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Mittwoch, 28. April 2010

Besprochen: ASH - "A-Z VOL.1"

Die Fortsetzung der neuen Plattenveröffentlichungspolitik, oder der Anfang vom Ende der Kunstform Album? Ash steigen auf Singles um!

Mit dem Erscheinen ihre 6. Albums "Twilight Of The Innocents" im Jahr 2007, gab die irische Band Ash bekannt, dies sei "their final album". Nach einigen Streitereien mit ihrem Label um selbiges Album, das die Band zum ersten mal mit langer Mühe komplett selber produziert hatte, entschieden sie sich, die Kunstform Album zu boykottieren. Sie trennten sich von ihrem alten Label und gründeten kurzerhand ihr eigenes: Atomic Heart Records! Und nun entwarfen sie einen Schlachtplan, um gegen das gute alte "Album" in den Krieg zu ziehen: Die "A-Z Series"! Dieses Konzept funktioniert so einfach wie genial, und ist so noch nicht da gewesen: Zu jedem Buchstaben des Alphabets veröffentlicht die Band je eine von insgesamt 26 Singles, die im Abstand von 2 Wochen jeweils als Download und als limitierte 7" Vinyl erscheinen. Den ersten Vorgeschmack gab im Mai 2009 das als kostenloser Download veröffentlichte "Return Of White Rabbit" - ein von flirrenden Snythezisern unterlegter, mitreißend ohrwurmiger Synth-Rock-Kracher! Dieser Apetizer machte bereits gewaltigen Hunger auf mehr. Der offizielle Startschuß der Serie folgte dann im Oktober 2009. Auf der nun vorliegenden Compilation gibt es den ersten von insgesamt 2 Teilen der Serie, der die Singles von "A" bis "M" enthält, sowie den kostenlosen Vorab-Release, als auch 4 weitere B-Seiten. Diese Art und Weise ihre Musik an den Mann zu bringen, scheint ihnen gut zu tun. So können viele der hier vereinten Singles mit einer hervorragenden Qualität begeistern. Mit dem offiziellen Start der Serie, also dem Buchstaben A, gab's gleich einen Kracher: Der famos 80s-informierte Indie-Synthpop-Ohrwurm "True Love 1980". Welche, um es noch komplizierter zu machen, die erste von bislang 4 Radio-Singles ist. Und so fliegen einem hier die Perlen förmlich um die Ohren: "Arcadia" gelingt als hymnischer Dance-Rock-Ohrwurm, "Traces" kommt wunderbar traumverloren und unterschwellig melancholisch daher getänzelt, "The Disciples" kombiniert geschickt 90er-Grunge-Rock-Riffs mit stellenweise Beach-Boy-artigem Harmoniegesang (und demonstriert ungewollt, wie großartig Placebo auf Antidepressiva klingen könnten), "Space Shot" mutiert zum großartig schrägen Elktro-Pop-Hit mit unwiderstehlich catchy Refrain, das fantastische "Neon" klingt wie Coldplay mit Eiern, "Song Of Your Desire" verzückt als psychedelisch warme Ballade und "War With Me" beschließt als ohrwurmige Pop-Kostbarkeit für den Buchstaben "M" die erste Hälfte der "A-Z Series". Hier klingt tatsächlich fast jeder Song wie eine Single - und erstaunlicherweise funktionieren sie in der Summe dennoch wunderbar als eben das, was die Band doch eigentlich zu boykottieren gedachte: Als Album! Man darf sehr gespannt sein, was auf dem 2. Teil alles famoses auf uns warten mag. Die Serie findet voraussichtlich am 27. September 2010 mit der "Z"-Single seinen Abschluss. Doch die erste Hälfte wird uns die Watezeit mehr als versüßen.

To be continued...

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