer aus Irland, machen auf ihrem, beim französischen Label Kitsuné erschienenen Debüt-Album sozusagen den Spagat - und ergehen sich an feistem Indie-Rock mit Elektro-Pop-Einflüssen. Was zur Hoch-Zeit des Indie-Rock allerdings auch keine Neuheit gewesen ist, aber sich dennoch hervorragend an den aktuellen Trend anschmiegt, ohne sich offensichtlich anbiedern zu wollen. Die elektronischen Spielereien halten sich eher im Hintergrund, fungieren mehr unterstützend als dominierend. Statt dessen werden hier die bewährten Erfolgsformeln des klassischen Indie-Rock neu aufgekocht - doch wenn das jemand auf solch erfrischende, mitreißende und melodieverliebte Art und Weise macht, wie Alex Trimble, Kevin Baird und Sam Halliday auf ihrem Debüt, dann möchte man gerne noch eine weitere Saison lang mittanzen. Denn die jungen Kerle schütteln hier durchaus einige potentielle Hits aus dem Ärmel. So etwa der wunderbare, mit einem Wall-Of-Sound aus Gitarren, Bläsern, Streichen und Synthezisern mitreißende Opener "Cigarettes In The Theatre". Mit seinen catchy Gitarrenriffs und seiner popinformierten Melodie, empfiehlt sich auch das hymnisch ohrwurmige "Come Back Home" zum Hit unseres Vertauens. Mit "Something Good Can Work" haben sie einen ultimativen Floorfiller im Gepäck, der müde Tanzflächen schnell zum kochen bringen wird (und auch im The-Twelves-Remix auf der "Kitsuné Maison 9" sehr zu empfehlen ist). Das dengelnd melodische "Undercover Martyn" besorgt den überzeugenden, knackigen Hit für den kleinen Hunger und "What You Know" kommt unaufdringlich, aber mit hell strahlendem Refrain daher. Mitte der 00er erschienen, wäre diese Platte womöglich DER heiße Scheiss gewesen. Heute sorgen die 10 Songs des Debüts sicherlich nicht für massenhafte Euphorie, aber man kann sich mit dem kleinen Bündel Ohrwürmern wieder mal so fühlen, als schrieben wir noch immer das Jahr 2005!

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