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Mittwoch, 9. Mai 2012

Besprochen: GOSSIP - "A JOYFUL NOISE"

Gossip sind mit Album No.5 ganz im (Mainstream-)Pop angekommen...verdammt gutem allerdings!

Das die US-Band Gossip um die charismatische Frontfrau Beth Ditto bereits seit dem Jahr 2000 fleißig im Rockgeschäft unterwegs ist, ist wohl an den meisten seinerzeit vorüber gegangen. Erst ihr 4. Album "Music For Men" brachte den großen Durchbruch - und vor allem der daraus stammende Überhit "Heavy Cross", der sich in den deutschen Charts allein 97 Wochen halten konnte. Das davor erschienene Album "Standing In The Way Of Control" wirkte auf manchen (wie auch dem Verfasser dieser Zeilen) ein wenig zu hektisch und nervös, und so wussten sie ihre Stärken auf "Music For Men" noch besser zu bündeln und zu dosieren. Mit ihrem neuen und lange erwarteten Album "A Joyful Noise" führen sie diese Entwicklung weiter - und sind nun gänzlich im Pop angekommen. Die Gitarren werden hier deutlich herunter gefahren, und dafür noch mehr Synthesizer ausgepackt - kein Wunder eigentlich, huldigen sie nach eigener Aussage auf dem neuen Album dem Pop und ihrem großen Vorbild: der frühen Madonna! Sängerin Beth outete sich ja bereits unlängst als begeisterter Madonna-Fan - und dem verleiht sie nun auf dem neuen Album Ausdruck. Das ihnen dabei als Produzent Brian Higgins zur Seite stand, der zwar schon verlässliche Größen wie die Pet Shop Boys betreute, aber eben auch Mainstream-Massenware für Kylie Minogue und die Sugababes in Szene setzte, darf einen natürlich ein wenig skeptisch stimmen - war zuletzt doch Rock-Urgestein Rick Rubin der Produzent ihrer Wahl. Doch Gossip verwehren sich dem Vorurteil, sie würden sich an den Mainstream verkaufen. Vielmehr nutze die Band einen Produzenten, auf das dieser der Band hilft, ihren weiteren Weg zu bestimmen. Und dieser führt hier in den Pop, vornehmlich jenen der 80er Jahre. Eben in die frühe Phase der Madonna. Und das hätten sie beileibe schlechter hin bekommen können, als nun auf "A Joyful Noise" zu hören ist. Schon der ersten Single, der Hymne "Perfect World", war diese Popwerdung im Vorwege deutlich anzuhören - was nichts daran ändert, dass es ein verdammter Hit ist.


Wer sich mit dieser Wandlung abfinden kann, dem wird auch auf dem Album nicht viel im Wege stehen. Es sein denn, man vergleicht es mit ihren früheren Taten und setzt ähnliche Ansprüche an den Sound des neuen Albums. Denn "A Joyful Noise" ist pop as pop can be. Sicherlich sind in Song wie dem herrlichen Opener "Melody Emergancy" (♪♫♪) noch die Gitarren deutlich zu hören, doch das gesamte Klangkonzept verlagert sich hier deutlich in Radio-Spähren - was sicherlich manch einem Fan der alten Zeiten nicht gerade schmecken wird. Doch wer auch lupenreinem Pop etwas abgewinnen kann, der wird hier einige Hits und andere Kostbarkeiten entdecken können. So etwa das ungemein catchy und famos produzierte "Get a Job" (♪♫♪), das sehr dancig veranlagte "Move In The Right Direction" (♪♫♪), dass kräftig in die Beine geht, oder auch das balladig getragene und soft elektronische "Casualties of War" (♪♫♪). Vor allem "Get Lost" , dass mit deutlichen Bezügen aus dem Dance und House der frühen 90er werkelt, erspielt sich ein hohes Hitpotential. Und ebenso kann auch "I Won't Play" (♪♫♪) als herrlicher Dance-Pop-Kracher mit rockigen Akzenten punkten. "Involved" verdingt sich erfolgreich als gehobener 80s-Pop-Ohrwurm, und "Love In a Foreign Place" (♪♫♪) beendet das Album als mitreißende Dance-Hymne. Doch am Ende muss dennoch gesagt werden, dass man den Meckerern, die sich ohne Zweifel finden lassen werden, recht geben muss: "A Joyful Noise" klingt definitiv wesentlich glatter als alles, was man bislang von Gossip zu hören bekam. Doch man muss sich von der Vorstellung von Gossip als ROCK-Band lösen. Beth Ditto & Co haben sich zu der Pop-Band gehäutet, die schon immer in ihnen steckte. Und dafür haben sie ihre Sache verdammt gut gemacht.




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