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Donnerstag, 31. Mai 2012

Besprochen: SCISSOR SISTERS - "MAGIC HOUR"

Die Scissor Sisters klingen so spannend wie lange nicht mehr, und machen aus Album No.4 ein bunt schillerndes Pop-Spektakel.

Bisher hat sich die bunte Truppe von den Scissor Sisters ja nicht schlecht geschlagen. Nach dem selbstbetitelten und famosen 2004er Debüt, folgte das äußerst solide Zweitwerk "Tah-Dah" (2006), dass den massiven Hit "I Don't Feel Like Dancing" hervor brachte. Nachdem die Band dann ihr 3. Album gerade fertig gestellt sofort wieder einstampfte, machte man sich ein wenig Sorgen um die kreative Quelle des New Yorker Pop-Kabaretts. Doch das neu eingespielte und offizielle 3. Album "Night Work" aus dem Jahr 2010, überraschte dann dennoch als wahrhaft gelungen - wäre nur die regelrecht grauenhafte erste Single "Fire with Fire" nicht gewesen. Aber Schwamm drüber. Doch auch die erste Single ihres neuen Albums "Magic Hour" ließ einen ratlos: sollte man "Only The Horses" als augenzwinkernde Kitsch-Komposition nehmen, die nur dazu gedacht war, kurzweilig zu bespaßen? Verstehen wir uns nicht falsch: dieser piano- und synthielastige (ja!) Ohrwurm kann durchaus für Euphorie sorgen - nur weiß man eben nicht so recht, ob einem das vielleicht doch ein wenig peinlich sein muss. Ach scheiß doch drauf: it's a HIT!


Doch beim ersten überfliegen der Albumcredits, macht sich eine vage Erleichterung breit: der hier verantwortliche Produzent Calvin Harris, war nur bei diesem einen Song am Werke. Für fast den ganzen Rest waren sowohl die Band selbst, als auch der deutsche Elektro-Tüftler Alex Ridha verantwortlich - besser bekannt unter dem Namen Boys Noize! Das macht sich aber nicht in Form von saftiger Elektro-Beschallung bemerkbar. Schade eigentlich, aber für die eingefleischten Fans der Truppe, würde das wohl einem recht krassen musikalischen Hirnfick gleich kommen - der im leider nur auf der Deluxe-Edition des Albums erhältlichen Bonus-Track "Fuck Yeah" zeitweilig vage angedeutet wird - und dort gibt es viel zu entdecken: von pumpenden Beats, über Rap-Einlagen, bis hin zu unverkennbaren Elementen des Eurodance der frühen 90er Jahre. Letztere kommen aber auch stark in "Self Control" (♪♫♪) zum Vorschein, welches ungemein an den 1993er Dance-Klassiker "Show Me Love" von Robin S. erinnert. Ansonsten gibts hier wieder ein bunte Mischung, die einem manchmal auch bekannt vorkommen kann - wie etwa der blumig melodische Opener "Baby Come Home" (♪♫♪), die 80s-typische und durchaus bezaubernde Ballade "Year of Living Dangerously", das entspannt sonnenscheinige "San Luis Obispo", oder das herrliche, von Sturart Price in Szene gesetzte "Somewhere", dass nicht allzu weit von den Pet Shop Boys entfernt ist. Für eine gelungene Überraschung sorgt "Keep Your Shoes" (♪♫♪), dass wesentlich deutlicher vom Elektro-Background von Produzent Alex Ridha geprägt ist. Und zudem noch als potentieller Hit durchgehen kann. "Shady Love" kann durch eine futuristisch elektro-lastige Produktion und coole Rap-Einlagen punkten, die auch hörbar von der hier mit vertretenen Azealia Banks, und natürlich nicht zuletzt von Boys Noize beeinflusst wurde. 


 Und auch "Let's Have a Kiki" (♪♫♪), dass sich mit Sprechgesang und clubbig catchy Produktion von ihrem bisherigen Schaffen deutlich abhebt, kann sich als weiterer Hingucker resp. Hinhörer etablieren. Etwas farblos erscheint dagegen dann die Produktion, die Pharrell Williams dem Song "Inevitable" angedeihen ließ - ein Song der durchaus Potential besitzt, dass hier aber größtenteils vernachlässigt wird. Wir warten auf den Remix.^^  Letztendlich ist den Scissor Sisters mit "Magic Hour" wieder einmal ein kunterbuntes Pop-Spektakel gelungen, bei dem sich nach mehrmaligem hören immer stärker die Erkenntnis heraus schält, dass man die Band schon lange nicht mehr so spannend erlebt hat.



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