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Sonntag, 27. Mai 2012

Besprochen: ROMAN LOB - "CHANGES"

Mit seinem Debüt legt Roman Lob ein unerwartet starkes Fundament, auf das sich mit Sicherheit eine erfolgreiche Karriere errichten lässt. Chapeau!

Das Roman Lob von Anfang an in Stefan Raab's ESC-Casting-Show "Unser Star für Baku" mein erklärter Favorit war, ist kein Geheimnis. Es hätte aber auch ganz anders laufen können, war er doch vor einigen Jahren bereits Kandidat bei "Deutschland sucht den Superstar", wo er es bis in die Top 20 schaffte - und wegen einer Kehlkopfentzündung ausstieg. Aber trotzdem Dieter Bohlen ihm das Angebot unterbreitete, in der nächsten Staffel gleich in die Top 20 durch marschieren zu können, entschied sich Roman zum Glück dagegen, und suchte stattdessen sein Glück beim "Eurovision Song Contest" - bei dem er uns auch soeben einen äußerst respektablen 8. Platz erspielen konnte, auf den sowohl er als auch wir durchaus stolz sein können. Gelungen ist ihm dies mit seiner natürlichen und äußerst charmanten Art, und seinem definitiven und offenkundigen Talent, als auch  mit der Single "Standing Still", einer soliden Poprock-Nummer, die durchaus eine der besten der diesjährigen Show darstellte. 



Und so komme ich nun endlich auch mal dazu, hier meinen Eindruck zu seinem Debütalbum "Changes" zum besten zu geben. Man hatte ja stets die Gewissheit, dass bei Stefan Raab's Talentsuche in der Regel Musik heraus kommt, die der des Konkurrenten von "Deutschland sucht den Superstar" um Lichtjahre voraus ist. Und das macht auch Roman hier deutlich. Doch bleiben wir realistisch: "Changes" ist stilistisch kein sonderlich überraschendes Album geworden, doch das müsste jedem im Vorweg klar gewesen sein. Innerhalb von nur wenigen Wochen musste das erste Album des 21-jährigen fertig sein - die Masse dürstete schließlich nach Material, und  diese Nachfrage musste schnell befriedigt werden. Eigentlich ein Jammer, aber: that's Showbusiness! Doch für so einen Schnellschuss der auf Nummer sicher gehen musste, ist ihm hier ein nahezu erstaunlicher Erstling gelungen, der sich als wesentlich besser heraus stellt, als man selbst als Sympathisant des jungen Mannes erwartet hätte. Und: hier wird sogar für Abwechslung gesorgt. So kommt etwa der Titelsong "Changes" als ein Ohrwurm mit  schick funky Groove des Weges, der ein wenig an Justin Timberlake erinnert. "Call Of The Sun" (♪♫♪) gibt einen sommerlich gut gelaunten Ohrfänger ab, der einen catchy Refrain zu bieten hat. "Alone" (♪♫♪) gibt sich als äußerst solider Pop-Rocker die Ehre, "Make You Smile" ist ein herzig melodischer Pop-Singalong der zum mitwippen einlädt, "Day by Day" (♪♫♪) entpuppt sich als wirklich schöne und gefühlvolle Popballade, seine tatsächlich großartige Coverversion von "After Tonight" (♪♫♪) kann dem Original problemlos auf Augenhöhe begegnen, "Conflicted" (♪♫♪) liefert sehr genießbaren Radio-Poprock, und sogar auf dem sehr shiny-happy daher tänzelnden "Something Stupid" macht unser Star für Baku eine gute Figur. Als besonderes Highlight der Platte stellt sich dann "First Me" heraus, dass einen astreinen Hit abgibt der - wie vieles auf diesem Album - auch international konkurrenzfähig wäre. Und wenn er dann mit dem ebenfalls sehr schönen "Revolution" das Album ausklingen lässt, dann möchte man es am liebsten gleich wieder von vorne hören. Nur das "Flying" zwar eigentlich ziemlich anständig, aber irgendwie ein klein wenig zu naiv daher schlendert,  könnte den Hörgenuss hier ein klein wenig trüben. Aber daran stört man sich nicht besonders - hätte all das hier (weil Casting und so) viel, viel schlimmer ausgehen können. Und schlimm ist hier mal so rein gar nichts. Im Gegenteil: Roman Lob ist hier ein äußerst bodenständiges und verdammt unterhaltsames Debüt gelungen, dass aber dennoch Luft nach oben lässt. Ein grundsolides Fundament auf das er hervorragend aufbauen kann - und wenn beim nächsten Mal noch ein paar mehr Ecken und Kanten hinzu kommen, und er seinen eigenen Stil besser durch scheinen lässt, dann kann man nur mehr als zufrieden sein. Denn schon zu "Changes" bleibt mir nichts anderes zu sagen als: Hut ab - das beste Album eines Casting-Show-Gewinners das ich wohl jemals gehört habe.

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