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Mittwoch, 21. Juli 2010

Besprochen: RPA & THE UNITED NATIONS OF SOUND - "THE UNITED NATIONS OF SOUND"

Mit seinem neusten Projekt geht Richard Ashcroft dezent neue musikalische Wege - aber hinterlässt uns nicht unbedingt vollkommen befriedigt.

Die letzten 10 Jahre waren nicht die leichtesten für Richard Ashcroft: Nachdem er 1997 mit seiner Band The Verve das Meisterwerk "Urban Hymns" in die Musikhistorie pflanzte und den Britpop der 90er mit einem gebührenden Denkmal zu Grabe trug, wollte der große Anschlusserfolg nie so recht glücken. So veröffentlichte er zwischen 2000 und 2006 drei in Ordnung gehende Soloplatten, deren beste Songs zusammengenommen allerdings ein wahrhaft grandioses Soloalbum hätten abgeben können. Und dann war da noch 2008 das Comeback von The Verve, mit dem schändlich unterschätzen "Fouth", das von der Presse gerne abgewatscht wurde. Nun pfeift er einmal mehr auf The Verve, lässt auch sein Soloschaffen ruhen und gründet nebenbei einfach mal eine neue Band, mit dem überlangen Namen RPA & The United Nations Of Sound - und legt mit ihnen nun das selbstbetitelte Debüt vor. Und auch musikalisch gibt es hier sanfte Veränderungen und Erweiterungen. Die erste Single und Opener "Are Yopu Ready?" darf man da noch als Übergangssong nehmen, der noch immer The-Verve-ähnliche Gitarreneskapaden zu bieten hat. Im allgemeinen sind die Rock-Einflüsse hier nie ganz totzukriegen, jedoch wird hier auch immer stärker den je mit Beats und Synthesizern gearbeitet, sowie RnB und vor allem Pop zitiert. "America" mausert sich etwa zu einer tollen kleinen Hymne, die auch in seinem Solo- oder The-Verve-Schaffen nicht aus dem Raster gefallen wäre. "This Thing Called Life" bietet sich als leicht verdauliche Poprock-Ballade an, deren wahre Qualitäten wohl nur die Langzeitwirkung offenbaren kann. "Beatitude" fängt vielversprechend an, aber sobald die 80s-Gitarrenpassagen einsetzen, fängt sie Fassade massiv zu bröckeln an. Bei der von Streichern gewürzten Midtempo-Nummer "Good Lovin" klaut er dann einfach ganz dreist bei sich selbst ("I Get My Beat"), die county-esken Rock'n'Roll-Anleihen in "How Deep Is Your Man" klingen hochgradig abegnudelt, "Royal Highness" will ein Party-Hit sein, aber verliert sich dabei in zu vorhersehbaren Standards und auf "Life Can Be So Beautiful" schafft er durch RnB- und HipHop-Anleihen die wohl größte musikalische Überraschung der Platte...nur das sie irgendwie beim komponieren den Refrain vergessen haben. Es gibt nicht auf diesem Album, über das man lauthals meckern möchte - er leistet sich keinerlei Fechheiten oder Totalausfälle. Aber das meiste hier plätschert entweder melodiebefreit oder durch einige Platttüden angereichert an einem vorüber, in den seltensten Fällen wird ein memorabler Song greifbar, an den man sich noch länger erinnern könnte. Mr. Ashcroft liefert hier nun einmal mehr ein solides Werk(chen) ab, das einem aber nun wirklich nicht den Schalter raushaut.

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