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Sonntag, 18. Juli 2010

Besprochen: PRINCE - "20TEN"

Der Funk-Zwerg ist unermüdlich und schenkt uns sein mittlerweile 33. Studioalbum - beinah im wahrsten Sinne des Wortes!

Prince
war schon immer ein rastlos kreatives Genie war, ist ein Fakt und braucht nicht weiter unter Beweis gestellt zu werden - allein seine zahlreichen Veröffentlichungen sind dafür Beleg genug. So hatte er allein in der vergangenen Dekade mindestens 12 Veröffentlichungen auf dem Buckel. Mit seinem nun 33. Studioalbum veröffentlicht er sein erstes im neuen Jahrzehnt - und bei der Gelegenheit betitelt er es auch gleich danach: "20Ten"! Wie schon bei dem 2007er Album "Planet Earth" - das etwa in England kostenlos der The Mail On Sunday beilag - suchte er, der sich schon vor Jahren mit der Musikindustrie überworfen hat und sich seitdem selbst um die Vermarktung seiner Kunst kümmert, auch für seinen neuesten Streich eine unkonventionelle Veröffentlichungsmethode. Und perfektioniert dabei diese Strategie: Am 10. Juli wurde das Album als kostenlose Zeitungs-Beilage in England (Daily Mirror), Schottland (Daily Record) und Belgien (Het Nieuwsblad) veröffentlicht und am 22. Juli in Frankreich (Courrier International) - am selben Tag erscheint es auch in Deutschland, als Beilage des Rolling Stone, zu einem unschlagbar günstigen Heft-Aufpreis von nur 1,49 €. Doch wie steht es um die Musik auf dem neuen Album? In dem Wust von Alben, EP's und mp3-Releases mit denen Prince uns in den letzten Jahren überschwemmte, waren erwartungsgemäß nicht nur Volltreffer zu verzeichnen. Sicherlich kann es bei solchen Voraussetzungen leicht dazu führen, das man als Künstler in die Beliebigkeit abdriftet. Vorweg ließe sich zu "20Ten" sagen, das es keine radikalen Weiterentwicklungen gibt - das meiste hier hat man in ähnlicher Form schon in der Vergangenheit vom Funk-Zwerg gehört. Und doch ist das die gewisse Energie, die sich schon beim Opener ausbreitet: "Compassion" legt gleich mit einer zwar leicht angestaubten, aber funky und sonnig stimmungsvollen Synthie-Hookline los - und zitiert damit die 80er, eben die Dekade die ihn groß machte. Auch beim noch gelungeneren "Begging Endlessly" kommt er mit prägnanten Synthies des Weges, tauscht jedoch die Blumigkeit des Vorgängers gegen ein Plus an Coolness. Mit "Future Soul" liefet er wohl eine seiner bezauberndsten Soul-Pop-Balladen seit Jahren ab und "Sticky Like Glue" mimt perfekt inszenierten 80s-LoFi-Funk-Soul mit Oldschool-Rapeinlage und einer Menge Sexappeal. "Walk In Sand" zeigt einen starken Sinn für Romantik und lullt uns in eine warme, süßlich duftende Soul- Decke, "Sea Of Everything" zeigt sich leidenschaftlich und gefühlvoll und das als Schlusslicht des Albums dienende "Ladydown" zeigt mit knackigen Beats, Sprechgesang und Rock-Einflüssen wahre Hitchancen. Das Gesamtergebnis ist - wie zuvor erwähnt - keine Revolution und auch kein zweites "Sign ' The Times". Es hat nicht die ungeahnte Durchschlagskraft eines "3121" und auch nicht den wahnwitzigen Pop-Appeal von "The Gold Expeprience". Und doch ist "20Ten" ein mehr als angenehmer Zeitgenosse, der sich von Hördurchlauf zu Hördruchlauf mehr erschließt. Da es das gute Stück voraussichtlich nicht als Download oder frei käufliche CD zu haben sein wird, solltet ihr euch beeilen und euch die neue Ausgabe des Rolling Stone kaufen - nur solange der Vorrat reicht.

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