♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

Dienstag, 23. November 2010

Besprochen: DIVERSE - "WE WERE SO TURNED ON - A TRIBUTE TO DAVID BOWIE"

The Man Who Ruled The World: David Bowie hat in seiner Karriere unzählige Musiker beeinflusst. Und die wollen ihm nun etwas zurückgeben - in Form eines hervorragenden Tribute-Albums, das mehr ist als die Summe seiner Teile!

David Bowie - der Mann der vom Himmel fiel, uns seit über 4 Jahrzehnten mit seinem Sternenstaub berieselt, der in so vielen Gestalten lebt und so tief in der DNA des Pop verwurzelt ist, das er bis heute unzählige Musiker beeinflusst. Ob als Ziggy Stardust, Alladin Sane oder The Thin White Duke - er lieferte die Blaupause für Devandra Banhart und Sufjan Stevens, inspirierte Janelle Monáe und The Cure, diente als Vorbild für Franz Ferdinand oder Joy Division, legte den Grundstein für Bands wie Interpol und The XX, beeinflusste Radiohead und Hurts, diente als maßgebliche Quelle für Arcade Fire wie Animal Collective und eine Lady Gaga wäre ohne ihn nicht möglich gewesen. Und nun wollen ihm einige Künstler etwas dafür zurückgeben - in Form des hervorragenden Tribute-Albums "We Were So Turned On".
Insgesamt gibt es hier 36 Songs auf 3 CD's - ein fettes Paket, das es mächtig in sich hat. Denn die hier zu Werke gehenden Künstler schaffen es, den Originalen ihre eigene persönliche Note hinzuzufügen. Hier wird praktisch nie das Original einfach nur nachgespielt, sie werden vielmehr neu interpretiert. Und in den meisten Fällen gelingt dies grandios. Und dabei hat diese Compilation noch nicht mal prominente Namen nötig, um voll und ganz zu überzeugen. Im Gegenteil schaffen Duran Duran es sogar, als einer der bekanntesten Künstler dieser Compilation, ihre Version von "Boys Keep Swimming", als einzige hier mit Vollgas gegen die Wand zu fahren. Als hätten sie aus ihrer desaströsen Coverversion von Lou Reed's "Perfect Day" im Jahr 1995 tatsächlich nichts gelernt. Die anderen von den bekanntesten Namen, machen es allerdings um Längen besser. Die hoch gehandelten Newcomer Warpaint fügen "Ashes To Ashes" nahtlos in ihren ganz eigenen Klangcharakter ein und machen eine melancholische Indie-Pop-Perle daraus. Keren Ann interpretiert sein episches "Life In Mars" als von Geigen getränkte Ballade par excellence. Politisch kann man über Frankreichs First Lady Carla Bruni mit Sicherheit streiten, musikalisch hier allerdings nicht, gibt sie doch eine herzerweichend schöne Piano-Version von "Absolute Beginners" zum Besten. Chairlift machen "Always Crashing In The Same Car" zur wunderbaren Synth-Pop-Perle mit Tiefgang. Und We Have Band befreien "Let's Dance" vortrefflich von seinen 80's-Daumenschrauben und übersetzen ihn in einen Stil, der sich nah an The XX anschmiegt. Doch auch die gänzlich unbekannten Namen wissen zu überzeugen. Lewis & Clarke führen "Changes" formvollendet ins Folk-Terrain, Exitmsuic zeigen formidabel was sich an "Space Oddity" noch alles an psychedelischer Atmosphäre rausholen lässt, das Halloween Swim Team macht "Look Back In Anger" zum verstrahlten New-Wave-Hit, A Place To Bury Strangers interpretieren "Suffragette City" als wütendes Elektro-Rock-Rumpelstilzchen, Jessica 6 machen sich "I'm Deranged" vortrefflich zu eigen und Polyamorous Affair machen aus "Cat People" ein Stück psychedelisch-wunderbaren Elektro-Pop. Mit allerfeinsten Beiträgen und einer Songauswahl, die nicht die üblichen Verdächtigen und vor allem so gut wie keine Doppelungen von Coverversionen enthält, gelingt dieses Tribute-Album als eine wahre Perle seines Fachs. Wer mir nicht glauben will: Wir sprechen uns mit "We Were So Turned On" unterm Arm bei meinen "Platten des Jahres" wieder!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen