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Sonntag, 9. Mai 2010

Besprochen: THE NATIONAL - "HIGH VIOLET"

Auch bei Album Nummer 5 liegt die Welt der Kritiker der Band aus Brooklyn zu Füßen - man darf sagen: Zurecht! Selten hat sich Verzweiflung so befreiend angehört.

Seit dem Jahr 2001 beglückt die Band aus Brooklyn, um Sänger und Frontmann Matt Berning und die beiden Geschwisterpaare Aaron + Bryce Dessner, sowie Bryan + Scott Devendorf, die Welt mit ihrer Musik. Spätestens seit ihrem 3. Album "Alligator", das als erstes nicht über ihr eigenes Label vertrieben wurde, sondern durch Beggars Banquet Records, lagen Kritiker ihnen weltweit zu Füßen. Nun erscheint dieser Tage "High Violet", das mittlerweile 5. Album der Band - und wieder einmal zeigen sich Kritiker begeistert: BBC etwa bezeichnen das Album als "the New Yorkers' finest disc to date...a potential album of the year." Es ist ein melancholisches Album geworden - also das Umfeld, in dem sich die Band gerne herumtreibt. Und wie man hier hören kann, ist das auch gut so. Kaum eine andere Band außer ihnen schafft es, das uns ein dunkler Sturm wie das perfekte Wetter erscheint. "Sorrow found me when I was young. Sorrow waited, sorrow won. Sorrow they put me on the pill. It's in my honey, it's in my milk.", singt Berning im wunderbar melancholischen und tief in die Seele greifenden "Sorrow", mit seiner charakteristisch tiefen Bariton-Stimme. Ein Paradebeispiel für die düsteren und von Hoffnungslosigkeit geprägten Lyrics, die mit wunderbaren Melodien und einem schier perfekten Arrangement einhergehen - und dabei eine Intimität erzeugen, die voll und ganz in den Bann dieser hier versammelten 11 Kostbarkeiten zieht. So verbinden sie hier die düstere Hingabe von Joy Division, die hymnische Tiefe von Arcade Fire und den zurückgenommenen und melancholisch zeitlosen Charme von R.E.M. circa "Automatic For The People", und kreieren aus diesen Referenzen ein kostbares Stück Pop, das man wie einen Schatz hüten sollte. "It's a terrible love and I'm walking with spiders. It's a terrible love and I'm walking in. It's a quiet company", hört man zum Auftakt der Platte in der bildhaften, implodierenden Hymne "Terrible Love". Das grandiose "Anyone's Ghost" fließt in zurückgenommener Nachdenklichkeit an einem vorüber. "Runaway" berührt als wundervoller Folk-Pop, "Bloodbuzz Ohio" entwickelt sich zur catchy düsteren Hymne mit Tiefgang, "Coversation 16" empfiehlt sich als Klassiker für die Ewigkeit, "England" präsentiert sich als von Hassliebe geprägte Ode an "the life in the rain" und "Vanderlyle Crybaby Geek" schwingt sich auf zum herzerweichenden und hoffnungsspendenen Folk-Epos.

Man könnte es als ein erwachsenes Album betrachten, oder als logische Weiterentwicklung - oder eben als das was es tatsächlich ist: Ein großartiges Album, das es verdient hat, das man ihm seine ganze Zeit und Aufmerksamkeit widmet.

* * * * *1/2

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