♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

Samstag, 8. September 2012

Bepsrochen: PET SHOP BOYS - "ELYSIUM"

Auch wenn sie auf ihrem neuen Album das Tempo deutlich drosseln, geht den Pet Shop Boys noch lange nicht der Atem aus.

Die Pet Shop Boys haben bereits eine eindrucksvolle Karriere hinter sich, die schon mehr als ein Vierteljahrhundert umspannt: angefangen als das wohl erfolgreichste (Synth-)Pop-Duo der 80er Jahre, die in den frühen 90ern mit "Very" ihr vorläufiges Meisterwerk vorlegten und sich als beständige und feste (Dance-)Pop-Instanz etablierten, in den frühen 00ern handgemachtere Areale erkundeten, sich nebenbei an Eminem rächten, und zuletzt vor 3 Jahren ganz zum Dance zurück fanden, und mit "Yes" ein weiteres Meisterstück kreierten. Die eigentliche Kunst des britischen Duos bestand stets darin, sich immer ihren eigenen, unverkennbaren Stil zu bewahren, aber doch auf einem neuen Album nie so zu klingen, wie auf dem davor. Das zeigen sie auch deutlich auf ihrem nun brandneuen 11. Studioalbum "Elysium", das sich mehr oder minder deutlich von seinem Vorgänger "Yes" abhebt. Das machte auch in den letzten Wochen bereits die erste Single "Winner" unmissverständlich klar, die scheinbar leider bei manch einem Hörer auf gemischte Gefühle gestoßen ist. Eine sanfte, warme Nummer, die vielen vielleicht auf den ersten Eindruck zu soft, zu seicht oder gar zu kitschig klang. In Wirklichkeit ist es aber nicht weniger als eine wunderbare und erhebende Pop-Perle, die sich perfekt in den Hintergrund der 2012er olympischen Spiele in London einfügte.


Wer aber anhand dieses Songs auf das restliche Album schließen will, der hat schon verloren. Denn exemplarisch dafür ist er nicht, auch wenn der Grundton von "Elysium" überwiegend ein ruhiger ist. So mögen sie das Tempo auf der neuen Platte zwar deutlich gedrosselt haben, ihnen geht deshalb aber noch lange nicht der Atem aus. Sie gehen ihren eigenen Weg beständig weiter, nehmen aber immer mal wieder eine neue Abzweigung. So entfernen sie sich auf "Elysium" vom Dance-Stil des Vorgängers, und finden mehr zum Synthpop zurück, den sie in typisch herrlichen Melodien zelebrieren. So wie dies etwa der samtige und soft beatige Opener "Leaving" (♪♫♪), oder das atmosphärisch schwebende, und nach mehrmaligem hören absolut wunderbare "Invisible" (♪♫♪) vormachen.   Auf dem einnehmenden und temporeichen "A Face Like That" (♪♫♪), scheinen sie dann ihre größten Stärken der 80er und 90er, zu einem potentiellen Hit für die Gegenwart zu bündeln. Auch "Ego Music" (♪♫♪) tut sich positiv hervor, imdem es zum ersten Mal nach einer gefühlten Ewigkeit wieder Spoken-Word-Passagen von Neil Tannent bietet, und des weiteren mit einer einfallsreichen Produktion aufwartet. "Breathing Space" (♪♫♪) gibt eine kuschelig-melancholische Ballade ab, die Fans des Duos warm ums Herz werden lassen kann, das fantastische "Memories of the Future" (♪♫♪) erinnert auf's angenehmste an die späten 90er Jahre der Pet Shop Boys, und auch "Everything Means Something" (♪♫♪) kann sich als durchweg gelungener Synthpop mit nachdenklichem Charakter behaupten. Nun gut - zumindest das deutlich zu musical-haft geratene "Hold On", hätten sie sich ruhig verkneifen können. Was der Freude an der neuen Scheibe aber keinen großen Abbruch tut. Man wird vielleicht sowieso mehr als einmal in den Genuss des neuen Albums kommen müssen, um sich seiner Qualitäten voll und ganz bewusst zu werden. Sicher ist allerdings auch, dass es dennoch nicht an die überragenden Qualitäten des Vorgängers "Yes" anknüpfen kann. Wenn dann aber trotzdem so ein fabelhaftes Album wie "Elysium" dabei heraus kommt, hat man keinen Grund zu meckern.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen