♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

Sonntag, 28. November 2010

Besprochen: CEE-LO GREEN - "THE LADY KILLER"

Das Schwergewicht liefert auf seinem neuen Solo-Album seine eigene Vision des Retro-Soul, bleibt dabei zwar ein wenig zu gezügelt, versöhnt aber mit einem schlagfertigen Argument: Hits!

Cee-Lo Green ist einer jener allgegenwärtigen Schwergewichte der US-amerikanischen Black-Music-Szene. Er verdingte sich in den letzten 15 Jahren als Sänger und Rapper der verschiedensten Formationen, wie der HipHop-Crew Goodie Mob, oder dem Rap/RnB/Soul-Kollektiv Dungeon Family, sowie Solo als auch in Form verschiedenster Kollaborationen mit P.Diddy, Common oder T.I.! Doch die meisten werden seine unverkennbare Soulröhre vor allem durch Gnarls Barkley kennen - sein seit 2006 gemeinsam mit Produzent Danger Mouse geführtes Projekt, das etwa 2006 den Überhit "Crazy" hervorbrachte. Nun beehrt uns der Sänger und Rapper mit seinem 3. Soloalbum - das erste seit nun mittlerweile 6 Jahren. Und hier schmeißt er sich nun voll und ganz in das derzeit so gern beackerte Feld des Retro-Soul, bei dessen musikalischer Umsetzung ihm vor allem Produzenten wie Salaam Remi (Amy Winehouse, Fugees), ELEMENT (Michael Jackson), The Smeezingtons (Brandy, Kid Cudi), Fraser T. Smith (Ellie Goulding, Adele) oder Paul Epworth (Bloc Party, Plan B, Kate Nash) hilfreich unter die Arme greifen. Herausgekommen ist dabei eine äußerst solide Platte, die das Gestern und Vorgestern des Soul aufarbeitet, dabei zwar nicht ganz so mitreißend und energiegeladen zu Werke geht wie es etwa Plan B in diesem Jahr vormachte, aber eine deutlich höhere Hitdichte zu bieten hat, als es z.B. Aloe Blacc mit seinem aktuellen Album gelungen ist. Auch ob der stilistischen Vielfalt, kommt hier nicht so schnell das Gefühl von Langeweile auf. So empfiehlt sich etwa das Duett "Please" mit der belgischen Newcomerin Selah Sue, als eine Art imaginärer James-Bond-Titelsong. "Bigger Lights Brighter City" (hier anhören!) lässt sich mit prägnantem Einsatz von Synthesizern, im Umfeld des vom Disco-Funk beeinflussten Prince nieder und zitiert nebenher den Groove von "Billie Jean". "Wildflowers" (hier anhören!) zeigt sich nahezu nachdenklich und eher den musikalischen Spielregeln von Plan B verpflichtet, "Bodies" (hier anhören!) reanimiert die Streicher-Sätze von Isaac-Hayes und "I Want You" (hier anhören!) klingt fast wie ein Mash-Up aus einem Gnarls-Barkley-Outtake und dem "Back To Black"-Album von Amy Winehouse. Das der herzhaft gute Laune versprühende Ohrwurm "Fuck You" (hier anhören!) auf dem Album in zensierter Version als "Forget You" (hier anhören!) vorliegt, soll weniger stören - die Original-Version gibt's als Bonus-Track oben drauf. Die einzigen Wermutstropfen der Platte: Zum Ende hin franst das Album etwas beliebiger aus und man kann sich zudem des Eindrucks nicht erwehren, das in diesem Soul-Koloss sonst etwas mehr Power steckt. Etwas zu gezähmt wirkt er hier auf seinem 3. Solowerk, kann aber am Ende dennoch mit solidem Handwerk, stimmiger Gesamtatmosphäre und einer kräftigen Hand voll potentieller Hits ein schlagfertiges Argument liefern, warum man diese Platte trotzdem immer wieder gerne aus dem CD-Regal kramt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen