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Freitag, 28. September 2012

Besprochen: GRIZZLY BEAR - "SHIELDS"

Überraschungen bieten Grizzly Bear auf ihrem neuen Album nur wenige - dafür aber wieder einmal brillanten Folk-Pop in Tüten!

Wenn Grizzly Bear in den vergangenen Jahren für etwas bekannt waren, dann war dies hinreißender Folk-Pop mit langem Haltbarkeitsdatum. Wer das nicht bereits bei ihrem 2006er Zweitwerk "Yellow House" merkte, der kapierte den Witz wohl spätestens mit ihrem letzten Album "Veckatimest" - und nicht nur weil es den unsterblichen Hit "Two Weeks" mit an Bord hatte, der recht massenwirksam auch bereits bei der Sitcom "How I Met Your Mother" zum Einsatz kam. Wer an der Band bislang dennoch  vorbei geschlittert ist, der hat nun mit ihrem 4. Album die Gelegenheit, sich in das Brooklyner Quartett zu verknallen. Und dazu hat der Hörer auch hier wieder allen Grund. Zwar bleiben auf "Shields" die großen  Überraschungen nahezu gänzlich aus, aber dennoch kann die Band immer wieder mit einem trumpfen: großen Melodien, verpackt in zeitlos schönen Folk-Pop. Ein perfektes Beispiel dafür ist der Albumopener "Sleeping Ute" (♪♫♪), der ja bereits in den letzten Monaten durch die Landen geisterte, und als großartige, psychedelisch veranlagte Folkrock-Perle auftrumpfen konnte. Den Hang zu scheinbar formvollendetem Folk-Pop macht auch der folgende Song deutlich, der auf den Namen "Speak In Rounds" (♪♫♪) hört - ein fabelhafter und getragener Song, der mit einer enorm zeitlosen Ausstrahlung gesegnet ist. Und jetzt heißt es: anschnallen! Denn mit "Yet Again" gibt es dann den wohl stärksten Song der neuen Platte, der sich wie eine strahlende Kathedrale hoch hinauf in den Folk-Himmel bohrt. 



Mit "Gun-Shy" (♪♫♪) segelt die Band vor dem inneren Auge in einen melancholisch-schönen Sonnenuntergang, während sanfte Synthesizer am Horizont tanzen. Und "Half Gate" (♪♫♪), das vergleichsweise sanft und verträumt beginnt, schwingt sich zur erhabenen Hymne empor. "Shields" ist ein Album geworden, das es einem anfangs vielleicht nicht immer allzu leicht macht. Das soll die letztendlich oft phänomenalen Qualitäten des Albums nicht herunter spielen - es ist nur vielmehr so, dass hier bei genauem Hinhören wahrlich wunderschöne Schätze zu finden sind, die sich gemeinschaftlich dem Hörer als ein herausragendes Album ergießen. Doch es braucht schon zu Beginn viel Zuwendung - im falschen Moment ein wenig unaufmerksam, und plötzlich rauschen viele Songs nahezu unbemerkt ein einem vorüber. Doch es wäre zu schade, all das zu verpassen, was die Band hier anzubieten hat. Was beim beiläufigen Hören unterging, eröffnet einem bei genauerer Betrachtung ungeahnte Schönheiten. Mit jedem Mal schälen sich mehr Highlights heraus, bis die Lieblingssongs sich mit jedem Genuss abwechseln. Wer neu im Kosmos von Grizzly Bear ist, den wird "Shields" wohl ohne Wenn und Aber sofort liebevoll unter die klatschen. Ausgerechnet Kenner und Liebhaber der Band, müssen hier wohl hingegen manchmal ein wenig aufmerksamer hinhören. Und das macht man als solcher wohl nur allzu gerne - denn wenn sich das nicht bei einer Band wie Grizzly Bear lohnt, bei welcher dann?


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