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Dienstag, 9. November 2010

Besprochen: RIHANNA - "LOUD"

Nur 1 Jahr nach dem melancholisch-schönen "Rated R", setzt Rihanna erneut zum Angriff an. Und schwört bei Album No.5 wieder auf ausgelassenere Töne!
Eine erfreuliche Wandlung hat Rihanna vor ein paar Jahren vollzogen. So war sie über ihre ersten beiden Alben hinweg ein nettes, aber nicht allzu zukunftsfähiges RnB-Kätzchen, das eher für ein paar nette Ohrwürmchen, als für waschechte HITS zu haben war. Mit ihrem 3. Album "Good Girl Gone Bad" (2007) und dem Welthit "Umbrella", krempelte sie Stil und Image kräftig um - und spielte plötzlich sogar Beyoncé musikalisch locker an die Wand. Mit ihrem 4. Album "Rated R" (2009) setzte sie sogar noch einen oben drauf. War der Vorgänger zwar ihr hitreichstes, so war "Rated R" jedoch ihr bis dahin bestes Album. Die einst schwere Zeit in ihrem Leben, verarbeitete sie in einem überwiegend melancholischen, ernsten und erwachsenen Album, auf dem so gut wie jeder Song zu fesseln vermag. Eine großartige Gesamtatmosphäre, die das Album so unverzichtbar in der Sammlung eines jeden Fans zeitgenössischer Pop-Musik macht. Nun geht es ihr wieder prächtig, wie sie sagt - und diese Stimmung wolle sie nun in Form eines neuen Albums mit ihren Fans teilen. Nicht weniger als die nächste Stufe in der Evolution von Rihanna, soll dieses Album darstellen. Und schon der Titel - so minimalistisch er sein mag - symbolisiert Kampfgeist: "LOUD"! Und sie macht ihre Arbeit gar nicht schlecht. Überblickt man erst einmal diese Fülle an Stilen und Bezügen, die einem hier um die Ohren wirbelt, ist man auch schon voll drin im Geschehen. Mit produktionstechnischem Geschick und einem Händchen für Melodien, machten sich die Verantwortlichen hier wieder mal daran, der jungen Dame einen würdigen Songgewand zu kreieren, der etwas länger im Ohr hängen bleiben sollte, als nur ein paar Wochen. Das Album beginnt mit der 3. Single "S&M" (hier anhören!) - und die startet gleich mit prägenden Synthesizern und auffordernden Slogans der Dame, ehe sie mit einen von pumpenden Beats getragenen Vers übergeht, der wiederum in einem stampfenden und energiegeladenen Refrain mündet. So ein Auftakt könnte schlechter sein. Noch besser gelingt ihr da die 2te Single "What's My Name" (hier anhören!), eine wunderbare Dance-Pop-Perle, die sogar die eh schon fabelhafte erste Single und mitreißende Dancefloor-Nummer "Only Girl (In The World)" (hier anhören!) übertrumpft. Doch auch jenseits der Singles gibt es manches zu entdecken. So etwa "Cheers (Drink To That)" (hier anhören!), der sich als herrlich melodisch zurückgelehnter Ohruwurm erster Wahl präsentiert - und mit dem prägnant und perfekt gesetzten Sample aus "I'm With You" von Avril Lavigne eindrucksvoll beweist, das auch die Rocker-Barbie für mehr gut sein sollte, als man gedacht hätte. Bei der Einführung zu "Fading" (hier anhören!) fühlt man sich tatsächlich erstmal an Enya erinnert, aber Rihanna kriegt natürlich die Kurve - und wir einen wunderbaren, soft beatigen und perlenden Pop-Ohrwurm. "California King Bed" (hier anhören!) überrascht dagegen dann ein wenig - aber in keinster Weise negativ. So kredenzt sie uns hier eine erdigere, rockigere Version ihrer selbst, verpackt in eine schmachtend melodische und fabelhafte Ballade. Und eine weitere, noch größere Überraschung, stellt sich dann bei "Man Down" (hier anhören!) ein. Denn plötzlich gibt sich Rihanna ganz dem Raggae hin. Nicht nur von der musikalischen Untermalung, die ausnahmsweise mal so gar nicht klingt, wie aus einem alten Casio-Keyboard, sondern selbst vom Gesang wagt sie sich weit in die Raggae-Schublade vor. Doch das steht ihr überraschend gut - und lässt den Song zu einem etwas anderen Highlight werden. Und später zeigt sich dann das tolle "Skin" (hier anhören!) mit melancholisch getragener Atmosphäre und perfekte gesetzten Beats, als letzter Geisterverwandter zum Vorgängeralbum "Rated R". Das würdige Finale besorgt sie dann mit einem der größten Highlight des Albums: "Love The Way You Lie (Part 2)" (hier anhören!) - die Fortsetzung des gleichnamigen Hits von Eminem, auf dem sie den Refrain beisteuerte. Hier hört man nun Rihanna als Hauptinterpretin einer großartigen, melancholisch gefärbten Hymne, die die Geschichte des ersten Teils aus der weiblichen Perspektive erzählt. Und Eminem darf hier dann auch mit einem Gastrap glänzen. Die klare Linie die "Rated R" hatte, fehlt "LOUD" zwar ein wenig, aber die ebenfalls mit hoher Qualität ausgearbeiteten Songs tun ihr übriges, um diesen Umstand nicht allzu sehr ins Gewicht fallen zu lassen. Man kann es vielleicht wirklich als einen weiteren Schritt in der Entwicklung von Rihanna betrachten. Und wenn man diese äußerst gelungene Sammlung von Songs hört, braucht man vor ihrer Zukunft keine Angst zu haben!



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