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Montag, 24. September 2012

Besprochen: MUSE - "THE 2ND LAW"

Auch auf Album No.6 sitzen bei Muse wieder einmal Pomp und Pathos verdammt locker. Nur die guten Songs dazu, sind ihnen leider nicht eingefallen.

Muse stellen mich von Album zu Album vor mehr Schwierigkeiten. Bis zu ihrem 3. Album "Absolution" im Jahr 2003, lief noch alles glatt, aber mit dem 2006er Album "Black Holes & Revelations" war es dann schon etwas schwieriger. Anfangs konnte das Album zwar durchaus überzeugen, aber der Zahn der Zeit ließ nicht viel übrig von dem Album, bis auf gepflegte Langeweile mit 1 oder 2 memorablen Perlen. Und ihr letztes Album "The Resistance" war dann ein noch größerer Reinfall, von dem bei mir rein gar nichts hängen geblieben ist - bis auf das Wissen um dessen enormen Erfolg, der im Vergleich dazu aber höchst ironisch wirkte. Der Wirbel, der nun im Vorfeld bereits um ihr neues Album "The 2nd Law" gemacht wurde, machte einen schon zu Anbeginn skeptisch - die vorab veröffentlichte Musik daraus, aber mindestens ebenso. Man nehme etwa "Survival" - quasi erste Single des neuen Albums und zudem der offizielle Song der oylmpischen Spiele diesen Sommer in London. Also mächtig wichtig und so - und sehr wichtig scheint sich die Band auch in dem Song selbst zu fühlen. Doch wer nicht Queen ist, der sollte auch nicht versuchen so zu klingen - denn sonst kommt eben so ein bis weit über die Schmerzgrenze hinaus zugekleisterter Klumpen aus Glam-Rock dabei heraus, wie hier wunderbar zu hören ist:  


Und auch die zweite Single "Madness" (♪♫♪) kam als recht schnarchige Angelegenheit des Weges, die zumindest zum Ende hin ein wenig Fahrt aufnimmt - was den Song selbst aber auch nicht wesentlich interessanter macht. Doch die Singles sagen oft nur wenig über ihre zugehörigen Alben aus. Bei "The 2nd Law" fällt auf, dass die Band deutlich versucht, in den verschiedensten Richtungen zu experimentieren, was einen deutlich positiven Effekt haben könnte. Wenn man seine Songs dann allerdings immer mit allem verfügbaren Pomp und Pathos voll stopft, wirkt das ganze am Ende dann doch ziemlich aufgesetzt. Und das ist wohl auch das Problem, welches das neue Album von Muse hat. Schon zum Auftakt begrüßt uns die Band etwa via "Supremacy" mit einem Kitschbrocken, der klingt wie ein überambitionierter und verunglückter 007-Song. "Panic Station" weckt dann zeitweilig den Verdacht, als würde die Band sich auf recht unbeholfene Weise, am eh ziemlich uninteressanten Bowie der 80er Jahre versuchen. "Follow Me" macht Anfangs gar keine schlechte Figur, ehe sie die Nummer mit stressigen Techno-Attacken á la Skrillex, übertrieben donnernden Gitarren-Gewittern, und letztendlich etwas zu klebrigen Synthies, mit voller Wucht gegen die Wand fahren. Und beim (instrumentalen) Titel-Zweiteiler "The 2nd Law" wird es dann ganz gefährlich: bei der ersten Hälfte "Unsustainable" (♪♫♪), sieht man wieder einmal James Bond vorm inneren Auge seine Posen schmeißen, nur das es sich so anhört, als hätte Skrillex das ganze am Ende nochmal durch seine ADHS-Techno-Maschinerie laufen lassen. Und die zweite Hälfte "Isolated System" (♪♫♪), schiebt dann eine eher ruhige Kugel - nicht unschön, aber eben auch nicht wirklich essentiell. Ein paar seltene Momente zum aufatmen gibt es hier aber dennoch: das zurückgenommene und von Pathos fast gänzlich befreite "Save Me", kann sich durchaus sehen lassen, und ohne seine übertriebenen Hard-Rock-Riffs, wäre auch "Liquid State" nicht von schlechten Eltern. Fans werden natürlich wieder feiern, als wäre "The 2nd Law" das größte Album der Welt. Sollen sie - mich hingegen lässt die Band ein weiteres Mal ziemlich kalt. Und man kann nicht behaupten, dass ich etwas anderes erwartet hätte.


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