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Montag, 12. April 2010

Besprochen: KID CUDI - "MAN ON THE MOON: THE END OF DAYS"

Kid Cudi's Debütalbum folgt einem Konzept, das den jungen Künstler mit Hilfe seiner Träume, Wünsche, Ängste und Freuden in fünf Akten beschreibt - und dem zeitgenössischen HipHop zeigt wo der Hammer hängt.

Spätestens seit 2005 zählt Kanye West zu den wenigen der US-HipHop-Szene, die das Genre mit Vielseitigkeit und Kreativität befruchten und für angenehme Überraschungen und stilistische Ausbrüche im eng gesteckten Kosmos des zeitgenössischen HipHop sorgen. Und nun schickt er seinen talentiertesten Schützling ins Rennen, diesen Status zu beerben. Und das gelingt dem 26 Jahre jungen Kid Cudi hervorragend - denn mit seinem famosen Debüt "Man On The Moon: The End Of Days" liefert er ein Konzeptalbum in 5 Akten, auf dem der junge Mann sein Leben, seine Hoffnungen, Träume und Ängste perfekt unter Beihilfe von synthielastiger Produktion in Szene setzt - ganz im Sinne der aktuellen Trendbewegung, greift er hier tief in die Schätze der 80er und 90er, um seinen Songs mehr Tiefe und Eindringlichkeit zu verleihen. Ganz im Gegensatz zu den meisten Veröffentlichungen des Genres (aber wiederum in grandiosem Einklang mit Kanye West's letztem Meisterstreich "808's & Heartbreak") holt er sich dabei nicht eine unüberschaubare Masse von Gastvokalisten an Bord - die Anzahl der gesanglichen Mitstreiter hält er hier gering, und beschränkt sich lieber auf Kolaborationen die es verdammt nochmal in sich haben. So steht ihm auf dem melancholisch düsteren "My World" Billy Cravens mit einem gelungenen Refrain zur Seite, gemeinsam mit Kanye West und Common dreht sich in "Make Her Say" alles um ein geschicktes Sample aus der Akustik-Version von Lady Gaga's Hit "Pokerface", und gemeinsam mit dem Psychedelic-Pop-Duo MGMT und Rapper Ratatat wird "Pursuit Of Happiness" zum epochal getragenen Meisterstreich, inklusive 80s-Rockballaden-Gitarrensolo. Doch auch ohne Vokalgäste weiß der junge Mann mehr als zu überzeugen und zaubert dabei auch so mancherlei Überraschungen und Raffinessen aus dem Hut. Das reicht vom zurückgenommen nachdenklichen Opener "In My Dreams (Cudder Anthem)", dem famosen, um ein Sample von OMD's "Abc" gebauten Ohrwurm "Simple As...", dem minimalistischen, düsteren, von Orchester und einem Sample der Menehan Street Band begleiteten "Solo Dolo (Nightmare)", dem genialen Hit "Day'N'Nite (Nightmare)" (das im Original mehr Qualitäten aufweisen kann, als der in Europa populärere Crookers-Remix), dem einnehmend schwebenden "Heart Of A Lion (Kid Cudi Theme Music)", dem grandios eindringlichen und von Kanye West kongenial produzierten "Sky Might Fall", dem mitreißenden Floorfiller "Enter Galactic (Love Connection Part I)", bis hin zum von fantastischen Synthieflächen und tollem Beat begleiteten Ohrfänger "Cudi Zone". Was Scott Ramon Segure Mescudi alias Kid Cudi hier vollbracht hat, ist ein HipHop-Debüt der Extraklasse, indem er hier genau so klingt, wie es der zeitgenössische HipHop von Relevanz verlangt: eben nicht nach HipHop! Man sieht wie hervorragend der gelehrige Schüler Cudi vom Meister West gelernt hat und setzt, gepaart mit jugendlichem Sturm und Drang und einer scheinbar Grenzen sprengenden Kreativität, diese Lektionen meisterlich um, in einem Debüt das seinesgleichen sucht - und sogar in weiten Strecken das eh fantastische Debüt von Kanye West höchstpersönlich hinter sich lassen kann. Selten vermochte HipHop so zu begeistern und zu beflügeln - und ein jeder sollte sich ihm anschließen auf dieser aufregenden Reise zum Mond! Ein Meisterstreich - nicht weniger!


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