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Dienstag, 1. Mai 2012

Besprochen: KEANE - "STRANGELAND"

Auf ihrem neuen Album entwickeln Keane die popmusikalische Langeweile zur traurigen Perfektion.

Ja, Keane gibt es auch noch. Das britische Quartett legte im Jahr 2004 mit dem Debüt "Hopes & Fears" noch recht viel versprechend - oder zumindest ziemlich solide - los, nur um sich mit den darauf folgenden Alben "Under The Iron Sea" (2006) und "Perfect Symmetry" (2008) beständig weiter gen Belanglosigkeit zu spielen. Nachdem man die Band nun durch eben diesen Umstand, sowie einer nun 4-jährigen Plattenpause fast nicht mehr auf dem Schirm hatte, legen sie dieser Tage ihr 4. Album "Strangeland" nach. Und welch Überraschung: auch auf dem neuen Album hat sich bei der Band scheinbar nichts geändert. Noch immer gefallen sich die 4 Herren vor allem darin, sich an harmonisch-süßlichen, von viel Piano und noch mehr schmalzigem Pathos geprägten kleinen Pop-Hymnen zu versuchen, die sich nicht mal (Pardon) Coldplay trauen würden. Verstehen wir uns nicht falsch: wer ein gewisses Desinteresse an wirklich kreativer Musik hat und dessen Herz für melodieverliebten, aber doch recht konservativen Pop schlägt,der wird hier durchaus auf seine Kosten kommen. Die erste Single "Silenced By The Night" kann auch dieser musikalischen Ecke nicht unbedingt zugeneigten Hörer in einem schwachen Pop-Moment durchaus kurzweilig unterhalten.


 Das sieht jedoch bei dem Rest der Songs schon wieder ganz anders aus. Zwar tut hier streng genommen nichts weh, und die durchschnittliche Hausfrau wird sich hier bestimmt außerordentlich unterhalten fühlen - doch wer etwas höheren Anspruch an Musik setzt, dem wird hier nicht viel auffallen, was sich über die Spieldauer des Albums hinaus einprägt. Drum mag man mir verzeihen, dass ich ein paar Eckpunkte des Album im Schnelldurchlauf abklappere: denn ob man nun die neue Single "Disconnected" (♪♫♪), oder beliebige Albumtracks  wie "Black Rain" , "Neon River", "Soveregin Light Café", "Day Will Come" oder "On The Road" hört - am Ende hat man dann doch das Gefühl, als hätte man die gesamten 45 Minuten von "Strangeland" fast nur ein und denselben Song in Dauerschleife gehört. Man kann das sicherlich sehr schön finden - wenn man Musik eher als Hintergrunduntermalung versteht. Doch zumindest eines ist Keane hier vortrefflich gelungen: sie haben mit "Strangeland" die popmusikalische Langeweile zur Perfektion erhoben. Und das muss man auch erst mal schaffen.


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