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Mittwoch, 31. März 2010

Ausgegraben: PAUL KALKBRENNER - "BERLIN CALLING: THE SOUNDTRACK" (2008)

Von chillig bis tanzbar: Mit Film und gleichnamigem Soundtrack, mausert sich der Berliner DJ zum wohl unbekanntesten deutschen Superstar!

Vor ca. 2 Jahren war er plötzlich da, dieser Film, in dem der unbekannte Berliner Techno-DJ Paul Kalkbrenner den (fiktiven) Berliner Techno-DJ Ickarus mimte, der durch Karriere und Drogen langsam den Kontakt zur Welt und zu sich selbst verliert. So lieferte Paul Kalkbrenner auch gleich den gesamten Soundtrack dazu ("Mango" by Sascha Funke ausgenommen). Und nun lässt es schon nicht schlecht staunen, das dieser Film und sein Soundtrack, trotzdem beide von der Presse weitestgehend ignoriert wurden, sich zu einem kleinen Phänomen entwickelten und Kalkbrenner zum wohl unbekanntesten deutschen Superstar machten. Auf dem Soundtrack liefert er Elektro und Minimal-Techno von chillig bis tanzbar, und geht dabei sehr souverän zu Werke. Tatsächlich liefert der Herr hier keinen schranzigen Techno wie man ihn in einschlägigen Großraum-Diskotheken um die Ohren geklatscht bekommt. Auffällig ist hier, wie er tanzbares mit atmosphärischem in minimalistischem Gewand vereint. Und doch gibt es ein sehr eindeutiges Indiz, das der Herr - auch wenn dies nicht nach typischem Techno klingt - eben doch seinen Background im selbigen hat: Das meiste hier bewegt sich im engen und wenig Wandlungsfähigem Rahmen des Genres. Große Überraschungen liefert er hier nur selten und eine gewisse Monotonie muß man manch einem Track ebenso attestieren. Vieles, was im Film womöglich großartig funktioniert, lässt aus diesem Bezug gerissen manchmal dann doch etwas mehr Kreativität vermissen...zumindest wenn man es mit zeitgenössischem Elektro vergleicht: Es hat nicht das Popverständnis und den Funk von Daft Punk, die Verspieltheit von Kraftwerk, die rockende Rotzigkeit von Justice oder die düstere Tiefe von Underworld. Aber dennoch vermag die Platte in ihrer Gesamtheit zu überzeugen. Lässt man sich völlig fallen und diesen Sound-Rausch ganz auf einen Wirken, dann kann man auch in seinen spärlichsten Momenten diesen Song ganz neue Facetten abgewinnen. So seien Stücke hervorgehoben, wie das chillig atmosphärische "Aaron", das verspielte "Queer Flow", das famos großartige "Sky + Sand" (mit Vocals seines Bruders Fritz Kalkbrenner), das bedrogt oldschoolig technoide "Altes Kamuffel", das tanzbar getragene "Revolte" oder das ausnahmsweise sehr kreativ tobende "Gebrunn Gebrunn".
Alles in allem eine erfreuliche Compilation aus dem Techno-Umfeld, das aber vor allem zuhause auf der Couch dann doch ein paar Längen aufweist. Doch wer sich in der richtigen Situation und der richtigen Stimmung ganz in diese Klänge fallen lässt und die Welt um sich herum ausblendet, der kann hier einen wahren kleinen Schartz entdecken.

* * * *1/2

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