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Montag, 13. September 2010

Besprochen: MANIC STREET PREACHERS - "POSTCARDS FROM A YOUNG MAN"

Ein Schritt zurück in die Eingängigkeit: Die Manic Street Preachers handeln auf Album No.10 nach dem Motto "Wenn du etwas zu sagen hast, dann sag es möglichst vielen"!

In den letzten Jahren lief es gut für die Manic Street Preachers: Ihr 2007er Album "Send Away The Tigers" wurde ein internationaler Erfolg und ihr letztes Album "Journal For Plague Lovers" (2009), das ausschließlich Texte ihres 1995 spurlos verschwundenen (und 2008 rechtlich für Tot erklärten) ehemaligen Gitarristen Richey Edwards beinhaltete, wurde von Kritikern weltweit als Meisterwerk gelobt. Vor allem mit dem letzten Werk, hatte die Band sich vom Radio verabschiedet - was zum einen an den oft rockigen und rotzigen, aber auch melodischen Songs lag, die hier Produzent Steve Albini (Nirvana) ins Rechte Licht rückte, aber auch daran, das aus dem Album keine Singles veröffentlicht wurden. Mit ihrem nun dieser Tage erscheinenden 10. Album "Postcards From A Young Man", plante die Band nun eine ganz andere herangehensweise. Sie wollten nach eigener Aussage ihre Songs wieder im Radio hören, frei nach dem Motto: "Wenn du etwas zu sagen hast, dann sage es möglichst vielen!" Und der Eindruck bestätigt sich schon beim ersten hören. Die Arrangements sind ausgefeilter und polierter und es kommen äußerst poppige Melodien, sowie Streicher und Soul-Elemente zum Einsatz. So zeigt schon der eingängig poprockende Opener und erster Single-Release "(It's Not War) Just The End Of Love" (hier anhören!) wo der Weg hier hinführt. Auch der Titelsong "Postcards From A Young Man" weist eine hohes Pop-Verständnis auf, "Hazleton Avenue" kommt mit schwelenden Streichern und eingängiger Meoldie des Weges, "Auto-Intoxication" bietet ein gelungenes Wechselspiel aus zurückgelehnt poprockigen Versen, schwebend atmosphärischen Bridges und rock-rockendem Refrain, mit Streichern und weiblichen Backgroundchören schmachtet "Golden Platitudes" (hier anhören!) vor sich hin und "The Future Has Been Here 4 Ever" zeigt sich mit beherzten Bläsern und Chören. Ihr Vorhaben, möglichst radiotaugliche Songs zu schreiben, geht vollkommen auf - was nur leider, trotz eingängiger Melodien und ein paar echter Höhen, auf Albumlänge einen sehr harmlosen Eindruck vermittelt. Hier ist zwar nicht völlig daneben gegangen und das Album ist im Grunde durchweg gut hörbar - aber mit dem eckigeren und tiefgründigeren Charakter des Vorgängers "Journal Plague For Lovers", hätten sie sich einen größeren Gefallen getan. Und so liefern die Manic Street Preachers mit "Postcards From A Young Man" eben ein Standardwerk ab - es hätte schlimmer kommen können.

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