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Sonntag, 20. Mai 2012

Besprochen: THE TEMPER TRAP - "THE TEMPER TRAP"

Auf Album No.2 entdecken die Australier den 80s-informierten Pathos-Pop...und wecken damit eher gemischte Gefühle.

Wenn eine Band wie The Temper Trap aus Australien auftaucht, dann kommen Kritiker ja allzu gerne mit dem beliebten Coldplay-Vergleich. Auch wenn einem jene schon bei ihrem famosen Debüt "Conditions" aus dem Jahr 2009 nicht so richtig einleuchten wollten. Nun gut, ihr Hang zur poppigen Melancholie, eingepackt in alles umschlingenenden Melodien, haben sie zwar mit den Kollegen aus Großbritannien gemein, aber derlei Attribute sind ja nun mal auch nicht allein Coldplay vorenthalten. Also nehmen wir Abstand von dem Vergleich, wenn wir uns nun um das Nachfolgewerk des Quintetts aus Melbourne kümmern, dass sie schlicht "The Temper Trap" betitelten. Hier wird auch auf Albumlänge schon mal deutlich, was schon die Vorab-Single "Need Your Love", ein von angestaubten Synths angetriebener Gassenhauer der gelungenen Art,   offenbarte: auf ihrem Zweitwerk kommen deutlich mehr Synthesizer und Keyboard-Flächen zum Einsatz,ohne sich dabei aber zu stark von ihren Wurzeln zu lösen.

 

In "Where Do We Go From Here" wird dies auch deutlich, welches allerdings die eher unschöneren Aspekte der 80er Jahre nachzeichnet. "Londons Burning" erweitert das Album um ein weiteres Highlight, dass weniger von den elektronischen Strukturen des Albums geprägt ist, und Dank psychedelischer Elemente durchaus eine ganz eigene Dynamik besitzt. Die neue Single "Trembling Hands" (♪♫♪) ist gar nicht so weit von ihrem Debüt entfernt, und kredenzt uns durchweg schmackhaften Indie-Pop, der sich in schwelgerischer Atmosphäre über den Hörer ergießt. Auch "The Sea Calling" schmiegt sich auf Anhieb in die Synapsen, indem es ganz einfach mit einer zu Herzen gehenden Melodie und eine melancholisch-schönen Atmosphäre bezirzt. Aber mit Songs wie "Dreams" oder dem bereits erwähnten "Where Do We Go From Here", geht in der zweiten Albumhälfte die Qualitätskurve hörbar nach unten - was nicht an schlechten Songs liegt, als viel mehr daran, dass sich ein gewisser Hang zur Beliebigkeit breit macht. Mit "Rabbit Hole" können sie dann allerdings wieder ordentlich Boden gut machen, ist doch hier der Geist des Debüts wieder allgegenwärtig. Aber das wieder sehr 80s-infizierte und nicht gerade zu euphorischen Luftsprüngen animierende "I'm Gonna Wait", setzt diesen Trend leider nicht fort. Wogegen sie dann aber Dank "Leaving Heartbreak Hotel" das Album mit einer geradezu wunderbaren Indiepop-Ballade ausklingen lassen. Aber man merkt: "The Temper Trap" ist ein zweischneidiges Schwert, dass den hohen Erwartungen nach dem famosen Vorgänger nicht wirklich gerecht werden kann. Spaß macht hier trotzdem so einiges - nur muss man eben ab und an auch ein paar schwächere Momente in Kauf nehmen. Und wie bereits ein Blogger-Kollege von mir feststellen musste: es gibt auf jeden Fall Luft nach oben. Dem stimme ich definitiv zu. Doch darf sich die Band in Zukunft nicht noch mehr dem schwülstigen Pathos-Pop an den Hals werfen - sonst sind beim nächsten mal die Coldplay-Vergleiche vielleicht doch gar nicht mehr so weit her geholt. Fazit: solide Arbeit, nur mit nicht allzu hohem Haltbarkeitsdatum. 


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