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Montag, 10. Mai 2010

Besprochen: COCO ROSIE - "GREY OCEANS"

Die eigenwilligen Schwestern verordnen auf Album No.4 dem Freak-Folk eine sanfte Neuerfindung!

Seit ihrer Gründung in Paris im Jahr 2003, begeistern die amerikanischen Schwestern Bianca und Sierra Casady ihre stetig wachsende Anhängerschaft mit verspieltem, eigenwilligem, aber dennoch hoch melodischem Freak-Folk, zu dessen Haupteigenschaften sowohl Lo-Fi-Produktion, Bianca's kindlicher und Sierra's opernhafter Gesang und Einflüsse aus Folk, Pop, Blues oder Electronica zählen, als auch ein Instrumentarium aus Kinderspielzeugen, Babyrasseln oder einem Fön. Mit ihrem Labelwechsel von Touch & Go zu Sub-Pop, unterziehen die Freak-Folk-Schwestern ihrem Sound nun eine sanfte Neuerfindung. Für ihr 4. Album haben die exzentrischen Schwestern den Pianisten Gaël Rakotondrabe verpflichtet, dessen Einfluss sich durchaus bemerkbar macht, ohne den typischen Sound des Duos zu verzerren, den sie hier zusätzlich mit zunehmend flächigen Soundscapes und elektronischem Beiwerk bestreiten. Hier verbinden sich die unterschiedlichsten Referenzen und Elemente mit Sounds, fremdartigen Klängen, Samples, ineinander greifenden Gesängen, Harfen, Streichern, Piano, Synthezisern und Soundsphären aus einer anderen Welt. So perlt in "Trinitiy's Crying" das Piano hypnotisch im Hintergrund, während die beiden Schwestern sich in Ekstase zupfen, singen, jaulen und summen. "Smokey Taboo" schwebt traumverloren auf prachtvollen, fernöstlichen Klangteppichen. "Hopscotch" vereint auf grandiose Weise getragen melancholische Klangstrukturen mit beschwingten Ragtime-Einlagen. Der Gesang ihrer Mutter, einer Folksängerin die ihre Töchter zum musizieren inspirierte, von einem wider aufgetauchten Tonband aus den 70er Jahren, bildet den Ein- und Ausklang der fantastischen, tief melancholischen und wehmütigen Ballade "Undertaker". Zu schleppenden Beats, hypnotischer Klangatmosphäre und zauberhaft melancholischem Gesang erinnern sie in "R.I.P. Burn Face" gar an Portishead, untermalen auf "Fairy Paradise" einen gefühlten Björk-Song der "Vespertine"-Phase mit einem wiederkehrenden Technobeat, während sie in "Here I Come" kunstvoll angestaubtem Piano- Pop einen pochenden Marschbeat verordnen. Das allzu kindliche ihre frühen Aufnahmen, wich nun nach und nach einem tieferen, künstlerischeren Gesamtsound - ohne die individuellen Charaktere der beiden Schwestern zu entstellen. Man könnte sagen, sie sind erwachsen geworden.

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