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Donnerstag, 6. Mai 2010

Besprochen: JÓNSI - "GO"

Mit seinem Solo-Debüt erschafft der Sigur-Rós-Sänger einen Art-Pop-Epos von überragender Qualität!

Momentan schaut die ganze Welt auf Island - und auf den Vulkanausbruch im Eyjafjallajökull-Gletscher. Doch gibt es in Island noch anderes zu bestaunen: Es ist nicht zu unterschätzen, was isländische Landsleute wie Björk oder Sigur Rós für die jüngere Musikgeschichte geleistet haben. Bei ihnen verschmelzen Kunst und Pop zu einer untrennbaren und homogenen Einheit, ausgeführt mit unbändiger Kreativität und Freude zum Experiment. Nachdem er im vergangenen Jahr gemeinsam mit seinem Lebenspartner Alex Somers das Album "Riceboy Sleeps" veröffentlichte, folgt nun das Solo-Debüt von Jónsi, dem Frontmann und Sänger von Sigur Rós. Und er erschafft damit ein grandioses Art-Pop-Epos, das sich auf Anhieb in die Hirnwindungen schmiegt. Ursprünglich waren für das Debütalbum akustische und ruhige Klänge angedacht - doch erneut holte die Kunst ihn ein: "Irgendwann explodierte das Album im Studio. Wir fanden all diese interessanten Sounds, ich konnte nicht widerstehen.", erläuterte Jón "Jónsi" Thór Birgisson dem Rolling Stone. Tatsächlich ist ihm ein wahrer Kunstgriff gelungen, auf dem er Pop mit allerlei Referenzen, Sounds, Stimmungen und Experimenten spickt. Und doch bleibt am Ende alles Pop - Pop aus anderen Sphären, der wie ein fernes Echo zu uns hinüber hallt und uns von einer wundervollen, wenn auch oft melancholischen, aber von berückender Schönheit beseelten, anderen Welt erzählt. Von der bezaubernden Melancholie von "Sinking Friendship", führt die Reise hier durch die aufgekratzte Lebensfreude von Art-Pop-Hymnen wie "Go Do" oder "Boy Lilikai", über die schwebende Erhabenheit von "Koldinur", bis hin zur orchestralen Pracht von "Hengilas". Eine wahre Naturgewalt.

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