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Sonntag, 16. September 2012

Besprochen: NELLY FURTADO - "THE SPIRIT INDESTRUCTIBLE"

Nach anfänglich großen Hoffnungen, und dann langsam aufkeimenden Zweifeln, wird aus Nelly Furtado's 5. Album doch noch eine respektable Pop-Platte.

Die Geschichte um Nelly Furtado ist eine allseits bekannte. Ursprünglich gestartet in folkig poppigen Sphären, schaffte sie im Jahr 2006 mit ihrem dritten Album "Loose" - und der tatkräftigen Mithilfe von Produzent Timbaland - ihren großen Durchbruch, der stilistisch vor allem von RnB, Dance und HipHop-Elementen geprägt war. Eben der typische Timbaland-Sound, der hier aber sehr gut durch ging, nahm seinerzeit der enorme Timbaland-Hype  erst seinen Anfang. Ihr 3 Jahre darauf erschienenes viertes Album "Mi Plan" war dann ein komplett spanisches, und wieder immer (folk-)poppigen Genre angesiedelt. Kurzweilig war das nett, wirkte aber doch eher wie ein Lückenfüller. Seitdem sind auch schon wieder 3 Jahre ins Land gezogen, aber da steigt die Dame wieder aus der Versenkung und hat dazu ihr neues und 5. Studioalbum "The Spirit Indestructible" im Gepäck. Das dieses wieder in eine ganz neue Richtung zu driften schien, war schon unschwer an den beiden Vorab-Singles abzulesen. Zuerst war da "Big Hoops (The Bigger The Better)", ein famoser, von HipHop und Synthpop beeinflusster Ohrwurm, der gen Ende in einer wilden Drum'n'Bass-Einlage gipfelt.


Und dann folgte der großartige Titeltrack "Spirit Indestructible" (♪♫♪) - anfangs eine von Piano begleitete Ballade, ehe sich rhythmische Drumbeats einschalten, und den Song endgültig zum Hit erheben. Wirkliche Hits wurden nur bislang beide Singles nicht, und verreckten in den Charts meist irgendwo in dem Top 50 - was wohl weniger an der Qualität der Songs, als vielmehr an den Erwartungen der Hörer liegt. So beschreibt auch die Sängerin selbst ihr neues Album als "a friendly punch in the face", was in der Tat manchmal zutreffen könnte. Verstehen wir uns richtig: auch ihr neues Album ist pop as pop can be. Und doch sind es manche Mittel die sie wählte, die im Kosmos der Nelly Furtado so wohl weniger zu erwarten waren. Aber ein paar weitere potentielle Hits hat "The Spirit Indestructible" dann doch noch zu bieten, die durchaus auf Gegenliebe stoßen können. Nehmen wir etwa die 2. US-Single "Parking Lot" (♪♫♪), ein durchweg stimmungsvoller und minimalistischer Elektro-Pop-Ohrwurm mit HipHop-Beats, dessen Refrain nicht mehr als ein paar nanana's und ley,ley's benötigt, um wunderbar zu funktionieren. Den vielleicht besten Song des Albums stellt dann "Bucket List" dar: ein beatiger und einnehmender, von akustischen Gitarren untermalter Pop-Ohrwurm, der weniger durch eine aufregende Produktion, als vielmehr durch eine fabelhafte Melodie besticht. Ja, und auch "Waiting For The Night" (♪♫♪) kann sich als gelungener Latino-Dance-Pop schlagen, der mit Sicherheit das Zeug zum Hit hätte. Damit zeigt sich Produzent Rodney "Darkchild" Jerkins von seiner besten Seite, der den Großteil des neuen Albums verantwortet. Doch was ist hier ausgerechnet mit dem sonst so stilsicheren Salaam Remi los? Zwei seiner drei Beiträge - das etwas eintönige "Something", und das langweilige "The Most Beautiful Thing" - sind ziemliche Rohrkrepierer, während aber immerhin sein letzter Beitrag "Enemy" bei genauerer Betrachtung zünden kann. Das Album beendet sie dann wiederum mit einer kleinen Perle: "Believers (Arab Spring)", offenkundig eine Art Hymne auf den arabischen Frühling, aber auch ein wirklich gelungener Pop-Song. Es wäre allerdings wünschenswert gewesen, dass sie den auf den Singles eingeschlagenen, deutlich unkonventionelleren Weg, auch auf der gesamten Platte konsequenter weiter gegangen wäre. Aber am Ende ist ihr mit "The Spirit Indestructible" dennoch eine respektable Pop-Platte gelungen, die vor allem nach mehrmaligem Genuss durchaus sein Geld wert ist.



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