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Montag, 7. Mai 2012

Besprochen: ELECTRIC GUEST - "MONDO"

Gemeinsam mit Danger Mouse gelingt den US-Newcomern nicht nur ein gelungenes Debüt, sondern ein Meisterwerk! 

Viel ist noch nicht bekannt über die Band Electric Guest aus San Francisco, die dieser Tage ihr Debütalbum "Mondo" vorlegt. Aber wenn so ein junges Quartett  für ihr Debüt keinen geringeren Produzenten als den allmächtigen Danger Mouse gewinnen kann, dann zieht das schon Mal ein wenig Aufmerksamkeit auf sich. Und gleichzeitig mischt sich die Spannung auch ein wenig mit Skepsis - denn man will ja nicht der Versuchung erliegen, es am Ende voreilig abzunicken, weil es ja vom Großmeister des Indiepop produziert wurde - der ja bekanntlich neben Produktionen für die Gorillaz, The Black Keys oder The Good, The Bad & The Queen, mit Broken Bells und Gnarls Barkley seine eigenen Pferde ins Rennen schickte, und auch jüngst Norah Jones zur Form ihres Lebens verhalf. Doch glücklicherweise sind sämtliche Zweifel verflogen, noch ehe die ersten Songs des Debütalbums der Band um Frontmann Asa Taccone, Drummer Mathew Compton, Bassist Todd und seinen Bruder und Keyboarder Tory Dahlhoff verklungen sind. "Mondo", dieser Eindruck manifestiert sich schon beim ersten Hörgenuss, ist eines dieser Alben, die so gut wie keine uninteressante Sekunde bieten, und bei denen es auch nicht im geringsten stört, dass die Single erst zum Ende des Albums zum Einsatz kommt. "American Daydream" nennt sich das gute Stück, und bietet eine ganz und gar wunderbare Indie-Pop-Perle mit leicht psychedelischen Ansätzen.


 Aber was davor schon alles passiert lässt einen permanent aufhorchen, ausgelassen mitwippen, oder einfach gnadenlos und mit schmelzender Seele schmachten, bei solch herrlichen Melodien, einfangen in einem warmen, aber eindringlichen Sound, und versüßt mit dem hervorragenden und oft gar zerbrechlichen Gesang von Bandleader Asa, der geradewegs unter die Haut geht. Schon der Opener "Holes" (♪♫♪) bezirzt mit oldschooligen Synthesizern und einer beinah glitzernd schwebenden Atmosphäre - ehe sie dann mit "This Head I Hold" (♪♫♪) zu einem herrlich mitreißenden und catchy Danger-Mouse-Groove das Tanzbein schwingen. An dritter Stelle liefern sie dann mit "Under The Gun" (♪♫♪) eine famose, eindringliche und zugleich scheue Indie- Pop-Perle, die ein wenig an MGMT erinnert - und bereits den ersten Moment des Albums, bei dem einem beinah die Kinnlade herunter kracht. Auf leichtfüßig tänzelnden Schritten kommt dann "Awake" (♪♫♪) daher, dass sich im Refrain zum lebensfrohen Ohrwurm erhebt. "The Bait" (♪♫♪) kreiert aus flottem Groove und famoser Melodie einen potentiellen Hit, mit "Waves" (♪♫♪) schieben sie dann einen charmant überdrehten, und in bunten Farben schillernden Ohrfänger hinterher, und mit "Troubleman" (♪♫♪) erzählen sie uns ein grandioses und wunderschönes, psychedelisch schwebendes Indie-Pop-Märchen, dass mit seinen beinah 9 Minuten keine einzige Sekunde zu lang ausfällt. Ein Album wie Liebe auf den ersten Blick - und hätte ich auf diesem Blog nicht bereits zwei Mal in diesem Jahr die Höchstwertung von 6 Sternen vergeben (Perfume Genius und The Mars Volta), würde ich auch hier nicht lange fackeln, dieses Album mit selbiger Wertung zu ehren. Verdient hätte es dies allemal. Denn tatsächlich ist "Mondo" wohl die vielleicht charmanteste und vor allem beste Pop-Platte, die man in dem bisherigen Jahr zu hören bekam. Also quasi die Höchstwertung im Herzen - und ich musste sehr mit mir ringen, hier einen halben Stern abzuziehen. Denn da dieses Album mit jedem hören weiter wächst, muss ja noch ein wenig Raum nach oben offen sein. Doch eines ist ganz klar: mit "Mondo" haben Electric Guest schon jetzt die oberen Plätze des Jahresbestenliste 2012 anvisiert. Und damit sie nicht direkt ins Schwarze treffen, müsste schon noch eine ganze Menge passieren. Und so wird amtlich bekannt gegeben: Ich bin verzaubert von diesem Album!



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