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Sonntag, 9. Mai 2010

Besprochen: LADY GAGA - "THE REMIX"

Lady Gaga widmet sich dem schwierigen Unterfangen des Remix-Albums - und weiß damit streckenweise gar zu überzeugen!

Das Remix-Album: Geboren in den 90ern, von der Musikindustrie erhofft als potentieller Gold-Esel, war das Konzept doch auf die umsatzstarke Partycrowd zugeschnitten. Oftmals krankt es Remixalben allerdings an qualitativer Stabilität und kann nur in den seltensten Fällen dem Original etwas hinzufügen - und so lebt es deshalb oft das Nischendasein, das meist überwiegend eingefleischte Fans der jeweiligen Künstler anspricht. Nun wagt sich Lady Gaga an dieses gewagte Unterfangen - Aufgrund ihrer enormen Popularität dürstet die Öffentlichkeit förmlich nach immer neuerem Material, deren Heißhunger hiermit für's erste gestillt werden soll. Die erste positive Eigenschaft des Albums ist die, das die meisten Songs in radiofreundlicher Spieldauer vorliegen, und nicht (wie es oft bei Remixen beliebt ist) wie ein Kaugummi in die Länge gezogen wurden. Qualitativ können zwar die wenigsten der hier vorliegenden Remixe die Originale toppen, aber es ist oft dennoch spannend zuzuhören, was die teilweise prominenten Namen mit ihren Songs so alles anstellen - was in manchen Fällen zu erstaunlichen Ergebnissen führen kann. So werden hier einige Hits auf sehr gegensätzliche Weise neu interpretiert. So kommt "Love Game" im Chew-Fu-Ghettohouse-Fix als stampfender Dancefloor-Kracher mit zusätzlichen Vocals von Marylin Manson daher, während es im Robots-To-Mars-Remix auf akustischen Gitarren-Akkorden schwebt. "Eh Eh (Nothing Else I Can Say)" wurde glücklicherweise sowohl im Remix von Frankmusik (der die Newcomerin Ellie Goulding produzierte), als auch in der Bearbeitung duch die Pet Shop Boys seines Fun-Factory-Charakters beraubt. Und "Bad Romance" wird hier von Starsmith (der ebenfalls maßgeblich am Debüt Ellie Goulding's beteiligt war) hervorragend durch Hot-Chip-artige Elektronik ergänzt, während es im Grum-Remix vortrefflich zurück in die 80er gebeamt wird. Auch weitere überzeugende Remixe lassen sich hier finden: Stuart Price (der das Album "Confessions On A Dancefloor" von Madonna produzierte) legt einen tollen Remix von "Paparazzi", inkl. teilweise neu eingesungenen Vocals von Lady Gaga vor. Die Indietronic-Experten von Passion Pit verpassen "Telephone" (ft. Beyoncé) eine gelungene Überarbeitung, im The-Sound-Of-Arrows-Remix wird "Alejandro" noch ein ganzes Stück näher an die Madonna der 80er herangerückt, "Dance In The Dark" wird im Monarchy-'Stylites'-Remix mit Respekt neu erdacht und der Überhit "Poker Face" ist hier zusätzlich als Liveversion beigefügt, in der Lady Gaga den Song nur mit Pianobegleitung interpretiert.
Alles in allem keine Offenbarung, aber dennoch ein gelungenes Remixalbum, von dem sich manch ein Künstler eine Scheibe abschneiden könnte.

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