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Sonntag, 17. Oktober 2010

Besprochen: WARPAINT - "THE FOOL"

Aus den Klangsphären von The XX, kommt dieses Debüt in unsere Umlaufbahn geschwebt - und bringt Spuren von Hollywood und den Red Hot Chili Peppers mit von seinem Himmelsritt.

Noch nie etwas von Warpaint gehört? Nein? Kein Drama, denn so wird es sicherlich den meisten dort draußen gehen. Was sich allerdings sehr bald ändern könnte, betrachtet man schonmal den Besetzungswechsel der Band, der zu der nun festen All-Girl-Band führte, bestehend aus Emily Kokal (Vocals/Guitar), Theresa Wayman (Vocals/Guitar), Jenny Lee (Bass/Vocals) und Stella Mozgawa (Drums/Keyboards). Musikalisch kommen sie scheinbar direkt aus den Sphären von The XX in insere Umlaufbahn geflogen - bringen aber auch Spuren von Hollywood und den Red Hot Chili Peppers mit von ihrem Himmelsritt. Zu der früheren Besetzung der Band zählte etwa die Schauspielerin Shannyn Sossamon ("A Knights Tale"), bei ihrer Debüt-EP "Exquisite Corpse" (2008) saß John Frusciante der RHCP an den Reglern, während sein Bandkollege Josh Klinghoffer die Band an den Drums unterstützte. Nun hat man also zum offiziellen Debütalbum "The Fool", zu einer All-Girl-Besetzung gefunden - womit sie in dem deutlich vom männlichen Geschlecht dominierten Indie eine gewisse Sonderstellung einnehmen. Doch die haben sie überhaupt nicht nötig - zumindest nicht aus geschlechtsbedingten Motiven. Denn die Musik der 4 Damen neigt dazu, für sich allein zu sprechen. Auf den 9 Songs ihres Erstlingswerks verbinden sie die melancholische Unterkühltheit der 80er, den Minimalismus des Indie der frühen 90er und wunderbar mehrstimmigen Gesang - und dürfen sich als wohl erste Band das Etikett "Artverwandt mit The XX" aufkleben. Denn ebenso wie ihre Kollegen aus den UK, setzten auch die amerikanischen Mädels von Warpaint die schwarz-weiße Klangästhetik der 80er um - nicht den bunten, grellen und schrillen Pop, der so bezeichnend für diese Dekade wurde. So klingen sie nach melancholischem Post-Punk und frühem New-Wave, gepaart mit psychedlischen Pop-Momenten. Nur allzu schnell kann man sich in den Songs und der melancholischen Atmosphäre verlieren - und sich in sie verlieben. So fesselt einen schon der der Opener "Set Your Arms Down" (hier anhören!) von Angebinn mit seinen psychedelisch verhallten Gitarrenakkorden, dem unterschwellig düsteren Beat und dunkelgrauen Klangdesign. Mit entspannter Atmosphäre und leidenschaftlicher Detailverliebtheit, entwickelt sich "Undertow" (hier anhören!) mit mehrmaligem Hören, immer mehr zum potentiellen Überraschungshit mit Langzeitwirkung. "Baby" (hier anhören!) schwebt als schwerelose und und tieftraurige Ballade daher, und das psychedelische, hochgradig wunderbare, sich gar fast zu hymnischer Größe aufbauende "Shadows" (hier anhören!), bildet das Herzstück der Platte. Ein wunderbares Album - und der perfekte Soundtrack für die grauen, aber auch die goldenen Herbsttage.

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