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Montag, 4. Oktober 2010

Besprochen: I BLAME COCO - "THE CONSTANT"

Die Welle der britischen Pop-Damen rollt kräftig weiter und reisst nun auch die Tochter von Sting mit sich - mit erstaunlich mitreißenden Ergebnissen!

Nachdem die (augenscheinlich männlich dominierte) britische Indierock-Welle des Jahres 2005, zum Ende selbigen Jahrzehnts langsam abebbte, war es im Grunde nur eine Frage der Zeit, bis sich ein neuer Hype gefunden hatte, der eine musikalische Trendwende im vereinigten Königreich auslösen sollte. So haben es halbwegs im vergangenen Jahr schon La Roux oder Florence & The Machine vorgemacht, die ihrerseits mit charismatischen Frontfrauen glänzten. 2010 ging dann in Puncto weiblicher Dominanz in die Vollen und brachte etwa Marina & The Diamonds oder Ellie Goulding als Galionsfiguren der neuen Welle hervor. Ihnen gesellt sich nun die 20-jährige Coco Sumner alias I Blame Coco hinzu - und kann nahtlos an die Qualitäten ihrer Mitstreiterinnen anknüpfen. Das sie zudem die Tochter von Sting ist, soll hier nur Randnotiz bleiben. Denn was Töchterchen auf ihrem Debütalbum so treibt, hat mit ihrem berühmten Daddy rein gar nicht zu tun. "The Constant" ist Pop as pop can be, den sie vor allem mit Dance-Einflüssen der 80er und 90er, aber gelegentlich auch mit Rock- und Raggae-Versatzstücken anreichert. Dafür holte sie sich ein Produzententeam an Bord das sich von Schweden (Klas Åhlund) über England (Dave McCracken) bis nach Australien (Steve Kipner, Sam Dixon) erstreckt. Viele Köche sind hier am Werke, die den Brei allerdings nicht verderben, was sicherlich zum Mörderanteil der Tatsache geschuldet ist, das die junge Dame Hauptautorin ihrer Songs ist. Zeitgeistiger Retro-Dance-Pop wird einem hier dargeboten, der vor allem bei mehrmaligem hören immer mehr Ohrwürmer aus dem Boxen hüpfen lässt. In den letzten Monaten kündeten bereits die ersten Singles, das hier etwas feines kommen könnte. Sowohl die Debütsingle "Caesar" (hier anhören!), ein Dance-Ohrwurm im Duett mit Robyn, und "Self Machine" (hier anhören!) ein äußerst melodischer Pop-Hit mit Dance-Einflüssen, machten extrem neugierig auf dieses Album. Und es kann die Erwartungen nicht nur erfüllen, sondern gar übertreffen. So outet sich etwa die nächste Single "In Spirit Golden" (hier anhören!) als 80s-infizierter Dance-Pop und als ihre bislang hitverdächtigste Single-Veröffentlichung aus. Das ebenfalls chartreife "Quicker" (hier anhören!) verbindet poppig, arrangierte Verse mit Synthiepiano-lastigem Refrain, samt 80s-infizierten Soundbeigaben, zu einem gnadenlos tollen Pop-Moment. "Please Rewind" (hier anhören!) bedient sich vortrefflich den Skills der elektronischen Tanzvergnügen der 80er, "Summer Rain" (hier anhören!) bietet in melancholischerer Stimmung einen dezenten, aber wunderbaren Rückblick in die frühen 90er Jahre, "Party Bag" (hier anhören!) kommt als dezenter aber überzeugender NewWave-Pop des Weges und "No Smile" (hier anhören!) beerbt sehr gelungen den Dub-infizierten Stil der frühen Ace Of Base. Aber auch das Neil-Young-Cover "Only Love Can Break Your Heart" (hier anhören!) gelingt ihr mit stark von den frühen 90ern inspirierten Mitteln und Balladen stehen ihr auch vortrefflich zu Gesicht, wie sie mit dem abschließenden "It's About To Get Worse" (hier anhören!) verdeutlicht. In seiner Gesamtheit schenkt uns Coco mit "The Constant" ein Pop-Album, das sicherlich so manchen von uns die nahende trübe Jahrezeit versüßen wird.



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