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Montag, 5. April 2010

Besprochen: HOLE - "NOBODY'S DAUGHTER"

Ist das nun Retro oder Stillstand? Auf ihrem Comeback-Album schmeißen sich Hole ganz in die 90er - mit all seinen guten und schlechten Seiten!

12 Jahre nach ihrem letzten Album, und 8 Jahre nach ihrer Trennung, begeht die Band um Frontfrau und Kurt-Cobain-Witwe Courtney Love ihr Comeback. Wie steht man nun solch einem Comeback gegenüber? Viele da draußen konnten sie noch nie ernst nehmen, und sie arbeitete gar emsig daran sich selbst systematisch lächerlich zu machen. Was sollte uns also wohl auf einem neuen Album erwarten? Schmeißt man alle Bedenken und Vorurteile über Bord und wirft sich mitten hinein in die Songs von "Nobody's Daughter", wird man sich auf angenehme Weise zurück in die 1990er Jahre versetzt wiederfinden. Unlängst haben Musik-Experten prophezeit, das 2010 das Jahr der Neunziger sein wird. Man könnte das alles glatt für Retro befinden - würden Hole nicht eben dieser Dekade selber entstammen. Eine Weiterentwicklung kann man der Dame hier nun wirklich nicht attestieren. Mit ihrer Band durchlebt und -leidet sie erneut die 90er mit allen seinen Höhen und Tiefen. Nach der Zusammenarbeit auf Courtney Love's Solo-Debütalbum, holte sie auch für einige Songs auf "Nobody's Daughter" (das ursprünglich als Love's zweites Solowerk geplant war) Linda Perry als Songwriterin an Bord. Was eine merkbar gute Entscheidung sein sollte. So gerät etwa die 2. Single "Pacific Coast Highway" zu einer wunderbaren Ballade mit spürbarer Tiefe, "Samantha" überzeugt als hingerotzt melodischer Ohrwurm und mit "Letter To God" holen sie zu einer hymnischen Ballade mit Gitarren, Streichern und Piano aus, die tatsächlich überzeugt. Doch jenseits solcher Zusammenarbeiten mit der ehemaligen 4-Non-Blondes-Frontfrau (und Hitschreiberin für Christina Aguilera oder Pink) ist nicht alles Gold was glänzt. So glänzt "Loser's Dust" nur durch gepflegt dahinrockende Langeweile, und auf der ersten Single "Skinny Little Bitch" erweckt Courtney Love gar den Anschein, als wolle sie wie ihr verstorbener Mann klingen - wobei man hier fast glauben könnte einen Mann zu hören. Alles in allem ist es eine durchaus respektable Leistung die hier aufgefahren wurde. Das Album hat seine Hänger und Längen, weiß aber auf anderen Gebieten auch zu überzeugen. Man könnte sagen: Stillstand auf hohem Niveau!

* * *1/2


2 Kommentare:

  1. "Stillstand auf hohem Niveau!" trifft es genau. "Nobody's Daughter" ist sicher kein "Life through this" oder auch nicht das von mir heißgeliebte "Celebrity Skin", aber es hat seine Momente.
    Aber Lieder wie "Violet" oder "Doll Parts" werden wohl nicht mehr kommen. Mein letztes Highlight von Hole war "Malibu". Und das mochte schon niemand. Wie sagtest du noch so schön! Es war irgendwas mit SCH.....!

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  2. Tihi....ja..."Malibu" find ich sondern äußerst besch...eiden!^^

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