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Montag, 14. Mai 2012

Besprochen: NIKI & THE DOVE - "INSTINCT"

Es hätte ein Sturm werden können, und wurde doch nur ein flaues Lüftchen: Niki & The Dove können mit ihrem Debütalbum leider nicht überzeugen.

Schon im vergangenen Jahr rotierte ja bereits die Single "DJ, Ease My Mind" des schwedischen Duos Niki & The Dove, um Sängerin Malin Dahlström - deren Stimme zuweilen an die ebenfalls schwedische Kollegin Karin Dreijer Andersson alias Fever Ray, Sängerin von The Knife, erinnert -   und Keyboarder Gustaf Karlöf. Und das nicht ohne Grund. Denn mit diesem Song ließen sie uns einen sehr schicken, elektronisch gewürzten Indie-Pop-Ohrwurm angedeihen, der noch heute fabelhaft funktioniert. Sogar bis auf die begehrte BBC-Liste "Sound of 2012" haben es die beiden geschafft. Und nun schieben sie endlich ihr lang erwartetes Debütalbum "Instinct" hinterher. "DJ, Ease My Mind" noch immer in den Ohren, macht man sich also gespannt ans Eingemachte - doch kaum ist das Album zum ersten Mal ausgeklungen, macht sich längst eine relativ ernüchternde Erkenntnis breit: denn der Vorbote sollte bereits den wohl besten Song des ganzen Albums darstellen.

 
Niki & The Dove - DJ Ease My Mind von universalmusicdeutschland

 Handwerklich haben sie all das was es hier zu hören gibt äußerst solide in Szene gesetzt, und ein paar recht hübsche Momente kommen dabei auch immer mal wieder rum. Doch wo sind die Hits, die uns dieser erste Überhit versprochen hat? Und überhaupt: wo haben die beiden Schweden bitte die Melodien versteckt? Denn so angenehm hier einiges auch klingt, und so wenig all dies auch immer weh tun mag - so richtig hängen bleiben will hier kaum etwas. Die Produktion bleibt überwiegend fade und höhepunktslos, die Melodien wirken erstaunlich blutarm und oft sogar recht beliebig - nur manche Soundsperenzchen, wie sie etwa schön in Songs wie "The Fox" (♪♫♪) zu hören sind, ziehen den Karren wenigstens halbwegs aus dem Dreck. Obwohl dies Metapher wohl böswilliger klingt, als es die beiden Herrschaften verdient haben. Es gibt ja auch Ausnahmen...auch wenn man schon wirklich genau hinhören muss um jene in diesem überwiegend recht einheitlichen Soundbrei zu identifizieren. So hätte "Under The Bridges" (♪♫♪) mit einer etwas weniger gelangweilten Melodie durchaus mäßige Hitqualitäten mitbringen können,  und die Hälfte der hier vorliegenden knapp 9-minütigen Spieldauer, hätte auch vollkommen gereicht. Die zweite Single "Tomorrow" (♪♫♪) hingegen ist wohl der einzige übrige Song der sich durchaus mit Recht "Single" nennen darf, kann hier doch immerhin zeitweilig für halbherzige Euphorie gesorgt werden. Auch "The Drummer" (♪♫♪) hat durchaus seine Momente, wenn auch die Produktion den Song als solches hinter sich lässt. Und "The Gentle Roar" (♪♫♪) ist durchaus auf dem richtigen Weg, muss aber auch ohne nennenswerten Höhepunkt auskommen. Ein schlechtes Album ist wahrlich etwas anderes - aber nach dem famosen Vorboten bleibt das Album leider dennoch eine Enttäuschung. Aber wenigstens ist kein Song ihres Debüts so scheußlich wie sein Cover-Artwork. Und das ist doch immerhin ein schwacher Trost.




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