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Donnerstag, 25. März 2010

Besprochen: MGMT - "CONGRATULATIONS"

Brooklyn is burning: Mit dem heiß ersehnten "schwierigen" 2. Album entwirft das gewiefte Duo ein herausragendes Gesamtkunstwerk.

Wir erinnern uns noch allzu gut an den enormen Hype im Jahr 2008. Seinerzeit erschien das Debütalbum des Brooklyner Duo's um Andrew VanWyngarden und Ben Goldwasser - und die Musikwelt stand Kopf. Mit diesem perfekten Synthie-Psych-Pop begeisterten sie Kritiker und Hörer weltweit, stürmten die Jahres- und Jahrzehnt-Bestenlisten und konnten mit den Singles "Time To Pretend", "Electric Feel" und vor allem "Kids" sogar breite Massen begeistern. Doch die Tage der Radiohits will die Band selbst nun beendet wissen. So liessen sie verlauten, das es auf dem Album keinen Hit wie "Kids" geben wird. Ferner sollen auch keine Singles veröffentlicht werden - trotz der hohen Resonanz auf das gesamte Debüt-Album, nagte dennoch der Umstand an der Band, das sich viele da draußen die Singles herunterluden, aber das Album weitestgehend ignorierten. Mit "Congratulations" wollen sie nun erreichen, das der Hörer das Album als komplettes Gesamtkunstwerk betrachtet, in dem alle Songs aufeinander einwirken.
Und das Konzept geht auf! Mit dem "schwierigen" 2. Album liefert das famose Duo ein wahres Gesamtkunstwerk - und tatsächlich: solche einem geradezu ins Gesicht springende Ohrfänger wie "Kids" sucht man hier vergebens! Doch sollte man gar nicht erst anfangen zu suchen. Denn das versperrt einem lediglich die Sicht auf ein grandioses Album, das seinem Vorgänger in nichts nachsteht. Gleich der Opener "It's Working" outet sich als psychedelischer Surf-Pop der Zukunft, mit Querverweisen an die Beach Boys. Mit dem "Song For Dan Treacy" folgt ein genialer Psychedelic-Pop-Zirkus, mit schillernden Orgeln und einem flotten Beat, der zum New Wave schielt. "Someone's Willing" offenbart sich als herzwringende 70s-Psych-Pop-Ballade, die sich zum Ende in einen fulminanten Beatles-Moment steigert, "I Found A Whistle" überzeugt als psychedelisch verhangene Ballade, die sich zu hymnischen Großtaten aufschwingt - und "Sibirean Breaks" überrascht als 12-minütiges Epos das verschiedene Phasen durchläuft: So beginnt es als psychedelische Ballade, suhlt sich in barocker Leichtigkeit, entwickelt sich zum 80s-informierten Ohrwurm, badet in zeitlos schönen Pop-Entwürfen und streift dabei gar farbenfroh schwebenden Synthie-Pop. "Congratulations" sei eben den Menschen ans Herz gelegt, die noch an die "Kunstform Album" glauben - denn hier gibt es eine fantastische Perle zu entdecken, die man spätestens nach ein paar Hördurchläufen so tief ins Herz geschlossen hat, das man sie nicht wieder hinaus lassen will. Ein Platte die besoffen macht vor Glück.

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