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Sonntag, 13. Mai 2012

Bespropchen: OF MONSTERS AND MEN - "MY HEAD IS AN ANIMAL"

Das Debüt der Isländer beschert uns überschwänglich süßen (Folk-)Pop für den Moment.

Of Monsters And Men ist wohl mittlerweile so manch einem ein Begriff. Die 6-köpfige Band kommt aus Island, besitzt sowohl Sänger als auch Sängerin, sowie ein spürbares Faible für zartschmelzende Harmonien, mit oft akustischem Instrumentarium und nicht  selten ausgelassenen "Lalala"-Chören - die die gefühlte Hälfte der Songs ihres nun international veröffentlichten Debütalbums "My Head Is An Animal" schmücken, dass in Island bereits 2011 erschien, allerdings nun mit einer leicht modifizierten Tracklist. Das Sextett das häufig dem Indie-Folk zugeschrieben wird, wirft hier mit euphorischen Melodien und warmen Arrangements nur so um sich. Das machte schon die erste Single "Little Talks" vor, die praktisch die Grundlage für den aktuellen Hype darstellt - und in der Tat ist sie nichts geringeres als ein beherzter Ohrwurm mit leidenschaftlich mitreißenden und hymnischen Bläsern, die erfolgreich darüber hinweg trösten, dass der Song ohne nennenswerten Refrain auskommt. Doch auch dies kann die Qualität eines Songs ausmachen. Denn hier fehlt einem nichts - oder besser gesagt: nichts was in nur einem Song ins Gewicht fallen würde. 


Erste Vergleiche mit Arcade Fire aus Kanada machen bereits die Runde - wobei jedem Kenner der Vergleich schwer im Magen liegen dürfte. Denn die Experimentierfreude, die überirdischen und kreativen Melodien und die künstlerische Tiefe die Arcade Fire ausmacht, vermisst man auf dem Debüt von Of Monsters And Men  deutlich. Doch auch auf "My Head Is An Animal" findet man trotzdem auch weitere potentielle Hits. Ob nun das auf seine Weise herrlich euphorisierende "Dirty Paws" (♪♫♪), dass melancholisch-schöne und atmosphärische "Your Bones", der ziemlich hitverdächtige Ohrfänger "Mountain Sound", das warme und melodieverliebte "Slow And Steady" (♪♫♪),  oder "Yellow Lights" (♪♫♪), dass die Platte mit einer zärtlich glöckelnden und von Handclaps sanft angefeurten Ballade ausklingen lässt. In einzelnen Dosen genossen entdeckt man hier womöglich fast ausnahmslos wunderbare und wohlig warme kleine Pop-Oden. Doch am Stück fehlen einem hier doch die Ecken und Kanten - die Band geht spürbar auf Nummer sicher, und läuft dabei Gefahr sich allzu sehr im Wohlklang zu verlieren, der dann doch zu selten von wahrhaft memorablen Momenten durchbrochen wird. So ist aus ihrem Debüt ein cremig süßes und überschwänglich euphorisches Album geworden, dass näher am Pop als am Folk dran ist, und durchaus Freude bereiten kann. Doch den Freunden nachhaltiger und Emotional wahrhaft eindringlicher Musik, die man auch noch in Jahren mit Vorfreude aus dem Plattenregal hervor holt, sei weiterhin der Griff zum Arcade-Fire-Album seiner Wahl empfohlen. "My Head Is An Animal" wird man bis dahin wohl leider schon längst vergessen haben.  





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