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Mittwoch, 27. Oktober 2010

Besprochen: NE-YO - "LIBRA SCALE"

Kunst und Kommerz schließen sich nicht immer aus: Ne-Yo überrascht auf Album No.4 mit einem Konzept-Werk!

Das Ne-Yo in seiner Funktion als Sänger, Songwriter und Produzent nicht nur sich selbst, sondern auch diversen Kollegen von Rihanna über Janet Jackson bis Usher zu Hits verhalf, ist weitläufig bekannt. Aber auf Albumlänge konnte der durchaus talentierte junge Mann nie so recht glänzen. So blieb auch sein letztes Album "Year Of Gentleman" (2008) weit hinter den Erwartungen, die durch die tolle Single "Closer" geschürt wurden, zurück. Mit seinem nun vierten Album wollte Ne-Yo keine einfache Zusammenstellung von Songs mehr abliefern - dieses mal wollte er mehr. Nach eigener Aussage haben ihn hier 3 Dinge maßgeblich beeinflusst: Sein Interesse für Science-Fiction, Comicbücher und japanische Anime's. Als eine besondere musikalische Inspiration nannte er zudem Michael Jackson's "Thriller", "Moonwalker" und Bad". Und aus all dem strickte er sich nun das Konzept-Album "Libra Scale". Das hier zugrunde liegende Konzept dreht sich um Fragen der Moral: Die Wahl zwischen Ruhm, Geld, Macht und Liebe. Er erzählt die Geschichte von den 3 Müllmännern Jerome (Ne-Yo), Clyde und Leroy. Nachdem sie ihre Stadt vor einer Katastrophe gerettet haben, wird ihnen im Gegenzug angeboten, das ihre größten Wünsche in Erfüllung gehen könnten. Nur mit einem Haken: Sie dürfen sich nie wieder verlieben. Als sich Jerome dann dennoch eines Tages in Patti Sinclair verliebt, endet dies in einem Disaster und er muss wählen, zwischen seiner Liebe zu ihr und seinem Ruhm und Reichtum. So weit, so gut. Sicherlich nicht das anspruchsvollste oder einfallsreichste Konzept, aber immerhin ein nicht allzu unspannender Ansatz, der mit der richtigen musikalischen Umsetzung durchaus funktionieren könnte. Wie steht es also um die Songs? Nicht alles kann einen hier auf's erste Hören überzeugen, manches wirkt am Anfang vielleicht auch gewohnt unaufgeregt. Doch man sollte nicht zu vorschnell urteilen, denn vieles hier gewinnt erst mit mehrmaligem Genuss an Form. Hat man sich das Ganze erstmal warm gehört, erkennt man, das hier viel mehr dran ist als der erste Blick preisgibt. Die erste Single "Beautiful Monster" (hier anhören!) bewährt sich schonmal als eingängiger, von toll zeitgeistigen Retro-Synthie-Teppichen begleiteter Dance-Pop-Ohrwurm, der deutlich Lady Gaga zitiert. Und der das Zeug zum deutlich größeren Hit hat, als er es letztendlich wurde. Seine Inspiration von Michael Jackson setzt er hier auch spürbar in die Tat um. Wie man vor allem in der gefühlvoll souligen, warmen und schlicht wunderbaren Pop-Ballade "What Have I Done?" (hier anhören!) und der catchy flowenden und melodischen 2. Single "Champagne Life" (hier anhören!) raushören kann. "Telekinesis" (hier anhören!) zeigt sich warm und soulig, "Crazy Love" (hier anhören!) kommt verchillt und zurückgelehnt des Weges, das als 3. Single geplante "One In A Million" (hier anhören!) präsentiert sich soft beatig und mit wunderbarer Melodie zum dahinschmelzen und "Genuine Only" macht ein weiteres einnehmend schönes Highlight aus. Zwar ist dies kein Meisterwerk geworden, aber ein insgesamt angenehmes, warmes und melodisches Album, das ein paar wahrlich schöne Perlen zu bieten hat und auch sonst in keiner Weise ärgert. Ne-Yo sollte den neuen, künstlerischer geprägten Kurs weiter ausbauen - es scheint ihm gut zu tun!

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