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Sonntag, 25. April 2010

Ausgegraben: RUFUS WAINWRIGHT - "WANT ONE" & WANT TWO"

Wem bei Rufus Wainwright's neuem Album der Spaß und die bunt schillernden Kompositionen zu kurz kommen, dem sei noch einmal nachdrücklich sein 2-teiliger "Want"-Epos ans Herz gelegt. Denn hiermit schuf er nichts geringeres, als die Höhepunkte seines bisherigen künstlerischen Schaffens!


"WANT ONE" (2003)
Auf dem ersten Teil des "Want"-Epos zog Rufus Wainwright kreativ alle Register - und schuf eine schillernde, bunte und mitreißende Pop-Oper, die seinesgleichen suchte!

Das dritte Studioalbum des jungen Singer/Songwriters sollte fast einer musikalischen Zeitreise gleich kommen. So bedient sich der der Herr hier verschiedenster Einflüsse, die er geschickt, voller Leidenschaft und dem gewissen Zauber zu einer schillernden Pop-Oper vereint. Auf fast jedem Song dieses Gesamtkunstwerkes eröffnen sich völlig neue Eindrücke, die diese Platte zu einem wahren Erlebnis für die Sinne machen. So hält gleich der Opener "Oh What A World" einen kabaretistischen Einstand, der in Nuancen an das erinnert, was die Fleet Foxes heute machen. "I Don't Know What It Is" ist auch heute noch derselbe unsterbliche Pop-Song, der er schon vor 7 Jahren war. Das erst ruhig und balladig beginnende "Go Or Go Ahead" entwickelt sich in seinem Verlauf in eine Art-Rock-Hymne, die gar an Radiohead gemahnt. Mit "Movies For Myself" wagt er sich gar in die Gefielde des Folk-Rock, "14th Street" liefet eine Extraportion Lebensfreude und Ausgelassenheit, und "Beautiful Child" begeistert als mit Chören, tribalen Beats und Bläsern untermalte Hymne. Ein barrockes, grandios pompöses und thetralisches Pop-Meisterwerk, das seinesgleichen suchte - und 2 Jahre später finden sollte...to be continued!

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"WANT TWO" (2005)
The Story Continues: Mit der 2. Hälfte des "Want"-Epos knüpft er nahtlos an den famosen Vorgänger an.

Schon die Platten-Cover des fulminanten 2-Teilers, die das barrocke Grundkonzept und die Zusammengehörigkeit der beiden Werke grandios unterstreichen, sind allein fast ihr Geld wert: Präsentiert er sich auf dem ersten Teil als edler Ritter, mit Rüstung und Schwert, so zeigt er sich auf der 2. Hälfte als mittelalterliche Burgdame. Diese stilvolle Travestie-Einlage könnte man auch als Zeichen für seinen offeneren Umgang mit seiner eigenen Homosexualität innerhalb seines künstlerischen Schaffens deuten. So ist dies auch mehr als deutlich in den Songs zu hören. Etwa im erhaben wunderbaren "The Art Teacher" beschreibt er einen Schüler, der unsterblich in seinen Kunstlehrer verliebt ist. Und ebenso deutlich manifestiert sich die Thematik in der wunderbaren Singer/Songwriter-Perle "Gay Messiah", dessen Bezug ja überdeutlich im Titel abzulesen ist. Doch auch fern jeder Thematik, ist dies hier auch rein musikalisch wieder ein Hochgenuss, der keine Stile auslässt, um sich in voller Pracht zu entfalten. So beginnt das Album mit dem melodramatischen, von anschwellendem Orchester intonierte "Agnus Dei", das Erinnerungen an Hollywood-Klassiker wachruft. Wir begegnen hier "The One You Love", einem perfekten Pop-Song mit Ohrwurmqualitäten, der in Puncto Qualität quasi parallel zu "I Don't Know What It Is" des Vorgängers steht. "Little Sister" kommt im feierlich barrocken Gewand daher getänzelt, "Wating For A Dream" gelingt als schwelgerische Pop-Perle und "Old Whores Diet" interpretiert er wunderbar im Duett mit Antony Hegarty und mit seiner Schwester Martha Wainwright im Background. Auch der 2. Teil entpuppt sich als wahrhafte Meisterleistung und bildet gemeinsam mit "Want One" den bisherigen Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens.

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