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Samstag, 15. Mai 2010

Besprochen: THE BLACK KEYS - "BROTHERS"

Die White Stripes sollten sich daran ein Beispiel nehmen - und die Stones besser gleich in Rente gehen: The Black Keys unterwandern den Bluesrock mit einer Extraportion Soul!

Das dem Bluesrock zugeneigte Duo aus Akron, Ohio - um Dan Auerbach (Gesang, Gitarre) und Patrick Carney (Drums, Produktion) - mußte sich Anfangs viele Vergleiche mit den White Stripes gefallen lassen - sicherlich nicht der schlechteste Vergleich, der hier aber dennoch nicht zutrifft. Damit ist nicht einmal der kommerzielle Durchbruch gemeint, der den Stripes unlängst gelang, aber bei den Black Keys beständig auf sich warten lässt. Hier ist die Rede von der musikalischen Langzeitqualität - die wiederum die Erflolgsverhältnisse zwischen den beiden Duo's in Frage stellt. So haben sich The Black Keys als die gewiefteren Musiker erwiesen, die nicht nur auf ihrem letzten famosen Album "Attack & Release" (2008) knochentrockenen Bluesrock mit der soundästhetischen Raffinesse von Danger Mouse paarten - nein, auf ihrem neuesten und mittlerweile 6. Werk, verpassen sie ihrem Bluesrock gar eine solch charmante Extraportion Soul, das sogar die Rolling Stones im Saft ihrer Jugend vor Neid erblassen würden. Exemplarisch dafür steht schon der Opener "Everlasting Light", das schweinscool bluesige Gitarrenakkorde mit leidenschaftlich souligem Gesang vereint, das es ein wahres Fest ist. Das grandiose "Next Girl" dürfte den White Stripes schmerzhaft klar machen, das ihnen nicht zuerst eingefallen ist, in welch famose Richtung sie sich hätten weiterentwickeln können. Die Single "Tighten Up" entwickelt sich mit memorablem Gesang, Orgel-Tupfern und eingängigen Gitarrenriffs zu einem veritablen Meisterstreich, der sich schon jetzt seinen Platz unter den Song des Jahres reserviert. "Too Afraid To Love You" begeistert mit barocker Orgel, psychedelisch düsterer Atmophäre und berückend emotionalem Gesang und entwickelt starke Klassiker-Qualitäten. Mit "Never Gonna Give You Up" liefen sie eine grandiose Cover-Version von Jerry Butler, liefern auf "Unknown Brother" beinah beschwingte Töne und beschließen das Album mit dem wunderbaren und eindringlichen "These Days". Die Rolling Stones sollten endgültig in Rente gehen - denn mit dieser einen Platte, haben ihnen die Black Keys auf einen Schlag ihre Existenzberechtigung der letzten 30 Jahre genommen.

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