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Montag, 1. März 2010

Ausgegraben: GRACE JONES - "HURRICANE" (2008)

Nach 19 Jahren Pause überraschte die androgyne "man-eating-machine" 2008 mit wohl DEM Comeback des Jahres!

Grace Jones - eine androgyne, kühle und eigenwillige, temperamentvolle lebende Legende. Die Frau, die ihre Karriere im legendären Studio 54 begann, mit ihrer Musik die Disco-, New Wave- und Raggae-Szene der 70er und 80er aufmischte (ebenso wie einst einen TV-Show-Moderator, als dieser es wagte, sich einem anderen Gast zuzuwenden), die sich 1985 für den Playboy auszog, es zum Bond-Girl brachte ("Im Angesicht des Todes"), als Topmodel in der "Elle" und "Vogue" zu sehen war und neben Arnold Schwarzenegger in "Conan - Der Barbar" kämpfte. Ein lange Liste verschiedenster Projekte - die sie 1989 mit ihrem letzten Album "Bulletproof Heart" radikal einstellte. Es folgten 19 Jahre Stille um die jamaikanische Dame - eine Zeitspanne, in die ganze Karrieren passen und in der viele Menschen geboren wurden, die heute mit dem Namen Grace Jones nichts mehr anzufangen wissen. Doch das änderte Miss Jones 2008, als sie im Alter von 60 Jahren überraschend ihr Comebackalbum "Hurricane" auf die Welt losließ. Und damit, ein wahres Monster von Album, auf dem sie sich wieder einmal erfolgreich dem aktuellen Zeitgeist verweigerte - sich dem Mainstream anzubiedern, war noch nie ihre Intention. Gut das sie es auch hier erneut so hielt. So wurde ihr Comeback tatsächlich das, was der Titel versprach: ein musikalischer Hurrikan, der sie mit einem Windstoß wieder in allerhöchste Pop-Höhen katapultierte. Sie eröffnet das Album mit den Worten: "This Is My Voice, My Weapon Of Choice!", fast wie eine Kampfansage - und startet sogleich in den fulminanten Opener "This Is", der mit Jones' archetypischen Sprechgesang, tribalen Beats und sparsamen Gitarren-Akkorden liebäugelt. Mit "Williams Blood" liefert sie eine grandiose und mitreissende Gospel-Pop-Hymne, die spätestens bei 3. Hördurchlauf in alle Hirnwindungen dringt. In "I'm Crying (Mother's Tears)" offenbart sie eine sehr verletzliche und nachdenkliche Facette ihres Wesens, was sie es bisher nur sehr selten zuliess. Mit "Well, Well, Well" liefert sie relaxten und hochmelodischen Raggae wie zu ihren einstigen Glanzzeiten, der Titelsong "Hurricane" erwächst zur veritablen, beatigen und bedächtig lauernden Hymne und mit "Devil In My Life" schuf sie ein dunkelgraues, famoses und eindringlich von dramatischen Streichern begleitetes Epos. Doch das Herzstück der Platte ist wohl die erste Single: das düstere, experimentelle, metallisch-kühle und unheilvoll dräuende "Corporate Cannibal", in der sie sich als "man-eating-machine" outet.
So entwickelt sich der "Hurricane" in seinem Verlauf eher zum musikalischen Tsunami- in dessen kreativ mitreißenden Wellen man nur allzu gerne ersaufen will!

* * * * *1/2

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